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"Herr Kardinal, wurde Johannes Paul II. nicht ins Deutsche übersetzt?"

28. März 2019 in Weltkirche, 34 Lesermeinungen
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"Herr Kardinal, die deutsche Kirche stirbt. Sie wird nicht durch ein Abziehbild des sterbenden liberalen Protestantismus wiederbelebt" - Papstbiograf George Weigel schreibt einen offenen Brief an Kardinal Marx - Brief im Wortlaut auf kath.net


Washington D.C. (kath.net/pl) Der bekannte Journalist, Buchautor und Papstbiograf George Weigel hat in „First Things“ einen offenen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx geschrieben. Der Journalist wendet sich mit seinen pointierten Bemerkungen gegen den umstrittenen „verbindlichen synodalen Weg“, den die DBK in ihrer Frühjahrvollversammlung in Lingen beschlossen hat.

kath.net dokumentiert den Offenen Brief in voller Länge in kath.net-Übersetzung – © für die Übersetzung: kath.net

Eure Eminenz,

ich habe neulich mit Interesse Ihre Ankündigung eines „verbindlichen synodalen Weges“ zur Kenntnis genommen, in dem die Kirche in Deutschland über den Zölibat des Priestertums im lateinischen Ritus, über die kirchliche Sexualethik der Kirche und den Klerikalismus diskutieren wird, da dies „Kernthemen“ seien, die die Krise des klerikalen sexuellen Missbrauchs auf den Tisch brächte.

Vielleicht helfen die folgenden Fragen, Ihre Diskussionen zu schärfen.

1) Wie kann der „synodale Weg“ einer Ortskirche zu „verbindlichen“ Ergebnissen in Angelegenheiten führen, die die gesamte katholische Kirche betreffen? Die Anglikanische Gemeinschaft hat dies versucht und befindet sich jetzt in vollständiger Auflösung. Die anglikanischen Ortskirchen, die den Weg der kulturellen Anpassung beschritten haben, liegen im Koma. Ist dies das Modell, das Sie und Ihre Mitbischöfe favorisieren?

2) Was hat der Zölibat der Priester des lateinischen Ritus mit der sexuellen Missbrauchskrise zu tun? Das Zölibat hat nicht mehr mit sexuellem Missbrauch zu tun als die Ehe mit ehelichem Missbrauch. Empirische Studien zeigen, dass der meiste sexuelle Missbrauch von Jugendlichen in (typischerweise zerbrochenen) Familien stattfindet. Auch die protestantischen Konfessionen mit einem verheirateten Klerus leiden unter der Geißel des sexuellen Missbrauchs. In jedem Fall ist die Ehe kein Programm zur Verbrechensverhütung. Ist der Vergleich zu makaber, dass die Missbrauchskrise jetzt mit Waffen ausgerüstet wird, um auf den klerikalen Zölibat Sturm zu laufen, nachdem es mit anderer Artillerie nicht gelungen war, diese alte katholische Tradition zu verdrängen?


3) Laut einem Bericht der „Catholic News Agency“ haben Sie vorgeschlagen, dass „die personale Bedeutung der Sexualität bislang keine hinreichende Beachtung von der Kirche erhalten hat“. Wirklich? Wurde Johannes Paul II./Die Theologie des Leibes nicht ins Deutsche übersetzt? Oder wurde es etwa übersetzt, ist aber zu lang und zu schwierig, um von den deutschsprachigen Katholiken richtig aufgenommen zu werden? Gestatten Sie mir dann, auf die Seiten 347–358 von „Zeuge der Hoffnung“ (erschienen bei Ferdinand Schoeningh, 2002), die deutsche Übersetzung von „Witness to Hope“, dem ersten Band meiner Biographie von Johannes Paul II., aufmerksam zu machen. Dort finden Sie und Ihre Kollegen eine Zusammenfassung der Theologie des Leibes, einschließlich einer reichhaltigen personalen Erklärung der kirchlichen Ethik der menschlichen Liebe und ihrem biblisch verwurzelten Verständnis des Zölibats für das Reich Gottes.

4) Sie stellen außerdem fest, dass sich Ihre Mitbischöfe „nicht in der Lage fühlen…, über Fragen des heutigen sexuellen Verhaltens zu sprechen.“ Dies war ganz sicher nicht der Fall bei den Bischofssynoden 2014, 2015 und 2018, wo sich deutsche Bischöfe recht häufig in der Lage fühlten, diese Fragen anzusprechen, wenn auch in einer Art und Weise, die der heutigen politisch korrekten Mode entspricht. Und ich bin mir sicher, dass ich nicht der Einzige bin, der sich fragt, wann der deutsche Episkopat zuletzt das „heutige sexuelle Verhalten“ auf eine Weise ansprach, die die kirchliche Ethik über die menschliche Liebe als lebensbejahend und zu menschlichem Glück und Erfüllung empfahl. Zumindest in den Jahren seit der massiven Ablehnung von Humanae Vitae (Enzyklika von Papst St. Paul VI. über die Ethik der Familienplanung1968) [durch den deutschen Episkopat]. Aber so wie ich Papst Franziskus verstehe, ruft er uns alle dazu auf, für das „Ja“ Zeugnis abzulegen, zu predigen und es zu lehren, das alles untermauert, zu dem die Kirche in Übereinstimmung mit Offenbarung und Vernunft „Nein“ zu sagen verpflichtet ist.

5) Der CNA-Bericht stellte auch fest, dass Ihr „synodaler Prozess“ (den Sie in einem schönen Neigen der Mitra zu Hegel hin als „synodalen Fortschritt“ bezeichneten) Konsultationen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken beinhalten würde. Mein lieber Kardinal Marx, das ist in etwa so, als ob sich Präsident Trump mit „Fox News“ oder Sprecherin Nancy Pelosi mit den Redakteuren der „New York Times“ beraten würden. Wenn Sie den Hinweis auf Major Heinrich Strasser in Casablanca verzeihen könnten: Sogar wir dummen Amerikaner wissen, dass das ZdK, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die Panzerspitze darstellt, die die Verhältnisse derart weit nach links verschiebt, dass sich die deutschen Bischöfe dann selbst als „moderate“ oder „mittige“ Kraft in der deutschen Kirche positionieren können. Sie wissen, und ich weiß, und alle anderen sollten wissen, dass Beratungen mit dem ZdK nichts anderes als weitere Angriffe auf den Zölibat, weitere Bestätigungen aktueller sexueller Moden und weitere Abwertungen von Humanae Vitae bewirken werden, was zum Teil auf der offensichtlichen Ignoranz des ZdK hinsichtlich der Theologie des Leibes und der Feindseligkeit Deutschlands gegenüber der Enzyklika von John Paul II. über die Erneuerung der katholischen Moraltheologie (Veritatis Splendor) von 1993 beruht

Eure Eminenz, die deutsche Kirche – der Katholizismus meiner Vorfahren – stirbt. Er wird nicht durch ein Abziehbild des sterbenden liberalen Protestantismus wiederbelebt.

Ich wünsche Ihnen eine fruchtbringende Fastenzeit und ein frohes Osterfest

Link zum Originalbeitrag in „First Things“: An Open Letter to Cardinal Reinhard Marx


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Lesermeinungen

 anjali 31. März 2019 
 

@Gloriosa

Nein,auch hier in der Niederlanden ist es bestimmt nicht besser als in Deutschland. Nur viel weniger Geld. Da keine Kirchensteuer.Und deshalb werden unsere Kirchen abgerissen.


1
 
 Wunderer 30. März 2019 
 

Danke @Chris2

Ja, der Nationalismus tarnt sich seit langem schon als Internationalismus oder auch als Anti...
Antifa: es sind Nazis in anderer Aufführung. Es ist derselbe dämonische Haß auf alles Vernünftige, Wahre, die Gebote und Lehren der Kirche.

In der Kirche wie im Staat gibt es m.Er. so ein gegenchristliches Bündnis aus Marxismus und Nationalismus, so eine rot-braune Ideologie; wie das auch in Ostasien der Fall ist, der VR China bspw.
Und die Protagonisten spielen einmal mehr auf der marxistischen und dann wieder mehr auf der interNationalistischen Klaviatur, der Internationale der Nationalisten. Die beiden Hauptprotagonisten sind in D, meine ich, A. Merkel auf Staatsebene und ihr getreuer Helfer Kardinal Marx in der Kirche. Beide agieren seit Jahren Hand in Hand, wie man u.a. auch, Sie erwähnen es, an der Verteufelung der AfD erkennen kann; und beide hassen Deutschland und die katholische Kirche insbesondere.


2
 
 Chris2 29. März 2019 
 

@Wunderer

Ich kann Ihnen nur zustimmen: Auch "Internationalismus" ist nur invertierter Nationalismus, auch "positiver Rassismus" (also Hass auf die Mehrheit / auf "alte weiße Männer") ist Rassismus und auch der "Antifaschismus" bedient sich bisweilen der selben Methoden wie der Faschismus: Hass, Hetze und Gewalt bis zum Vernichtungswillen gegen "Andere". Dass mittlerweile sogar "Sippenhaftung" von deutschen Gerichten erlaubt wird, ist unfassbar (Kind von AfD-Politiker darf nicht auf Waldorfschule und Ablehnung Israelischer Passagiere durch Arabische Airline sind "Rechtens").


5
 
 JP2B16 29. März 2019 
 

AKE statt AKK

Anna Katarina Emmerick hat diese "deutschen Spitzbuben" vor 200 Jahren in ihren Schauungen gesehen. Für seinen letzten Kampf (Sr. Lucia) hat der Teufel sein Basecamp wohl in Deutschland aufgeschlagen (hier hat er an der Geburtsstätte der (Un)"Kultur", die zu allerlei geistigen Bewegungen und Ideen für aggressivste Gottesleugnungen führte, leichtes Spiel) ... es bedarf in der aktuellen Situation wohl nicht viel Phantasie, dass uns in nicht allzu ferner Zukunft ein noch deutlicherer "himmlicher Denkzettel" verpasst werden könnte ... man denke an die Sorge der Gottesmutter, die uns in den letzten beiden Jahrhunderten geduldigst bittet umzukehren und zu beten (damit nicht so viele Seelen verloren gehen) ... in der Herzegowina ist die biblische 40 nicht mehr weit ...


3
 
 zita 29. März 2019 
 

Dank an einen Amerikaner

Danke für diesen guten Brief! Bezeichnend, dass er vom nordamerikanischen Kontinent kommt. Von dort kommt viel gute katholische Anregung, gute Ermutigung, mutige Bischöfe und noch mehr mutige Laien, die für den Herrn und seine Kirche eintreten. Dank auch immer an Bishop Barron und Scott und Kimberly Hahn, Fr. Jim White, Fr. James Mallon für ihre Inspiration. Lasst uns beten und arbeiten für unsere Bischöfe und unsere Kirche hier vor Ort.


5
 
 Wunderer 29. März 2019 
 

Danke

sehr geehrter @girsberg74 für Ihre schönen Worte.

Sehr geehrter @ Chris2:
wenn ich etwas zu diesen Begriffen sagen darf.
Ich meine, man muß unterscheiden zwischen Vernunft, Patriotismus (der gleichzeitig das Gute in allen Völkern hochschätzt) und wahrem Katholischsein einerseits und dem Nationalismus, der verbohrten Engstirnigkeit und dem falschen und abartigen Katholischsein, der das Gesunde und die Lehren verwirft und abändert, genau unterscheiden.
Kardinal Marx und seine Getreuen, ihre Zahl ist Legion- von den Pfarrgemeinderäten, dem ZdK und den Gremien, bis eben hinauf in die Spitzen der geistlichen Hierarchie-, sind mit ihren Irr- und Falschlehren (es gibt keine Hölle u.a.m.) weder der Vernunft zugetan und dem wahren Katholischsein noch einem guten, dem richtigen Patriotismus, was sich aus dem wahren Katholischsein ergibt.
Es ist Nationalismus, der das eigene Verkehrte mit Macht, dem Geld auch, aller Welt aufdrängen will- so wie die NS-Leute, nur heute mit anderen Methoden.


2
 
 Chris2 29. März 2019 
 

Vielleicht sollte Kardinal Marx

den Artikel "von Umerziehungsgelüsten zu Auslöschungsfantasien" des WELT-Cherfredakteurs lesen, denn er ist auch ein aktives Rädchen dieses zeitgeistgetriebenen Systems, das alles gefährdet, was zunächst das christliche Abendland und dann die Zivilgesellschaft in diesem Land erreicht haben.


4
 
 ThomasR 29. März 2019 
 

seit de Beginn des Pontifikates vom Johannes Paul II

werden die päpstlichen Dokumente auf jeden Fall übersetzt und oft passiert nichts mehr.

Implementierung von Pastore dabo vobis (1992) außer COR in Eichstätt, Heiligenkreuz und Wigratzbad eher nicht erkennbar
Beachtung der Vorschriften von Redemptionis sacramentum (u.A. Nr. 93 zur Verteilung der Heiligen Kommunion mit Ministrantenpatene)wird umgegangen
In keinem diözesanen Priesterseminar wird die Ausbildung in beiden liturgischen Formen des RR angeboten, trotz so einer Möglichkeit nach Motu Proptrium Summ. Pontificium .
Ich kenne keine einzige Pfarre im gesamten deutschsprachigen Raum,wo die Gläubigen z.B. im Pfarrbrief über die Rgelungen von Motu Proptrium Summ. Pontificium und daß auch ihnen,wie in jeder anderen Pfarre in der Weltkirche zusteht, die Lesung der alten Messe in eigener Pfarre zu beantragen ofiziell informiert wurden.
Pflege der Prämissen des letzten Priesterjahres von Papst Benedikt im Alltag von keinem Priesterseminar(außer COR, Wigratzbad und Heiligenkreuz)erkennbar.


8
 
 girsberg74 28. März 2019 
 

Alles in Ordnung!

@Wunderer an @girsberg74 „So wie Sie es sagen, haben Sie natürlich recht. Kein Thema! Insofern ist der Vergleich nicht richtig.“

Sehr geehrter Wunderer,
ich habe Sie weder missverstanden und noch kritisiert; Sie gaben mir einen Anlass! Will sagen, dass beide Beiträge, sowohl Ihrer als auch meiner, jeweils Sinn machen.


2
 
 Chris2 28. März 2019 
 

"Nationalistischer Verein"?

@Wunderer Da muss ein Irrtum vorliegen, denn Kardinal Marx ist in seinen politischen Äußerungen und in seinem Spendenverhalten alles andere als "staatsstabilisierend". Unkritisch regierungsnah sicher, aber vernünftig, patriotisch oder gar "nationalistisch" (eh nix für uns) sicher nicht. Vielleicht wird er ja nachdenklicher, falls er die zahlreichen Krawalle am letzten Wochenende (B, F, Bamberg, Rastatt, Potsdam...) mitbekommen haben sollte.


10
 
 gloriosa 28. März 2019 
 

QuintusNsachs

Ich habe aber gehört, dass es auch in den Niederlanden nicht besser ist, als in Deutschland. Habe ich da falsche Informationen gehört ? Der Brief müsste in unseren Gemeinden veröffentlicht werden. Gerade die älteren Gemeindemitglieder sind sehr traurig, wenn der Glaube so sehr vernachlässigt wird, gerade auch von manchen Oberhirten.


14
 
  28. März 2019 
 

@Adamo

Genau da liegt der Hund begraben: Welcher Bischof glaubt denn heute überhaupt noch an die Existenz des Teufels?! - Wer von ihnen spricht denn noch von einem geistigen Kampf, den alle Getauften führen und bestehen müssen? Wer von den Hirten warnt noch vor der Möglichkeit eines ewigen Heilsverlustes? - Kein einziger!
Die einzige Sorge, die sie neben der Anhäufung von Cashbergen umtreibt ist, dass wir einem Schwarz-Weiß-Denken erliegen und das Böse böse und das Gute gut nennen könnten!
Auf solche ignoranten "Bischöfe" können wir gut und gerne verzichten!


19
 
 mirjamvonabelin 28. März 2019 
 

Danke, Herr Weigel

das sie sich die Mühe gemacht haben diesen Brief zu schreiben.
Ich will beten das der Kardinal Marx und alle deutschen Bischöfe diesen Brief auch lesen und zu Besinnung kommen.


21
 
 Thalelaios 28. März 2019 
 

Sehr guter Artikel! Und einmal mehr wird das Elend der deutschen Kirchenssteuer offenbar

Ohne dieses Geld könnte die gefräßige Made im Speck namens ZdK nicht ihr Unwesen treiben!!


26
 
 Mr. Incredible 28. März 2019 
 

JAWOLL, Mr. WEIGEL! BLATTSCHUSS!!!!

Vielen herzlichen Dank!


31
 
 Wunderer 28. März 2019 
 

@girsberg74

So wie Sie es sagen, haben Sie natürlich recht. Kein Thema! Insofern ist der Vergleich nicht richtig.

Aber es war etwas anders gemeint: ich spielte an auf das grassierende kleingeistige Denken in weiten Teilen der Kirche und ihrer Vertreter in Deutschland: die bewußte Mißachtung von Geboten und Lehren, von Anstand und Moral.
Ein Kardinal mit einem hohen Bildungshintergrund benimmt sich fast als wäre er ein geistiger Zwerg- es ist m.Er. beschämend- die Menschen betrügend und in die Irre führend. Und das ist so eine "deutsche" Unart und die ist durchaus verbreitet. Und solche "Deutsche", darunter viele "Intellektuelle", haben auch keinen Benimm außerhalb der deutschen Staatsgrenzen. Woran liegt das? Woher kommt dieser Hochmut?


17
 
 Ad Verbum Tuum 28. März 2019 

Vielen Dank Hr. Weigel,

auch wenn ich leider befürchte, dass Kard. Marx seine Ohren für solche Töne auf Durchzug stellt. Danke auch, dass es als offener Brief erscheint.
Bzgl. Theologie des Leibes - es ist ein Drama, dass diese in D keinen Eingang in die Verkündigung fand, sie hätte der Kirche ermöglicht sich aus einer Position der Stärke dem Diskurs zu stellen. Das Verschweigen der TdL hatte ich den Bischöfen in meiner Stellungnahme zur Familiensynode vorgeworfen - das Mea culpa des Episkopats blieb wie erwartet aus.

Darüber hinaus möchte ich jedem das Buch "Die Erneuerung der Kirche" von Hrn. Weigel empfehlen - es lohnt sich.


22
 
 Beda46 28. März 2019 

Was soll's? 🙄

Die heimlichen Adressaten dieses Briefes sind jene Katholiken, die begonnen haben, an sich zu zweifeln und zu verzweifeln, und die können Herrn Weigel von Herzen danken.

Was Kardinal Marx betrifft, hätten diese Zeilen ebenso gut an den Mond gerichtet sein können.


27
 
 lesa 28. März 2019 

Sende dein Licht und deine Wahrheit damit sie uns leiten!

@schlicht: Dieser Klasse Beitrag von George Weigel ist sehr dankenswert! Der Gedanke an einen "Verdummungsvirus" ist nicht so abwegig. Dahinter stehen wohl Dämonen, die das Denken so beeinflussen, wie @wedlerg und @Bernhard Joseph es analysiert haben.
Und deshalb dürfen wir hoffen, dass solche Beiträge, die dringendst nötig, und wichtig sind (auch um uns zu stärken) auf Verständnis stoßen: Nämlich dann, wenn wir ausreichend für jene Hirten beten, die vernebelt, verwirrt und getäuscht sind von falschen Theologen.
Der Herr hat auch im Heidentum früherer Zeiten viele Herzen und Gedanken aus der Verfinsterung gerettet und für das Verständnis des Wortes Gottes geöffnet. Er kann es auch jetzt. Allerdings hat Gott auch zugelassen, dass sich "das Herz des Pharao verhärtete" sodass es zum Exodus kam. Vielleicht kommt die Befreiung aus der Gefangenschaft von subtil wirksamen u. d. Kirche vergiftenden Irrlehren nur zustande, wenn sie offenkundig werden. (z.B. Vortr. Schockenhoff 13.3.DBK)


12
 
 QuintusNSachs 28. März 2019 
 

Aufbruch

Wie schön, dass ich kein Deutscher bin.
Wie schade, dass ich in Deutschland wohne.
Faste keine einzige hl. Messe hier in der Gegend erfüllt mich mit Freuden. Ich muss schon nach Kevelaer, nach Köln, oder sonstwo fahren, um in der Liturgie zu spüren, dass der Zelebrant den Herrn liebt.
Ich glaube, ich melde mich wieder in den Niederlanden an und verlasse dieses sinkende Schiff, wo die Steuerleute mutwillig Löcher bohren.


18
 
 Bernhard Joseph 28. März 2019 
 

Werter @wedlerg,

Theologen wie Karl Rahner haben die verstaubte hegelsche Dialektik schon vor 50 Jahren fleißig theologisch rezipiert und propagiert, mit den Folgen, die nun in zeitlicher Verzögerung in der DBK mit ihrem "synodalen Fortschritt" sichtbar werden.

Wie sagte Erich Honecker: Den Sozialsimus in seinem Lauf, hält weder Och noch Esel auf!


21
 
 wedlerg 28. März 2019 
 

Aus der Zeit gefallen

Die dialektische Theologie der Protestanten war in den 1920ern schon am Ende. Es folgte der große Bruch der sozialen (sozialistischen) Theologen mit ihren liberalen Vorkämpfern. Heute gerne tabuisiert, der große Hang der dialektischen Theologen zum NS-Regimen. Hoffähig hingegen die Neigung zum "großen Vorbild" Lenin.

Während in der kath. Welt in den 200ern ein großer Glaubensaufbruch stattfand, lief man in protestantischen Kreisen wahlweise dem alten preußischen Herrscherhaus oder den modernen pol. Kräften in rot und braun hinterher.

Vor diesem Hintergrund prallten nach dem 2.Weltkrieg Glaubensaufbruch und Dialektik im 2.Vatikanum aufeinander. Die protestantischen Unis begannen auf Katholiken abzufärben. Sollen jetzt wirklich die verstaubten Dialektiker mit hundertjähriger Verstärkung die gleichen Fehler machen, wie die Protestanten vor 100 Jahren?

Der liberale Protestantismus hat sich selbst zerlegt - auf Kosten seiner Schäfchen. Aber seine Fratze ist immer noch sichtbar.


26
 
 schlicht 28. März 2019 
 

Taub

Danke Herr Weigel für diesen Brief!
Leider wird er kein Gehör finden, denn es geht der DBK schon lange nicht mehr um Argumente, die selbst mir als Laie völlig klar sind. Es geht nur um das Durchdrücken der Kasper/Marx/PF Agenda um jeden Preis. Erschreckend wie sich Amtskirche und politische Parteien gleichen. Vertreter, die noch so einleuchtende Argumente hervorbringen werden als reaktionär/rechts abgetan und Schluss mit der Diskussion. Es ist wie ein Verdummungsvirus der um sich greift und den Namen Soros trägt...


25
 
 Stephaninus 28. März 2019 
 

@Ulrich Motte

Danke für Ihre Differenzierung. Ich wohne zwar nicht in Deutschland aber auch in meinem Land (CH) ist eine grosse Differenz bei den Protestanten auszumachen: Die Landeskirchen haben sich weitgehend mit dem Zeitgeist arrangiert und ihre Kraft grossteils eingebüsst. Hingegen blühen viele so genannt Evangelikale. Ich muss auch peresönlich sagen: Viele dieser Gemeinschaftn - nicht alle - sind mir sehr sympathisch und im Übrigen bin ich auch immer mehr von der Orthodoxie positiv eingenommen.


14
 
 girsberg74 28. März 2019 
 

Ihr Vergleich gefällt mir nicht!

@Wunderer „Er ist ja so "deutsch"; wie die 7 Zwerge.“

Auch wenn es im Märchen nicht immer Prinzessinen, verkappte Helden oder andere Aufsteiger sein müssen, die „7 Zwerge verdienen es nicht, als Illustration für einen Kardinal herangezogen zu werden. - Geht nicht!

Sie sind normal entwickelt – etwas kleiner, nicht so aufsehenerregend halt, essen nur das, was sie für Leben und Arbeit brauchen, enthalten sich berauschender Getränke, sie sind nüchtern und trotz ihres beengten Lebenswelt hilfsbereit und ehrlich; in einem guten Sinne eben doch deutsch.


12
 
 Ulrich Motte 28. März 2019 
 

Was ist Sterben?

Nach vielen Kennzahlen geht der "liberale" Protestantismus, also weitestgehend die Evangelische Kirche in Deutschland, stärker zurück als die römisch-katholische Kirche. Sieht man aber auf die reine Mitgliederentwicklung, scheint Differenzierung angebracht: Zwar geht auch die Mitgliederzahl der EKD deutlich stärker zurück. Anders sieht es aber aus, wenn man erstens nur die Bilanz aus aktuellen Ein- und Austritten (und nicht nur Austritte) nimmt und zweitens Einwanderung berücksichtigt. Bitte Experten bei den beiden Großkirchen fragen. Und manche wachsenden Freikirchen wie der Bund Freier Evangelischer Gemeinden oder viele Pfingstgemeinden würde ich auch als zumindest "halbliberal"-protestantisch bezeichnen...


2
 
 Adamo 28. März 2019 
 

Merkt denn niemand mehr, wer hinter unser sterbenden Kirche steckt?

Es ist doch ganz klar der Widersacher Gottes, der Satan höchst persönlich, von dem unsere Theologieprofessoren behaupten, dass es ihn gar nicht gäbe.

Leider können heute unsere Bischöfe diese Wahrheit nicht mehr wahrnehmen.

Weshalb?

Weil der Teufel, der angeblich nicht existiert, heute freie Hand hat und unsere Kirchenoberen mit erschreckender Wahrnehmungsblindheit schlägt.

Denken Sie bitte hierbei an die Schlange im Paradies. Das ist kein frommes Märchen, sondern exakt die Praxis des Teufels.


30
 
 Bernhard Joseph 28. März 2019 
 

Der neue Luther im Kardinalsgewand?

George Weigel hat mit seiner Schlussbemerkung zum Glaubensrelativismus der DBK als ein "Abziehbild des sterbenden liberalen Protestantismus" genau ins Schwarze getroffen.

Luther hätte wohl an einem Kardinal, wie Marx es ist, und dem mit ihm eng verbundenen "synodalen Fortschritt" in der DBK seine helle Freude.

Fast schon peinlich, wie theologisch nackt dieser Kardinal angesichts solcher Einschätzungen, wie im Offenen Brief von George Weigel zusammengefasst, dasteht.


39
 
 hauch 28. März 2019 
 

Ich wünschte solche Schreiben würden Gehör finden!! Aber sie verpuffen, egal ob von Persönlichkeiten wie Georg Weigel oder von einfachsten Laien, diese Schreiben verpuffen! Lediglich Jene Worte werden angenommen die genau in den Zeitgeist treffen. Verzeihen Sie mir die Direktheit, aber Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI und ja selbst Papst Franziskus sind den Herren und gewissen „offenen“ Gläubigen vollkommen gleichgültig wie auch Gläubirge wie hier die meisten Foristen in Kath.net. Im Gegenteil Gläubige die den Herrn in die Mitte ihres Lebens stellen sind ein Anstoß und ein lästiges Übel. Unsere Kirche muss nach allen Seiten offen sein! Habe ich jetzt von Eichstätt gelernt


15
 
 Wunderer 28. März 2019 
 

Wo Kleingeistige und Spießer das Sagen haben

Die Kirche in Deutschland ist großenteils zu einem nationalistischen Verein verkommen. Echte Katholiken, das wirklich Katholische, das Wahrhafte und gleichzeitig Weite, sind in den letzten Jahrzehnten ersetzt worden durch Kleingeistigkeit und Spießbürgertum.
Kardinal Marx spiegelt das bestens wider. Er ist ja so "deutsch"; wie die 7 Zwerge.
Er dreht sich nur um sich selbst und seine eingebildeten Befindlichkeiten. Wie schlimm ist es, Bischof sein zu müssen! Man sieht ihm das Leiden so richtig an.


27
 
 Philipp Neri 28. März 2019 

Waren unsere Bischöfe so schlecht informiert?

Man wundert sich immer mehr, wie schlecht unsere Bischöfe informiert waren und sind!
Das ist ein Armutszeugnis unserer deutschen Theologenschaft, die auch noch meint, den Papst beraten zu müssen (Kasper, Marx)!
Das macht mich als "einfachen" Gläubigen nur noch ratlos und traurig!


28
 
 Fatima17 28. März 2019 
 

Großartig !

Danke, George Weigel !
Die Ausführungen der Bischofskonferenz zur Sexualität verwundern auch deshalb, da im Abschlussbericht des Gesprächsprozesses der Bischofskonferenz "IM HEUTE GLAUBEN" (2011-2015) die Theologie des Leibes ausdrücklich genannt wurde. Was das ZDK betrifft: hier wäre ich etwas milder im Urteil. Wir sollten die Laien mitnehmen und nicht ein Gegeneinander schaffen. Die großartige 2-bändige Papstbiographie von George Weigel, der gerade auch ein lesenswertes Buch über die "Erneuerung der Kirche" bei MARIA MEDIA herausgegeben hat, gibt es übrigens beim gediegenen Paderborner Schöningh-Verlag nun in vergünstigter Form: https://www.schoeningh.de/katalog/titel/978-3-506-77953-3.html


13
 
 Sebi1983 28. März 2019 
 

Johannes Paul II. wurde gezielt ignoriert!

Die Wahrheit ist, dass die "Theologie des Leibes" von Johannes Paul II. in Deutschland gezielt ignoriert und totgeschwiegen wurde: an den kath. Fakultäten genauso wie bei den meisten Bischöfen.

Und konstruiert man einen Kirchenuntergang, dem man nur entgegenwirken kann, indem man die kath. Lehre bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

Schande über diese Bischöfe und Theologen!


38
 
 Chris2 28. März 2019 
 

Kardinal Marx

wird in der Öffentlichkeit nur noch durch Abbruchbestrebungen an den Fundamenten von Glaube und Kirche sowie durch Nichtwahlempfehlungen wahrgenommen. Eine unkritische und regierungshörige Staatskirche benötigen wir angesichts der letzten Meldungen über deren Versagen (v.a. die Krawalle in etlichen Deutschen Städten am Wochenende) nun wirklich nicht.


36
 

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