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Wir brauchen heilige Priester!

16. April 2019 in Weltkirche, 18 Lesermeinungen
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Benedikt XVI., die Missbrauchskrise und der Ruf nach einer Reform der Kirche. Gastkommentar von Michael Hesemann


Vatikan-München (kath.net) Es war, als sei er noch immer amtierender Papst: Die gleiche „sprungbereite Feindseligkeit“, unter der er in den acht Jahren seines so segensbringenden Pontifikats immer wieder gelitten hat. Deutschlands verbeamtete Theologen, im Chor mit den gut bezahlten Absolventen linkskatholischer Medienschulen, riefen bereits eine Woche vor dem Karfreitag unisono: „Kreuzige ihn“, und das ganz ohne Libretto der Johannes-Passion. Zugegeben, Benedikt XVI., seit sechs Jahren „Papa emerito“ und ab heute 92, hat tatsächlich in ein Wespennest gestochen. Mit seiner messerscharfen und glasklaren Analyse der Ursachen des Mißbrauchsskandals, der logischen Konsequenzen zur Selbstreinigung der Kirche und zur Vermeidung populistischer Irrwege machte er ihnen den Vorwand zunichte, den sie für die von ihnen angestrebte Entsakralisierung des Priestertums brauchten. Er entlarvte den Fetisch einer laisierten, sprich: protestantisierten Zeitgeistkirche als kontraproduktiv. Ein Blick auf die Zustände bei den evangelischen Brüdern und Schwestern gibt ihm recht. Zynisch gesagt: Die katholische Kirche mag am Abgrund stehen, die Protestanten sind schon einen Schritt weiter. „Trotz“ Laienpriestertum, Pastorenehe, Homo-Pärchen im Pfarrhaus und lesbischen Bischöfinnen präsentieren sie uns eben keinen blühenden Garten der Glaubensfreude, sondern eine politisierte Zeitgeistgemeinschaft mit christlichem Anstrich. Pastorenmangel, Kirchenaustritte und Missbrauchsfälle plagen sie in noch größerem Ausmaß als uns Katholiken. Cui bono? Wem nutzt also die Übertragung ihres Modells auf die Una Sancta, deren feisteste Bischöfe sich gerade anmaßen, die Kirche neu erfinden zu wollen, da sie doch alles besser zu wissen glauben als Jesus Christus selbst?

Dabei war Benedikts Analyse keine große Überraschung, mehr noch: sie steht in direkter Kontinuität zu seinem achtjährigen Pontifikat. Schon am Karfreitag vor seiner Papstwahl 2005 hatte er gemahnt: „Wie viel Schmutz gibt es in der Kirche und gerade auch unter denen, die im Priestertum ihm ganz zugehören sollten?“ Kaum war er Papst, begann er, den Augiasstall auszumisten. Über 400 pädophiler Überfälle schuldige Priester wurden unter ihm in den Laienstand versetzt. Mehr noch, er setzte dem „Schmutz“ ein leuchtendes Gegenbeispiel entgegen, als er 2009/10 zum „Priesterjahr“ ausrufen ließ und damit den 150. Todestag des hl. Pfarrers von Ars, Johannes Maria Vianney (1786-1859), u.a. mit einem großen Priestertreffen in Rom feiern ließ. Von außen mochte es wie ein Fiasko erschienen sein, dass ausgerechnet in diesem Jahr, das dem Idealbild des heiligen Priesters geweiht war, erneut die unheiligsten aller Priester für Schlagzeilen sorgten. Doch was auf den ersten Blick wie ein tragischer Zufall wirkte, passte sehr gut zum Pfarrer von Ars. Denn kaum ein Heiliger wurde zeitlebens so häufig von Versuchungen heimgesucht, aber auch Opfer übelster Verleumdungen, wie der hl. J. M. Vianney. So erschien die zeitliche Koinzidenz wie ein Wink der göttlichen Vorsehung: so, als habe der Himmel selbst zur Krise bereits das Gegenmittel angezeigt.

Tatsächlich ist die Missbrauchskrise eine Chance. Sie zwingt die Kirche zu einer grundlegenden Reform, zu einer Neudefinition des Priesteramtes. Doch es wäre ein fataler Fehler, würde sie dabei auf populistische Forderungen eingehen, wie sie in den Medien, den Sprachrohren einer Kultur der Beliebigkeit, ihr Echo finden. Nein, die Antwort auf die Missbrauchskrise liegt nicht in der Aufhebung des Zölibats. Schließlich handelt es sich bei mehr als 80 % der Missbrauchsfälle um Übergriffe auf Knaben, also homosexuelle Pädophilie. Homo- und bisexuelle Neigungen verschwinden ganz sicher nicht durch eine Ehe. Zudem: Über 95 % aller Fälle von Kindesmisshandlungen finden in den Familien statt. In fast allen übrigen Fällen sind die Täter nichtzölibatäre Männer, die beruflich Umgang mit Kindern haben und erfolgreich ein Doppelleben führen. Der Anteil zölibatärer Männer in der Täterstatistik ist dagegen verschwindend gering, was freilich wenig erstaunt: denn eigentlich führt der Zölibat zu einem entsexualisierten Lebensstil, zu einer Sublimierung der Sexualität. Daher macht er nicht mehr, sondern weniger anfällig für jede Form von Sexualdelikten. Um den deutschen Kriminalpsychiater Hans-Ludwig Kröber zu zitieren: „Rein statistisch gesehen wird man eher vom Küssen schwanger als vom Zölibat pädophil“!


Nein, die einzige Antwort auf diese Krise ist, das Übel an der Wurzel zu packen. Denn das, was die Missbrauchsfälle so abscheulich macht, ist nicht ihre Einzigartigkeit. Sexueller Missbrauch Minderjähriger ist, leider, kein seltenes Delikt. Zurecht empört aber ist die Öffentlichkeit, dass ausgerechnet Priester die Täter sind; eine gewiss verständliche Reaktion angesichts des hohen Anspruchs der Kirche gerade auch in Fragen der Sexualmoral. Dass dabei ausgerechnet jene am lautesten schreien, die bislang die freie Entfaltung der Sexualität zum Menschenrecht erklärten und jede noch so abartige Variante zu tolerieren bereit waren, steht auf einem anderen Blatt, auch wenn uns das einiges über die Scheinheiligkeit dieser Medien und Institutionen verrät. Das Empörende ist auch nicht der Versuch mancher Bischöfe, den Mantel der Scham und des Schweigens über diese Fälle auszubreiten. Einen Mitbruder im priesterlichen Amt bei der Staatsmacht anzuzeigen wäre vielleicht ehrenwert, aber nicht unbedingt christlich. Jedenfalls berichten die Evangelien von keinem einzigen Fall, in dem Jesus eine Ehebrecherin vor den Richter zerrte. Tatsächlich verzichtete er sogar darauf, eine solche ihrer nach dem Gesetz des Moses gerechten Strafe zuzuführen. Stattdessen ließ er sie einfach ziehen: „Geh, Frau, und sündige nicht mehr.“ Ganz ehrlich bin ich nicht allzu enttäuscht darüber, dass Bischöfe ähnlich gehandelt haben. Was die Missbrauchsfälle so erschütternd macht, ist vielmehr, dass sie auf tiefster Ebene Symptom einer Glaubenskrise sind. Sie werden begangen von Priestern, die offenbar jedes Verständnis von Sünde ebenso verloren haben wie den Glauben an die Heiligkeit ihres Amtes. Denn ein Priester, der in dem Bewusstsein lebt, dass er jeden Tag bei der Feier der Eucharistie den lebendigen Heiland in den Händen hält, der kann mit eben diesen Händen kein unschuldiges Kind zur Befriedigung seiner niedersten Triebe missbrauchen. Das eine ist einfach mit dem anderen unvereinbar und grenzte schon an Schizophrenie.

Jeder einzelne Fall eines Missbrauchs durch einen Priester ist daher vor allem anderen ein Indiz für innerliche Verwahrlosung, ja für einen Abfall vom Glauben. Das mag hart klingen, aber es ist leider so. Ein guter Priester strebt nach der Heiligung seines Lebens. Versuchungen waren selbst große Heilige ausgesetzt, vom heiligen Antonius bis Pater Pio, vom Pfarrer von Ars bis zu Mutter Theresa. Sie alle fanden Trost darin, dass Jesus selbst in der Wüste versucht wurde und den teuflischen Einflüsterungen widerstand. So antworteten sie auf die Versuchungen mit Bußübungen und der Abtötung eben jener leiblichen Begierden, die sie von Christus entfernten, zu dem ihre Seele sich so hingezogen fühlte. Ihr Glaubensleben sollte jedem Priester ein Vorbild sein, dann kann die Missbrauchskrise überwunden werden, dann findet die Kirche zu ihrer alten Glaubwürdigkeit zurück. Ja, wir brauchen wieder heilige Priester! So können wir Papst Benedikt nur danken, uns schon vor zehn Jahren ein so menschliches Beispiel wie den leidgeplagten Pfarrer von Ars in Erinnerung gerufen zu haben. Sein Leben und seine Botschaft, seine Versuchungen und Anfeindungen und sein Widerstehen durch Buße, Gottes- und Menschenliebe sind aktueller denn je.

Die Missbrauchskrise, da hat Papst Benedikt völlig recht, ist nicht „in der DNA der Kirche“ verankert, sondern Folge einer allgemeinen „Umwertung der Werte“, die nicht nur zu einer seit der Spätantike niedagewesenen Dekadenz und Propagierung des Hedonismus führte, sondern auch zur massenhaften Apostasie. Wer behauptet, Mißbrauch habe es immer schon gegeben, der ignoriert die Zahl der Fälle. Als NS-Propagandaminister Dr. Joseph Goebbels 1936 als Reaktion auf kirchliche Proteste gegen die antichristliche Nazi-Doktrin die „Sittlichkeitsprozesse“ gegen angeblich pädophile Priester und Ordensangehörige einläutete, gab es trotz 2500 Ermittlungsverfahren und 250 Strafprozessen gerade einmal 45 Verurteilungen von Geistlichen durch Gerichte des nationalsozialistischen Deutschlands, meist wegen geringfügiger Delikte. Auch eine 2011 vom John Jay College of Criminal Justice in New York, der einzigen US-Hochschule für Kriminologie, veröffentlichte Studie zu Vergehen in katholischen Einrichtungen ergab: „Die Mehrzahl der Mißbrauchsfälle geschah in den 1960er und 1970er Jahren“. Ganz nebenbei machte auch diese Studie die damaligen „gesellschaftlichen Umbrüche“ dafür verantwortlich. „Schaffe Herzen voll Laster und ihr werdet keine Katholiken mehr haben“ lautete schon 1839 die Anweisung einer linksrevolutionären Bewegung, der Carbonari, die Cretineau-Joly auf Anregung von Papst Pius IX. in „Die römische Kirche und die Revolution“ veröffentlichte und die der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Graber 1973 in seinem prophetischen Werk „Athanasius und die Kirche unserer Zeit“ zitiert.

Tatsächlich ist die Missbrauchskrise das Produkt einer desorientierten Zeit. Denn viel größer als die Zahl der Priester, die moralischer Verfehlungen schuldig wurden, ist die Zahl derer, die an Glaubenszweifeln leiden. Umfragen haben gezeigt, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil des Klerus bis hinein in die obersten Ränge an fundamentalen Glaubenswahrheiten scheitert. Doch wie kann ein Priester oder Bischof, der nicht an die leibliche Auferstehung Jesu oder die Realpräsenz des Herrn in der Eucharistie glaubt, seine Gemeinde „im Glauben stärken“? Und, zunächst einmal: Wie wird überhaupt jemand Priester, der nicht jeden Satz im Apostolischen Glaubensbekenntnis mit seinem Herzensblut unterschreiben könnte? An den Privilegien des Priesterberufes wird es heute, im 21. Jahrhundert, gewiss nicht liegen. Schon deshalb ist davon auszugehen, dass der allergrößte Teil unserer Priester bei Seminareintritt eine genuine Berufung und Glaubensüberzeugung in sich getragen hat. Doch was hat dann diese innere Flamme gelöscht, statt sie zu nähren?

Ich denke, es ist eine Theologie, die längst vor dem Relativismus in die Knie gegangen ist. „Nach Rom gegangen, den Glauben verloren“, war mal ein böses Wort unter Spöttern, die den allzu barocken Lebensstil in der Ewigen Stadt anprangerten, der heute, zum Glück, weitgehendst der Vergangenheit angehört. Doch es ist längst ersetzt worden durch ein anderes Spottwort: „Theologie studiert, den Glauben verloren“! Es ist kein Geheimnis, dass die katholische Theologie seit rund einem halben Jahrhundert die protestantischen Kollegen der Bultmann-Schule quasi von links zu überholen versucht. Vom „Großen Haereticum“ sprechen irritierte und frustrierte Studenten, deren jugendlicher Glaubenseifer in formgeschichtlichen Spekulationen erstickt wird und zitieren dabei gerne einen Witz, der eigentlich ein Trauerspiel ist: „Haben Sie gehört, Herr Kollege, in Jerusalem hat man das Grab Jesu entdeckt. Sein Leichnam lag noch drin!“, meint ein Theologieprofessor „Das kann ich nicht glauben“, erwidert der Angesprochene, der dem Vernehmen nach seinen Lehrstuhl in Tübingen hat: „Das hieße ja, er hätte wirklich gelebt!“ Leider pointiert dieser vermeintliche Witz, was unter Mainstream-Theologen längst als abgemacht gilt: Dass die Evangelien „natürlich“ nur möglichst spät entstandene Gemeindetraditionen reflektieren, dass das Osterereignis symbolisch zu verstehen ist, dass wir es gewissermaßen mit einem Mythos zu tun haben, dessen historischer Kern allenfalls das Wirken eines jüdischen Wanderpredigers, aber gewiss nicht die Menschwerdung Gottes sei. Das führte längst zu der geradezu absurden Situation, dass Archäologen und Historiker, die immer wieder staunend mit der Exaktheit der neutestamentlichen Berichte konfrontiert werden und deshalb für deren Frühdatierung in die Zeit der Augenzeugen plädieren, auf den Widerstand von Theologen stoßen.

Ich denke, hier finden wir den Augiasstall des Unglaubens, der aufgeräumt werden muss! Eine Kirche, die ihre ureigenen Wurzeln und damit ihre Sendung infrage stellt, kann keine gesunden Triebe hervorbringen. Professoren, die konsequent das Übernatürliche leugnen und nicht an die Menschwerdung Gottes in Jesus von Nazareth zu glauben bereit sind, erziehen keine heiligen Priester sondern solche, die von Glaubenszweifeln geplagt werden und ohne moralische Direktive den eigenen Schwächen erliegen. Ja, die Kirche braucht Reformen. Sie muss wieder katholischer werden und sich selbstbewusst vor jeder Verwässerung ihrer heiligen Lehre schützen!

Der Pfarrer von Ars war kein Einser-Student der Theologie. Er war auch kein Intellektueller, kein brillanter Denker, im Gegenteil: Seine Professoren wollten ihn eigentlich bei der Abschlussprüfung durchfallen lassen. Als der Generalvikar, der die Diözese zu diesem Zeitpunkt leitete, davon erfuhr, stellte er den Prüfern drei Fragen: "Ist Vianney fromm? Verehrt er die Gottesmutter? Kann er den Rosenkranz beten?“ Die Professoren bejahten dies, erklärten, leicht genervt, er sei geradezu ein Vorbild an Frömmigkeit. „Gut, ich berufe ihn“, erwiderte der Generalvikar, „Die Gnade Gottes wird den Rest machen!" Er hatte genau erkannt, worauf es ankommt und was einen guten Priester ausmacht. Es wird Zeit, dass die Regenten unserer Priesterseminare sich darauf besinnen. Hoffen wir, dass Benedikts erneuter Appell nicht in der deutschen Glaubenswüste verhallt, sondern Anstoß gibt zu einer echten Kehrtwende. Denn die Kirche von heute braucht keine weiteren Stuhlkreise, sondern die konsequente Rückbesinnung auf Jesus Christus, ihren Ursprung und ihr Ziel!

Schon deshalb war Benedikts Weckruf so wichtig, gerade in diesen Tagen vor dem Osterfest, dem Triumph des wahrhaft Auferstandenen. Danke also, Heiliger Vater! Und: Ad multos annos!

Seit zehn Jahren forscht der Historiker Dr. h.c. Michael Hesemann im vatikanischen Geheimarchiv. U.a. veröffentlichte er das Buch „Der Papst und der Holocaust“.

kath.net-Buchtipp
Der Papst und der Holocaust
Pius XII und die geheimen Akten im Vatikan. Erstmalige Veröffentlichung der brisanten Dokumente
Von Michael Hesemann
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2018 Langen/Müller
ISBN 978-3-7844-3449-0
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Lesermeinungen

  19. April 2019 
 


2
 
 stephanus2 19. April 2019 
 

Toll

ich fand diesen Artikel toll, treffend, klug, glaubensstark, punktgenau . Vielen Dank !


3
 
  19. April 2019 
 

@mhesemann

Danke für die Klarstellung, die ich leider erst heute gesehen habe!

Die Frage, ob Vorgesetzte die Staatsanwaltschaft von sich aus informieren müssen, wenn sie Kenntnisse über vermutete Straftaten erhalten, ist auch bei uns im Kollegenkreis umstritten.

Ich würde es zwar befürworten - alleine schon aus Eigenschutz - aber ich kann auch Ihre Argumente, die sich mit denen der weltlichen Gegner dieses Schrittes ziemlich decken, nachvollziehen.


1
 
 mhesemann 17. April 2019 
 

@Kirchental: Ich gebe Ihnen recht...

Kinderschänder gehören vor den Richter und dann verurteilt. Aber das ist Sache zwischen dem Opfer bzw. seinen Erziehungsberechtigten, der Justiz und dem Täter. Da muss Anzeige erstattet, ermittelt, verurteilt werden - durch die Justiz, nicht durch die Kirche. Die Kirche sollte den Verurteilten bei erwiesener Schuld sofort in den Laienstand versetzen. Aber sie ist keine Paralleljustiz. Es ist weder ihre Aufgabe, anzuzeigen noch kann sie zivilrechtlich verurteilen. Sie kann lediglich ein Urteil überprüfen und entscheiden, ob sie den Schuldspruch anerkennt, etwa wenn er von einem kirchenfeindlichen Regime ausgesprochen wurde.


3
 
 Fatima 1713 17. April 2019 
 

@Kirchental @SpatzInderHand @Carnta

Ich bin ganz Ihrer Meinung!!


0
 
 Carnta 17. April 2019 
 

@Kirchethal: Danke für den Klartext


0
 
 SpatzInDerHand 17. April 2019 

@Kirchental: danke! Ich schließe mich Ihrer Aussage komplett an!


2
 
  16. April 2019 
 

Kinderschänder gehören in den Knast

Werter Herr Hesemann,
so sehr ich Sie sonst schätze - hier haben Sie sich schwer vergaloppiert.

Die Sünderin hat offenbar freiwillig auf Augenhöhe Geschlechtsverkehr gehabt. Da kann man gerne Großmut zeigen und verzeihen - auch heute.

Anders bei Straftätern. Vergewaltiger gehören der Strafjustiz übergeben - ohne Zögern. Und wer Kinderschänder mit einem freundlichen "Geh hin und sündige nicht mehr!" weiter schickt, macht sich selbst schuldig. Kinderschänder gehören in den Knast - ob Priester oder nicht.

Da verstehe ich keinen Spaß. Null Toleranz!


4
 
 Carnta 16. April 2019 
 

Sofort reagieren verhindert größeren Schaden

@ Wunderer
Soll man denn bei Missbrauchstätern wirklich warten, bis sie "Mehrfachtäter" geworden sind, um die Konsequenzen zu ziehen? Absolut nicht. Falsch verstandene Toleranz gegenüber gefallenen "Mitbrüdern" hat unserer Kirche immensen Schaden zugefügt. Bei solch schwerwiegenden Straftaten muss sofort gehandelt werden, da gibt es kein Pardon.


2
 
 mysticis 16. April 2019 
 

Festgefahren

Wir stellen fest, dass wir mit den heute herrschenden Instrumenten und den heutigen Strukturen der Kirche grosse Mühe haben, dem Problem Herr zu werden. An effizienten Instrumenten fehlt es und die erstarrten Strukturen hindern uns. Sexueller Missbrauch von Kindern ist ein Gesellschaftsproblem. In den Orden geht es aber meist um den sexuellen Missbrauch von Mitbrüdern oder Mitschwestern. Und auch um einvernehmlichen Sex. Um es ganz deutlich zu sagen, die Ehelosigkeit hat damit nichts zu tun, weder im positiven noch im negativen Sinne. Schliesslich prangert Paulus das Eheverbot sogar an! Es ist schwierig, die richtigen Argumente zu finden, wenn es um einvernehmlichen Sex geht. Was entgegnet man zwei Brüdern oder Schwestern, wenn diese ihre Liebe beteuern? Selbst wenn diese Beteuerung offensichtlich geheuchelt ist. Einfach: "Ordensleute tun so etwas nicht, basta!" Und weshalb tun sie es nicht, wird die Antwort der beiden sein.
Vielleicht braucht es Abstufungen? Wir werden sehen...


0
 
  16. April 2019 
 

"Bussübungen und Abtötung" gehörten früher selbstverständlich zu einem Priesterleben

und sind heute leider total verpönt, da man auch in den Seminaren lieber dem hedonistischen Zeitgeist frönt.

Es wäre deshalb gut, gerade in der Karwoche den Priesterrosenkranz zu beten:

1. Jesus, durch die Verdienste Deiner Todesangst schenke uns seeleneifrige Priester.
2. Jesus, durch Deine schmerzhafte Geißelung schenke uns jungfräulich-reine Priester.
3. Jesus, durch Deine Dich verhöhnende Dornenkrönung, schenke uns demütige und gehorsame Priester.
4. Jesus, durch die Leiden Deines bitteren Kreuzweges schenke uns treue, marianische Priester.
5. Jesus, durch Deinen furchtbaren Kreuzestod schenke uns Priester die sich selbst und der Welt abgestorben sind.


9
 
  16. April 2019 
 

Michael Hesemann und kath.net sei Dank gesagt

Eine kleine Anmerkung: Mehrfachtäter sollten m.Er. durchaus der Gerichtsbarkeit zugeführt werden. Denn es geht auch um Vorbeugung weiterer Vergehen an (meist) Wehrlosen. Den Vergleich mit der Ehebrecherin finde ich in dem Zusammenhang nicht richtig.

Alles andere ist bestens gesagt und trotz allem auch noch mit viel Humor. Ja, der Glaube scheint zu einfach und vielen Intellektuellen ist er wohl zu unkompliziert, denn alle Menschen können ihn haben, gerade auch die weniger Gebildeten.
Es fehlt wohl an brennender Liebe zu Christus und an Demut. Ein kleines Beispiel dafür: in wie vielen Pfarreien wird der Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit (diesmal am 28. April) nicht gefeiert, ja nicht einmal erwähnt? Und bei denjenigen in der tridentinischen Messe ist`s meist nicht anders. Große Gnaden werden also abgelehnt. So viele Begriffsstutzige überall!


4
 
 Winrod 16. April 2019 
 

Wo sind noch fromme Priester?

Man muss schon weit gehen, um noch einen wirklich frommen Priester zu erleben. die Gottesdienste erinnern meist an mechanische Abläufe, ohne Herz aber mit viel Intellektualität in der Predigt.

Sie haben es aber auch schwer in Gemeinden, die über einen frommen Priester meist die Nase rümpfen und ihn als altmodisch empfinden.
Auch wollen sie nicht mehr ertragen, wenn ein Priester sein Veto einlegt gegen Vorhaben , die der katholischen Lehre widersprechen und von den Gremien abgesegnet sind.


8
 
 Ulrich Motte 16. April 2019 
 

Laienkirche

(und das viel mehr als die evangelischen Landeskirchen) sind aber auch besonders oft gerade jene evangelischen Kirchen (Konfessionen), die erstens blühen (oft wachsen an Mitgliedern voller Glaubenseifer), zweitens oft konservativer sind als "Rom", besonders in der vor Ort verkündeten Sexuallehre (nicht nur im Katechismus) und in der Disziplinierung von Leitern (die alle heiraten dürfen) und einfachen Mitgliedern... In meiner ehemaligen Gemeinde in München wurden Frauen durch Gemeindeabstimmung ("Laienbeschluß") ausgeschlossen wegen außerehelichen Zusammenlebens bzw. Heirat mit Nichtchristem...Mancher Katholik mag die EKD mögen, aber das Bild des Protestantismus ist vielfältiger - vor allen Dingen weltweit- als der hier von Herrn Hesemann erweckte pauschale Eindruck.
Leitung durch verheiratete Laien bewirkt nicht unbedingt Niedergang.
Ade und frohe Ostern!


2
 
 Carnta 16. April 2019 
 

Kindesmissbrauch und Ehebruch

sind hinsichtlich der Schwere des Vergehens nicht vergleichbar. "Stattdessen ließ er sie einfach ziehen: „Geh, Frau, und sündige nicht mehr.“ Ganz ehrlich bin ich nicht allzu enttäuscht darüber, dass Bischöfe ähnlich gehandelt haben" Was dieses unter den Teppich kehren und die Versetzungen von schuldig gewordenen Klerikern gebracht haben, wissen wir mittlerweile allzu gut. Jesus sagt aber auch: Lk 17,2 "Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt." Man muss sich dessen bewusst sein, dass die Schuld eines Priesters vor dem göttlichen Gericht viel schwerer wiegt, als die eines Laien. Pädophilie und die mitverursachende Homosexualität haben im Klerus nichts zu suchen und von dort rigoros fernzuhalten.


4
 
 agrafe 16. April 2019 

Ja, so ist es.

Fassaden kann man restaurieren, doch das nützt nichts. Eine Kirche als stummer Zeuge längst vergangener Zeiten? Wem hilft es?. Umkehr und Buße der Herzen zu Gott und das nicht nur bei Priestern und Bischöfen, sondern das ganze Volk sollte sich besinnen. Der Relativismus hat sich tief auch in die Herzen der Gläubigen festgesetzt. Jenes "Sollte Gott gesagt haben?" hat leider nichts von seiner Anziehungskraft verloren und wird es zur Kernfrage von Theologie, verliert sie jegliche Kraft und wird zur Verführerin. - Möge Gott Europa noch eine Chance geben.


4
 
  16. April 2019 
 

Exakt, so ist es!

"... dass Archäologen und Historiker, die immer wieder staunend mit der Exaktheit der neutestamentlichen Berichte konfrontiert werden und deshalb für deren Frühdatierung in die Zeit der Augenzeugen plädieren, auf den Widerstand von Theologen stoßen."


7
 
 Chris2 16. April 2019 
 

„sprungbereite Feindseligkeit“,

ein sehr treffender Begriff für das, was die Kirche durch Kritiker und Feinde innerhalb und außerhalb von Kirche bzw. Kirchensteuer unter Papst Benedikt ertragen musste. Doch es kann bisweilen auch erhellend sein, zu fragen: "Cui bono?" (wem nützt es?), um Allianzen und mediale "freak waves" zu verstehen. Etwa damals bei Limburg, das auch ein perfektes Ablenkungsmanöver vom milliardenschweren BER-Desaster war (Wowereit durfte im Windschatten des Hypes um einen lt. eines Architektur Magazins gelungenen und soliden Komplex aus mehreren, neuen und historischen, Gebäuden praktisch ungestört abtreten). Oder der Grenzöffnung, die Merkel nicht nur eine moralische Selbstüberhöhung und damit schwere Geschütze gegen ihre Kritiker erlaubte, sondern ihr auch die Unterstützung der gesamten damaligen Opposition sicherte. Ein bedenklicher Zustand, der de facto trotz wortkräftiger, aber machtloser, Opposition (ich meine nicht die FDP) bis heute anhält.


5
 

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