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„Sehr geehrte Intendanten der ARD“

26. Februar 2019 in Prolife, 10 Lesermeinungen
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„Irgendetwas läuft da ständig schief“ - „Das Angebot steht, sich an einem Runden Tisch mit anderen Gruppierungen der Lebensrechtsbewegungen in Deutschland zusammenzusetzen.“ Programmbeschwerde von Christiane Lambrecht


München-Berlin (kath.net/pl) kath.net dokumentiert die Programmbeschwerde der Vorsitzenden der Christdemokraten für das Leben/Bayern an die ARD vom 25.2.2019 in voller Länge:

Sehr geehrter Herr Wilhelm,

sehr geehrter Vorsitzender des Rundfunkrates des BR Prälat Dr. Wolf,

sehr geehrte Intendanten der ARD,

irgendetwas läuft da ständig schief – und ich verstehe nicht, weshalb in der ARD und BR so häufig in Sendungen gegen Ihren klaren Auftrag und gesetzliche Vorgaben verstoßen wird – eigenartigerweise fast immer wenn es um das Thema Menschenrechte für alle, Abtreibung, Schutz der Schwächsten geht.

Übrigens: framing ist out.

Meine heutige E-Mail an Sie ist daher schon wieder eine offizielle Programmbeschwerde, denn in der o.g. Sendung „Weltspiegel“ vom 24.02.2019 haben Sie in dem Beitrag „Italien – Abtreibung - zurück ins Mittelalter“

eindeutig gegen Ihren Auftrag als öffentlich-rechtlicher Rundfunk verstoßen.

ARD-Mediathek -
Italien: Abtreibung - zurück ins Mittelalter?


"Weltspiegel" über Abtreibungen in Italien "Zurück ins Mittelalter"

Rechtsgrundlagen:

(1) Urteil des Bundesverfassungsgerichts, BVErfGE 88, 203 ff., Nr. 185: „Der Schutzauftrag verpflichtet den Staat schließlich auch, den rechtlichen Schutzanspruch des ungeborenen Lebens im allgemeinen Bewusstsein zu erhalten und zu beleben. Deshalb müssen die Organe des Staates in Bund und Ländern erkennbar für den Schutz des Lebens eintreten. […] Öffentlich-rechtlicher wie privater Rundfunk sind bei Ausübung ihrer Rundfunkfreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG) der Würde des Menschen verpflichtet[…]; ihr Programm hat daher auch teil an der Schutzaufgabe gegenüber dem ungeborenen Leben.“


(2) § 11 Rundfunkstaatsvertrag zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Darin heißt es, der öffentlich-rechtliche Rundfunk habe »bei Erfüllung seines Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit der Angebote und Programme zu berücksichtigen.«

Konkrete Verstöße in der o.g. Sendung:

1. Der Titel suggeriert, dass nur wer Abtreibung befürwortet auch im „heute“ lebt. Alle anderen sind noch im Mittelalter, also so ähnlich wie Hexenverbrennung und Inquisition.

Soll das etwa ein Vorwurf sein, dass Menschen aus Gewissensgründen die vorgeburtliche Tötung wehrloser Kinder ablehnen, nicht auf dem Boden des geltenden Rechts stehen? Und ebenfalls im Sinne von Meinungsfreiheit gegen Abtreibung sein dürfen, ohne dass sie deswegen diffamiert werden? Als mittelalterliche Menschen? Sehr netter Versuch von Framing!

2. Texte der Journalistin/ARD: O-Töne

2.1 "Ärztinnen wie Elisabetta Canitano sind deshalb wie ein Rettungsanker für viele Frauen in Italien." Meine Frage: Abtreibungsärzte als Rettungsanker zu bezeichnen ist mehr als zynisch. Immerhin stirbt ein ungeborener Mensch durch die Abtreibung – wo bleibt denn da die Rettung?

2.2 "Die Gynäkologin nimmt Abtreibungen vor und ist mittlerweile wirklich sauer darüber, wie Politik gegen Frauen gemacht wird." Meine Frage: Macht die Gynäkologin das ehrenamtlich oder erhält sie ein Honorar für ihre Tätigkeit?

2.3 "Frauen wie Francesca Milan regen sich auf, das höre sich an, "als ob es eine Stadt für den Tod gibt". Nette Metapher, aber unkommentiert suggeriert sie, dass diejenigen, die sich für ungeborene Kinder einsetzen, als Moralapostel agieren. Aber immerhin bekommen Frauen in Verona finanzielle Unterstützung – bekanntlich ein wesentlicher Abtreibungsgrund.

2.4 "Verona ist ein kleines Labor der rechten Politik geworden." Ja klar, dieses framing darf natürlich nicht fehlen! Wenn das Recht auf Leben, wenn die Beachtung der Menschenwürde und der Menschenrechte "rechts" ist, dann bin ich gerne und aus vollem Herzen "rechts". Dann ist das Bundesverfassungsgericht „rechts“ und Millionen anderen Menschen ebenfalls.

2.5 "Viele Italienerinnen wollen ihr Recht auf legale Abtreibungen behalten ..." Diese Aussage ist komplett irreführend und falsch. Dieses Recht haben alle Frauen in Italien weiterhin. Richtig ist: "... das Gesetz erlaubt Medizinern, eine Abtreibung aus Gewissensgründen abzulehnen ..." Ich verstehe: Ungeborene am Leben lassen ist also Mittelalter, Ungeborene töten ist also Fortschritt.

2.6 „…und für die Frauen kommt es noch schlimmer….“ Tendenziöser geht es kaum! DIE Frauen: Bitte, in welchem Namen spricht die Journalistin hier? Auch wenn in Italien oder in Deutschland jede 5. bzw. 6. Schwangerschaft durch Abtreibung beendet wird, ist das – Gott sei Dank – nicht die Mehrheit, oder DIE Frauen!

Und was heißt „schlimmer“? Ist es jetzt im Sinne der ARD, dass es eine Katastrophe ist, ein Kind auszutragen und zu bekommen? Ist Abtreibung demnach eine wunderbare Sache?

Ich erwarte von der ARD und ihren Sendern, dass endlich Schluss ist mit den einseitigen, manipulativen Sendungen zum Thema Abtreibung.

2018 habe ich an den BR vier Programmbeschwerden verfassen müssen, in seinen Antworten gab Herrn Prälat Dr. Wolf mir in vielen Punkten Recht.

2019 ist das bereits die 2. Programmbeschwerde.

Das Angebot steht, sich an einem Runden Tisch mit anderen Gruppierungen der Lebensrechtsbewegungen in Deutschland zusammenzusetzen bzw. auch mit den jeweiligen Journalistinnen und Journalisten, um über Sachlichkeit und Anspruch zu Sendungen über das Thema Abtreibung zu sprechen. Immerhin geht es bei diesem Thema um Menschenleben!

Mit freundlichen Grüßen
Christiane Lambrecht
Landesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL) Bayern
CDL online.

Pressefoto Christiane Lambrecht, Vorsitzende der ´Christdemkraten für das Leben´ (CDL) Bayern



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Lesermeinungen

 Doose Rosa 27. Februar 2019 
 

Herzlichen Dank!

Frau Lambrecht kann man nicht genug danken für ihren Einsatz und die außerordentlich gut begründeten Programmbeschwerden. Wir sollten alle dafür beten, dass diese Beschwerden auch tatsächlich zu Verbesserungen in den zukünftigen Sendungen führen.


2
 
 lesa 27. Februar 2019 

Ermutigend

Danke, Frau Lambrecht, Ihr Einsatz ist ermutigend! Solche Menschen sind gefragt!


2
 
 Ebuber 27. Februar 2019 
 

Christiane Lambrecht - den Namen will ich mir merken

Habe ja in letzter Zeit öfter Positives von ihr gelesen. Und auch dieser Brief ist große Klasse!
Wir brauchen solche mutigen, sachlichen und klugen Frauen, die für die Ungeborenen öffentlich ihre Stimme erheben. Ich kann nur bitten: Lebensrechtler aller Parteien, Vereine und Gruppen - zieht am gleichen Strang! Nur gemeinsam sind wir stark im Mainstream.


2
 
 Nummer 10 26. Februar 2019 

Super, danke! Großartig formuliert!

hoffentlich findet dieser hervorragende Brief, den mir und vielen Bekannten aus der Seele spricht, Gehör!
Auch in BR 4 Klassik musste ich vor einigen Monaten eine manipulative Anmoderation eines Musikstückes hören: "Bei uns gibt es ja auch endlich die "Ehe für alle und das ist auch gut so".

Hallo, der BR sollte neutral sein! Im Bundestag gab es auch sehr viele Gegenstimmen gegen dieses überfallartig von Freimaurern (Interview in Le Fiagro mit Großmeister der Loge in Paris legt dieses factum offen) inszenierte, umstrittene Gesetz!

Leider hätte man da auch eine Programmbeschwerde einlegen müssen, habe ich verpasst.

Mille gratie CdL


6
 
 girsberg74 26. Februar 2019 
 

Im Anschluss an @Gambrinus (et al):

„Seriöser Journalismus wird in dieser geschützten grün-links-LGBT Werkstätte gar nicht erst versucht. Es hilft nur eines: Zwangsgebühren abschaffen - dann sinkt dieses Schiff in fünf Minuten, dann auf dem freien Markt hat es keine Chance. “

„ … Legitimität des Zwangsgebührensystems immer weiter untergraben.“
Mit der Kirchensteuer verhält es sich nicht viel anders. Es kommt immer darauf an, wer an das Ruder (an das Geld) kommt - oder wen man daran lässt.

Mit dem richtigen Vorzeichen ein Blick auf Goethe, der den Teufel sprechen lässt:

„Es erben sich Gesetz und Rechte
wie eine ewge Krankheit fort;
sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte
und rücken sacht von Ort zu Ort.
Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage:
Weh dir, daß du ein Enkel bist!
Vom Rechte, das mit uns geboren ist,
von dem ist leider nie die Frage.“
Faust 1, Studierzimmer. (Mephistopheles)


5
 
 Hibiskus 26. Februar 2019 
 

großartig, Frau Lambrecht

hoffentlich erhält Frau Lambrecht endlich viel mehr Unterstützung. Esist ein absoluter Skandal, was da im Öffentlichrechtlichen passiert. Alle diese Journalisten müssen entlassen werden. Dabei ist auch die Zweideutigkeit und Heuchelei ein Entlassungsgrund. Allerdings müssten die Intendanten Farbe bekennen und das böse Treiben nicht decken. Absichtlich oder aus Feigheit?


7
 
 Philipp Neri 26. Februar 2019 

Frau Lambrecht ist für Ihren Einsatz herzlich zu danken!


14
 
  26. Februar 2019 
 

Wie man spätestens seit dem ARD-"Framing"-Skandall weiss...

...gibt es im staatlichen Zwangsgebührenrundfunk feststehende Sprachregelungen, die systematisch durchgesetzt werden. Ein Journalist, der sich nicht daran hält, würde seinen Beitrag niemals gesendet bekommen. Und beim Thema Abtreibung ist die Sprachregelung eben genau die, die oben dargeleegt wird: "mittelalterlich/modern", "rechts", "ultrareaktionär", "selbsternannte Lebenschützer", "DIE Frauen", etc.

Seriöser Journalismus wird in dieser geschützten grün-links-LGBT Werkstätte gar nicht erst versucht. Es hilft nur eines: Zwangsgebühren abschaffen - dann sinkt dieses Schiff in fünf Minuten, dann auf dem freien Markt hat es keine Chance.

Einstweilen sollte man am besten einfach wegschauen - die sinkenden Zuseherzahlen werden die Legitimität des Zwangsgebührensystems immer weiter untergraben.


11
 
 dalet 26. Februar 2019 

Klage

Ich empfehle Frau Christiane Lambrecht erneut, eine Klage gegen die genannten Sender zu erwägen. Einfache Programm-Beschwerden führen offenbar nicht zum Erfolg.


14
 
 st.michael 26. Februar 2019 
 

Ehrenvoll

Der letzte Satz ist so wichtig: "Immerhin geht es um Menschenleben"
Wenn man heute sieht, wie ungleichgewichtig Menschenleben beurteilt werden (Föten, Christen im Orient, missliebige politische Widersacher etc.) und welchen überbordenden Wert Flüchtlinge, politische Günstlinge, Menschen mit nicht christlicher Religion etc. haben, fühlt man sich an dunkelste Zeiten der Geschichte erinnert.
Wobei diese Zeiten wohl nicht so dunkel waren, da die Methoden heute eitel Urständ feiern.
Frau Lambrecht ist für ihren Einsatz sehr zu danken.


17
 

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