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Reichlich zeitgeistiges Geschwätz bei Weihnachtspredigten

30. Dezember 2019 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
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Die Ikonen von Klima und Migration - und seien sie noch so agil und pfiffig in PR und Aktionismus - retten die Welt nicht. Das Jesuskind schon. Und das ist die Botschaft von Weihnachten - Der Montagskick von Peter Winnemöller


München (kath.net)
In den letzten Tagen machten sich in den sozialen Medien an der einen oder anderen Stelle etwas Frust breit, was der eine oder andere Bischof oder Priester zu Weihnachten gepredigt hat. Leider nehmen in einem Akt zunehmender Protestantisierung die Predigten der Zelebranten immer größeren Raum ein. Bis zur Reform der Liturgie nach dem letzten Konzil gehörten die Predigten überhaupt nicht zur Hl. Messe. Man erkennt dies daran, dass Priester, die im alten Ritus zelebrieren, mindestens den Manipel und teilweise sogar die Kasel ablegen, wenn sie predigen.
Das letzte Konzil wollte die Menschen mehr und näher mit der Schrift in Berührung bringen.

Deshalb wurde die Homilie, d.h. die Auslegung der Schrift, Bestandteil der Heiligen Messe. De facto gerät die Predigt dann doch oft genug zu einer katechetischen oder moralischen Belehrung. Nur so ist zu erklären, warum gesellschaftliche und politische Themen oft in den diesjährigen Weihnachtspredigten einen so breiten Raum einnahmen. Liest man sich einmal quer durch die Predigten deutscher Bischöfe zu den weihnachtlichen Festtagen, so findet sich sicher an der einen oder anderen Stelle erbauliches, die Weihnachtsbotschaft vertiefendes, was die Menschen heute, wie die Hirten damals zur Krippe und in die Anbetung des Kindes führt.


Doch findet sich auch reichlich zeitgeistiges Geschwätz. Lob für die Klimajugend etwa verstört den Hörer. Hatte die Klimabewegung doch gerade erst Menschen, die etwa im Alter der Bischöfe sind, auf Twitter das Existenzrecht abgesprochen.

Ein Klimakinderchor durfte auf einem öffentlich- rechtlichen Sender ein gerontophobes Lied quäken. Das sind für manche Bischöfe Vorbilder? Auch eine unreflektierte, teils romantisierende Deutung der dramatischen Flucht der Heiligen Familie auf heutige Migration, ihre Ursachen und Folgen fand Platz in zahlreichen bischöflichen Predigten.

Die Ursachen für Migration sind vielfältig und Komplex. Die Nöte von Menschen, die ihre Heimat verlassen, die Schlepperkriminalität und die konkrete Not müssen an der Wurzel bekämpft werden. Die Redlichkeit gebietet den Verzicht so etwas in einer wohlig warmen Kirche zu Weihnachten moralinsauer zu bepredigen.

Weder das eine noch das andere noch das andere ist die originäre Botschaft von Weihnachten. Diese zwei genannten Themenkomplexe stehen für eine große Zahl von am Thema vorbei gepredigten Themen. Es gibt noch den „synodalen Weg“, es gibt noch die Rolle der Frau in kirchlichen Führungspositionen, es gibt noch eine Menge Politik und vieles anderes mehr. Im Rahmen der schon erwähnten Protestantisierung schaut die weltliche aber auch die kirchensteuersubventionierte Presse sehr genau auf den Inhalt der bischöflichen Predigten und macht entsprechende Meldungen daraus. Predigten haben, so sie denn hoch genug in der Hierarchie angesiedelt sind, damit einen Nachrichtenwert.

Aus diesem Grund hat der Prediger eine erhöhte Verantwortung.
Was ist denn nun die Botschaft von Weihnachten? Das erste, was die Engel den Hirten sagen, ist der berühmte Satz: „Fürchtet Euch nicht.“ Die Begegnung mit Engeln gibt Menschen Grund zum Fürchten.

Das aber sollen wir nicht. Die Weihnachtsbotschaft geht – gerade zum Fürchten – gegen den Strich des Zeitgeistes. Gott wird Mensch, um die Welt zu retten. Spätestens an diesem Punkt sollten wir merken, wie sehr Klima, Migration und andere politische Themen in der gepredigten Form geradezu antiweihnachtlich sind. Der Mensch soll mitwirken am Erlösungswerk Gottes. Das ist schon so. Klima- und Migrationsprotagonisten wollen jedoch Gott die Erlösung der Welt abnehmen. Welch eine Hybris! Warum sagt da keiner?

Weihnachten ist die Gelegenheit – besonders für Bischöfe – einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie anders Erlösung geht. Jesus kommt gerade nicht mit mächtigen Bildern und einem wortgewaltigen Auftritt vor der UN daher. Gott wird als Kind in einer Krippe Mensch. Klein, hilflos, angewiesen. Gott wird so Mensch, wie es jeder von uns seinen Weg in die Welt findet.

Politik - und sei sie noch so mächtig - rettet die Welt nicht. Die Ikonen von Klima und Migration - und seien sie noch so agil und pfiffig in PR und Aktionismus - retten die Welt nicht. Das Jesuskind schon. Und das ist die Botschaft von Weihnachten.


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