Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  7. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  10. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  11. R.I.P. Martin Lohmann
  12. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  13. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  14. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  15. "Hassprediger und Hofnarr"

Kirchliches Institut warnt vor Schnellschuss bei Konversionstherapie

26. Juni 2019 in Aktuelles, 16 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


IEF sieht in SPÖ-Fristsetzungsantrag sachliche Mängel und fordert klare Grenzziehung - Pauschal-Verbot gefährdet individuelle Autonomie, Therapie- und Religionsfreiheit sowie sexuelle Selbstbestimmung


Wien (kath.net/KAP) Das Institut für Ehe und Familie (IEF) warnt eindringlich vor einem zu weit gefassten Verbot von sogenannten "Konversionstherapien". Ein nicht ausreichend abgegrenztes Verbot zu Recht verpönter Maßnahmen könnte gleichzeitig die Therapiefreiheit, die sexuelle Selbstbestimmung der Menschen wie auch das Recht auf freie Religionsausübung in schwerem Maße gefährden. Diese Abgrenzung lässt der derzeit im Parlament diskutierte Entschließungsantrag jedoch vermissen, erklärte das Fachinstitut der katholischen Bischofskonferenz am Dienstag in einer Stellungnahme.

Der Nationalrat stimmt am 2. Juli darüber ab, ob in Österreich künftig alle durch Therapeuten, Helfer oder Laien durchgeführten Versuche der Veränderung homosexueller Orientierung von Minderjährigen in asexuelles oder heterosexuelles Verhalten verboten werden sollen. Einen entsprechenden Fristsetzungsantrag hatte am 13. Juni SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner eingebracht, unter Zustimmung u.a. auch der ÖVP.

Von Seiten des IEF hieß es, der im Antrag verwendete Sammelbegriff "Konversionstherapie" sei irreführend und undifferenziert. Ob therapeutische Angebote einer gezielten "Umpolung" in Österreich überhaupt existierten, sei fraglich; falls dem so sei, würden diesem durch das bestehende Psychotherapeutengesetz, das von Forschungs- und Therapiefreiheit wie auch das Recht auf Selbstbestimmung ausgeht, ohnehin Einhalt geboten. Zu unterscheiden von solchen unseriösen Angeboten seien jedoch "professionelle Beratungs- und Therapieangebote, die Menschen die Möglichkeit geben, ihre subjektiv konflikthaft erlebte (auch homosexuelle) Sexualität zu bearbeiten".


Weitreichende Folgen hat laut IEF auch die Formulierung, das Verbot sollte auch für "weitere Helfer" gelten: Dies würde auch Beichtpriester, Seelsorger oder Laien miteinschließen, womit Begleitung, Beratung und Verkündigung im Sinne der katholischen Lehre bzw. des christlichen Menschenbildes "jenseits der Legalität" und wegen Sanktionen wie Bußgeldern kaum mehr möglich wäre. In Deutschland seien christliche Organisationen bereits gezielt Opfer von Rufschädigung, medialen Verleumdungen, gerichtlichen Verfügungen oder Einsatz versteckter Kameras in Gesprächen geworden, womit man ihre Arbeit unterbinden wollte.

Pauschal-Verbot gefährdet individuelle Autonomie

Lindners Antrag gehe weiters sehr undifferenziert davon aus, dass sexuelle Orientierung ein stabiles Persönlichkeitsmerkmal sei und jegliche Bemühung um Veränderung, welche Homosexualität nicht bestärkt, der Person schade. "Keine von beiden deckt sich mit dem Stand der Sexualforschung", betonte das kirchliche Fachinstitut mit Verweis auf entsprechende aktuelle Studien. Vielmehr sei das im Verbotsantrag enthaltene Konzept von Sexualität von "politisch-ideologischem Interesse" geleitet.

Stark kritisiert wird in der IEF-Stellungnahme auch, dass das angestrebte Verbot nicht zwischen selbstbestimmt gewählten Angeboten und aufgezwungenen Maßnahmen unterscheide. Die Folge: "Die Motive Ratsuchender werden abgewertet, reduziert und ignoriert und die Vielschichtigkeit ihrer Lebenssituation ausgeblendet." Ein Pauschal-Verbot gefährde somit die individuelle Autonomie.

"Auch aus strategischen Gründen" rief das IEF zum Entgegenwirken einer Einführung eines Konversionstherapie-Verbotes auf: International sei zu beobachten, dass die LGBTI-Interessensverbünde in einer "Salami-Taktik" nach einem zunächst nur auf Minderjährige bezogenen Verbot später ein generelles Verbot sowie weitere empfindliche Einschränkungen erwirken wollten. Nicht nur der Therapiebereich inklusive Forschung, Aus- und Fortbildung wären dann betroffen, sondern zunehmend auch andere Bereiche. Als Beispiele genannt wurden dabei die Skandalisierung von Verkündigung, Seminaren und Publikationen zu den Themenkomplexen Identität als Mann oder Frau, Sexualität und Sexualpädagogik, oder auch die Eheberatung bei einem auch homosexuell empfindenden Partner.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Symbolbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Homosexualität

  1. Zehn Jahre ‚Sehnsucht der ewigen Hügel‘
  2. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘
  3. Erzdiözese Salzburg veranstaltet Fortbildungsveranstaltung mit Homo-Aktivisten
  4. Dieses Jahr keine LGBT-‚Pride‘ Parade in Budapest
  5. Erzbischof von Neapel lässt LGBT-Aktivisten während einer Messe sprechen
  6. Pfarre in der Diözese Linz ignoriert Anweisungen aus Rom
  7. Regenbogenpastoral in der Diözese Innsbruck
  8. ‚Politischer Gottesdienst’ mit der Homosexuellen Initiative Linz
  9. Kardinal Zen wirft Papst Verunsicherung von Gläubigen vor
  10. Synode über die Synodalität wird ‚Moment der Krise’ für die katholische Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  3. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  4. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  5. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  6. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  9. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  10. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  11. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  12. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“
  13. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  14. Großbritanniens bekanntester Moderator bittet Tennisstar Novak Djokovic um Entschuldigung
  15. Papst Leo XIV. erholt sich mit Tennis, Schwimmen und Lektüre

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz