Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Die Kirchensteuer muss weg!

12. August 2019 in Kommentar, 112 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Menschen gehen, Kohle bleibt. Alles wird gut. So denken Mietlinge - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Bonn (kath.net)
Zweihundertundsechzehnmillionen - diese Zahl muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Das ist der Mehrertrag an Kirchensteuer im Jahr 2018 im Vergleich zum Jahr 2017. Das Jahr 2018 sah einen Rekord an Kirchenaustritten. Der Hauptgrund für den Kirchenaustritt sei - neben dem Missbrauchsskandal - die Kirchensteuer, wird man nicht müde, dies zu betonen. Das ist natürlich Blödsinn!

Wenn es eines Beweises bedürfte, wäre er hiermit erbracht. Es treten diejenigen aus der Kirche aus, die keine Kirchensteuer zahlen. Nur bei einer Gruppe hat die Kirchensteuer tatsächlich Bedeutung: Berufseinsteiger, die um die Jahrtausendwende geboren sind. Die jungen Menschen haben in dritter Generation keinerlei kirchliche Sozialisation erfahren. Somit haben sie nicht einmal eine emotionale Bindung an die Kirche. Sobald sie zahlen sollen, gehen sie.

Der Ertragsrekord der Kirchensteuer wurde in diesem Jahr nicht wie in den Vorjahren gleichzeitig mit dem sonstigen Zahlenwerk der Kirche kommuniziert. Es blieb dem Sekretär der DBK in diesem Jahr erspart, die beiden widersprüchlichen Rekorde (Kirchenaustritt und Kirchensteuer) zu kommentieren. Ein Schelm wer arges dabei denkt. Manch ein Bischof lehnt sich zurück. Menschen gehen, Kohle bleibt. Alles wird gut. So denken Mietlinge.


Die absolute Sinnlosigkeit der Kirchensteuer wird nur bei denen nicht gesehen, die von dem Geldsegen profitieren. In den Gemeinden, wo die Steuer erbracht wird, kommt davon nichts an. Hier wird den Menschen eine Sparrunde nach der nächsten verordnet. Lohn- und Stellenkürzungen für Küster, Hausmeister u.a. sind an der Tagesordnung. Auch die Priester, die zu Recht unter immer größerer Arbeitsbelastung klagen, bekommen nicht mehr Geld. Sie bekommen weniger, denn die pastoralen Reformen sorgen dafür, dass nur wenige Priester auf die gut besoldeten Pfarrerstellen kommen. Zwar müssen auch die anderen nicht darben, doch sie werden in immer größerer Zahl als Hilfspriester mit deutlich schlechteren Gehältern abgespeist.

Statt in Mission zu investieren, schafft man Stellen in den Ordinariaten. Die Verwaltungen wachsen nach wie vor. Ein synodaler Prozess ist auch nicht umsonst zu bekommen. Ist die Aufwendung der Steuer für die Gläubigen schon ein Ärgernis, so ist es die Verwendung umso mehr. Er wird geradezu unerträglich, wenn man sich vor Augen führt, was man mit der Kirchensteuer in Verbänden und Funktionärskreisen unterstützt. Hier sei beispielhaft an die blasphemische Aktion „Maria2.0“ erinnert. Die berechtigte Forderung nach Abschaffung dieser unsinnigen Weise der Kirchenfinanzierung wird immer virulenter.

Welchen Sinn haben diese Milliardensummen, wenn der Glaube weiter schwindet, wenn Katechese nur noch eine Lachnummer ist, wenn der sonntägliche Messbesuch ins Bodenlose stürzt? Die Verhältnisse stimmen nicht. Die finanziellen Verhältnisse passen nicht zur Wirklichkeit der Kirche in Deutschland. Strukturen mit Geld am Leben zu erhalten, die nicht mehr mit Leben gefüllt sind, ergibt keinen Sinn.

Ein letzter und durchaus sehr wichtiger Grund, diese Steuer endlich abzuschaffen, ist die faktische Exkommunikation für Zahlungsverweigerer. In deutschen Diözesen bleiben moralische Verfehlungen ebenso wie Häresie und Apostasie folgenlos. Ehebrecher dürfen die Sakramente empfangen, mit Kirchensteuerzahlern verheiratete Protestanten ebenfalls. Wer als gläubiger Katholik nicht zahlt, wird ohne die geringste Aussicht auf Barmherzigkeit oder eine Einzelfalllösung vom bischöflichen Hammer der faktischen Exkommunikation getroffen. Das ist ein Unding, ein unhaltbarer Zustand und angesichts der an Veruntreuung grenzenden Mittelverwendung zudem ein himmelschreiendes Unrecht. Die Kirchensteuer muss weg!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  2. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Und ewig lockt die Macht
  6. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  7. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  8. Freude über den neuen Papst
  9. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  10. Klerikalismus im Bistum Passau






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  15. Ein guter Tag für die Demokratie!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz