Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Zwettler Abt zu Missbrauchsvorfällen: "Bestürzt und beschämt"

1. Februar 2020 in Österreich, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Abt Szypulski in Stellungnahme zu Missbrauch gegenüber Autor Haslinger: "Wir können uns heute nur entschuldigen und eine Entschädigung leisten" - "Heute hat im Stift wie bei allen anderen Ordenseinrichtungen Prävention höchste Bedeutung"


St. Pölten (kath.net/KAP) Bestürzt und beschämt hat sich der Abt des Stiftes Zwettl, Johannes Maria Szypulski, zu den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen im Buch "Mein Fall" von Josef Haslinger gezeigt. Der Autor berichtet darin autobiografisch über seine Zeit im Internat des Stiftes Zwettl. Haslinger war in den 1960er-Jahren zwei Jahre lang Internatsschüler und beschreibt, wie er selbst von zwei Patres - einer davon aus dem Stift Heiligenkreuz - sowie einem Pädagogen missbraucht wurde. Er nennt auch die Namen der mittlerweile verstorbenen Missbrauchstäter.

In einer Stellungnahme gegenüber dem Magazin "News" (Ausgabe vom 30. Jänner) hält Abt Szypulski wörtlich fest: "Ich bedaure, dass so etwas überhaupt passiert ist. Dieses Vergehen erfüllt uns alle mit tiefer Scham und Bestürzung. Wenn so etwas passiert, ist das auch unser Leid. Wir können uns heute nur entschuldigen und eine Entschädigung leisten, das heißt, wir würden die Kosten einer Therapie übernehmen."


Die Vorfälle würden 50 Jahre zurückliegen. Heute habe im Stift wie bei allen anderen Ordenseinrichtungen Prävention höchste Bedeutung, betont der Abt: "Jeder, der bei uns eintreten will, wird von einem Psychologen geprüft. Bevor man bei uns aufgenommen wird, muss man mindestens ein Jahr bei uns wohnen. Dann erst folgt ein Jahr Noviziat als eine Probezeit, das endet mit einem einfachen Gelübde. Danach folgen noch drei Jahre, in denen man das Ordensleben vertiefen kann. Das ist auch eine Zeit der Beobachtung und der Selbstprüfung bis zum feierlichen Gelübde. Niemand kann sich fünf Jahre lang verstellen."

Missbrauch an Kindern "darf in der Kirche nicht passieren", so der Abt, der Herrn Haslinger auch gern zu einem Gespräch einladen wolle. In inhaltlich gleicher Weise äußert sich der Abt auch in der aktuellen Ausgabe der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt". Haslinger sagte im "News"-Interview, dass der Abt bereits seit einem Dreivierteljahr mit den Vorwürfen konfrontiert sei, sich bisher aber nicht direkt an ihn gewendet habe.

Das Stift Heiligenkreuz hatte bereits am Montag auf die Vorwürfe Haslingers reagiert und sich bestürzt und beschämt gezeigt. "Das im Buch geschilderte Vergehen unseres Mitbruders vor mehr als 50 Jahren erfüllt uns mit tiefer Scham und Bestürzung", teilte das Stift in einer Aussendung mit. Abt Maximilian Heim hielt wörtlich fest: "Das in den 1960er Jahren begangene schwere Unrecht kann nicht ungeschehen gemacht werden und hat großen Schaden angerichtet, da sexueller Missbrauch durch Vertreter der Kirche viel schwerer wiegt als außerhalb. Denn hier werden zwei 'Lebensheiligtümer', nämlich die Religion und die Sexualität, in einer Tiefe verletzt und missbraucht, die kaum auslotbar ist."

Kurz nach der Ankündigung des Buches von Josef Haslinger habe Abt Heim dem Autor geschrieben, ihn um Verzeihung gebeten und ihm auch ein gemeinsames Gespräch angeboten, hielt das Stift fest.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Ausschnitt vom Titelblatt des Haslinger-Buches


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  15. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz