Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Taylor sei mit Euch

Vor 25 Jahren erschien das erste private Buch eines Papstes

18. Oktober 2019 in Buchtipp, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Die Schwelle der Hoffnung überschreiten" von Johannes Paul II. wurde in 50 Sprachen übersetzt und mehr als 20 Millionen Mal verkauft - Der Bestseller hatte eine ungewöhnliche Vorgeschichte - Von Johannes Schidelko


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Päpste erlassen Enzykliken, verfassen Dekrete und apostolische Schreiben, Predigten und Lehrschreiben. Dass sie darüber hinaus auch private Bücher schreiben und sogar Interviews gewähren, ist noch relativ neu. Franziskus hat inzwischen mehr als ein Dutzend großer Presseinterviews gegeben, Benedikt XVI. verfasste ein dreiteiliges Werk über Jesus von Nazareth und veröffentlichte mehrere Interview-Bücher. Den Anfang machte aber schon Johannes Paul II.: Vor 25 Jahren, am 20. Oktober 1994, erschien sein Buch "Die Schwelle der Hoffnung überschreiten". Das Werk wurde ein Bestseller, in über 50 Sprachen übersetzt und mit mehr als 20 Millionen Exemplaren verkauft.

Das 250-seitige Buch war eine Premiere - mit einer ungewöhnlichen Vorgeschichte. Geplant war es als Fernseh-Interview, das aber nie zustande kam. Johannes Paul II. hatte der italienischen RAI zum 15. Pontifikatsjubiläum 1993 ein Gespräch zugesagt. Als Interviewer stand der katholische Publizist Vittorio Messori bereit, der schon neun Jahre zuvor ein vielbeachtetes Interviewbuch mit Joseph Ratzinger "Zur Lage des Glaubens" publiziert hatte.


Die TV-Premiere scheiterte am dichten Programm des Papstes. Jedoch fand Johannes Paul II. offensichtlich Interesse an den 20 schriftlich vorgelegten Fragen - und beantwortete sie, schriftlich. Ein halbes Jahr später übergab der damalige Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls dem überraschten Messori einen dicken Briefumschlag mit dem Manuskript des Papstes - zur freien Verfügung.

Werk mit autobiografischen Zügen

So ungewöhnlich wie die Vorgeschichte waren auch Zuschnitt und Inhalt des Interview-Buches, das weniger einem Gespräch glich als einer Serie von Reflexionen und Abhandlungen zu gegebenen Stichworten. Es ist ein theologisches, ein philosophisches Werk, mit vielen autobiografischen Zügen. Messori verzichtete auf klassische Journalistenfragen, auf kirchliche oder politische Tagesaktualität, auf heiße Eisen von Zölibat bis Sexualmoral.

Vielmehr stellte er dem Papst Grundfragen des christlichen Glaubens. Johannes Paul II. sprach über Gebet und Gottesbeweise, über christliche Hoffnung, menschliche Würde und ewiges Leben. Er hob die Vernünftigkeit des Glaubens und seine erlösende Perspektive hervor, verband eigene Erfahrungen mit Ermahnungen und theologischen Spekulationen. Das Buch zeigte einen Papst, der die Sorge um den Menschen im Mittelpunkt seines Lehramtes stellt. Der auf die tiefsten Ängste der Menschen in der heutigen Zeit eingeht, auf die er mit seinem am Wahltag formulierten Motto antwortet: "Fürchtet euch nicht".

Da es kein lehramtliches Schreiben war, sollte das Buch nicht im Vatikan erscheinen. Der Mailänder Mondadori-Verlag erhielt den Zuschlag, nahm die Veröffentlichungen in die Hand, die deutsche Ausgabe erschien bei Hoffmann und Campe. Präsentiert wurde das Buch in einem Mailänder Krankenhaus, exakt ein Jahr nach dem geplanten TV-Termin - vom damaligen Kardinalpräfekten Joseph Ratzinger. Da im Vatikan gerade eine Weltbischofssynode (über das Ordensleben) das mediale Interesse anzog, hielt sich die Aufmerksamkeit in Grenzen.

Fehler in deutscher Übersetzung

Für einige Verwirrung und Verstimmung sorgte unterdessen die deutsche Fassung des Papst-Buches, die der Verlag einer per Zeitungs-Annonce gefundenen Übersetzerin übergeben hatte. Das Staatssekretariat konnte nach eigenen Angaben den Text nicht mehr, wie geplant, abschließend überprüfen. Er enthielt etliche Fehler und Ungenauigkeiten. So wurde der feststehende Begriff "Leib Christi" durchgehend mit "Körper Christi" wiedergegeben.

Es blieb freilich nicht das einzige private Buch des polnischen Papstes. In zwei Veröffentlichungen ("Geschenk und Mysterium", und "Auf, lasst uns gehen!") legte er Erinnerungen aus seiner Zeit als junger Priester sowie als junger Bischof vor. Im Jahr 2003 erschien eine Gedichtsammlung "Römisches Tryptichon". Und zu Jahresbeginn 2005, kurz vor seinem Tod, kamen unter dem Titel "Erinnerung und Identität. Gespräche an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden" heraus. Grundlage waren Unterredungen mit zwei polnischen Philosophen im Jahr 1993, in denen es um "die Koexistenz von Gut und Böse", um "Freiheit und Verantwortung", um den Begriff "Vaterland" aber auch um "Europa", um Staat-Kirche-Beziehungen sowie und Chancen und Risiken der Demokratie ging.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Johannes Paul II.

  1. ‚Veritatis splendor – der 30. Jahrestag einer vergessenen Enzyklika’
  2. IRRE! - Theologe der 'Päpstlichen Akadamie für das Leben' für Abtreibung bis Schmerzempfinden
  3. Unfassbar - Weiteres Mitglied der "Päpstlichen Akademie für das Leben" für Abtreibung
  4. Wie im Vatikan das Erbe von Johannes Paul II. zerstört wird
  5. 13. Mai: vor 105 Jahren das Geheimnis von Fatima
  6. Dziwisz 40 Jahre nach Papst-Attentat: Höre die Schüsse noch immer
  7. Der Papst war unbequem
  8. Zusätzliche Verwirrung in einer ohnehin bereits vergifteten Zeit
  9. Busek: Mit Johannes Paul II. Barrieren in Mitteleuropa überwinden
  10. Lech Walesa: Papst hatte 'riesige Rolle' bei Wende in Polen







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz