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Rom (kath.net/KAP) In der Nikolaus-Basilika im italienischen Bari haben am Dienstag rund 60 afrikanische Hilfsarbeiter mit einem Sitzstreik gegen Ausbeutung protestiert. Die Migranten würden bei der Arbeit auf den Feldern der Region ausgenutzt und müssten unter "unmenschlichen Bedingungen" leben, erklärte der Gewerkschafter Aboubakar Soumahoro auf Twitter zu der Aktion. Man bitte um ein Gespräch mit Erzbischof Francesco Cacucci, weil sich die Region Apulien und die italienische Regierung "ihrer Verantwortung entziehen", hieß es.
Erzbischof Cacucci traf sich mit den Streikenden und versicherte ihnen, sich beim Präsident der Region Apulien für sie einzusetzen, wie die Zeitung "Repubblica" (Online-Ausgabe) berichtet. Er wolle auch weitere Bischöfe der Region einbinden und mit Papst Franziskus über das Thema sprechen.
Ausbeutung von Migranten in der Landwirtschaft ist in Italien schon länger ein Problem. 2018 hatte der Tod eines jungen Hilfsarbeiters in einer kalabrischen Barackensiedlung die Debatte neu entfacht. Getan hat sich seither offenbar wenig. Laut einer Studie im Auftrag der Italienischen Bischofskonferenz von 2018 sind rund 70 Prozent der eingewanderten Hilfsarbeiter nicht in Italien gemeldet; ebenso viele arbeiten ohne Vertrag auf den Feldern. Die Zahl der Migranten, die in süditalienischen Barackensiedlungen leben, schätzte die Studie auf zwischen 18.000 und 20.000.
Migranten besetzen die Nikolauskirche in Bari/Italien, um für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken - Erzbischof im Gespräch (italienisch)
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