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„Non praevalebunt“

28. Juni 2019 in Spirituelles, 18 Lesermeinungen
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„Die Worte ‚non praevalebunt‘ begleiten derzeit viele Katholiken, die mit Sorge beobachten, wie sogar Bischöfe die Kirche zeitgeistlich zu modernisieren versuchen.“ Gedanken zum morgigen Hochfest Peter und Paul von Thorsten Paprotny


Vatikan (kath.net) Vor mehr als dreißig Jahren besuchte ich zum ersten Mal die Ewige Stadt. Ich erinnere mich an die Weite des Petersplatzes, den ich an einem leuchtenden Tag im Frühling betrat, wenige Tage vor Palmsonntag. Die Schweizer Gardisten hielten Wacht. An Sicherheitsabsperrungen war nicht zu denken. Die Zahl der Pilger war überschaubar, die sich staunend näherten und die Basilika ungehindert betraten. Pracht und Herrlichkeit ließ die Reisenden andächtig verstummen. Die Blicke fielen auf die Pietà im Seitenschiff. Ich war damals Lateinschüler und gut vorbereitet, aber ich hätte auch ohne Kenntnisse der alten, ewig jungen Sprache von innen her verstanden, was droben in der Kuppel geschrieben stand: „Tu es Petrus, super hanc petram aedificabo ecclesiam meam et portae inferi non praevalebunt adversus eam …“ Auf dem Armengrab des heiligen Apostels Petrus war dieses majestätische Gotteshaus errichtet worden – und in den Grotten von St. Peter verharren bis heute Gläubige und sprechen ein leises Gebet, vielleicht das Credo.

Die Worte „non praevalebunt“ begleiten viele Katholiken in dieser Zeit, die irritiert, beunruhigt und mit Sorge beobachten, wie sogar einige Bischöfe sich neue Ideen auszudenken scheinen oder weltlichen Meinungen folgen möchten, um die römisch-katholische Kirche zeitgeistlich zu erneuern und zu modernisieren. Mancher Gläubige fürchtet eine Regionalisierung der Kirche, eine zweite Reformation. Es ist, als liefen einige Hirten nun den verlorenen Schafen nach und riefen nun: „Ihr seid auf dem richtigen Weg! Wir kommen auch mit.“ Doch wer in Rom die Petersbasilika besucht, begreift schnell, dass das ortskirchliche Selbstbewusstsein und die mediale Resonanz von Protestgruppen noch so groß sein mag – die Kirche ist immer so viel größer. Sie lebt, blüht und wächst auch heute, in Asien, in Afrika und vielerorts auch in Europa. Gedacht sei an den Zuspruch der neokatechumenalen Gemeinschaften, an das Apostolat der Petrusbruderschaft oder an so positive Initiativen wie das Gebetshaus in Augsburg.


Als ich damals Rom besuchte, erlebte die Kirche in Deutschland die Wirrnisse der Nachkonzilszeit. Liturgische Kreativität herrschte vielerorts. Etliche Theologen hatten sich einen neuen Frühling für die Kirche, ein neues Pfingsten vom Zweiten Vatikanischen Konzil erhofft und versprochen – Namen wie Henri de Lubac, Louis Bouyer, Joseph Ratzinger und Joseph Pascher kommen uns in den Sinn. In meiner Heimatdiözese hatte förmlich ein Bildersturm die Kirchen heimgesucht. So viele Hochaltäre wurden in diözesanem Auftrag zerstört. St. Clemens, die karg ausgestattete, aber klar katholisch nach dem Krieg wieder aufgebaute Hauptkirche von Hannover, glich nun einer protestantischen Konzerthalle. Der Tabernakel wurde an die Seite versetzt, immerhin nicht aus der Kirche verbannt. Der Altar wirkt bis heute wie ein Konferenztisch. Katholisch sein heute heißt auch: Trotz mancher Bausünden in den Kirchen zur Kirche zu stehen und die Kirche zu sehen. Die würdig gefeierte Liturgie ließ die Blicke der Gläubigen schon nach dem Krieg jede Scheune und jede provisorische Wellblechhütte vergessen. Sie schauten einfach mitten in der Kirche der Zeit und des Ortes hinaus zum Herrn hin, beteten, feierten und empfingen die heiligen Sakramente – und waren, sind und bleiben von innen her erfüllt von dem Wort, das in der Peterskuppel verzeichnet ist: „Non praevalebunt.“

Wenn an diesem Samstag das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus begangen wird, so mögen einige – mit Blick auf die angekündigten „synodalen Wege“ der Kirche in Deutschland – an die Worte denken, die der tief erschütterte Papst Paul VI. am 29. Juni 1972 in der Homilie wählte: Durch einen Riss sei der „Rauch Satans“ in die Kirche Gottes eingedrungen. Heute mokieren sich einige schon, wenn vom Teufel oder vom Bösen in der Kirche überhaupt gesprochen wird.

Die Worte aber aus Mt 16,18 sind uns zugesagt und bleiben gültig bis ans Ende der Welt: „Du bist Petrus und diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ Das kann uns heute Trost, Zuversicht und Hoffnung schenken. Das letzte Wort in allem und über alle wird dem Herrn zukommen. Wir gehen alle auf diesen Tag zu, auch wenn einige Kleriker, Theologen und Weltchristen nicht mehr damit zu rechnen scheinen. Das aber spielt aufs Ganze gesehen keine Rolle. Wir dürfen am Apostelfest in gläubiger Treue zur Kirche aller Zeiten und Orte das „Credo“ sprechen und dabei so gelassen wie dankbar denken: „Non praevalebunt.“

Dr. Thorsten Paprotny lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR

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Petersdom, der Morgennebel wabert um die Kuppel


Foto (c) Paul Badde


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Lesermeinungen

 Montfort 30. Juni 2019 

Werter @Sagittarius, vielleicht hilft die Onlineversion

"Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache" in der 3. Auflage 1914 ja auch. Siehe Link unten.

Vielleicht müsste man die "Pforten des Todesreiches" einfach bildlich als Beginn des Machtbereiches des Todes verstehen.

www.zeno.org/Pape-1880


1
 
 Sagittarius 30. Juni 2019 
 

@Ehrmann

Vielen Dank für den Hinweis. So ein tolles Buch habe ich nicht, ich habe nur den Preuschen. Dann wäre ja die Gängige Übersetzung doch richtig.


4
 
 Ehrmann 30. Juni 2019 

@Sagittarius :"die Pforten der Unterwelt" können nicht agieren?

Mein guter alter Gemoll (Schulwörterbuch) notiert, daß "die Pforten des Hades"einfach öfter global zur Umschreibung der "Unterwelt" gebraucht werden.Die könnte nun eher überwinden (wie es ein Feuer etwa auch kann)."Die Pforten der Hölle" gefallen mir trotzdem besser - die Formulierung ist einfach rhythmischer. Schwieriger ist für mich die Übersetzung von "die Wahrheit tun" - diese kann im Deutschen nicht "getan werden" - eine bessere Übersetzung kann ich nicht finden,stoße mich aber immer daran.


5
 
 Ehrmann 29. Juni 2019 

@Aegidius - Griechisch zu lernen zahlt sich aus - Vieles wird klarer


4
 
 mphc 29. Juni 2019 

Lieber Sagittarius,

Ich bin begeistert von Ihren Aussagen, danke.
Hoffentlich werden wir noch öfter von Ihnen "hören".


4
 
 Sagittarius 28. Juni 2019 
 

@Aegidius

Ihre Argumente leuchten mir ein. Mir lässt das Objekt "αὐτῆς" (eben diese [Kirche]) keine Ruhe, weil es ein Genitiv ist. Das wäre weiter kein Problem, weil es einen "Genitivus objectivus" bei Verben z. Bsp der Macht und Fülle gibt. In meinem Wörterbuch steht nach dem Verb "überwältigen" ebenfalls ein Genitiv, ansonsten steht dort als andere Übersetzungsmöglichkeit "das Übergewicht bekommen". Es gibt im Altgriechischen auch einen "Genitivus comparationis" (bei Vergleich der Über- und Unterlegenheit)). Dann würde der Satz nämlich lauten: "die Pforten des Hades werden nicht mächtiger sein als die Kirche." Da die Pforten ja nicht agieren können, wie du sagst, wäre hier der Genitivus comparationis meinem Gefühl nach sinnvoller. Aber ich kenne mich da nicht aus. Man müsste da einen Griechisch-Professor fragen.


5
 
 Veritatis Splendor 28. Juni 2019 

So wunderbar, wie Ihr Erscheinen, @Sagittarius... :-)

...sind auch Ihre geistreichen + weisen Kommentare - bitte schreiben Sie öfters hier!!!


7
 
 Montfort 28. Juni 2019 

@Aegidius - Ihr Zitat "Denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat davor ..."

bezieht sich allerdings auf das Himmelstor, und nicht auf die "Pforten der Unterwelt"!


5
 
 Montfort 28. Juni 2019 

Werter @Aegidius - Es kommt fast auf das Selbe heraus:

Weil Christus den Tod besiegt hat, wird der Tod nicht siegen - ALLERDINGS ist rs nicht die Kirche, die den Tod besiegen wird, sondern: Seit Christus den Tod besiegt hat, kann der Tod am Leib Christi, der die Kirche ist, nur mehr Niederlage erleiden, also können die Pforten der Unterwelt sie weder verschlingen noch über sie obsiegen.


7
 
 Aegidius 28. Juni 2019 
 

Dank an Montfort und Sagittarius 2

Dem scheint mir die griechische Urfassung auch durchaus nicht zu widersprechen. Vielmehr erscheint mir diese Interpretation viel näherliegend: Auch Christus hat nicht gewartet, bis das Reich des Todes ihn zu verschlingen suchte, sondern Er stieg aktiv hinab und Zerstörte die Pforten der Unterwelt, so daß auch die Seelen der Gerechten der Macht des Todes entrissen würden.
Denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat davor ...
In diesem Sinne könnte die Verheißung sich darauf beziehen, daß genau und immer dann, wenn sich die Kirche auf ihre Sendung besinnt, die Tore des Todesreichs nicht standhalten und viele Gefangene der Macht der Zivilisation des Todes entrissen werden.

Vielleicht interpretiere ich zuviel. Ich störte mich immer am Bild der "überwältigenden Pforten" und finde sie noch immer weder philologisch zwingend noch logisch überzeugend. Aber ich kann auch, wie gesagt, kein Griechisch.


1
 
 Aegidius 28. Juni 2019 
 

Dank an Montfort und Sagittarius 1

Danke Ihnen beiden, Sagittarius und Montfort! Die "Hölle" ist wohl besser übersetzt mit Todesreich (wie im Credo), bei Hölle schwingt ja immer die ewige selbstgewählte Verdammnis mit. OK. Die Interpreattion mit den sich ausbreitenden "Grenzen des Todesreiches", die die Kirche nicht überwältigen werden weckt Assoziationen an das sich ausbreitende Nichts aus Endes Unendlicher Geschichte (womöglich dort beabsichtigt). Wenn die philologische Erklärung des griechischen hier zwingend wäre, gäbe ich gleich klein bei. Allein, dies scheint mir nicht so. Natürlich stehen die "Pforten" (weniger die Grenzen) des Todesreiches im grammatischen Aktiv. Daraus folgt aber auch ohne Reflexivpronomen nicht zwingend, daß die"Pforten" die tatsächlich handelnden Mächte sind: Auch im Lateinischen sind portae das Subjekt, und der Satz läßt sich zwanglos so verstehen, daß sie, die Pforten gegen (adversus) die Kirche nicht obsiegen/widerstehen werden, was eine offensivere Rolle der Kirche nahelegt.


2
 
 Montfort 28. Juni 2019 

Werter @Aegidius,

griech. Hades und hebr. Scheol ist die "Unterwelt", also nicht die "Hölle", sondern das "Reich des Todes" - und eben dieses Todesreich hat keine Macht über die Kirche, die "Pforten des Todesreiches" werden sie nicht verschlingen oder sie "überwältigen".

Der "Grund" dafür ist nicht sosehr der "Fels" (Petrus), auf den der Herr die Kirche gebaut hat, sondern weil - in einem anderen Bild gesprochen - die Kirche der lebendige, mystische Leib Christi ist, über den der Tod seit Christi Hingabe, Abstieg in das Todesreich, Auferstehung und Himmelfahrt KEINE Macht mehr hat. Die Kirche HAT schon Anteil an der "Macht seiner Auferstehung" (vgl. Phil 3,10) - und darum werden die "Grenzen" der Unterwelt sie niemals in ihre Macht bringen.


8
 
 Aegidius 28. Juni 2019 
 

Ich kann leider kein Griechisch. Von Montforts Quelle her scheint es aber so daß das griechische Wort, das im Lateinischen mit "praevalere" übersetzt wird, etwa dieselbe(n) Bedeutung(en) hat: "überwinden" ist da ebenso möglich wie "stark sein, übrigbleiben, die Oberhand behalten/gewinnen" oder "die Kraft behalten (etwas zu tun)".
Die Frage bleibt daher bislang nicht beantwortet, warum eine Lesart, die von "Pforten" verlangt, aktiv jemand anderes (die Kirche) zu "überwinden" eine plausiblere Übersetzung sein soll gegenüber der Alternative, in der diese "Pforten" dem Angriff der Gegenseite, nämlich der Kirche nicht standhalten sollen.
Mir erscheint letzteres offensichtlich logischer als die gängigen Übersetzungen. Im übrigen läßt die englische Übersetzung die letztere Deutung zu: "The gates of hell shall not prevail".
Vielleicht findet sich ja doch noch jemand, der aufklären kann und will.


1
 
 Montfort 28. Juni 2019 

Mt 16,18 heisst im Griechischen

"kai pylai Hadou ou katis-chysousin autēs"

Siehe hier:
https://bibeltext.com/interlinear/matthew/16-18.htm

Und in vielen Sprachen hier:

bibeltext.com/multi/matthew/16-18.htm


4
 
 mphc 28. Juni 2019 

Die Originalsprache der Evangelien ist griechisch.

Also müsste man von der griechischen Originalfassung ausgehen:
Die Worte aber aus Mt 16,18 sind uns zugesagt und bleiben gültig bis ans Ende der Welt: „Du bist Petrus und diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“
"die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen"- wie ist die griechische (Koine-)Version? - Wie heißt das dann wörtlich auf Deutsch?


1
 
 mphc 28. Juni 2019 

Was heißt die lateinische Formulierung

"non praevalebunt" genau?
Aus welchem Wortstamm leitet sich dieses Zeit- oder Mittelwort ab?.


1
 
 Aegidius 28. Juni 2019 
 

Bitte um kompetente Erklärung 2

Heißt "praevalere" in diesem Zusammenhang "überwältigen", kann es das logisch überhaupt? Praevalere heißt laut Pons "sehr kräftig, sehr stark sein", übertragen auch "sehr viel vermögen, sehr viel gelten; das Übergewicht, den Vorrang haben" - also am Rande ist eine Übersetzung von "am Ende siegen, die Oberhand behalten" möglich. Aber "überwältigen"? Pforten? Pforten sind doch nicht aktiv tätig. Ist nicht viel näherliegend, die erste wörtliche Bedeutung heranzuziehen und davon ausgehen, daß sich diese Pforten (was ihre normale Aufgabe ist - in der Funktion von Stadttoren usw.) dem ANSTURM DER KIRCHE nicht werden widersetzen können, also nicht STANDHALTEN können, wenn die Kirche zum Sturm auf die Hölle ansetzt? Der Herr verlangt hier offenbar von uns eine Offensivaktion, quasi eine participatio actuosa, und eben nicht ein gelähmtes oder gemütliches Gottvertrauen, daß Er es schon alles richten wird am Ende.
Bitte um Klärung, weil diese Frage in der Krise der Kirche entscheidend scheint.


1
 
 Aegidius 28. Juni 2019 
 

Bitte um kompetente Erklärung! 1

Einseitig interpretierende, mißdeutende und eindeutige Fehlübersetzungen des lateinischen Originals begegnen uns aus ideologischen Gründen allenthalben. Die Stichworte "pro multis", "bonae voluntatis", "resurrectionem carnis" sind den meisten geläufig. Im Falle des "subsistit in" hat A v Teuffenbach dargelegt, daß hier keinesfalls ein "verwirklicht in" - so als bestünde wie in der protestantischen Auffassung neben der sichtbaren eine wirklichere, unsichtbare Kirche, die sich (auch) in(nerhalb) der RKK materialisiere, sondern daß es sich um ein das "est" verstärkendes Verb aus der Militärsprache handelt: "hält aus", "besteht (im Kampf)", "überdauert".
In ähnlicher Weise scheint mir die gängige Übersetzung des "non praevalebunt" fehlzugehen. Die Pforten der Unterwelt werden sie "nicht überwältigen" - da sind also "Pforten" der Hölle unterwegs und ringen mit der Kirche, um sie zu überwältigen und scheitern letztlich daran. Aber ist das verheißen, steht das im Text?


2
 

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