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Synodaler Weg ODER wenn Häresien offiziell bestätigt werden sollen

3. Februar 2020 in Kommentar, 58 Lesermeinungen
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Die Weltkirche und der katholische Glaube sind stärker als der „Synodale Weg“ von Deutschland - Kommentar von Bischof Athanasius Schneider


Rom (kath.net)
Beim “Synodalen Weg” geht es letztendlich um den Versuch, Glaubensirrtümer mit ihrer entsprechenden sakramentalen und pastoralen Praxis, welche bereits jahrzehntelang das Leben der katholischen Kirche in Deutschland geistlich zersetzt haben, nun auch offiziell zu bestätigen.

In der Tat handelt es sich bei diesem Versuch einstweilen eher um Häresie als um Schisma. Häresie bedeutet nach dem kanonischem Recht „die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit“ und Schisma „die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche“ (can. 751).

Im Falle der deutschen Bischöfen sind sie alle noch formell dem Papst unterworfen. Man muss allerdings festhalten, dass nicht alle deutschen Bischöfe den häretischen Inhalt des „Synodalen Weges“ unterstützen. Gott sei Dank gibt es einige deutsche Bischöfe, auch wenn es leider nur wenige sind, die offensichtlich häretische Lehren und Praktiken nicht akzeptieren werden. Das entscheidende Problem bei diesen tragischen Ereignissen ist die Tatsache, dass Papst Franziskus durch sein Schweigen jene deutschen Bischöfe und an erster Stelle Kardinal Reinhard Marx zu tolerieren scheint, die sich für häretische Lehren und Praktiken einsetzen, wie z. B. für den Segen homosexueller Paare, für die Zulassung von Menschen, die im Ehebruch leben, zur Heiligen Kommunion, für die Befürwortung der sakramentalen Weihe von Frauen. Der Brief, den Papst Franziskus an die deutsche katholische Kirche im Hinblick auf den „Synodalen Weg“ schrieb, war gut, jedoch nicht konkret genug, und er steckte keine Grenzen ab um sicherzustellen, dass der „Synodale Weg“ einen echten katholischen Charakter haben würde, d. h., das, was immer, überall und von allen Katholiken geglaubt wurde. Bei der Erfüllung seiner ersten Aufgabe als oberster Lehrer des katholischen Glaubens, als oberster Beschützer der Integrität des katholischen Glaubens und als sichtbares Zentrum der Einheit, sollte Papst Franziskus notwendigerweise eingreifen und von allen Teilnehmern des „Synodalen Weges“ das Bekenntnis jener Wahrheiten und universalkirchlichen sakramentalen Praxis fordern, die durch das strategische und ideologische Programm des „Synodalen Weges“ in Frage gestellt werden. Der Papst hat die schwere Pflicht, die "Kleinen", d. h. die einfachen Gläubigen und jene Priester und Bischöfe in Deutschland zu schützen, die an die Peripherie gestellt wurden und deren Stimme langsam erstickt wird durch die "Nomenklatura" einer neuen ungläubigen und gnostischen Kaste sogenannter "wissenschaftlicher" Theologen, kirchlicher Apparatschiks und jener Bischöfen, die sich der ideologischen Diktatur der Massenmedien und der Politik anpassten. Der Papst kann weder still noch passiv sein, wenn er im Falle des “Synodalen Wegs” beobachtet, wie „Wölfe“ die Herde plündern und Brandstifter das Haus in Brand stecken.


Der begonnene “Synodale Weg” hat nun schon offen gezeigt, dass es eine Spaltung gibt zwischen denen, die noch den katholischen und apostolischen Glauben haben, und jenen, die einige wesentliche Inhalte dieses Glaubens ablehnen oder in Frage stellen. Es könnte dann die durchaus realistische Situation eintreten, dass Priester und Bischöfe in anderen Ländern mit jenen deutschen Bischöfen, die häretische Lehren vertreten, keine kirchliche Gemeinschaft halten können.

Die Verwirrung könnte dann noch durch den Umstand zunehmen, dass diese häretischen Bischöfe formell immer noch vom Papst anerkannt sein würden. Allerdings gab es dafür, wenn auch seltene, Präzedenzfälle in der Kirchengeschichte.

Einer der bekanntesten Präzedenzfälle für eine solche Situation war die arianische Krise im 4. Jahrhundert, in der der katholische Episkopat im Wesentlichen in drei Gruppen unterteilt war. Zunächst waren da die katholischen und rechtgläubigen Bischöfe, die eindeutig den vollständigen überlieferten Glauben an die Gottheit Jesu Christi bekannten, und sie waren die Minderheit mit dem Papst. Dann gab es die zweite Gruppe, die sich für zweideutige Formulierungen entschied, und sie waren die Mehrheit. Diese Bischöfe passten sich gewöhnlich aus politischer Korrektheit der herrschenden Meinung der politischen Macht an.

Die dritte Gruppe waren die radikalen und ungläubigen Arianer, allerdings waren sie auch eine Minderheit. Das Kriterium und die Garantie, wirklich katholisch zu sein, war die Einheit mit dem Apostolischen Stuhl in Rom und mit der unveränderlichen und beständigen Überlieferung des katholischen Glaubens. Wenn der „Synodale Weg“ in Deutschland die sakramentale Weihe von Frauen, die Legitimität homosexueller Handlungen, den Segen homosexueller Paare, die Legitimität heterosexueller Handlungen außerhalb einer gültigen Ehe billigt, dann wird es sicherlich katholische Bischöfe und auch viele Priester und Laien geben - und solche wird es gewiß auch in Deutschland geben - , die das nicht akzeptieren werden und die dann nicht in voller Gemeinschaft mit jenen Bischöfen stehen könnten, die für solche Glaubensirrtümer eintreten.

Wenn der Papst solche häretische Entscheidungen des „Synodalen Wegs“ nicht korrigieren wird, wird er ihnen de facto durch sein Schweigen zustimmen. Es wird dann die bizarre Situation eintreten, dass es einen Papst geben wird, der gleichzeitig häretische Bischöfe anerkennen wird und solche Bischöfe, die noch den wahren katholischen Glauben bewahren.

Eine solche Situation erlebte die Kirche bereits im 4. Jahrhundert, als Papst Liberius – wenn auch während einer kurzen Zeit - den hl. Athanasius, den Verfechter des katholischen Glaubens, exkommunizierte und gleichzeitig die Gemeinschaft mit den halbhäretischen Bischöfen des Ostens, den Semiarianern, aufnahm. Man kann nur hoffen und beten, dass Gott uns in unseren Tagen vor solch einer katastrophalen Situation bewahren wird.

Wenn aber das passieren würde und der Papst nicht mit einem eindeutigen Bekenntnis zum katholischen Glauben und zur beständigen sakramentalen Praxis der Kirche intervenieren würde, dann würde die katholische Kirche in Deutschland das Erscheinungsbild und die Praxis der anglikanischen Gemeinschaft oder einer protestantischen Freikirche haben, die man als religiöses System nach Art von „McDonald“ oder eines À-la-carte-Restaurants bezeichnet könnte. Selbst wenn dies geschehen sollte, was Gott verhüte, wird es nur für eine verhältnismäßig kurze Zeit dauern. Die katholische Kirche ist nämlich göttlich, und ihre Natur ist Klarheit, Unveränderlichkeit und Festigkeit des Glaubens.

Sie ist in der Tat von Christus selbst auf dem Felsen erbaut und kann deswegen nicht einmal von einem häretischen und schismatischen "Synodalen Weg" Deutschlands überwunden werden, auch dann nicht, wenn dieser "Weg" eine stillschweigende Zustimmung des Papstes haben sollte.

Die gesamte katholische Kirche ist stärker und der katholische Glaube ist siegreich, da Maria, die Mutter der Kirche, alle Häresien auf der ganzen Welt besiegt hat.

+ Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Heiligen Maria in Astana


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