Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  5. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  6. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Brötchentüten für die Demokratie
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  11. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  12. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  13. 92 Prozent Taufscheinkatholiken in Österreich oder immer weniger Katholiken, aber immer mehr Geld!
  14. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  15. Nein, Herr Kardinal Schönborn, die Armut nimmt weltweit ab!

"Werde ein game changer!"

18. Oktober 2019 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Gottes Kinder sind manchmal armselig, aber keine Loser." Was wir von Judit und Holofernes lernen können. BeneDicta von Petra Knapp-Biermeier


Linz (kath.net) Jetzt lasse ich ihn liegen, meinen klugen Text über Jean Raspail und den „Ring des Fischers“, der von Päpsten, Gegenpäpsten und der kirchlichen Wirrnis im 14. Jahrhundert erzählt. Mein Fazit wäre gewesen: Die Kirche hat schon so viel durchgestanden, es ist ein Wunder, dass es sie noch gibt, bei all den verrückten Typen, die da am Werk waren.

Das einzige, was zählt, ist deine persönliche Integrität, hätte ich geschrieben und ein bisschen von diesem faszinierenden Benedikt XIII. erzählt und wie er sie alle herum gekriegt hat und das Papstamt verteidigt, bis er 99jährig, einsam aber integer starb. Wie hältst du es denn mit der Religion?, wollte ich fragen. Wie schaut dein persönlicher Glaube aus?

Aber das wurde schon tausendfach geschrieben und durchdacht. Vor einer Stunde ist das Leben wieder über mich geschwappt, wie eine Welle, und da wird es dann handfest. Die X. trennen sich, schreibt mir eine Freundin. Es ist noch so früh am Morgen, und meinen Cappuccino trinke ich jetzt auf der Stelle. Ich habe sie als Traumpaar in Erinnerung. Ein paar Kinder, viel Freude und Kreativität. Christen sind sie auch.


Das leise spottende Lächeln hängt noch als düsterer Erinnerungsfetzen irgendwo in mir drin fest und poppt jetzt auf wie ein Fenster auf meinem Computer, gesellt sich dazu, uneingeladen und aufdringlich. „Sogar bei euch Frommen lassen sie sich scheiden.“ Patzig, frech, so war sie immer schon, die mir das hinwirft, wie einem bettelnden Hund den Knochen.

Also sie selber habe eine viel bessere Beziehung zu ihrem Mann, ein viel entspannteres Familienklima, es werde nicht soviel gestritten, es gäbe nicht so viele Probleme wie bei den ganzen christlichen Familien, die sie so beobachte. Spricht, zeigt mir lächelnd die Zähne. Sie meint das nicht böse.

Aber das sitzt. Da bleiben mir die Worte im Hals stecken. Denn die Armseligkeit, die sie wahrnimmt, gibt es tatsächlich. Sie sitzt in mir, und mit mir sitzt sie in meiner Familie. Wir sind nicht die einzigen, die heftige Kämpfe ausstehen. Ich könnte seitenweise Notizen machen über christliche Familien, die mit extremen Herausforderungen zu kämpfen haben. Wo ich kopfschüttelnd daneben stehe und definitiv mehr Fragen als Antworten habe.

Aber eines ist sonnenklar: Sobald du dich positionierst, bist du angreifbar. Wenn du dich zu Gott, dem Vater, bekennst und in dieser Welt sein Reich aufbauen willst, wirst du Widerstand spüren. Wenn du laut aussprichst, dass Gott souverän und der Herrscher der Welt ist, vor dem du dein Knie beugst, und zwar nur vor ihm und keinem anderen, dann kratzt das jemanden. Da trittst du wem gewaltig auf die Zehen.

Wen wundert's. Denke ich, schreibe ich, weine ich. So viele Kämpfe, so viel Versagen. Diese Judit hat mich seit Tagen in den Bann gezogen, und ich erzähle dir jetzt von ihr, denn sie kennt das Geheimnis. Welches? Wie Armut zu Reichtum wird, wie Schwäche zu Stärke. Wie konnte sie nur! Ich wäre gestorben vor Angst, ich gebe es zu. Begibt sich ins Zelt dieses gierigen Holofernes, macht ihn betrunken – und schlägt ihm den Kopf ab.

„Mach mich stark, Herr, du Gott Israels, am heutigen Tag!“, war ihr Gebet, ehe sie mit dem Schwert auf seinen Nacken zielte. Das Geheimnis: Gott. Ist. Unsere. Stärke. Das ist es. Nicht mehr, nicht weniger. Jede Geschichte der Bibel erzählt davon, das ist der rote Faden, der so oft in den Staub getrampelt wird von synodalen Arbeitsgruppen, Strukturdebatten, kirchlichen Aufregern.

Gott. Ist. Unsere. Stärke. Das ist alles, was wir wissen müssen, in solchen Momenten, wo eine Not sich auftut, wie ein dunkler Krater, wo die Angst sich festgekrallt hat an dir, wo spottende Augen dich verlachen. Schrei das laut raus, wenn dir danach ist. Gott ist meine Stärke. Mein Hirte. Er sorgt für mich. Er sorgt für mich. Er sorgt für mich.

Lassen wir uns das nicht rauben! Dann sind wir zwar oft armselig, aber wir wissen, wer uns reich macht, nämlich so reich, dass es much too much ist, dass der Becher nicht halb voll ist, sondern überfließt. Dann werden wir game changer statt traurige Beobachter unserer Geschichte und derjenigen anderer, weil Gott uns krönt mit Autorität. Seine Kinder sind keine Loser. Sie können betend Berge verschieben und unsichtbaren Gewalten befehlen. Sie sind geliebt, sie wissen, wo ihr Zuhause ist.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. 'Sommer ist, was in deinem Kopf passiert'
  2. Denn der Glaube ist kein Leistungssport
  3. Das Glück dieser Welt kauft man nicht mit Geld
  4. Herabsteigen in die „Tiefe unseres Seins“
  5. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  6. Die mächtige Realität des himmlischen Shalom
  7. Ostern: Mit der Seele im Himmel
  8. Warum es gut ist, auch im Regen spazieren zu gehen
  9. Der heilige Josef, Vater der Christen
  10. Schokolade in der Fastenzeit






Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  3. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  6. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  7. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  8. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  11. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  12. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  13. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  14. Brötchentüten für die Demokratie
  15. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz