Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Streit über Wiederaufnahme von Gottesdiensten in Italien

23. April 2020 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Unterschiedliche Vorstellungen über Lockerungen ab dem 4. Mai - kirchliche Stimmen fordern rasche Rückkehr zur Normalität nach "Lockdown" - Regierung befürchtet Wiederanstieg der Infektionszahlen. - Korrespondentenbericht von Alexander Pitz


Rom (kath.net/KAP) Als sich Italiens Bischöfe im März dazu durchrangen, das von der Regierung erlassene Verbot öffentlicher Gottesdienste mitzutragen, kam das nicht überall gut an. Viele Priester und Gläubige im Land halten die Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie nach wie vor für überzogen. Manch einer hätte sich schon damals stärkeren Protest gewünscht.

"Es gibt viele Orte, an denen überhaupt keine Ansteckungsgefahr besteht. Trotzdem dürfen die Leute nicht in die Messe gehen. Das ist doch lächerlich", kritisierte etwa Franz Xaver Brandmayr, Rektor der deutschsprachigen Anima-Kirche nahe der Piazza Navona in Rom.

Noch deutlicher wurde Andrea Riccardi, Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio: Die Bischöfe hätten klein beigegeben, weil sie in der Krise keinen zusätzlichen Streit beginnen wollten, schimpfte er. "Nie in der Geschichte Italiens sind je Messen ausgesetzt worden", so der Historiker. "In Krisenzeiten war die Kirche immer ein wichtiger Bezugspunkt. Wie 1943 bis 1945, angesichts der deutschen Besatzung und Gewalt."

Und Kurienkardinal Raymond Burke schrieb auf seiner Website: "In unserer völlig säkularisierten Kultur gibt es die Tendenz, Gebet, Andacht und Messen als gewöhnliche Freizeitaktivitäten wie Kino oder Fußball zu betrachten." Der gemeinsame Gottesdienst sei für Gläubige aber etwas fundamental Wichtiges, um bei "guter Gesundheit und spirituell stark" zu bleiben.

In den vergangenen Wochen hat das Verbot entsprechend schwer am Selbstverständnis der katholischen Kirche in Italien genagt. Umso größer ist nun die Sehnsucht nach einer möglichst raschen Rückkehr zur Normalität nach dem Lockdown. Verhandlungen der Bischofskonferenz mit den zuständigen Ministerien laufen seit Tagen - unter steigendem Druck. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt der Papst. Vor rund einer Woche sprach er von einer "Gefahr", wenn religiöse Kommunikation nur noch über die Medien stattfinde. "Das ist nicht die Kirche", so Franziskus. Bei Privat-Messen, die über TV oder Internet übertragen würden, seien die Menschen "zusammen und doch nicht zusammen". Zur Kirche gehörten die Gemeinschaft und die Sakramente.

Für viele waren die Worte des Papstes ein Startsignal, um endlich auf eine Aufhebung der Ausgangssperren und Versammlungsverbote zu drängen. Auch wenn der Notstand Anfang Mai noch nicht zu Ende sein werde, suche man die Erlaubnis zu gottesdienstlichen Feiern, versicherte Bischofskonferenz-Sprecher Ivan Maffeis. Ziel sei eine schrittweise Wiederaufnahme des kirchlichen Lebens ab dem 4. Mai. Vor allem müsse man Angehörigen die Gelegenheit zum Abschied von Verstorbenen mit einem Begräbnis geben, sagte Maffeis.

Wie all dies im Detail vonstattengehen soll, ist indes unklar. Während es den Optimisten nicht schnell genug gehen kann, treten Bedenkenträger angesichts der anhaltenden Seuchengefahr auf die Bremse. Ministerpräsident Giuseppe Conte versucht derweil, bis Ende dieser Woche die Grundzüge für ein ausgewogenes Lockerungskonzept vorzulegen, das ganz Italien gerecht wird. Ein Problem dabei: Laut Prognosen wird es in etlichen Regionen schon bald keine Neuinfektionen mehr geben, im Norden des Landes dagegen bleibt die Lage angespannt. Einheitliche Vorgaben sind daher schwierig.

Conte schrieb am Dienstag auf Facebook: "Ich wünschte, ich könnte sagen: Wir öffnen alles wieder. Sofort. Aber eine solche Entscheidung wäre unverantwortlich", mahnte er. "Das würde die Ansteckungskurve des Virus erneut unkontrolliert steigen lassen und alle bisherigen Bemühungen zunichtemachen." Es könnte also sein, dass sich die Bistümer auf eine Lockerung der unterschiedlichen Geschwindigkeiten einstellen müssen.

Einen Pfarrer im Bistum Cremona interessieren all diese Überlegungen offenbar herzlich wenig. Der 80-Jährige hielt bereits am Sonntag eine Eucharistiefeier mit 13 Gläubigen. Die Polizei verhängte ein Bußgeld. Während sich seine Diözese von dem Geistlichen distanzierte, gab es auch Zuspruch von hoher Stelle. Kurienkardinal Angelo Becciu stärkte dem Geistlichen laut italienischen Medien (Mittwoch) den Rücken dafür, dass er sich einem Abbruch der Messe durch die Polizei widersetzt habe. Niemandem sei es erlaubt, eine Messe zu unterbrechen, betonte Becciu.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Italien

  1. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  2. Erzbischof von Neapel lässt LGBT-Aktivisten während einer Messe sprechen
  3. Nach Verherrlichung der Hamas: Italien schiebt Imam ab
  4. Kirchen-Abgabe in Italien geht überwiegend in die Seelsorge
  5. Kardinal Zuppi: Wahltag in Italien kein "schwarzer Tag"
  6. Möchte Herr Bätzing die Schweizer Gardisten gegen Giorgia Meloni ausrücken lassen?
  7. Italienischer Bischof weist Priester nach unwürdiger Messfeier zurecht
  8. 'Ja zur natürlichen Familie! Nein zur LGBT-Lobby!'
  9. Italien: Militärbischof verurteilt kirchliche Verschwörungstheoretiker
  10. Bischof untersagt Mitwirkung von Paten bei Taufe und Firmung






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  15. Ein guter Tag für die Demokratie!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz