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"Gott ist am Ende alles, was Du haben wirst"

3. Juni 2020 in Jugend, 6 Lesermeinungen
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"Ich glaube, vor Gott ist das der wahre Reichtum und deswegen bete ich, dass wir alle den Mut finden, vor Gott klein und arm zu sein." - Jugendkolumne von kath.net von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

„Am Ende ist alles, was Du haben wirst, Gott.“ Diesen Satz habe ich vor vielen Jahren niedergeschrieben und in den letzten Tagen denke ich besonders oft an ihn. Ich denke, dass dieser Satz zweierlei Wirkung auslösen kann: Entweder beruhigt er oder er wühlt auf. Je nachdem, wo sich unsere Herzen befinden – am Kreuz, oder in der Welt. 

 

Vor wenigen Tagen habe ich meinen Notizen dann einen weiteren Satz hinzugefügt: „Am Ende will ich leer vor Dir stehen.“ Hand aufs Herz, für mich persönlich ist das keine leichte Aussage. Die Wahrheit ist, dass ich mich viel zu oft in den Dingen dieser verirre. Ich weiß nicht, wie es Dir mit diesem Thema geht, aber heute möchte ich mit Dir teilen, was ich den letzten Tagen und Wochen immer mehr lernen durfte.

 

Während meiner Studienzeit gab es ein Schlagwort, bei dem alle Studenten, egal wie geistesabwesend sie in den Vorlesungen saßen, immer aufhörten: prüfungsrelevant.  Ich denke, wir Christen sollten ein neues Schlagwort prägen: ewigkeitsrelevant. Dazu sollten wir uns immer wieder kühn fragen: Wie viel von unserem Leben richten wir tatsächlich auf die Ewigkeit aus? Was tun wir mit der Zeit außerhalb der Kirchenmauer?


 

Glaube, Hoffnung und Liebe sind die drei göttlichen Tugenden, auf denen unser Leben fußen sollte. Und zwar nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen: Ist dieser genervte Seufzer jetzt wirklich notwendig oder könnte ich mithilfe des Heiligen Geistes, der unser treuer Beistand ist, nicht auch den Missmut zur Seite schieben und die Liebe handeln lassen? Das ist nur eine von vielen möglichen Situationen und ich glaube, wenn wir dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe nicht nur beim Rosenkranzgebet sondern bei jedem Akt unseres alltäglichen Lebens gedenken, merken wir, dass die vermeintlich kleinen Dinge oft die Größten sind. Dann merken wir, was es bedeutet, ewigkeitsrelevant zu leben. Und das ist doch das Einzige, das wirklich zählt, oder?

 

Ein paar weitere Zeilen aus meinen Notizen lauten wie folgt: „Ich glaube, dass leer vor Dir zu stehen der einzige Weg ist vor Dir bestehen zu können. Denn alles, was ich mir künstlich aufgebaut habe, wird vor Dir zusammenbrechen.“

 

Am Ende unseres Lebens sind wir auf Gott zurückverwiesen. Wir werden vor ihm stehen und sein Blick wird auf uns ruhen. Werden wir dem standhalten? Ich denke gerade an Petrus. Nachdem er Jesus dreimal verleugnet hatte, blickte der Herr ihn an. Und dieser Blick traf den Jünger, der der Felsen ist, sodass er bitterlich zu weinen begann. Warum? Weil er obwohl er die aktive Zeit Jesu mit ihm verbracht hatte, treu an seiner Seite war, schlussendlich nicht ewigkeitsrelevant gehandelt hatte. Als die Umstände nicht zu seinem Wohlergehen standen, hat er nicht danach gehandelt, was Gott über ihn denkt, sondern was die Menschen über ihn denken. Bei Jesu Blick zerbrach diese Scheinidentität und Petrus war wieder geerdet, zurückgeworfen auf den Gott, dessen Gnade er so sehr braucht und der am Ende alles ist, was er hat. Petrus ließ diesen Blick geschehen und wandte sich ab von dem Handeln, das nicht dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe entsprach. Er hatte die Demut, Jesu Vergebung und die Möglichkeit umzukehren, anzunehmen. Anders als Judas.

 

Noch einmal möchte ich Dir heute einen Einblick in meine Notizen geben: „Ich will Dir alles geben und doch will ich leer vor Dir stehen. Denn ich habe nichts, was ich Dir geben könnte, was ich nicht ohnehin von Dir empfangen habe. Ich will leer vor Dir stehen, denn alles, was Du mir gegeben hast, möchte ich weitergeben. Ich will Dein Samenkorn sein und Frucht bringen.“

 

Gott gibt uns reichlich: Er stattet uns mit Talenten und Gnaden aus. Er hilft uns, in den göttlichen Tugenden zu leben. Doch alles, was wir von ihm empfangen, ist nicht dafür gedacht unser eigen zu sein, sondern weitergegeben zu werden. Wenn ich sage, dass ich am Ende meines Lebens leer vor Gott stehen möchte, dann meine ich, dass ich alles was ich an Talenten, Gnaden und Tugenden erhalten habe, so sehr für sein Reich einsetzen möchte, dass meine „Vorratskammern“ leer sind. Am Ende meines Lebens möchte ich Gott ein Herz überreichen, das aussieht wie ein ausgewrungenes Tuch oder eine ausgepresste Zitrone, aus der kein Tropfen mehr kommt.

 

Ich glaube, vor Gott ist das der wahre Reichtum und deswegen bete ich, dass wir alle den Mut finden, vor Gott klein und arm zu sein. Leben wir in dem Wissen um unsere Geschöpflichkeit, die die Vergänglichkeit alles Irdischen unweigerlich mit sich bringt. Streuen wir auf jedem Boden, den wir betreten, die Samenkörner von Glaube, Hoffnung und Liebe aus. Am Ende ist alles, was wir haben werden, Gott. Aber das wird genug sein.

 


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Lesermeinungen

 Hilfslegionär 5. Juni 2020 
 

Gott allein genügt - solo dios basta

Theresa von Avila hat Recht!

Man wird uns ohnehin bald jeglichen Besitz nehmen, bevor man uns Christen umbringt.

Maranatha! Komm bald Herr Jesus!


2
 
 lakota 4. Juni 2020 
 

Wunderbare Gedanken

vielen Dank Frau Preineder.
"Ich denke, wir Christen sollten ein neues Schlagwort prägen: ewigkeitsrelevant. Dazu sollten wir uns immer wieder kühn fragen: Wie viel von unserem Leben richten wir tatsächlich auf die Ewigkeit aus?"

Diesen Satz werde ich mir in mein persönliches Gebetbuch schreiben.


3
 
 exnonne 4. Juni 2020 
 

Leer werden

Ja, leer werden, sich von allem frei machen, was nicht Gott ist, um uns dann von IHM her neu zu empfangen und füllen zu lassen, wie es in dem schönen Gebet von Romano Guardini heißt: "Immerfort empfange ich mich aus DEINER Hand ..."
Eine Lebensaufgabe, die der Mühe wert ist!


4
 
 Diadochus 4. Juni 2020 
 

@horologius

Danke für Ihre Rückmeldung. Ich versuche immer, eine Antwort aus dem Glauben heraus zu geben. Wenn es um Krankheit, Leid, Kreuz und Existenzfragen geht, ist das nicht einfach, sowohl für den Ratgeber, als auch für den Ratsucher. Wir werden immer wieder darin geprüft. Letztes Jahr war ich z. B. fast das ganze Jahr arbeitslos. Der Glaube trägt durch die Zeit hindurch. Ja, Jesus sorgt. Es geschieht Sein Wille. Der Glaube ist kein idealistischer Krimskrams. Er bewährt sich. Dafür stehe ich ein.


4
 
 horologius 4. Juni 2020 
 

Gott allein genügt

Oder sollte genügen! Man schwankt zwischen der Fülle des irdischen Lebens - die ja auch gottgewollt ist - und der Fülle des Lebens in Gott. Man glaubt oft, einen Rechtsanspruch zu haben auf eine Fülle, die wir selbst definieren. Corona hin oder her, wir haben das Leben nicht in der Hand. Am Ende bleibt uns nichts anderes übrig, als Gott unser unzulängliches Leben hinzuhalten.
@Diadochus, ich weiß, Sie sind kein religiöser Spinner, und Ihr kürzlich geäußerter Gedanke des Aufopferns ist gut und völlig richtig. Er ist nur oft genug überlagert von den eigenen Ansprüchen an das Leben und an Gott. Man (ich!) muss auch immer mehr folgenden Ruf einüben: "Jesus, Dein Wille geschehe, sorge Du!"
Herzlichen Dank, Frau Preineder, für Ihre tiefen Gedanken.


4
 
 Diadochus 3. Juni 2020 
 

Ewigkeitsrelevant

Ich hoffe, der Kommentar ist kein vorgezogenes Testament. Die Corona-Pandemie zeigt, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Das Leben ist endlich. Was bleibt? Wie stehen wir vor Gott da? Wir können nichts mitnehmen. Es zählt allein das, was im Buch der Seele verzeichnet ist. Wohl dem, bei dem Jesus Christus die bösen Taten in der hl. Beichte getilgt hat. Wohl dem, der jetzt schon im Gebet mit der himmlischen Gemeinschaft in Verbindung steht. Wohl dem, für den ist der Tod eine Geburt hinein in die Ewigkeit, ein Hinübergehen.


3
 

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