Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. DILEXI TE!
  4. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  5. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  6. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  7. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. „Sind wir noch katholisch?“
  10. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  11. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  12. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  13. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus

Vatikanberaterin bringt "Kardinalskollegium mit Frauen" ins Spiel

30. Juni 2020 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ratzinger-Preisträgerin Pelletier sieht jüngste Bischofsbewerbung einer französischen Theologin kritisch - Vielmehr müsse "Gesamtfrage der Ämter in der Kirche, wieder geöffnet werden", betont sie im "La Croix"-Interview


Paris (kath.net/KAP) Die französische Theologin und Ratzinger-Preisträgerin Anne-Marie Pelletier hat eine stärkere Präsenz von Frauen in entscheidenden Positionen der katholischen Kirche angemahnt. In einem Interview mit der französischen katholischen Zeitung "La Croix" bringt sie nach Angaben des Portals "Vatican News" einen Frauenrat für den Papst sowie "ein Kardinalskollegium mit Frauen" ins Spiel. Als wenig hilfreiche Provokation wertet Pelletier indes den jüngsten Vorstoß der französischen Theologin Anne Soupa, die sich um den Posten des Erzbischofs von Lyon "beworben" hatte. "Die Überzogenheit dieser Ankündigung ist eine gute Ausrede, um sie nicht zu hören", sagte die Ratzinger-Preisträgerin.

 

"Es gibt viele Orte, an denen Frauen heute aktiv sein müssen, um Autorität auszuüben und neue Regierungsformen zu inspirieren", fuhr Pelletier fort. Sollten Frauen "eines Tages Zugang zum Amtspriestertum haben, eine Hypothese, die heute ausgeschlossen ist", dann doch deshalb, damit dieses Priestertum "etwas anders gelebt und ausgeübt" werde. "Andernfalls ist alles bloß eine Frage von Macht und Wettbewerb." Reden müsse man aber über "die Wahrheit", dass das Amtspriestertum "nicht die einzige Autorität sein kann, die über das Leben und die Leitung der Kirche entscheidet". Wenn Frauen heute schon etwa in Seminaren Ekklesiologie lehren würden, "könnte die Kirche ein anderes Gesicht haben".


 

Das "Bewerbungsschreiben" Anne Soupas für die Position des derzeit vakanten Erzbischofsstuhls von Lyon ignoriere die Tatsache, dass Verantwortungsträger in kirchliche Positionen berufen werden und man sich nicht selbst bewirbt, "etwas, das Kirchenmänner manchmal vergessen", so Pelletier in in einem Nebensatz. Auch sei keineswegs sicher, dass der beste Weg der kirchlichen Erneuerung "darin liegt, einen Anspruch auf bestehende Ämter zu erheben". Sicherlich müssten Frauen Platz in den kirchlichen Institutionen einnehmen, "aber nicht notwendigerweise durch die Eroberung bestehender Formen der Macht".

 

Nicht fixieren auf Frauendiakonat

 

Eine eventuelle Weihe von Diakoninnen in der Kirche hätte "zweifellos einen starken symbolischen Wert", räumte die Theologin ein. Die Frage sei aber "komplexer, als sie scheint". Letztlich hänge alles vom Profil dieses Frauendiakonats ab. "Eine unterdimensionierte Version des männlichen Diakonats würde die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen nur bestätigen", so Pelletier. Dieses Risiko sei nicht unrealistisch angesichts der großen "Angst einiger, dass Frauen dem Weihesakrament zu nahe kommen".

 

Papst Franziskus hatte die französische Theologin in die zweite Auflage der päpstlichen Kommission zum Frauendiakonat berufen. Pelletier warnte in dem Interview mit "La Croix" aber vor einer Fixiertheit auf die Frage des Frauendiakonats, weil man so riskiere, das "wahre Ausmaß des Problems" zu verschleiern. "Es ist die Gesamtfrage der Ämter in der Kirche, die wieder geöffnet werden muss, da sie beide Geschlechter und die verschiedenen Lebenslagen betrifft", so Pelletier. Sie erhalte Zuschriften von Katholikinnen, die sich einen "wirklichen Wandel der Perspektive und der Mentalitäten" wünschten und auch forderten, "dass man ihrer Erfahrung vertraut und ihre Stimme in das Wort des Lehramtes aufnimmt", sagte die Theologin.

 

"Mut haben, die Kirche anders zu denken"

 

Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen werde in der Gegenwart überall in Frage gestellt, "und zwar in einer Weise, die zu begrüßen ist", stellte Pelletier klar. Das sei auch für die katholische Kirche die Chance zu einer echten, evangeliumsgemäßen Umkehr. "Es ist eine Chance, ein wahres inneres Gleichgewicht zu finden und den Mut zu haben, die Kirche anders zu denken. Die Sache der Frauen ist auch ganz einfach die Sache der Kirche."

 

Anne-Marie Pelletier empfing 2014 als erste Frau den renommierten Ratzinger-Preis für Theologie. Papst Franziskus betraute die Bibelwissenschaftlerin 2017 mit dem Erarbeiten der Fastenmeditationen für den päpstlichen Kreuzweg am Kolosseum.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten

 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  5. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  6. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  7. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  8. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  9. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  10. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  11. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  12. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  13. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  14. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  15. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz