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„Asia Bibi ist Symbol für moralische Geradlinigkeit“

17. Februar 2020 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Journalistin spricht über Auswirkung des Falls auf die pakistanische Gesellschaft


München-Wien (KIN)
Die französische Journalistin Anne-Isabelle Tollet war eine der ersten Medienvertreterinnen, die auf das Schicksal der pakistanischen Christin Asia Bibi der Weltöffentlichkeit aufmerksam gemacht hat. Tollet hat sich intensiv mit der Entwicklung des Falls beschäftigt und das „Internationale Komitee Asia Bibi“ ins Leben gerufen.

Asia Bibi war 2010 als erste christliche Frau wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden. Der juristische Kampf um ihren Freispruch zog sich bis Februar 2019 hin. Nach längerer Unklarheit konnte Asia Bibi schließlich nach Kanada ausreisen. Seither hat sie die Öffentlichkeit gemieden. Nun veröffentlichte sie zusammen mit Anne-Isabelle Tollet ein Buch über die Geschichte ihrer Inhaftierung, das in Frankreich erscheint. Thomas Oswald vom französischen Zweig des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ hat mit Tollet gesprochen.

Thomas Oswald: Welche Auswirkungen hatte das Schicksal von Asia Bibi auf die pakistanische Gesellschaft?

Anne-Isabelle Tollet: Das Thema Asia Bibi spaltet. Die große Mehrheit der Pakistaner ist froh, dass diese unschuldige Frau dem Tod durch den Strang entkommen ist. Die radikalen Islamisten, die Rache verlangen, sind in der Minderheit. Aber sie machen wesentlich mehr Lärm als die anderen. Man kann es der schweigenden Mehrheit nicht verübeln, dass sie nichts sagt. Die Menschen wissen, dass die Radikalen zu allem bereit sind. Aus diesem Grund war es notwendig, dass ausländische Medien sich des Falls annahmen, um das Schicksal Asia Bibis zu verändern.


Aber hat die internationale Medienberichterstattung Asia Bibi nicht erst recht in Gefahr gebracht?

Hätten die Medien Asias Fall nicht publik gemacht, wäre sie heute tot. Aber es stimmt auch, dass wir Journalisten sie durch unsere Berichterstattung für die Extremisten zu einem Symbol gemacht haben. Wir mussten geschickt vorgehen. Vor diesem Hintergrund hat das „Internationale Komitee Asia Bibi“ hat einen Brief an Papst Franziskus geschrieben, in dem wir ihn baten, ausschließlich gemeinsam mit hochrangigen muslimischen Geistlichen zu intervenieren.

Ist sich Asia Bibi dessen bewusst, dass sie zum Symbol geworden ist?

Ihr wurde das in dem Augenblick bewusst, als sie nach ihrem Freispruch das Gefängnis verlassen konnte. Sie ist zutiefst erstaunt, „wie ich, ein kleines Bauernmädchen, noch dazu Christin, zu einer Persönlichkeit werden konnte, die in der ganzen Welt bekannt ist“. Das ist eine schwere Bürde, denn es hindert sie daran, im Verborgenen zu bleiben. Aber ihre Geschichte hilft den Pakistanern, die dem Blasphemiegesetz ausgesetzt sind. Asia Bibi ist zudem ein Symbol für moralische Geradlinigkeit.

Obgleich sie am Tag ihrer Verhaftung hätte freikommen können, wenn sie zum Islam übergetreten wäre und ihre Familie aufgegeben hätte, blieb sie doch ihrem Glauben treu.

Ist Asia Bibi also ein Präzedenzfall für Menschen, die aufgrund des Blasphemiegesetzes inhaftiert sind?

Es gibt aktuell weitere „Asia Bibis“ in pakistanischen Gefängniszellen. Jemand aus dem Westen kann sich nur schwer vorstellen, was dieses Gesetz bedeutet. Es ist eine ständige Bedrohung: Man kann sich jederzeit darauf berufen, um eine Auseinandersetzung zu regeln.

Seitdem jedoch der Oberste Gerichtshof Asia Bibi freigesprochen hat, kann sich die falsche Anklage auf den Kläger zurückfallen. Das hat nach meiner Überzeugung erheblichen Einfluss darauf, wie häufig dieses Gesetz in Anspruch genommen wird.
Immer wenn ein neuer Fall verhandelt wird, nehmen jetzt auch die pakistanischen Journalisten Bezug auf Asia Bibi. So wird es schwieriger, die Menschen, auf denen der Verdacht der Blasphemie lastet, verschwinden zu lassen.

Wie sehen die Christen in Pakistan den Fall Asia Bibi?

Die Christen in Pakistan sind eine winzige Minderheit, drei Millionen von mehr als 200 Millionen Menschen. Sie wissen, dass sie leicht zur Zielscheibe von Extremisten werden können. Diese greifen auch Muslime an, die im Verdacht stehen, zu moderat zu sein. Die Christen können sich daher nicht offen über die Freilassung Asia Bibis freuen. Aber natürlich haben sie die Entwicklung verfolgt, und es erfüllt sie mit Hoffnung.

Um das Leben der christlichen Minderheit Pakistans weiterhin unterstützen und falsch beschuldigen Christen beistehen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – entweder online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Pakistan

Foto: Asia Bibi und die Journalistin Anne-Isabelle Tollet. © François Thomas

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten:

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Schweiz


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