Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  10. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  11. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“
  14. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  15. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"

Amazonien-Synode im Vatikan nennt Greta Thunberg als Vorbild

8. Oktober 2019 in Weltkirche, 50 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Synode beginnt mit Appell zu Veränderungen - Kardinal Hummes: Kirche müsse "Schrei der Armen und der Erde" hören und dürfe "keine Angst vor dem Neuen haben"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Bei der Amazonien-Synode im Vatikan ist die Klimaaktivistin Greta Thunberg als Beispiel für die Bedeutung der Jugend beim globalen Klimaschutz hervorgehoben worden. Die von Thunberg initiierten Schulstreiks stünden für die Vorreiterrolle der jungen Generation für eine ganzheitliche Ökologie, hieß es in der vom Vatikan am späten Montagabend verbreiteten Zusammenfassung des ersten Sitzungstages (7.10.). Die Kirche könne sich von den Jugendlichen zu einem "prophetischen" Auftreten anstacheln lassen.

Andere Wortmeldungen bezogen sich den Angaben zufolge auf eine mögliche Priesterweihe für Familienväter, um in Gegenden mit starkem Priestermangel Eucharistiefeiern gewährleisten zu können. Das Anliegen sei legitim, könne aber kein grundsätzliches Überdenken des Priesteramts und seiner Verbindung mit der Ehelosigkeit bedingen, hieß es. Stattdessen solle man unter jungen Indigenen für mehr Priesterberufungen werben.

Die Synode war am Sonntag mit einer Papstmesse eröffnet worden. Drei Wochen lang wollen bis 27. Oktober Bischöfe aus Südamerika gemeinsam mit Ordensleuten, Vertretern von Indigenen und Experten über Reformen des kirchlichen Lebens, aber auch über ökologische und soziale Folgen des Raubbaus in der ressourcenreichen Region beraten. Das Treffen steht unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie".


Hummes: "Keine Angst vor dem Neuen"

In seinem Eröffnungsvortrag am Montag nannte der Generalrelator der Synode, der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, das Verhältnis der Kirche zu den Indigenen und den Schutz des Regenwalds als zentrale Themen der Beratungen. Die Kirche dürfe "keine Angst vor dem Neuen haben". Unter anderem verwies er auf Bitten von Indigenen um die Priesterweihe verheirateter Männer und um ein eigenes Amt für Frauen in der Gemeindeleitung.

Die Kirche dürfe nicht in Selbstbezüglichkeit steckenbleiben, sondern müsse den "Schrei der Armen und der Erde" hören. Das Synodentreffen finde vor dem Hintergrund einer "schweren und drängenden Klima- und Umweltkrise" von globalen Ausmaßen statt, so der brasilianische Kardinal. Ausdrücklich bekannte er sich zu einer "Option für die Armen" und sprach sich für eine Kirche mit "amazonischem Gesicht" und synodalen Zügen sowie für Interkulturalität aus.

Synodale können eigene Beiträge veröffentlichen

Bis Mittwoch tagt die Synode nun zunächst als Vollversammlung in der vatikanischen Synodenaula. Mit Blick auf die 258 Teilnehmer mit Rederecht darf ein Beitrag im Plenum vier Minuten nicht überschreiten. Papst Franziskus bat sich zudem aus, dass nach jeweils vier Wortmeldungen - den sogenannten "Interventionen" - vier Minuten Schweigen eingehalten werden.

Die Sitzungen sind nicht öffentlich. Der Vatikan veröffentlicht am Abend jeweils eine kurze Tages-Zusammenfassung der Beratungen. Diese enthält Angaben zu den angesprochenen Themen, allerdings keine Namen oder einzelnen Synodenteilnehmern zuordenbare Zitate. Die Synodalen können jedoch selbst entscheiden, ihre Plenumsbeiträge im Anschluss zu veröffentlichen.

Marx: Ausstieg aus fossilen Energieträgern

Bereits am ersten Tag sprach etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, vor dem Synodenplenum. Er forderte dabei von den Industrieländern Führung beim ökologischen Wandel ein, wie aus dem von der Deutschen Bischofskonferenz im Wortlaut veröffentlichten Beitrag hervorgeht. Es brauche "einen schnellen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern", sagte Marx. Dieser Wandel könne "nur mit den richtigen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gelingen". Es gelte zu verhindern, dass "die ökologischen und sozialen Folgekosten wirtschaftlichen Handelns auf unbeteiligte Dritte abgewälzt werden können".

Für die Umweltzerstörung am Amazonas trügen die Industrieländer angesichts globaler Handelsverflechtungen eine Mitverantwortung, betonte der deutsche Kardinal. Auch hätten sie durch den Ausstoß von Treibhausgasen eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz. Nötig seien neue, "nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster". Überdies stünden die reichen Länder in der Pflicht, die Länder des Südens bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

"Zur ganzheitlichen Ökologie und Ökonomie gehört es", so Marx, "Korruption, Ausbeutung und globaler Gleichgültigkeit ein Ende zu setzen und unser Handeln immer wieder daraufhin zu prüfen, welche Auswirkungen es auf die Natur und auf die Menschen in der Welt hat." Alles hänge mit allem zusammen.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bischofssynode

  1. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  2. Synodenrat gibt Auftrag für allgemeine Kirchenversammlung 2028
  3. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  4. Bischof Barron in ‚offenem Widerspruch’ zum Abschlussbericht der Synode über die Synodalität
  5. Erzbischof Fisher/Sydney: Nicht alles dem Heiligen Geist zuschreiben
  6. ‚Verwirrt und verwirrend’ – Kardinal Zen äußert Bedenken zur laufenden Bischofssynode
  7. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  8. Kardinal Zen befürchtet Manipulation der Synode über die Synodalität
  9. Bischof Bonnemain: Sexualmoral ‚kann und muss ... vertieft und weiterentwickelt werden’
  10. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  9. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  10. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  11. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  15. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz