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Das leere Grab

23. April 2019 in Jugend, 4 Lesermeinungen
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Diese drei heiligen Tage haben die Welt erschüttert. Sie haben die ganze Menschheit aus ihrem tiefen Schlaf gerüttelt - Die Jugendkolumne von kath.net - Diese Woche von Dubravka Križić


Linz (kath.net)
“Das Christentum durchlebte eine Reihe von Revolutionen und in jeder von diesen starb die Christenheit. Die Christenheit ist mehrmals gestorben und wieder auferstanden; denn es hat einen Gott, der den Weg aus dem Grab kennt.“ (G.K. Chesterton, Der unsterbliche Mensch)

Die Worte dieses großen katholischen Denkers gehen einem wirklich unter die Haut. Sie treffen ins Herz, denn sie heben hervor, was uns Katholiken in dieser Zeit besonders beschäftigt: die frohe Botschaft der Auferstehung unseres Herrn, und die tiefe Krise, in der sich die Kirche befindet. Das leere Grab wird wohl noch bedeutender, in einer Zeit der Dunkelheit.

Papst Emeritus, der sich vor kurzem, bezüglich der Missbrauchskrise, zu Wort gemeldet hat, legt uns diese Worte ans Herz als Antwort auf die Frage was wir tun müssen:

„Müssen wir etwa eine andere Kirche schaffen, damit die Dinge richtig werden können? Nun, dieses Experiment ist bereits gemacht worden und bereits gescheitert. Nur der Gehorsam und die Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus kann den rechten Weg weisen. Versuchen wir also als erstes, neu und von innen her zu verstehen, was der Herr mit uns gewollt hat und will. [...] Der Herr hat eine Geschichte der Liebe mit uns begonnen und will die ganze Schöpfung in ihr zusammenfassen. Die Gegenkraft gegen das Böse, das uns und die ganze Welt bedroht, kann letztlich nur darin bestehen, daß wir uns auf diese Liebe einlassen.“

Um zu wissen was zu tun ist in dieser Zeit der Dunkelheit, müssen wir verstehen warum und wozu uns Gott erschaffen hat. Es ist eine Liebesgeschichte – der Weg ans Kreuz und der Weg aus dem Grab hinaus. Doch was geschieht in unserer Kirche, in Seiner Kirche? Um Seine Kirche wirklich zu sehen, müssen wir Ihn sehen. Vor zweitausend Jahren ging es den Jüngern wohl nicht anders. Sie waren auch in tiefer Dunkelheit, der Herr stirbt am Kreuz – welch eine Seelenqual. Hat sich der Mensch jemals so verlassen gefühlt von Gott? Dabei haben doch wir Ihn verlassen. Immer wieder wird mir bewusst, dass die Jünger echte und normale Menschen waren, aus Fleisch und Blut, so wie wir es sind, mit Ängsten und Schwächen. Manchmal vergisst man, dass die Geschichte des Evangeliums eine echte ist, sie ist wirklich und fassbar. Es ist die schönste Geschichte die jemals erzählt wurde, und dabei ist sie noch wahr! Als die Jünger erfahren, dass das Grab leer ist, rennen sie los, Johannes schneller als Petrus (Joh 20,4). Ahnen sie schon was wirklich geschehen ist? Johannes, der als erstes am Grab ankommt, geht nicht hinein, er wartet auf Petrus. Diese Geste sagt so viel aus über Johannes, und über die Achtung Petrus gegenüber. Beide sehen sie die Leinenbinden und das Schweißtuch. Lediglich von Johannes steht geschrieben, dass er sah und glaubte (Joh 20,8). Doch welcher Mensch hätte es wirklich verstehen können?


Als Maria Magdalena am leeren Grabe weint, verwechselt sie Christus mit dem Gärtner (Joh 20,11-18). Sie erkennt Ihn nicht. Wer hätte Ihn auch erkannt? Erst als Er sie beim Namen nennt, sieht sie wer vor ihr steht. Eine Frau hat Christus geboren, einer Frau offenbart sich Christus als erstes. Von diesen Szenen aus dem Evangelium können die verqueren feministischen Strömungen unserer Zeit so viel lernen.

Diese drei heiligen Tage haben die Welt erschüttert. Sie haben die ganze Menschheit aus ihrem tiefen Schlaf gerüttelt. Die Bedeutung und Tiefe dessen, was in diesem leeren Grab geschieht, transzendiert uns vollkommen. Aus Liebe hat Christus die Geschichte des Menschen umgeschrieben und zwei Jahrtausende später gilt noch immer was Er damals vollbracht hat. Auch wenn es manchmal scheint als würden die Steine langsam bröselig werden, Seine Kirche steht noch immer.

Der vor kurzem ausgebrochene Brand in der Pariser Kathedrale verbildlicht den Zustand der Kirche wohl ganz gut. Diese tiefe Krise lässt die Kirche im wahrsten Sinne des Wortes in Flammen aufgehen. Die unmenschlichen und abscheulichen Verbrechen, die ans Licht gekommen sind, das große Leid, das so vielen Menschen angetan wurde, die nicht unabsichtliche Verbreitung von Verwirrung und Relativismus – das sind alles jene Flammen, die versuchen die Kirche in Schutt und Asche zu verwandeln. Es zerbricht einem das Herz und man fragt sich wo denn dieser Fels ist, auf den Christus Seine Kirche baut. Es scheint als würden wir in einer Zeit angekommen sein, in dem die Christenheit wirklich erneut stirbt.

Doch die Geschichte von Notre Dame endet nicht hier. Ein Priester, Jean-Marc Fournier, rennt in die brennende Kathedrale, um das einzige zu retten für das es sich lohnt ins Feuer zu rennen. Er weiß und erkennt Wer in dieser Kirche waltet. Er rennt, wie Johannes und Petrus damals rannten. Es vermag nicht viel Verstandeskraft um zu erkennen für wen es sich lohnt ins Feuer zu rennen. Petrus und Johannes, zwei ganz verschiedene Menschen sind doch nur einfache Fischer. Maria Magdalena, eine Frau mit tiefen Wunden, wie schwer die Last der Sünde war für sie; sie hat sich Christus ganz hingegeben und Er hat sie schöngemacht. Christus hat aus diesen Menschen außergewöhnliche Exemplare gemacht. Menschen die ins Feuer gehen, die alles hingeben für Ihn. Menschen, die vermochten Großartiges zu vollbringen. Er hat aus ihnen Menschen gemacht, die wirklich gelebt haben für Ihn, für Seine Kirche.

Menschen verzweifeln und wenden sich von Gott ab, denn sie glauben der Lüge, dass ihre Identität bestimmt wird durch ihre Sünden, durch das Böse, das sie erleiden mussten. Christus ist nicht am Kreuz für uns gestorben um uns zu zeigen wie schwach und erbärmlich das Menschengeschlecht ist. Er hat sich hingegeben um uns unseren Wert zu zeigen. Er ist von den Toten auferstanden um uns ein für alle Mal zu zeigen, zu wem wir gehören. Durch Ihn ist alles was wir sind und jemals sein können vervollständigt.

Ist das nicht ein guter Gott? Er drückt uns – dieser gefallenen schwachen Kreatur, den Pinsel in die Hand und lässt uns leben. Alle Farben dieser Welt schenkt Er uns. Wie farblos die Welt erfassen, wie mächtig Christus eigentlich ist – Er ist der König aller Könige. Und Er liebt uns so innig, diese gefallene schwache Kreatur.
So ist auch diese Krise, dieser Brand, der sich in unserer Kirche entfacht hat, nicht das Ende dieser Geschichte. Das leere Grab spricht das letzte und erste Wort. Die Leere des Grabes hat uns die Fülle unseres Seins zurückgegeben. Ein Sein, das uns entrissen wurde. Wer wir wirklich sind steht in Seinem Sieg geschrieben vor zweitausend Jahren bis heute und in alle Ewigkeit.

Inmitten dieser Krise, inmitten dieser Flammen, nennt Christus jeden von uns beim Namen, so wie einst Maria Magdalena, und ruft uns auf Ihm nachzufolgen, wie einst die einfachen Fischer am See Genezareth. Welchen Flammen scheuen wir also? Wovor fürchten wir uns denn?

Das Grab bleibt leer, auch wenn alles scheint in Flammen aufzugehen. Wir dürfen doch nie vergessen: wie gewaltig das Feuer in der Kirche auch wüten mag – die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen (Mt 16,18). Und so können wir doch wahrlich voll Freude sagen, dass Christus der Weg ist. Unser König, unser Sieger, unser Herr – Er kennt den Weg aus dem Grab.

Von Herzen wünsche ich allen Lesern ein freudenreiches und gesegnetes Fest der Auferstehung unseres Herrn. Möge Er uns allen durch Seinen Sieg die Kraft geben in Seiner Kirche zu wachen, gerade inmitten dieser Flammen, mit der Erkenntnis, dass Er allein in ihr wahrlich ewig ward und waltet.


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