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Der heilige Johannes Eudes und die Priesterausbildung

19. August 2019 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: die Heiligen sind die wahre Auslegung der Heiligen Schrift. In ihrer Lebenserfahrung haben die Heiligen die Wahrheit des Evangeliums bestätigt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) 19. August: Gedenktag des heiligen Johannes Eudes. Im Sommer des Jahres 2009 betrachte Benedikt XVI. auch im Rahmen des Priester-Jahres in seiner Katechese bei der Generalaudienz in der Sommerresidenz von Castel Gandolfo diese große Priestergestalt, die er dem heiligem Pfarrer von Ars gleichstellte, mit dem er zusammen im Jahre 1925 heiliggesprochen wurde.

Johannes Eudes hatte im 17. Jh. erkannt, dass die geistliche Not der Menschen seiner Zeit zu einem guten Teil auf Unzulänglichkeiten in der Ausbildung und dann im Dienst der Priester zurückzuführen war. Sein ganzes Bemühen ging dahin, die geistliche Lebensführung der Priester zu verbessern, sie zu wahrhaft geistlichen Menschen zu machen. Der Weg der Heiligung — davon war er überzeugt — besteht in der vorbehaltlosen Antwort und Hingabe an die Liebe, die Gott der Menschheit im priesterlichen Herzen Jesu und im mütterlichen Herzen Marias offenbart.

„Während sich die Verachtung des christlichen Glaubens von seiten einiger der damals vorherrschenden Denkströmungen ausbreitete, rief der Heilige Geist eine von Eifer erfüllte geistliche Erneuerung hervor, durch Persönlichkeiten von hoher Bedeutung wie Pierre de Bérulle, den hl. Vinzenz von Paul, den hl. Ludwig Maria Grignon de Montfort und den hl. Johannes Eudes. Zu den Früchten dieser großen »französischen Schule« der Heiligkeit gehört“.

„Die Grundlagen, die in der Ausbildung im Seminar gelegt werden, sind der unersetzliche »geistliche Nährboden«, auf dem man »Christus lernt«, indem man sich ihm, dem einzigen Hohenpriester und Guten Hirten, nach und nach gleichgestalten läßt. Die Zeit im Seminar muß daher als Verwirklichung des Augenblicks betrachtet werden, in dem der Herr Jesus die Apostel – nachdem er sie eingesetzt hat und bevor er sie aussendet, damit sie predigen – bittet, bei ihm zu sein (vgl. Mk 3,14). In seinem Bericht über die Einsetzung der zwölf Apostel sagt uns der hl. Markus, daß Jesus ein zweifaches Ziel hatte: Erstens sollten sie bei ihm sein, und zweitens sollten sie ausgesandt werden, damit sie predigen. Indem sie jedoch stets mit ihm gehen, verkündigen sie wirklich Christus und bringen der Welt die Wirklichkeit des Evangeliums.“



Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 19. August 2009 zum heiligen Priester Johannes Eudes:

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute begehen wir den liturgischen Gedenktag des hl. Johannes Eudes, des unermüdlichen Apostels der Verehrung der Heiligsten Herzen Jesu und Mariä. Er lebte in Frankreich im 17. Jahrhundert, einem Jahrhundert, das von gegensätzlichen religiösen Phänomenen und auch von schweren politischen Problemen gezeichnet war. Es ist die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, der nicht nur einen großen Teil Mitteleuropas verwüstet, sondern auch den Seelen großen Schaden zugefügt hat.

Während sich die Verachtung des christlichen Glaubens von seiten einiger der damals vorherrschenden Denkströmungen ausbreitete, rief der Heilige Geist eine von Eifer erfüllte geistliche Erneuerung hervor, durch Persönlichkeiten von hoher Bedeutung wie Pierre de Bérulle, den hl. Vinzenz von Paul, den hl. Ludwig Maria Grignon de Montfort und den hl. Johannes Eudes. Zu den Früchten dieser großen »französischen Schule« der Heiligkeit gehört auch der hl. Johannes Maria Vianney. Durch einen geheimnisvollen Plan der Vorsehung hat mein verehrter Vorgänger Pius XI. am 31. Mai 1925 Johannes Eudes und den Pfarrer von Ars gemeinsam heiliggesprochen und so der Kirche und der ganzen Welt zwei außerordentliche Vorbilder priesterlicher Heiligkeit geschenkt.

Im Rahmen des Priester-Jahres möchte ich gern den apostolischen Eifer des hl. Johannes Eudes hervorheben, der besonders auf die Ausbildung des Diözesanklerus ausgerichtet war. Die Heiligen sind die wahre Auslegung der Heiligen Schrift. In ihrer Lebenserfahrung haben die Heiligen die Wahrheit des Evangeliums bestätigt; so führen sie uns dahin, das Evangelium kennenzulernen und zu verstehen. Im Jahr 1563 hatte das Konzil von Trient Normen für die Errichtung der Diözesanseminare und für die Ausbildung der Priester erlassen, weil das Konzil sehr gut wußte, daß die ganze Krise der Reformation auch durch eine unzureichende Ausbildung der Priester bedingt war, die nicht richtig – intellektuell und spirituell, im Herzen und in der Seele – auf das Priesteramt vorbereitet wurden. Das war 1563.

Die Anwendung und Umsetzung der Normen verzögerte sich jedoch sowohl in Deutschland als auch in Frankreich, und so erlebte der hl. Johannes Eudes die Folgen dieses Versäumnisses. Getrieben von dem klaren Bewußtsein um die große Not an geistlichem Beistand, in der sich die Seelen aufgrund der Unzulänglichkeit eines großen Teils des Klerus befanden, gründete der Heilige, der als Pfarrer tätig war, eine Kongregation, die sich besonders der Priesterausbildung widmete. In der Universitätsstadt Caen gründete er sein erstes Seminar – eine Erfahrung, die äußerst großen Zuspruch bekam und sich schon bald auf andere Diözesen ausweitete.

Der Weg der Heiligkeit, den er ging und seinen Schülern vorschlug, hatte als Grundlage ein festes Vertrauen auf die Liebe, die Gott im priesterlichen Herzen Jesu und im mütterlichen Herzen Mariä der Menschheit offenbart hat. In jener Zeit der Grausamkeit, des Verlustes der Innerlichkeit, wandte er sich an das Herz, um dem Herzen ein Psalmwort zu übermitteln, das der hl. Augustinus sehr gut ausgelegt hatte. Er wollte die Personen, die Menschen und vor allem die zukünftigen Priester an das Herz erinnern, indem er ihnen das priesterliche Herz Jesu und das mütterliche Herz Mariä zeigte. Von dieser Liebe der Herzen Christi und Mariä muß jeder Priester Zeuge und Apostel sein. Und hier kommen wir zu unserer Zeit.

Auch heute spürt man, wie notwendig es ist, daß die Priester die unendliche Barmherzigkeit Gottes bezeugen durch ein Leben, das ganz von Christus »erobert« ist, und daß sie dies von den Jahren ihrer Ausbildung im Seminar an lernen. Papst Johannes Paul II. hat nach der Synode von 1990 das Apostolische Schreiben »Pastores dabo vobis« veröffentlicht, in dem er die Normen des Konzils von Trient wieder aufgreift und aktualisiert und vor allem die notwendige Kontinuität zwischen der anfänglichen Ausbildung und der ständigen Weiterbildung hervorhebt. Das ist für ihn, für uns ein wahrer Ausgangspunkt für eine echte Reform des Lebens und des Apostolats der Priester, und es ist auch der entscheidende Punkt, damit die »Neuevangelisierung« nicht einfach nur ein attraktiver Slogan bleibt, sondern Wirklichkeit wird.

Die Grundlagen, die in der Ausbildung im Seminar gelegt werden, sind der unersetzliche »geistliche Nährboden«, auf dem man »Christus lernt«, indem man sich ihm, dem einzigen Hohenpriester und Guten Hirten, nach und nach gleichgestalten läßt. Die Zeit im Seminar muß daher als Verwirklichung des Augenblicks betrachtet werden, in dem der Herr Jesus die Apostel – nachdem er sie eingesetzt hat und bevor er sie aussendet, damit sie predigen – bittet, bei ihm zu sein (vgl. Mk 3,14). In seinem Bericht über die Einsetzung der zwölf Apostel sagt uns der hl. Markus, daß Jesus ein zweifaches Ziel hatte: Erstens sollten sie bei ihm sein, und zweitens sollten sie ausgesandt werden, damit sie predigen. Indem sie jedoch stets mit ihm gehen, verkündigen sie wirklich Christus und bringen der Welt die Wirklichkeit des Evangeliums.

Liebe Brüder und Schwestern, im derzeitigen Priester-Jahr lade ich euch ein, für die Priester zu beten und für alle, die sich darauf vorbereiten, das außerordentliche Geschenk des Priesteramtes zu empfangen. Zum Abschluß richte ich an alle die Worte, mit denen sich der hl. Johannes Eudes an die Priester wandte: »Schenkt euch Jesus hin, um einzugehen in die Unermeßlichkeit seines großen Herzens, das das Herz seiner heiligen Mutter und aller Heiligen enthält, und euch zu verlieren in diesem Abgrund der Liebe, der Güte, der Barmherzigkeit, der Demut, der Reinheit, der Geduld, der Fügsamkeit und der Heiligkeit« (Coeur admirable, III, 2).

In diesem Sinne singen wir jetzt gemeinsam das Vaterunser auf lateinisch.

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Lesermeinungen

 Einsiedlerin 20. August 2019 
 

Wissenschaft

Den heutigen Theologen geht es bloß um Verbreitung einer "Religionswissenschaft", die eigentlich nur die Kirchengeschichte zum Inhalt hat. Der Glaube hat damit gar nichts zu tun. Da muss man schon die Bibel lesen!


1
 
 Fink 19. August 2019 
 

Das Fach Theologie an den staatlichen Hochschulen

...ist doch heute wohl das Problem. Theologie-Professoren, die zum Teil den Glauben verloren haben, die "im Namen der Wissenschaft" den Glauben der Kirche "kritisch hinterfragen".
Das Ergebnis ist dann ein verunsicherter Glaube bei den Studenten/ bei den Seminaristen. Das Ergebnis kann man sehen.


6
 

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