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"Werde ein game changer!"

18. Oktober 2019 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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"Gottes Kinder sind manchmal armselig, aber keine Loser." Was wir von Judit und Holofernes lernen können. BeneDicta von Petra Knapp-Biermeier


Linz (kath.net) Jetzt lasse ich ihn liegen, meinen klugen Text über Jean Raspail und den „Ring des Fischers“, der von Päpsten, Gegenpäpsten und der kirchlichen Wirrnis im 14. Jahrhundert erzählt. Mein Fazit wäre gewesen: Die Kirche hat schon so viel durchgestanden, es ist ein Wunder, dass es sie noch gibt, bei all den verrückten Typen, die da am Werk waren.

Das einzige, was zählt, ist deine persönliche Integrität, hätte ich geschrieben und ein bisschen von diesem faszinierenden Benedikt XIII. erzählt und wie er sie alle herum gekriegt hat und das Papstamt verteidigt, bis er 99jährig, einsam aber integer starb. Wie hältst du es denn mit der Religion?, wollte ich fragen. Wie schaut dein persönlicher Glaube aus?

Aber das wurde schon tausendfach geschrieben und durchdacht. Vor einer Stunde ist das Leben wieder über mich geschwappt, wie eine Welle, und da wird es dann handfest. Die X. trennen sich, schreibt mir eine Freundin. Es ist noch so früh am Morgen, und meinen Cappuccino trinke ich jetzt auf der Stelle. Ich habe sie als Traumpaar in Erinnerung. Ein paar Kinder, viel Freude und Kreativität. Christen sind sie auch.


Das leise spottende Lächeln hängt noch als düsterer Erinnerungsfetzen irgendwo in mir drin fest und poppt jetzt auf wie ein Fenster auf meinem Computer, gesellt sich dazu, uneingeladen und aufdringlich. „Sogar bei euch Frommen lassen sie sich scheiden.“ Patzig, frech, so war sie immer schon, die mir das hinwirft, wie einem bettelnden Hund den Knochen.

Also sie selber habe eine viel bessere Beziehung zu ihrem Mann, ein viel entspannteres Familienklima, es werde nicht soviel gestritten, es gäbe nicht so viele Probleme wie bei den ganzen christlichen Familien, die sie so beobachte. Spricht, zeigt mir lächelnd die Zähne. Sie meint das nicht böse.

Aber das sitzt. Da bleiben mir die Worte im Hals stecken. Denn die Armseligkeit, die sie wahrnimmt, gibt es tatsächlich. Sie sitzt in mir, und mit mir sitzt sie in meiner Familie. Wir sind nicht die einzigen, die heftige Kämpfe ausstehen. Ich könnte seitenweise Notizen machen über christliche Familien, die mit extremen Herausforderungen zu kämpfen haben. Wo ich kopfschüttelnd daneben stehe und definitiv mehr Fragen als Antworten habe.

Aber eines ist sonnenklar: Sobald du dich positionierst, bist du angreifbar. Wenn du dich zu Gott, dem Vater, bekennst und in dieser Welt sein Reich aufbauen willst, wirst du Widerstand spüren. Wenn du laut aussprichst, dass Gott souverän und der Herrscher der Welt ist, vor dem du dein Knie beugst, und zwar nur vor ihm und keinem anderen, dann kratzt das jemanden. Da trittst du wem gewaltig auf die Zehen.

Wen wundert's. Denke ich, schreibe ich, weine ich. So viele Kämpfe, so viel Versagen. Diese Judit hat mich seit Tagen in den Bann gezogen, und ich erzähle dir jetzt von ihr, denn sie kennt das Geheimnis. Welches? Wie Armut zu Reichtum wird, wie Schwäche zu Stärke. Wie konnte sie nur! Ich wäre gestorben vor Angst, ich gebe es zu. Begibt sich ins Zelt dieses gierigen Holofernes, macht ihn betrunken – und schlägt ihm den Kopf ab.

„Mach mich stark, Herr, du Gott Israels, am heutigen Tag!“, war ihr Gebet, ehe sie mit dem Schwert auf seinen Nacken zielte. Das Geheimnis: Gott. Ist. Unsere. Stärke. Das ist es. Nicht mehr, nicht weniger. Jede Geschichte der Bibel erzählt davon, das ist der rote Faden, der so oft in den Staub getrampelt wird von synodalen Arbeitsgruppen, Strukturdebatten, kirchlichen Aufregern.

Gott. Ist. Unsere. Stärke. Das ist alles, was wir wissen müssen, in solchen Momenten, wo eine Not sich auftut, wie ein dunkler Krater, wo die Angst sich festgekrallt hat an dir, wo spottende Augen dich verlachen. Schrei das laut raus, wenn dir danach ist. Gott ist meine Stärke. Mein Hirte. Er sorgt für mich. Er sorgt für mich. Er sorgt für mich.

Lassen wir uns das nicht rauben! Dann sind wir zwar oft armselig, aber wir wissen, wer uns reich macht, nämlich so reich, dass es much too much ist, dass der Becher nicht halb voll ist, sondern überfließt. Dann werden wir game changer statt traurige Beobachter unserer Geschichte und derjenigen anderer, weil Gott uns krönt mit Autorität. Seine Kinder sind keine Loser. Sie können betend Berge verschieben und unsichtbaren Gewalten befehlen. Sie sind geliebt, sie wissen, wo ihr Zuhause ist.


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