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Schönborn: Gebet für Politiker sinnvoll ‘und auch notwendig’

22. Juni 2019 in Österreich, 1 Lesermeinung
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Kardinal in "Heute"-Kolumne: Viel mehr Menschen beten als angenommen.


Wien (kath.net/ KAP)
"Viel mehr Menschen beten, als wir im Allgemeinen annehmen": Darauf wies Kardinal Christoph Schönborn in seiner Freitags-Kolumne für die Gratiszeitung "Heute" (21. Juni) hin und nannte unbewusste sowie ausdrückliche Gebete etwa angesichts von Problemen. "Und sicher beten wir für andere", schrieb Schönborn: "Eltern für die Kinder, für Kranke um Genesung (das habe ich selber dankbar erfahren)." Auch das Gebet für jene, die uns regieren, gehöre in diese Kategorie. "Es muss nicht gleich so spektakulär sein wie am letzten Sonntag in der Stadthalle", nahm der Kardinal Bezug auf die eine "riesige Debatte" auslösende freikirchliche "Awakening"-Veranstaltung. Nachsatz: "Ich halte es aber für sinnvoll und eigentlich auch für notwendig."


Zum spontanen Gebet des freikirchlichen Pastors für den "davon offensichtlich überraschten" Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärte Schönborn, er wolle nicht auch noch seine Meinung zu den vielen Wortmeldungen dazulegen. Ihn interessierten vielmehr die durch diesen Anlass als Nachdenk-Anstoß dienende Fragen wie: "Wie halten wir's mit dem Gebet? Beten wir überhaupt? Wenn ja wann, wo, wie? Und wozu?"

Bereits zum Abschluss der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz am Mittwoch in Mariazell hatte der Kardinal betont, dass das Gebet für politisch Verantwortliche zum Grundbestand der christlichen Lehre gehöre. "Und das machen wir jeden Sonntag", so Schönborn: "Was sollen wir denn auch sonst machen, als dass wir für Politiker um Weisheit, Klugheit, Augenmaß und Gottes Segen beten?" Das habe er etwa auch bei der neuen Regierung so gehandhabt, sagte Schönborn.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

  22. Juni 2019 
 

Unterschied

Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen anonymer Fürbitte im Gottesdienst und privaten Gebet im stillen Kämmerlein einerseits und diesem öffentlich Eingriff andererseits, der dann auch noch tausendfach im Netz verbreitet wird.

Ich empfand dieses sogenannte Gebet als absolut übergriffig, aggressiv geradezu. Kurz wurde ja nicht mal gefragt. Er hatte keine Chance, sich dagegen zu wehren. Er wurde geradezu vorgeführt.

Man hätte den armen Kerl mindestens vorher fragen müssen, ob ihm das überhaupt recht ist!

Wenn ich konkret für einen Bekannten bete, frage ich vorher, ob ihm das recht ist.


1
 

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