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MdB Philipp Amthor (CDU) bekennt sich zum Lebensschutz

5. Februar 2020 in Interview, 11 Lesermeinungen
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Zweitjüngster Bundestagsabgeordneter: „Vor allem sollte sich nicht der Mensch selbst die Entscheidung darüber anmaßen, ab wann das Leben eines Menschen Lebenswert hat.“ – „Ich finde Sebastian Kurz klasse“ – kath.net-Interview von Petra Lorleberg


Berlin (kath.net/pl) „Ein Eintreten für den Lebensschutz folgt für mich ganz konsequent aus der Grundidee des christlichen Menschenbildes, dessen Menschenwürdevorstellung uns ganz überzeugend davon ausgehen lassen muss, dass das Leben von Anfang an und auch vor der Geburt unbedingt schützenswert ist.“ So lebensschutzorientiert äußert sich der 27-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor im Interview mit kath.net.

Amthor ist der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald II. Der Jurist gehört dem Bundesvorstand der Jungen Union an und ist Mitinitiator des Konservativen Kreises in der CDU Mecklenburg-Vorpommern. Kurz vor Weihnachten 2019 war er in die katholische Kirche eingetreten, kath.net hat berichtet.

kath.net: Herr MdB Amthor, Sie wirken, als ob es Ihnen wirklich Freude machen würde, im Bundestag Reden zu halten. Wie geht es Ihnen im Bundestag als zweitjüngster Abgeordneter?

MdB Philipp Amthor: Es freut mich, dass Eindruck und Wirklichkeit in diesem Fall übereinstimmen. Freude ist grundsätzlich immer ein guter Begleiter und trotz aller gelegentlichen Beschwernisse des Politikalltags gibt mir mein Abgeordnetenmandat insgesamt sehr viel Kraft, weil ich es jeden Tag als Gnade empfinde, dieser wichtigen Verantwortung für unser Land nachkommen zu können.

Zur Ehrlichkeit gehört aber auch: Diskussionen über mein Alter nerven mich bisweilen, weil es letztlich doch auf Inhalte und Argumente und nicht auf Äußerlichkeiten ankommen sollte. Wenn ein Parlament ein Spiegelbild der Gesellschaft seien möchte, dann gehören auch Jüngere dazu.

Insoweit gehe ich selbstbewusst mit allen Altersdiskussionen um, aber freue mich auch, dass ich inzwischen hauptsächlich wegen meiner Inhalte und nicht wegen meines Alters wahrgenommen werde.

kath.net: Sie sind Abgeordneter, Sie arbeiten an Ihrer Doktorarbeit und Sie sind freier Mitarbeiter für eine US-amerikanische Kanzlei in Berlin. Wann schlafen Sie eigentlich?


Amthor: Wenn ich ganz ehrlich zu Ihnen sein soll, muss ich mir schon eingestehen, dass der Schlaf bei mir tatsächlich gelegentlich etwas zu kurz kommt, aber ich habe nun wirklich keinen Grund zum Jammern, weil ich mich ja ganz bewusst für diese Aufgaben entschieden habe. Ebenso gehört zur Ehrlichkeit übrigens auch, dass ich im aktuellen politischen Trubel bisher kaum zur Fortsetzung meiner Doktorarbeit komme, wobei ja aber auch gerade dort gilt, dass Gründlichkeit immer vor Schnelligkeit gehen sollte.

kath.net: Uns Christen haben Sie mit Ihrem Eintritt in die katholische Kirche freudig überrascht. Wie kam es zu diesem Eintritt? Und wie war für Sie Weihnachten, wie der erste Weihnachtsgottesdienst als Christ?

Amthor: Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen nach Werten und Orientierung suchen, sind mir auch eine Auseinandersetzung mit Transzendenz und ein starkes Bekenntnis wichtig. Denn auch wenn man in meiner Heimat im weitgehend säkularisierten Vorpommern groß geworden ist, sollte man sich wesentlichen Fragen nicht verschließen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was trägt uns? Der Glauben hilft mir in der Auseinandersetzung damit und meine Suche nach ihm gab mir persönlich ein Mehr an Halt und Orientierung. Ich bin dankbar, dies durch einen längeren persönlichen Weg erfahren zu haben, der im Dezember dann in dem sehr berührenden Höhepunkt meiner Taufe und Firmung endete. Das ganz bewusste und intensive Erleben meiner ersten Weihnachtszeit als Christ hat mich glücklich gemacht. Das Schönste dabei ist: Christ ist man ja nie für sich alleine, sondern unser Glauben verbreitet noch mehr Freude in der Gemeinschaft. Dies zu erleben, liegt mir in jeder Heiligen Messe am Herzen.

kath.net: Stichwort „Lebensschutz“. Hier gelten Sie durchaus als unbequem. Wo stehen Sie und haben Ihre Positionen mit den christlichen Werten zu tun?

Amthor: Ich würde meine Positionen weniger als unbequem, sondern eher als konsequent beschreiben. So folgt ein Eintreten für den Lebensschutz für mich ganz konsequent aus der Grundidee des christlichen Menschenbildes, dessen Menschenwürdevorstellung uns ganz überzeugend davon ausgehen lassen muss, dass das Leben von Anfang an und auch vor der Geburt unbedingt schützenswert ist, dass es kein menschliches Leben erster und zweiter Klasse gibt und dass sich vor allem nicht der Mensch selbst die Entscheidung darüber anmaßen sollte, ab wann das Leben eines Menschen einen Lebenswert hat.

Dies prägt auch den Geist unserer Verfassung, der übrigens nicht vom Himmel gefallen, sondern in der Tradition von Aufklärung, Humanismus und vor allem in der Tradition christlicher Überzeugungen gewachsen ist.

Daraus folgt, dass mein verfassungsgrundiertes Verständnis von Gesellschaftspolitik natürlich ganz maßgeblich auf christlichen Überzeugungen fußt, die ihrerseits das Grundverständnis unserer Verfassung durchdringen.

kath.net: Wie sehen Sie aktuell die Situation der Koalition in Deutschland – und wo könnte die Entwicklung politisch hingehen? In zwei Jahren kommt die nächste Bundestagswahl, wohin sollte die Union bereits jetzt die Weichen für die Zukunft stellen?

Amthor: Wir sollten auf jeden Fall nicht den fatalen Eindruck erwecken, dass wir uns mehr mit uns selbst als mit den Problemen der Menschen beschäftigen. Unsere Regierungskoalition ist inhaltlich deutlich besser als ihr Ruf – ich denke nur an einige Erfolge wie das Fachkräftezuwanderungsgesetz oder die erfolgreiche Umsetzung des Paktes für den Rechtsstaat, aber auch an das Klimaschutzgesetz, mit dem wir es geschafft haben, verschiedene Pole und gesellschaftliche Spannungsfelder miteinander zu versöhnen. Eine in diesem Geiste erfolgende Fokussierung auf Sacharbeit statt auf Selbstbeschäftigung wünsche ich mir auch für unseren Koalitionspartner. Wenn uns das gemeinsam gelingt, wird auch der Ruf der Koalition wieder besser werden.

Jenseits des Regierens ist es für die nächste Bundestagswahl aber auch entscheidend wichtig, dass die Union wieder ihr Profil schärft. Dazu ist bisweilen auch eine Polarisierung notwendig. Wir sollten die Kompromisse der Zukunft, die sich aus etwaigen Koalitionsvereinbarungen ergeben könnten, nicht bereits heute vorweg nehmen, sondern für eigene Überzeugungen kämpfen – gerade gegenüber den Vereinfachern von linker und rechter Seite.

kath.net: Sie gelten nicht unbedingt als Freund einer künftigen Koalition der Christdemokraten mit den Grünen. Wo klemmt es Ihrer Einschätzung nach mit der Koalitionsfähigkeit der Grünen?

Amthor: Die Grünen sind zwar eine abstrakt regierungsfähige Partei, aber wir sollten nie vergessen, dass die Grünen vor allem eine linke Partei sind.

Auch wenn sie sich als bürgerlich gerieren, ist ihre Programmatik – insbesondere in der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik – aber vor allem von linken Vorstellungen geprägt. Das konnte man zuletzt wieder daran erkennen, dass die Grünen in Bremen statt eines möglichen Regierungswechsels zu Schwarz-Grün lieber auf eine linke Regierung gesetzt haben.

Jenseits dieses konkreten Beispiel habe ich mein Hauptproblem mit den Grünen allerdings im Hinblick auf den ländlichen Raum: Eine Partei, die hauptsächlich in den Städten gewählt wird, will der Bevölkerung im ländlichen Raum mit urbaner Realitätsferne vorschreiben, wie die Menschen dort zu leben haben – diese bisweilen arrogante Haltung ärgert mich häufig.

kath.net: In Österreich ist nun wieder Sebastian Kurz Kanzler, ein Christdemokrat, der nur wenige Jahre älter ist als Sie. Was wünschen Sie ihm?

Amthor: Ich finde Sebastian Kurz klasse und sein Umgang mit den Grünen kann uns in Deutschland ein Vorbild sein. Die jüngsten Koalitionsverhandlungen von Sebastian Kurz waren nämlich nicht von einer vorauseilenden Selbstaufgabe eigener Themen, sondern von einem Verteidigen klarer Linien und Haltungen geprägt.

Ich schätze diesen Kurs inhaltlicher Glaubwürdigkeit und halte ihn für den einzig möglichen Weg für langfristigen Erfolg. Ich wünsche ihm daher, dass er auch weiterhin so gute Unterstützung erhält wie bisher.

Foto MdB Philipp Amthor


Foto MdB Philipp Amthor (c) Amthor/Tobias Koch


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