Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Keine Bewegung im Skandal um die Stiftung St. Nikolaus in der Erzdiözese Wien

8. September 2020 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Familienallianz hat sich bereits vor mehr als zwei Jahren an die Diözesanleitung gewandt. Geschehen ist trotz mehrmaliger Interventionen auf verschiedenen Ebenen der kirchlichen Verantwortungsträger nichts - Gastkommentar von Silvia Behrendt


Wien (kath.net)

kath net hatte bereits über die Verstrickung der Stiftung St. Nikolaus in die sogenannte „Sexualpädagogik der Vielfalt“ berichtet. Damit dieser Skandal nicht im Sande verläuft, sei hier noch einmal die Situation zusammengefasst und über den aktuellen Stand berichtet. Bei der Stiftung St. Nikolaus (https://nikolausstiftung.at/home/) handelt es sich um eine katholische Einrichtung der Erzdiözese Wien. Sie betreut über ihre Kindergärten und Horte mit ca. 850 Mitarbeitern an die 6000 Kinder. Die österreichische Familienallianz, die sich dem Schutz der Kinder vor ideologischer Indoktrination und sexualpädagogischen Grenzüberschreitungen an pädagogischen Einrichtungen verpflichtet weiß (http://familienallianz.net/), hat vor nunmehr bald drei Jahren aufgedeckt, dass die Stiftung St. Nikolaus ihr pädagogisches Personal bei dem Wiener sexualpädagogischen Verein „Selbstlaut“ (https://selbstlaut.org/) ausbilden lässt. Bei diesem Verein handelt es sich um einen der ideologisch fragwürdigsten und radikalsten, der Genderideologie verpflichteten Vereine im deutschsprachigen Raum. Dies sei anhand einiger Beispiele verdeutlicht. In den von dem Verein mit staatlicher finanzieller Unterstützung herausgegebenen Unterrichtsmaterialien für 6-12-jährige Kinder findet sich diese Abbildung von einem sogenannten „Haus der Vielfalt“, in dem verschiedene Sexualpraktiken von Kindern gezeigt werden:

 

Unter dem Titel „Wie kommen die Babys wirklich zu uns?“ wird die natürliche Zeugung durch die Vereinigung von Mann und Frau als eine, unter zahlreichen Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und anderer Zugänge zu einem Kind relativiert. Von 16 dargestellten Familienbildern stellen nur zwei die natürliche Familie mit Vater, Mutter und Kindern dar, wobei diese beiden mit entsprechenden Untertiteln lächerlich gemacht werden. Den Kindern wird durch Bildmaterial suggeriert, dass die Hälfte der Menschen intersexuell sei (in der Realität sind es unter 0,1 %).


 

Dies sind nur einige wenige Beispiele für die ideologischen Inhalte dieser Materialien, die darauf abzielen, den Kindern ein Bild von Sexualität zu vermitteln, das von den natürlichen familiären Kontexten, in denen sie aufgewachsen sind, abgelöst ist. Unter Verleugnung der Lebenswelt der Kinder und der biologischen und soziologischen Fakten soll die „Ideologie der Vielfalt“ frühzeitig in den Heranwachsenden verankert werden. Der Verein „Selbstlaut“ vertritt zudem ein für Kinder gefährliches Konzept der Missbrauchsprävention. Die Kinder sollen lernen „bei jedem kleinen Schritt“ der Annäherung zu „spüren“ ob das „kommunizierte Einverständnis bezüglich […] sexueller Aktivitäten“ gegeben ist. Es geht hierbei also keineswegs nur um sogenannte „Doktorspiele“, die der Befriedigung kindlicher Neugierde dienen. Vielmehr sollen sexuelle Aktivitäten unter Kindern an sich als normal vorausgesetzt werden. Dabei wird eine für Kinder völlig absurde Konsensmoral unterlegt. Diese sexualisierte Sicht auf Kinder ist typisch für die aktuelle Sexualpädagogik im deutschsprachigen Raum und geht auf sie sog. „Neoemanzipatorische Sexualpädagogik“ des Professors für Sozialpädagogik und Pädophilie- Aktivisten Helmut Kentler zurück. Dessen verbrecherisches Wirken in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist heute in Deutschland Gegenstand öffentlicher Debatten und Untersuchungen.

 

Zurück zur Stiftung St. Nikolaus. Diese hatte, offensichtlich im Zusammenarbeit mit dem Verein „Selbstlaut“ ein sexualpädagogisches Konzept für seine Einrichtungen erstellt, das der Familienallianz vorliegt und von ihr publik gemacht wurde (http://www.sexualerziehung.at ) Dieses nun im kirchlichen Raum zur Anwendung kommende Konzept ist von der Genderideologie durchdrungen und zeigt zahlreiche, für die Kinder gefährliche Mängel auf, die in einer Expertise des Psychiaters Christian Spaemann ausführlich analysiert wurden (http://www.sexualerziehung.at). U.a. werden für Kinder in einer öffentlichen Einrichtung völlig inakzeptable und nicht kontrollierbare Inszenierungen sexueller Selbsterfahrung und Doktorspiele empfohlen. Nach dem Konzept besitzt jedes Kind das Recht, „über seinen Körper selbst zu bestimmen, d. H. zu entscheiden, welche Berührungen es als angenehm empfindet und wer es, wie, wo und wann berühren darf“. Selbst die dezidiert liberale, angesehene deutsche Sexualpädagogin Karla Etschenberg hat auf Anfrage das Konzept eingesehen und dieses in einem vorliegenden Schreiben durchwegs negativ beurteilt und für Kinder gefährlich bezeichnet. Es stellt sich hierbei die Frage, wie es möglich ist, dass solche, vom Kulturmarxismus beeinflussten Konzepte im kirchlichen Raum zum Tragen kommen, während in der wissenschaftlichen und medialen Öffentlichkeit zunehmend die psychischen Folgen sexueller Übergriffe zwischen Kindern diskutiert werden (https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-44244-9; https://taz.de/Sexuelle-Uebergriffe-unter-Kindern/!5479686/).  Jeder erfahrene Psychotherapeut kann ein Lied davon singen.

 

Was ist inzwischen passiert? Die Familienallianz hat sich bereits vor mehr als zwei Jahren an die Diözesanleitung gewandt. Dabei hat sie gefordert, dass sich die Stiftung öffentlich vom Verein „Selbstlaut“ distanziert, das sexualpädagogische Konzept zurückzieht, die Mitarbeiter einer korrigierenden Nachschulung unterzieht und dass ggf. personelle Konsequenzen gezogen werden, damit man sich sicher sein kann, dass in Zukunft nicht wieder Ähnliches passiert. Nur so könnten die Eltern guten Gewissens ihre Kinder dieser Stiftung anvertrauen. Geschehen ist trotz mehrmaliger Interventionen auf verschiedenen Ebenen der kirchlichen Verantwortungsträger nichts. Dies wird insofern als bedrückend empfunden, als es sich hier um schutzbedürftige Kinder handelt. Auch geht es um zahlreiche gut meinende pädagogische Mitarbeiter, die durch Fortbildungen beim Verein „Selbstlaut“ einer ideologischen Indoktrination ausgesetzt werden und die ebenfalls ein Anrecht auf Schutz seitens ihres Arbeitgebers hätten. Die Familienallianz will weiterkämpfen.

 

Foto: (c) http://www.sexualerziehung.at/ auszug aus Materialien des Vereins "Selbstlaut"


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  15. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz