Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Eine kleine Mitra für den Pfarrer

20. Juli 2020 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Pfarreien werden über Kurz oder Lang räumliche Ausdehnungen annehmen, die nur noch der Verwaltung, nicht aber der Seelsorge zuträglich sind - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Der Titel dieses Montagskicks geht auf einen alten Witz zurück, der einen wahren Kern hat. Ob man denn nicht, wenn ein Domkapitular - statt eines Weihbischofs - zur Firmung käme, diesem nicht wenigstens eine kleine Mitra geben könne, fragte eine Dame aus dem Pfarrgemeinderat bei der Visitation den anwesenden Bischof. Die Antwort des Bischofs ist nicht überliefert.

 

Der Grund dafür diesen Titel zu wählen, ist kein Witz. Erneut kommt mit Freiburg derzeit ein Bistum in die katholischen Schlagzeilen, die ihre Pfarreien zu sogenannten XXL – Pfarreien zusammenlegen will. XXL ist eine Kleidergröße für recht großzügig gebaute Menschen. In logischer Konsequenz wäre die XXL- Pfarrei eine Pfarrei die einen großzügig gebauten, anders gesagt, sehr lebendigen Glauben hat. Weit gefehlt! Die XXL- Pfarrei ist in Wirklichkeit eher eine XXXS- Pfarrei. Seelsorge und Sakramentenspendung sind in der Fläche längst massiv ausgedünnt. Im Schnitt geht in Deutschland nicht einmal jeder zehnte Katholik regelmäßig in die Sonntagsmesse. Das hat Folgen.


 

Die Größe XXL für Pfarreien bezieht sich daher ausschließlich auf die xxl-große Anzahl der getauften und (noch) nicht aus der KdöR kath. Kirche ausgetretenen Personen. Dabei haben diese Verwaltungseinheiten schon mal locker eine Größe von 20.000 und mehr Mitgliedern. Nach der gescheiterten Pfarreideformation im Bistum Trier dürfte nun klar sein, dass man die Laien nicht dadurch stärkt, indem man ihnen die Aufgaben ihrer Priester aufbürdet. Die Leitung einer Pfarrei gehört in die Hände eines Pfarrers und der hat gefälligst ein geweihter Priester zu sein. So weit Rom. Warten wir ab, welche kirchenrechtlichen Winkelzüge man sich in deutschen Ordinariaten ausdenkt, um das erneut zu umgehen.

 

Nachvollziehbarer ist da eine Aussage aus dem Bistum Freiburg, dass die Zahl der mittel- und langfristig zur Verfügung stehenden Pfarrer die Anzahl der Pfarreien festlegt. In Freiburg ist von 40 die Rede. Andere Bistümer werden folgen. Eine zweistellige Zahl von Pfarreien scheint das Maß für deutsche Diözesen zu sein. Nun sind, stellt man Vergleiche mit dem Rest der katholischen Welt an, deutsche Diözesen geradezu riesig, man könnte von XXL- Bistümern reden. Ist es angemessen, dass XXL- Bistümer aus XXL- Pfarreien bestehen? Scheinbar ist das so.

 

In Wirklichkeit ist dieses Plattmachen über die Fläche natürlich tödlich für die ohnehin schon kranken Strukturen. Besser wäre es, starke Strukturen weiter zu stärken, auf dass sie den Glauben vertiefen und dadurch verbreiten. Kranke und sterbende kirchliche Strukturen sollte man nicht noch stärken. Ungleichzeitigkeiten sollte man nicht einebnen sondern ausnutzen. Die Menschen seelsorglich und mit Sakramenten zu betreuen ist eine Sache. Die Strukturen auf Krampf zu erhalten ist eine andere. Letzteres hat an den grünen Tischen deutscher Kirchenverwaltungen klar Vorrang.

 

So wird es kommen, wie es kommen muss. Die Pfarreien werden über Kurz oder Lang räumliche Ausdehnungen annehmen, die nur noch der Verwaltung nicht aber der Seelsorge zuträglich sind. Mit Blick auf diese Entwicklung ist damit zu rechnen, dass eine große Zahl deutscher Pfarreien künftig mehr Katholiken umfasst als das Bistum Görlitz. Und da wird die Frage nun wirklich virulent: Kann man dem Pfarrer einer XXL- Pfarrei nicht wenigstens eine kleine Mitra geben?


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  2. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  3. Und ewig lockt die Macht
  4. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  5. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  6. Freude über den neuen Papst
  7. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  8. Klerikalismus im Bistum Passau
  9. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  10. Breite Rezeption für eine vermeintlich gescheiterte Theologie






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz