Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  5. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  8. Brötchentüten für die Demokratie
  9. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  10. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  13. 92 Prozent Taufscheinkatholiken in Österreich oder immer weniger Katholiken, aber immer mehr Geld!
  14. Nein, Herr Kardinal Schönborn, die Armut nimmt weltweit ab!
  15. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche

Das leere Grab

23. April 2019 in Jugend, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Diese drei heiligen Tage haben die Welt erschüttert. Sie haben die ganze Menschheit aus ihrem tiefen Schlaf gerüttelt - Die Jugendkolumne von kath.net - Diese Woche von Dubravka Križić


Linz (kath.net)
“Das Christentum durchlebte eine Reihe von Revolutionen und in jeder von diesen starb die Christenheit. Die Christenheit ist mehrmals gestorben und wieder auferstanden; denn es hat einen Gott, der den Weg aus dem Grab kennt.“ (G.K. Chesterton, Der unsterbliche Mensch)

Die Worte dieses großen katholischen Denkers gehen einem wirklich unter die Haut. Sie treffen ins Herz, denn sie heben hervor, was uns Katholiken in dieser Zeit besonders beschäftigt: die frohe Botschaft der Auferstehung unseres Herrn, und die tiefe Krise, in der sich die Kirche befindet. Das leere Grab wird wohl noch bedeutender, in einer Zeit der Dunkelheit.

Papst Emeritus, der sich vor kurzem, bezüglich der Missbrauchskrise, zu Wort gemeldet hat, legt uns diese Worte ans Herz als Antwort auf die Frage was wir tun müssen:

„Müssen wir etwa eine andere Kirche schaffen, damit die Dinge richtig werden können? Nun, dieses Experiment ist bereits gemacht worden und bereits gescheitert. Nur der Gehorsam und die Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus kann den rechten Weg weisen. Versuchen wir also als erstes, neu und von innen her zu verstehen, was der Herr mit uns gewollt hat und will. [...] Der Herr hat eine Geschichte der Liebe mit uns begonnen und will die ganze Schöpfung in ihr zusammenfassen. Die Gegenkraft gegen das Böse, das uns und die ganze Welt bedroht, kann letztlich nur darin bestehen, daß wir uns auf diese Liebe einlassen.“

Um zu wissen was zu tun ist in dieser Zeit der Dunkelheit, müssen wir verstehen warum und wozu uns Gott erschaffen hat. Es ist eine Liebesgeschichte – der Weg ans Kreuz und der Weg aus dem Grab hinaus. Doch was geschieht in unserer Kirche, in Seiner Kirche? Um Seine Kirche wirklich zu sehen, müssen wir Ihn sehen. Vor zweitausend Jahren ging es den Jüngern wohl nicht anders. Sie waren auch in tiefer Dunkelheit, der Herr stirbt am Kreuz – welch eine Seelenqual. Hat sich der Mensch jemals so verlassen gefühlt von Gott? Dabei haben doch wir Ihn verlassen. Immer wieder wird mir bewusst, dass die Jünger echte und normale Menschen waren, aus Fleisch und Blut, so wie wir es sind, mit Ängsten und Schwächen. Manchmal vergisst man, dass die Geschichte des Evangeliums eine echte ist, sie ist wirklich und fassbar. Es ist die schönste Geschichte die jemals erzählt wurde, und dabei ist sie noch wahr! Als die Jünger erfahren, dass das Grab leer ist, rennen sie los, Johannes schneller als Petrus (Joh 20,4). Ahnen sie schon was wirklich geschehen ist? Johannes, der als erstes am Grab ankommt, geht nicht hinein, er wartet auf Petrus. Diese Geste sagt so viel aus über Johannes, und über die Achtung Petrus gegenüber. Beide sehen sie die Leinenbinden und das Schweißtuch. Lediglich von Johannes steht geschrieben, dass er sah und glaubte (Joh 20,8). Doch welcher Mensch hätte es wirklich verstehen können?


Als Maria Magdalena am leeren Grabe weint, verwechselt sie Christus mit dem Gärtner (Joh 20,11-18). Sie erkennt Ihn nicht. Wer hätte Ihn auch erkannt? Erst als Er sie beim Namen nennt, sieht sie wer vor ihr steht. Eine Frau hat Christus geboren, einer Frau offenbart sich Christus als erstes. Von diesen Szenen aus dem Evangelium können die verqueren feministischen Strömungen unserer Zeit so viel lernen.

Diese drei heiligen Tage haben die Welt erschüttert. Sie haben die ganze Menschheit aus ihrem tiefen Schlaf gerüttelt. Die Bedeutung und Tiefe dessen, was in diesem leeren Grab geschieht, transzendiert uns vollkommen. Aus Liebe hat Christus die Geschichte des Menschen umgeschrieben und zwei Jahrtausende später gilt noch immer was Er damals vollbracht hat. Auch wenn es manchmal scheint als würden die Steine langsam bröselig werden, Seine Kirche steht noch immer.

Der vor kurzem ausgebrochene Brand in der Pariser Kathedrale verbildlicht den Zustand der Kirche wohl ganz gut. Diese tiefe Krise lässt die Kirche im wahrsten Sinne des Wortes in Flammen aufgehen. Die unmenschlichen und abscheulichen Verbrechen, die ans Licht gekommen sind, das große Leid, das so vielen Menschen angetan wurde, die nicht unabsichtliche Verbreitung von Verwirrung und Relativismus – das sind alles jene Flammen, die versuchen die Kirche in Schutt und Asche zu verwandeln. Es zerbricht einem das Herz und man fragt sich wo denn dieser Fels ist, auf den Christus Seine Kirche baut. Es scheint als würden wir in einer Zeit angekommen sein, in dem die Christenheit wirklich erneut stirbt.

Doch die Geschichte von Notre Dame endet nicht hier. Ein Priester, Jean-Marc Fournier, rennt in die brennende Kathedrale, um das einzige zu retten für das es sich lohnt ins Feuer zu rennen. Er weiß und erkennt Wer in dieser Kirche waltet. Er rennt, wie Johannes und Petrus damals rannten. Es vermag nicht viel Verstandeskraft um zu erkennen für wen es sich lohnt ins Feuer zu rennen. Petrus und Johannes, zwei ganz verschiedene Menschen sind doch nur einfache Fischer. Maria Magdalena, eine Frau mit tiefen Wunden, wie schwer die Last der Sünde war für sie; sie hat sich Christus ganz hingegeben und Er hat sie schöngemacht. Christus hat aus diesen Menschen außergewöhnliche Exemplare gemacht. Menschen die ins Feuer gehen, die alles hingeben für Ihn. Menschen, die vermochten Großartiges zu vollbringen. Er hat aus ihnen Menschen gemacht, die wirklich gelebt haben für Ihn, für Seine Kirche.

Menschen verzweifeln und wenden sich von Gott ab, denn sie glauben der Lüge, dass ihre Identität bestimmt wird durch ihre Sünden, durch das Böse, das sie erleiden mussten. Christus ist nicht am Kreuz für uns gestorben um uns zu zeigen wie schwach und erbärmlich das Menschengeschlecht ist. Er hat sich hingegeben um uns unseren Wert zu zeigen. Er ist von den Toten auferstanden um uns ein für alle Mal zu zeigen, zu wem wir gehören. Durch Ihn ist alles was wir sind und jemals sein können vervollständigt.

Ist das nicht ein guter Gott? Er drückt uns – dieser gefallenen schwachen Kreatur, den Pinsel in die Hand und lässt uns leben. Alle Farben dieser Welt schenkt Er uns. Wie farblos die Welt erfassen, wie mächtig Christus eigentlich ist – Er ist der König aller Könige. Und Er liebt uns so innig, diese gefallene schwache Kreatur.
So ist auch diese Krise, dieser Brand, der sich in unserer Kirche entfacht hat, nicht das Ende dieser Geschichte. Das leere Grab spricht das letzte und erste Wort. Die Leere des Grabes hat uns die Fülle unseres Seins zurückgegeben. Ein Sein, das uns entrissen wurde. Wer wir wirklich sind steht in Seinem Sieg geschrieben vor zweitausend Jahren bis heute und in alle Ewigkeit.

Inmitten dieser Krise, inmitten dieser Flammen, nennt Christus jeden von uns beim Namen, so wie einst Maria Magdalena, und ruft uns auf Ihm nachzufolgen, wie einst die einfachen Fischer am See Genezareth. Welchen Flammen scheuen wir also? Wovor fürchten wir uns denn?

Das Grab bleibt leer, auch wenn alles scheint in Flammen aufzugehen. Wir dürfen doch nie vergessen: wie gewaltig das Feuer in der Kirche auch wüten mag – die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen (Mt 16,18). Und so können wir doch wahrlich voll Freude sagen, dass Christus der Weg ist. Unser König, unser Sieger, unser Herr – Er kennt den Weg aus dem Grab.

Von Herzen wünsche ich allen Lesern ein freudenreiches und gesegnetes Fest der Auferstehung unseres Herrn. Möge Er uns allen durch Seinen Sieg die Kraft geben in Seiner Kirche zu wachen, gerade inmitten dieser Flammen, mit der Erkenntnis, dass Er allein in ihr wahrlich ewig ward und waltet.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 j@cobus 24. April 2019 
 

Merc - vielen Dank

Vielen Dank für die Erklärung des Ostergeheimnisses.
Johannes lief schneller als Petrus, dies versinnblidlicht die Liebe des Apostels zu Jesus. Jedoch hat Johannes Petrus, dem Fels der wachsenden Kirche, den Zutritt gewährt, in das Grab hineinzugehen. Soweit zur damaligen Osterpredigt von Kardinal Joseph Höffner, Erzbischof von Köln.
Zu Mt 16,18: laut Einheitsübersetzung sind es die Pforten der Unterwelt (=Hades auf althebräisch). Wenn es die Pforten der Hölle sind, müsst an das hebräische Wort Gehanna gedacht werden. Aus der Gehanna kommt keine Seele heraus, vor einem solchen Scheitern warnt Jesus. Der Hades ist mit dem Reich des Todes oder der Unterwelt gemeint. Das apostolische Glaubensbekenntnis auf Deutsch besagt: hinabgestiegen in das Reich des Todes, wo die Seelen gereinigt werden und schon gerettet sind.


1
 
 myschkin 23. April 2019 
 

Herzlichen Dank

für diese klugen Gedanken. Wir stehen erschüttert, weil in Sri Lanka der islamische Terror gewütet hat - vor allem gegen unser dort lebenden Schwestern und Brüder im Glauben. Sie aber, liebe Autorin, haben uns auf die österliche Gewissheit verwiesen, dass Unfrieden, Mord und Bosheit nicht siegen werden und nicht siegen können, weil die Auferstehung des Herrn in der Welt ist. Trauern wir also um die Märtyrer in Sri Lanka, aber trauern wir als aufrechte Christenmenschen, weil wir die Gewissheit haben, dass das letzte Wort von dem gesprochen wird, der das Alpha und das Omega ist.


5
 
 Diadochus 23. April 2019 
 

Rennen für Jesus

Frau Krizic stellt eine schöne Analogie zwischen dem Priester Jean-Marc Fournier und Petrus und Johannes her. Sie haben nämlich eine Gemeinsamkeit. Sie rennen für Jesus, so schnell es geht. Warum eigentlich? Das Grab ist leer. Im Lukasevangelium erhalten wir weitere Informationen. Zwei Männer in strahlendem Gewande sprachen: "Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?" (Lk. 24, 5) Jesus lebt. Die Kirche lebt. Sie wird nie abbrennen. Das ist es! Jetzt brennt das Herz.


4
 
 gebsy 23. April 2019 

Zuversicht

in Worte gefasst!
Vergelt's Gott!
Den Brand der Gottesliebe in allen Herzen zu entfachen ist angesagt.

WO FANG ICH AN?


6
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Jugendkolumne

  1. Gnade in jedem Augenblick
  2. Die Sehnsucht Christi nach dir
  3. Gerufen, das Blut Christi zu lieben
  4. Große Veränderung beginnt von kleinen Fortschritten
  5. Berufen zur Blume im Garten Gottes
  6. Er macht seine Pläne mit deiner Verwundbarkeit
  7. Wenn du heute vor Jesus stehen würdest ...
  8. Was ersehnen wir? Was ist deine tiefste Sehnsucht?
  9. Das ist es, warum du hier bist: Weil er dich liebt und um ihn zu lieben
  10. "Was für ein Anspruch – wenn der Priester in Persona Christi handelt!"






Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  3. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  6. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  7. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  10. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  11. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  12. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  13. Brötchentüten für die Demokratie
  14. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche
  15. Im Zeichen des Kreuzes

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz