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Zwettler Abt zu Missbrauchsvorfällen: "Bestürzt und beschämt"

1. Februar 2020 in Österreich, 3 Lesermeinungen
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Abt Szypulski in Stellungnahme zu Missbrauch gegenüber Autor Haslinger: "Wir können uns heute nur entschuldigen und eine Entschädigung leisten" - "Heute hat im Stift wie bei allen anderen Ordenseinrichtungen Prävention höchste Bedeutung"


St. Pölten (kath.net/KAP) Bestürzt und beschämt hat sich der Abt des Stiftes Zwettl, Johannes Maria Szypulski, zu den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen im Buch "Mein Fall" von Josef Haslinger gezeigt. Der Autor berichtet darin autobiografisch über seine Zeit im Internat des Stiftes Zwettl. Haslinger war in den 1960er-Jahren zwei Jahre lang Internatsschüler und beschreibt, wie er selbst von zwei Patres - einer davon aus dem Stift Heiligenkreuz - sowie einem Pädagogen missbraucht wurde. Er nennt auch die Namen der mittlerweile verstorbenen Missbrauchstäter.

In einer Stellungnahme gegenüber dem Magazin "News" (Ausgabe vom 30. Jänner) hält Abt Szypulski wörtlich fest: "Ich bedaure, dass so etwas überhaupt passiert ist. Dieses Vergehen erfüllt uns alle mit tiefer Scham und Bestürzung. Wenn so etwas passiert, ist das auch unser Leid. Wir können uns heute nur entschuldigen und eine Entschädigung leisten, das heißt, wir würden die Kosten einer Therapie übernehmen."


Die Vorfälle würden 50 Jahre zurückliegen. Heute habe im Stift wie bei allen anderen Ordenseinrichtungen Prävention höchste Bedeutung, betont der Abt: "Jeder, der bei uns eintreten will, wird von einem Psychologen geprüft. Bevor man bei uns aufgenommen wird, muss man mindestens ein Jahr bei uns wohnen. Dann erst folgt ein Jahr Noviziat als eine Probezeit, das endet mit einem einfachen Gelübde. Danach folgen noch drei Jahre, in denen man das Ordensleben vertiefen kann. Das ist auch eine Zeit der Beobachtung und der Selbstprüfung bis zum feierlichen Gelübde. Niemand kann sich fünf Jahre lang verstellen."

Missbrauch an Kindern "darf in der Kirche nicht passieren", so der Abt, der Herrn Haslinger auch gern zu einem Gespräch einladen wolle. In inhaltlich gleicher Weise äußert sich der Abt auch in der aktuellen Ausgabe der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt". Haslinger sagte im "News"-Interview, dass der Abt bereits seit einem Dreivierteljahr mit den Vorwürfen konfrontiert sei, sich bisher aber nicht direkt an ihn gewendet habe.

Das Stift Heiligenkreuz hatte bereits am Montag auf die Vorwürfe Haslingers reagiert und sich bestürzt und beschämt gezeigt. "Das im Buch geschilderte Vergehen unseres Mitbruders vor mehr als 50 Jahren erfüllt uns mit tiefer Scham und Bestürzung", teilte das Stift in einer Aussendung mit. Abt Maximilian Heim hielt wörtlich fest: "Das in den 1960er Jahren begangene schwere Unrecht kann nicht ungeschehen gemacht werden und hat großen Schaden angerichtet, da sexueller Missbrauch durch Vertreter der Kirche viel schwerer wiegt als außerhalb. Denn hier werden zwei 'Lebensheiligtümer', nämlich die Religion und die Sexualität, in einer Tiefe verletzt und missbraucht, die kaum auslotbar ist."

Kurz nach der Ankündigung des Buches von Josef Haslinger habe Abt Heim dem Autor geschrieben, ihn um Verzeihung gebeten und ihm auch ein gemeinsames Gespräch angeboten, hielt das Stift fest.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Ausschnitt vom Titelblatt des Haslinger-Buches


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Lesermeinungen

 Zeitzeuge 1. Februar 2020 
 

Man beachte die Sprachregelung,

aus "Missbrauchsvorwürfen" wurden jetzt
"Missbrauchsfälle"!

Juristisch gilt bis zu einem Beweis der Schuld die Unschuldsvermutung, auch für Verstorbene, für D vgl. § 189 StGB!

Die Stellungnahmen der hochwürdigen Äbte
hat wohl nicht in qualifizierten Erkenntnissen ihre Grundlage.

Herr Haslinger sollte m.E. zu einem Gespräch
eingeladen werden, zu dem ohne Vorankündigung dann ein forensischer,
psychologischer Glaubhaftigkeitsgutachter, wie z.B.
Professor Dr. Max Steller erscheint,
der dann mit den anerkannten wissenschaftlichen Methoden eine
den schweren Vorwürfen angemessene
Glaubhaftigkeitsprüfung vornimmt,
siehe Link!

Wenn Herr Haslinger diese verweigern
würde, wäre das sicher sehr aufschlussreich.

Sollte das Gutachten aber die Glaubwürdigkeit der Vorwürfe bestätigen,
wäre das natürlich ein Grund, Betroffenheit zu äussern und ggfls. Hilfen anzubieten.

Es wird aber wohl nie zu einem forensischen Glaubhaftigkeitsgutachten kommen......!

archiv.jura.uni-saarland.de/Entscheidungen/pressem99/BGH/strafrecht/glaubhft.html


5
 
 Joy 1. Februar 2020 
 

Furchtbare Sache, ganz entsetzlich

und gut, dass Heiligenkreuz so umgehend reagiert hat. Zwei Dinge verstehe ich allerdings nicht:
1. Warum erst nach dem Tod des betreffenden Zisterziensers? -Eine Gegenüberstellung wäre sinnvoll gewesen.
2. Warum will Haslinger kein Gespräch mit dem Abt?


3
 
 H.v.KK 1. Februar 2020 
 

H.v.KK

Missbrauch ist eine schwere Sünde und muß jedenfalls geahndet werden!Aber nach 50-jähriger "Schrecksekunde"???? Da verkaufen sich scheinbar einige Bücher nicht mehr ganz sogut,oder täusche ich mich?


6
 

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