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Rom: Argentinische Missbrauchsopfer erheben schwere Vorwürfe

23. Februar 2020 in Chronik, keine Lesermeinung
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Anwalt wirft Vatikan vor in der Aufklärung von Missbrauchsfällen am kirchlichen Institut Provolo in Mendoza nicht ausreichend mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren.


Rom (kath.net/ KAP)
Eine Gruppe argentinischer Missbrauchsopfer erhebt schwere Vorwürfe gegen den Vatikan. "Es werden wichtige Informationen zurückgehalten, und auch Franziskus zieht nicht die nötigen Konsequenzen", sagte ihr Anwalt Sergio Salinas am Donnerstag vor Journalisten in Rom. Die Betroffenen selbst sind taubstumm und äußerten sich in Gebärdensprache zu den Hintergründen des Missbrauchsskandals an einer katholischen Sonderschule im argentinischen Mendoza.

Der Fall, in dem zwei Geistliche Ende 2019 zu jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilt wurden, sorgt weiter für internationale Schlagzeilen. Mehrere Gerichtsverfahren sind noch anhängig, insgesamt sind mehr als ein Dutzend Mitglieder des Ordens "Societas Mariae", besser bekannt als Istituto Provolo, in die Vorwürfe verwickelt. In der mittlerweile geschlossenen Ordensschule sollen über Jahre hinweg zahlreiche Kinder geschlagen und missbraucht worden sein. "Wir haben so viel gelitten, das muss endlich aufhören", klagte der 19-jährige Ezequiel Villalonga. Das würde er dem Papst gerne persönlich sagen. Seine Bitte um Audienz sei bislang nicht erhört worden.


Der Anwalt Salinas wirft dem Vatikan konkret vor, nicht ausreichend mit der Staatsanwaltschaft in Argentinien zu kooperieren. So hätten vatikanische Ermittler wichtige Erkenntnisse zusammengetragen. Die Akten blieben aber unter Verschluss. "Es gibt laut den Aussagen, die uns vorliegen, mindestens noch einen Priester, der vergewaltigt hat. Aber wir kennen seinen Namen nicht. Er ist weiter auf freiem Fuß", so Salinas. Die Opfer könnten ihn anhand von Daten und Fotos identifizieren. Doch die bekämen sie nicht. Zudem gebe die Kirche die Kontaktadressen ehemaliger Provolo-Schüler nicht heraus, die zur Aufklärung beitragen könnten. All das erschwere die Ermittlungen. Darum habe man in dieser Woche die Vereinten Nationen in Genf um Hilfe gebeten.

Auch Peter Isely, Gründer des internationalen Verbands "Ending Clergy Abuse" (ECA), wirft dem Vatikan vor, nicht genug unternommen zu haben. "Der Fall steht beispielhaft für die Probleme der katholischen Kirche", sagte er. Einer der kürzlich verurteilten Priester sei bereits vor seiner Versetzung nach Argentinien wegen Missbrauchsvorwürfen an einer Provolo-Schule im italienischen Verona auffällig geworden. Die Betroffenen hätten dem Papst 2015 einen Brief mit entsprechenden Informationen überreicht. Dennoch sei es in Mendoza bis 2016 zu Übergriffen gegen Schulkinder gekommen. "So etwas darf einfach nicht geschehen", kritisierte Isely. "Franziskus hätte sofort eingreifen müssen."

Matthias Katsch, Sprecher der deutschen Opfer-Initiative "Eckiger Tisch", sieht das ähnlich. "Den Provolo-Schülern hätte viel Leid erspart werden können", sagte er am Rande der Pressekonferenz in Rom. Es gebe viele kleine Ordensgemeinschaften, die nicht ausreichend kontrolliert würden. Dies müsse sich dringend ändern. Er unterstütze das Anliegen der argentinischen Gruppe, sich an den Papst zu wenden: "Der Vatikan ist eine Monarchie, und wenn man etwas ändern will, muss man mit dem Monarchen sprechen."

Ob Franziskus die Argentinier empfängt, ist derweil unklar. ECA-Gründer Isely kündigte an, man werde sich an die vatikanische Glaubenskongregation wenden. "Wir klopfen dort einfach an die Türe, und dann sehen wir, was passiert."

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