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Das Leben in Christus – die Steine des Todes entfernen

29. März 2020 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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#Angelus: der Christ ist ein Mensch, der als neues Geschöpf in das Leben tritt: ein Geschöpf für das Leben. #covid19: sich wieder als Glieder der einen Menschheitsfamilie erkennen und alle Kriege stoppen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Petersplatz geschlossen, Petersbasilika geschlossen, „lockdown“ Italien geht weiter, 60 Millionen Menschen, die ihre Wohnung nicht verlassen sollen, notwendige Geschäfte und Supermärkte geöffnet, vor denen sich immer größere Schlangen bilden, mit Menschen, die sich in einem peinlichst eingehaltenen Sicherheitsabstand voneinander anstellen. Und: Generalaudienz sowie Angelus aus der Bibliothek der ungenutzten und leeren Papstwohnung – sie vermitteln symbolisch die trostlose Atmosphäre. Insgesamt 170 Mitarbeiter der Kurie wurden auf den Coronavirus getestet, bisher gibt es 6 positive Fälle im Vatikan, die sich in Quarantäne oder im Krankenhaus befinden.

Eine der erkrankten Personen wohnte in der Casa Santa Marta, dem Hotel, in dem auch Papst Franziskus seit 7 Jahren residiert. Dieser weigerte sich, das Hotel zu verlassen und in den bedeutend sichereren apostolischen Palast umzuziehen. Er lebt nun getrennt von den anderen Mitbewohnern des Hotels und isst alleine in seinem Zimmer. Auch beim Papst wurde ein Abstrich gemacht (der zweite). Dessen Ergebnis war negativ.

Franziskus trat also zum vierten Mal nicht ans Fenster, sondern vor die Fernsehkamera, um sich in einem Live-Stream zu melden.

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben«: in seiner Ansprache vor dem Mittagsgebet kommentierte der Papst das Tagesevangelium vom fünften Fastensonntag (Joh 11,1-45), das von der Auferweckung des Lazarus berichtet.

In diesem Evangelium berührten wir mit der Hand, dass Gott Leben sei und Leben schenke, aber er nehme das Drama des Todes auf sich. Jesus hätte den Tod seines Freundes Lazarus vermeiden können, aber „er wollte unsere Trauer über den Tod unserer Lieben zu seiner eigenen machen, und vor allem wollte er Gottes Herrschaft über den Tod zeigen“.

Im Evangelium sähen wir, dass der Glaube des Menschen und die Allmacht der Liebe Gottes gesucht werden und sich schließlich begegnen. Wir sähen es im Schrei von Marta und Maria und von uns allen mit ihnen: „Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben“. Und Gottes Antwort ist keine Rede, sondern Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“. Das Wort Gottes werde das Leben dorthin birngne, wo der Tod sei.

Auch heute nch wiederhole Jesus zu uns: „Nehmt den Stein weg“. Gott habe uns nicht für das Grab erschaffen, sondern für das Leben. Aber „der Tod ist aus Neid des Teufels in die Welt gekommen“, so das Buch der Weisheit, und Jesus Christus sei gekommen, um uns von seinen Fesseln zu befreien.

Deshalb seien wir aufgerufen, die Steine von allem zu entfernen, was nach Tod schmecke: die Heuchelei, mit der wir den Glauben lebten, sei der Tod. Die zerstörerische Kritik an anderen sei der Tod. Die Beleidigung, die Verleumdung, sei der Tod. Die Marginalisierung der Armen sei der Tod. Der Herr bitte uns, diese Steine aus unseren Herzen zu entfernen, „und dann wird das Leben um uns herum wieder aufblühen“.

Christus „lebt, und wer ihn aufnimmt und an ihm festhält, kommt mit dem Leben in Berührung. Ohne Christus, oder außerhalb von Christus, ist nicht nur das Leben nicht präsent, sondern man fällt auch in den Tod zurück“.

Die Auferstehung des Lazarus sei auch ein Zeichen der Wiedergeburt, die im Gläubigen durch die Taufe stattfinde, mit der vollen Einfügung in das Ostergeheimnis Christi. Durch das Wirken und die Kraft des Heiligen Geistes „ist der Christ ein Mensch, der als neues Geschöpf in das Leben tritt: ein Geschöpf für das Leben“.

Nach dem Angelus erklärte der Papst aus Anlass des Aufrufs des Generalsekretärs der UNO zu einem universalen Waffenstillstand:

„Das gemeinsame Engagement gegen die Pandemie kann dazu führen, dass alle unsere Notwendigkeit erkennen, die brüderlichen Bande als Glieder der einen Menschheitsfamilie zu stärken. Insbesondere sollte sie bei den Führern der Nationen und anderen beteiligten Parteien ein erneutes Engagement zur Überwindung von Rivalitäten anregen. Konflikte werden nicht durch Krieg gelöst! Es ist notwendig, Gegensätze und Kontraste durch Dialog und eine konstruktive Suche nach Frieden zu überwinden“.




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