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„Auf solche Schnapsideen kommen derzeit nur wir Christen“

30. Juli 2019 in Kommentar, 17 Lesermeinungen
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Anglikanische Kathedrale von Rochester beherbergt in diesem Sommer eine Minigolfanlage mit neun Loch inmitten des normannischen Kirchenschiffs. Kommentar von Petra Lorleberg


Rochester (kath.net/pl) „Abenteuergolf in der Kathedrale“. So bewirbt die Kathedrale ihre Aktion, mit der man junge Leute und Familien in diesem Sommer in die altehrwürdige normannische Kathedrale von Rochester (Großbritannien) locken will. Im 1130 im Beisein von König Heinrich I. geweihten Langhaus wurde ein Neun-Loch-Minigolfanlage aufgebaut, der sich dem Thema „Brücken“ widmet und nicht zuletzt auf die Ingenieurskunst aufmerksam machen möchte, die hinter der Errichtung von Brücken steht. Die Bausubstanz der Kirche wurde davon nicht beschädigt. Natürlich wird das Thema „Brücken“ auch spirituell überformt, ein Kanoniker der Kathedrale erläutert deshalb gut vorhersagbar: „Wir hoffen, dass die Besucher während des Golfspiels auch über die Brücken nachdenken, die in ihrem eigenen Leben und in unserer heutigen Welt gebaut werden sollten“. Die Nutzung des Golfplatzes wird kostenlos sein. Auf Twitter erläutert der Internetauftritt der Kathedrale, dass trotzdem mindestens dreimal täglich „unbeeinträchtigte“ Gottesdienste gefeiert werden, da der „adventure golf“ „nur“ das Kirchenschiff einnehme und andere Orte der Kirche wie gewöhnlich für Gebet und Stille zur Verfügung stehen. Die Kathedrale lädt bereits seit längerem in der Krypta ins Café ein.


Auf Twitter kam es zu Gegenreaktionen: „Ihr scheint Schwierigkeiten zu haben, den einfachen Satz zu verstehen: ‚Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein‘.“ Jemand postete kommentarlos ein Bild, das Jesus mit der Geissel bei der Vertreibung der Händler aus dem Tempel zeigt. „Was kommt als nächstes, Baseball am Hochaltar?“, fragte ein weiterer User. Auch ein anderer User machte sich Gedanken, wie man den Abenteuergolf weiter toppen könnte und schlug vor: „Geldwechseln? Kasino?“ Ebenso gab es auch Kommentare, die den Abenteuergolfplatz im Kirchenschiff bejahten.

Was ist von dieser Idee zu halten? Minigolfanlagen und ähnliche Ideen wird man wohl kaum in einer Synagoge, in einer Moschee oder in einem Hindu-Tempel finden. Ich muss es drastisch sagen: Auf solche Schnapsideen kommen derzeit nur wir Christen.

Der kirchliche „Abenteuergolf“ reiht sich nahtlos ein in Vorschläge etwa wie „Godspot“, hier eröffnet die EKD freien öffentlichen Wlan-Zugang in ihren Kirchen. Doch die Stille der im Internet scrollenden Menschen in einer Kirche ist nicht identisch mit der Stille, die zu Christus betende Menschen mitbringen – im Gegenteil, diese geschäftige Schein-Stille der Welt zerstört die behutsame Stille von Menschen, die sich für Gott öffnen. Und auch Katholiken sind gegen solche Entwicklungen keineswegs immun.

Wer würde eigentlich eine Hochzeit oder gar eine Trauerfeier in dieser Kathedrale begehen wollen, während parallel der Minigolfplatz aufgebaut ist, vielleicht sogar genutzt wird?

Weil uns in der katholischen Tradition und in den vielfältigen protestantischen und anglikanischen Traditionen weithin der Sinn für das Eigentliche unseres Glaubens, der Sinn für Mystik, ja der Sinn für die persönliche, existentielle Begegnung mit dem Heiland Jesus Christus abhanden gekommen ist, deswegen füllen wir unsere Leere mit allerlei Unsinn an. Seien es leere Aktivitäten wie Abenteuergolf, der übrigens im Gemeindehaus oder sogar auf dem Vorplatz der Kathedrale auch in meinen Augen herzlich willkommen gewesen wäre. Oder sei es der spirituell überhöhte Umweltschutz: so begrüßenswert und dringend nötig das (auch kirchliche) Engagement für Umweltschutz auch ist, aber er zählt bei uns Christen immer nur zu den „guten Werken“, die nicht den Kern des Christentums auszufüllen imstande sind. Da ist man ja plötzlich froh, wenn eine Kirche „nur“ als Konzertraum für nicht nur geistliche Musik genutzt wird…

Die Kathedrale von Rochester mit ihren Vorgängerbauten ist ein Ort des durchgängigen christlichen Gebets seit dem Jahr 604 (mit Ausnahme der Bauzeiten). Doch wenn man den atemberaubenden, altehrwürdigen Kirchenraum schon nicht mehr spirituell zu schätzen vermag, dann sollte man ihm wenigstens museale Achtung entgegenbringen. Wer würde eigentlich auf dem geschichtsgetränkten antiken Forum in Rom Abenteuergolf erlauben („Lochen Sie da ein, wo Julius Cäsar starb“)?

Der Minigolfparcour im Kirchenschiff der Kathedrale



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