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Laudato Si’ – Kurioses zur Entstehungsgeschichte

7. September 2020 in Aktuelles, 22 Lesermeinungen
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Franziskus: warum nerven die Brasilianer mit ihrem Amazonas? – Dann habe ich verstanden. Ökologische Umkehr zum „buen vivir’ in ‚Harmonie’. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Langsam beginnen im Vatikan wieder die Audienzen, die Papst Franziskus verschiedenen Gruppen gewährt. So empfing der Papst am 3. September eine Gruppe von Experten, die mit der französischen Bischofskonferenz zum Thema seiner ersten Enzyklika „Laudato Si’“ zusammenarbeiten. Im Rahmen des Gedenkens des fünften Jahrestages der Veröffentlichung des Lehrschreibens finden weltweit vom Vatikan intensiv geförderte und eingeforderte Arbeiten und Tagungen statt.

 

Wie dies oft der Fall ist, legte Franziskus den vorbereiteten Text der Ansprache beiseite. Dieser wurde den Anwesenden überreicht, da es der Papst vorzog, in freier Rede auf die Entstehungsgeschichte der Enzyklika einzugehen. Dabei verriet er einige interessante und mehr als ungewöhnliche Aspekte, die das Gesamt des Schreibens über die „ökologische Umkehr“ sowie seines Verfassers in einem neuen und anderen Licht erscheinen lassen.

 

„Ich möchte mit einem Stück Geschichte beginnen“, so der Papst: „Im Jahr 2007 fand in Brasilien, in Aparecida, die Konferenz des lateinamerikanischen Episkopats statt. Ich war in der Gruppe der Herausgeber des Schlussdokuments, und es gab Vorschläge zum Amazonasgebiet. Ich sagte: ‚Aber diese Brasilianer, wie sehr die doch mit diesem Amazonien nerven! Was hat Amazonien mit Evangelisierung zu tun?’. Das war ich im Jahr 2007. Dann kam im Jahr 2015 ‚Laudato Si’’ heraus. Ich hatte einen Weg der Bekehrung, des Verstehens des ökologischen Problems zurückgelegt. Vorher habe ich gar nichts verstanden!“.


 

Als ich nach Straßburg zur Europäischen Union fuhr (am 25. November 2014)“, so der Papst weiter, „schickte Präsident Hollande die Umweltministerin Ségolène Royal, um mich zu empfangen. Wir unterhielten uns am Flughafen... Zuerst ein wenig, weil es das Programm schon gab, aber dann, am Ende, vor der Abreise, mussten wir ein wenig warten und redeten weiter. Und Frau Ségolène Royal sagte mir Folgendes: ‚Stimmt es, dass Sie etwas über Ökologie schreiben?’ – c était vrai! – ‚Bitte veröffentlichen Sie es vor dem Treffen in Paris!’ (ein Treffen, das im Dezember 2015 stattfinden sollte).

 

Ich rief das Team, das damit befasst war – denn ihr müsst wissen, dass ich das nicht selbst geschrieben habe, es war ein Team von Wissenschaftlern, ein Team von Theologen, und wir alle zusammen haben diese Überlegungen angestellt –, ich rief dieses Team und sagte: ‚Das muss vor dem Pariser Treffen herauskommen’ – Aber warum? – ‚Um Druck auszuüben’.

 

Von Aparecida bis zur ‚Laudato Si’’ war es für mich eine innere Reise. Als ich anfing, über diese Enzyklika nachzudenken, rief ich die Wissenschaftler – eine nette Gruppe – und sagte ihnen: ‚Sagen Sie mir die Dinge, die klar sind und die bewiesen sind und nicht Hypothesen, die Realitäten, Fakten’. Und sie brachten diese Dinge mit, die ihr heute dort gelesen habt. Dann rief ich eine Gruppe von Philosophen und Theologen an [und sagte ihnen]: ‚Ich würde gerne eine Reflexion darüber anstellen. Arbeitet ihr und redet dann mit mir darüber’. Und sie machten die erste Arbeit, dann griff ich ein. Und am Ende habe ich die Schlussredaktion vorgenommen. Das ist der Ursprung“.

 

Franziskus ging dann auf die viel diskutierte Amazonas-Synode 2019 ein:

 

„Dann kam die Amazonas-Synode. Als ich in das Amazonasgebiet fuhr, habe ich dort viele Menschen getroffen. Ich ging nach Puerto Maldonado im peruanischen Amazonasgebiet. Ich habe mit Menschen mit vielen verschiedenen indigenen Kulturen gesprochen. Dann habe ich mit 14 Oberhäuptern von ihnen zu Mittag gegessen, alle mit Federn, gekleidet wie es der Tradition entspricht. Sie sprachen mit einer sehr hohen Sprache der Weisheit und Intelligenz! Nicht nur Intelligenz, sondern auch Weisheit. Und dann fragte ich: ‚Was machen Sie?’ – ‚Ich bin Professor an der Universität’. Ein Indigener, der dort Federn trug, aber an der Universität trug er bürgerliche Kleidung. ‚Und Sie, gnädige Frau?’ – ‚Ich bin für das Bildungsministerium in dieser Region zuständig’. Und so, einer nach dem anderen. Und dann ein Mädchen: ‚Ich bin Studentin der Politikwissenschaften’. Und hier sah ich, dass es notwendig war, das Bild der Indigenen, das wir nur mit Pfeilen sehen, zu eliminieren. Ich entdeckte, Seite an Seite, die Weisheit der indigenen Völker, sogar die Weisheit des ‚buen vivir’, des ‚guten Lebens’, wie sie es nennen.

 

Das ‚gute Leben’ ist nicht die ‚Dolce vita’, nein, ebenso wenig ein ‚dolce far niente’ (ein süßes Nichtstun), nein. Das gute Leben ist ein Leben in Harmonie mit der Schöpfung. Und wir haben diese Weisheit des guten Lebens verloren. Die ursprünglichen Völker bringen uns diese offene Tür. Und einige alte Menschen von den Ureinwohnern Westkanadas beklagen sich, dass ihre Enkel in die Stadt gehen und moderne Dinge annehmen und ihre Wurzeln vergessen. Und dieses Vergessen der Wurzeln ist ein Drama nicht nur der Aborigines, sondern auch der zeitgenössischen Kultur“.

 

Der Papst beendete seine Darlegungen:

 

„Die menschliche Harmonie duldet keine kompromissbedingten Pakte. Ja, die menschliche Politik – die eine andere Kunst und notwendig ist – wird auf diese Weise gemacht, mit Kompromissen, weil sie alle voranbringen kann. Aber die Harmonie nicht. Wenn du keine Wurzeln hast, geht der Baum nicht weiter. Es gibt einen argentinischen Dichter, Francisco Luis Bernárdez – er ist bereits tot, er ist einer unserer großen Dichter – , der sagt: ‚Todo lo que el árbol tiene de florido vive de lo que tiene sepultado’ (‚Alles, was der Baum an Blüte hat, lebt von dem, was unter ihm begraben ist’). Wenn die menschliche Harmonie Früchte trägt, dann deshalb, weil sie Wurzeln hat“.

 


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Lesermeinungen

 Diasporakatholik 9. September 2020 
 

Sehr geehrte exnonne - Danke für Ihren freundl. Zuspruch

Ich habe eigentlich nur Monsignore Schlegls höchst bedenkenswerte Ausführungen hier in diesem Thread aufgegriffen und zudem Frere Roger Schütz von Taizé zitiert, dessen ebenfalls beherigenswerter Ausspruch im Neuen Gotteslob-Gebetbuch (NGL) auf S. 501 abgedruckt ist.

Bzgl. des 2. Teils meines Postings habe ich mich von den Ausführungen auf S. 41 des Buches "Blicke hinter den Horizont" über Nahtoderfahrungen (NTE) des ev. Pädagogen Jörgen Bruhn inspirieren lassen:

Danach komme es nach übereinstimmenden Aussagen von Menschen mit NTE einzig auf im Leben verwirklichte "Liebe" und das Kümmern um "Wissen" an.


3
 
 exnonne 9. September 2020 
 

@Diasporakatholik: "Wie als Christ leben"

Das habe Sie sehr schön und zutreffend ausgedrückt, finde ich :-)
Stimme Ihnen gern zu!


1
 
 Diasporakatholik 9. September 2020 
 

Wie christlich leben 2

Gleichzeitig halte ich es für höchst sinnvoll und geboten, sich aber nicht etwa nur mit dem bereits Verstandenen aus der Bibel zu begnügen, sondern sein ganzes Leben lang auch noch danach zu streben, möglichst viel Weiteres von Gottes Wort aus der Bibel zu verstehen und in das eigene Leben umzusetzen.

Da wird man wohl eine Lebensaufgabe haben, mit der man bis zum irdischen Tod beschäftigt ist und nie ganz fertig wird.


2
 
 Diasporakatholik 9. September 2020 
 

Wie als Christ leben 1

Ich stimme Monsignore Schlegl ausdrücklich zu, dass der Mensch/Christ nicht gegen Gottes Schöpfung leben soll - denn das rächt sich - wenn nicht gleich so doch auf Dauer - bitter.
Und diese Wahrheit des Lebens nach der Naturordnung finden wir auch in der Bibel - bereits schon in den ersten Kapiteln und anderwärts.
Einfach lebende Völker wie die Indigenen Südamerikas aber auch z. B. europäische Bergbauern lebten - oftmals bedingt durch die äußeren Lebensumstände und Gegebenheiten - auch noch weitgehend im Einklang mit der Natur, was aber nicht unbedingt leicht ist.

Im NGL finden wir ein Wort von Frere Roger:
"Lebe vom Evangelium, was Du verstanden hast. Und sei es noch so wenig. Aber lebe es."

Ich denke, das eignet sich gut als Leitbild und Motto für das eigene Leben als Christ.

Fortsetzung folgt


3
 
 Labrador 8. September 2020 
 

Lieber Chris2 - solange eine Schwester, ein Missionar ein Entwicklungshelfer

vor Ort ist, ist alles noch einfach. Was im christlichen Bereich geschieht, scheint nach dem was ich gelesen habe immer noch besser zu funktionieren, als wenn von Muslimen geholfen wird.

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ob es Volker Seitz (Botschafter in Ländern Afrikas) von der Achse war, der berichtet hatte, dass ein Techniker aus Europa eingeflogen werden musste um das Ersatzteil einer Pumpe zu wechseln, aber das passiert.
Wie oft kann ich nicht sagen, aber Überall, wo man von außen helfen will, die Initiative nicht von Leuten vor Ort ausgeht, gibt es diese Gefahr. Das habe ich mit eigenen Augen in Osteuropa gesehen.


4
 
 Chris2 8. September 2020 
 

Lieber @Labrador

Vielen Dank für die ausführlichen und erhellenden Informationen. Das wusste ich so noch nicht, erinnere mich aber, dass jemand einmal sagte, sogar die "Hilfe zur Selbsthilfe" würde teils nicht funktionieren. Für eine defekte Pumpe eines Brunnens z.B. habe sich niemand zusttändig gefühlt und die Frauen mussten wieder mühsam von Hand schöpfen...


4
 
 Labrador 8. September 2020 
 

Das Leben der Aborigines und das “buen vivir“

Sicher geht wertvolles Wissen verloren, wenn junge Aborigines sich nicht mehr diesem harschen, zehrenden, gefährlichen Leben aussetzen wollen. Soweit kann ich PF ja zustimmen, dass dieser Verlust schade ist.
Ich vermute, dass es zu gefährlich wäre, ein Wochenend-Aborigine zu sein.
Viele dieser Kulturen, zB Maori, scheinen den Umstieg zu schaffen, andere sehen sich Sinnverlust & Alkoholismus ausgesetzt, ob also westliches Leben für einen Aborigine erstrebenswert ist, das kann ich von Österreich aus schwer einschätzen, es ist aber in jedem Fall eine Entscheidung der davon betroffenen Person.

Wenn aber jemand diese Leben mit buen vivir gleichsetzt, dann kann ich nur staunend die Stirn runzeln und die Person aufrufen, mit “guten Beispiel” in die Steinzeit zurückzukehren. Sollte mir das was ich sehe gefallen, dann kann ich ja in zehn Jahren nachkommen.
Diese Aufforderung gilt auch für PF. Von der Behaglichkeit in St. Marta aus das Leben in der Steinzeit preisen ist im besten Fall naiv


5
 
 Labrador 8. September 2020 
 

Lieber Chris2 - (3)

- währenddessen kauft China, dass, vertraut man Prälaten im Vatikan, die Lehre Christi am besten umsetzt, in Afrika riesige Flächen auf und produziert. Die bei chinesischen Firmen Angestellten erhalten eine Krankenversicherung, richtig, aber nur für EIN Kind, wie in China, der Rest ist deren Privatsache.

Die Romantiker hier (danke Hape, Norbert, Stefan, Zeitzeuge, Montfort, dass Sie da dagegenhalten) würden wohl selbst kaum auf jene “Annehmlichkeiten” wie die heutige Medizin verzichten, um dafür die “Weisheit der Alten” einzutauschen. Möglichkeiten dazu hätten sie ja ... in der Karpatoukraine, in Albanien, ...

Wir waren einmal mit einer herzensguten aber total naiven Frau im Osten und haben eine Familie in einem selbst für dortige Verhältnisse armen Holzhäuschen besucht. Die Dame fand das wahnsinnig romantisch, wo mir Armut entgegen schrie, wie es Robensl unten beschreibt.

Anderen die eigene Überzeugung aufzwingen, ... nicht mein Ding ... Konsequenz einfordern hingegen schon


5
 
 Labrador 8. September 2020 
 

Lieber Chris (2)

für jene, mit denen geteilt wird.
zB könnte man als EU die Überproduktion an Lebensmitteln in Afrika verschenken. Die Auswirkungen?
- Die lokalen Händler freut es, sie verlangen trotzdem Geld, und die lokale Landwirtschaft geht vor die Hunde.
- Regelmechanismen, wie eine Regierung, die die Wirtschaft an die Wand fährt, wird abgewählt, funktionieren nicht mehr (als Rhodesien hat das Gebiet halb Afrika mit Nahrung versorgt, nach einigen Dekaden Simbabwe herrscht dort Hunger), weil nicht die lokale Regierung sondern WIR dafür verantwortlich gemacht werden, dass die Leute dort zu essen haben. Irgendwie krass, wenn das kleine, kühle Europa, die halbe Welt mit Lebensmitteln versorgen soll.
- selbige Haltung herrscht in Teilen Afrikas bereits für das Gesundheitswesen. Die dortigen Potentaten sterben meist nicht in der lokalen UniKlinik sondern in Europa, Russland, USA, Singapur, ... für die Bevölkerung sind in den Augen lokaler Politiker NGOs und Kirchen zuständig... krass ...


4
 
 Labrador 8. September 2020 
 

Lieber Chris2 - (1) das mit dem Teilen hat so seine Tücken

hatte nach Ende des Kommunismus viel in Osteuropa zu tun. Von einem guter Freund gebeten, haben wir ihm (noch als Studenten) ein Auto gekauft. Der Freund hatte einen großen Garten, hat das geerntete Gemüse in der Stadt verkauft.
Jeder hat etwas Geld dazugelegt und wir haben einen Skoda (noch den Original mit Motor hinten), der bei Nachbarn in der Garage stand, gekauft und ihm gebracht. Das entspricht doch dem Ideal vom Teilen, richtig?

Der Mann hatte danach aber einige Probleme. Die Kosten für den Autobus waren ihm vertraut. Benzin, Öl, etc für das Auto aber nicht. So stand es längere Zeit ziemlich ungenutzt rum, weil die “Groschen” für das Gemüse zwar das Ticket für den staatlichen Schrottbus in die Stadt gedeckt haben, aber nicht die Kosten für das Auto.
Gut gemeint ist also noch lange nicht gut gemacht, hilfreich ... das ist für jene hier, die an Gefühle appellieren aber nicht wichtig. Ihnen geht es, so scheint es mir, einzig um das gute Gefühl, nicht um eine Verbesserung


4
 
 Montfort 8. September 2020 

"Die menschliche Harmonie duldet keine ..."

Bitte, wer oder was ist die "menschliche Harmonie"?


7
 
 Chris2 8. September 2020 
 

Ja und nein.

Ja, der Mensch hat vor allem im 20. Jahrhundert über seine Verhältnisse gelebt Und ja, wir Reicheren haben oft zu wenig geteilt. Aber nein, heidnische Gottheiten à la Pachamama, Donar oder Kali können ebensowenig Symbol für eine christliche Erneuerung sein wie zigmillionenfach blutig gescheiterte (neo)sozialistische Ideologien, zu denen die Geschichtsschreibung mit an Grenzen sichernder Wahrscheinlichkeit die Ideologie Multikulti zählten wird, die Merkel selbst noch 2010 als "total gescheitert" erklärt hatte und mit der sie jetzt aus rein (?) machtpolitischem Kalkül Deutschland und auch das friedliche Zusammenleben der Kulturen bei uns zu sprengen droht...


4
 
 laudeturJC 7. September 2020 

Die Dubia-Kardinäle

warten bis heute auf eine Antwort, so weit sie nicht bereits verstarben. Aber für die Ökosozialisten gibts die Enzyklika „auf Termin“...und wieso dürfen die Amazonasleute ihre Religion und Kultur behalten, während wir unsere für die Globalisierung und Migration aufgeben müssen?


13
 
 Zeitzeuge 7. September 2020 
 

Lieber hape,

daß die kirchl. Verhältnisse bereits vor Jahrzehnten
in Brasilien sehr angespannt waren, können Sie aus
dem verlinkten Artikel in "Theologisches" von

Prof.Dr. H.M. Görgen: "Selbstzerstörung der Kirche"

Sp. 338-341 ersehen.

Professor Görgen war der Brasilienkenner schlecht-
hin und hat auch ein wichtiges Buch verfaßt:

500 Jahre Lateinamwerika - Licht und Schatten

Zumindest antiquarisch noch lieferbar!

Laudetur Jesus Christus!

www.theologisches.net/files/18_Nr.6.pdf


7
 
 Lilia 7. September 2020 
 

Back to the roots?!

"Wenn du keine Wurzeln hast, geht der Baum nicht weiter..." - Selbsterkenntnis ist auch hier der erste Weg zur Besserung. - Wann endlich kümmert sich PF um seine argentinischen Wurzeln?!


6
 
 Winrod 7. September 2020 
 

Trotzdem müssen wir aufpassen,

dass die Natur nicht unser Gott wird. ES gibt sehr deutliche Tendenzen dazu und die Kirche sollte da sehr vorsichtig sein.


13
 
 Robensl 7. September 2020 
 

Verklärung in Europa

Vielleicht gibt es das in Südamerika nicht, aber hier wird ja Indigenes verklärt (z.B. beim BDKJ oder Jungschar), und in einer Art neuen Kolonianismus versucht, denen da unten keine Entwicklung zu erlauben. Das sollte der Papst auch auf dem Schirm haben. Und vor allem auch die wichtigste Verwurzelung in Christus, wie Hr. Fleischer so richtig anmerkt.


11
 
 Stefan Fleischer 7. September 2020 

Unsere Wurzeln

Ja, der Mensch ist immer in Gefahr, seine Wurzeln zu verlieren. Wir hier im Westen (wie es andernorts aussieht, weiss ich nicht) haben die Beziehung zur Natur, zu unseren natürlichen Wurzeln schon sehr weitgehend eingebüsst. Aber nicht nur das. Wir Christen sind auf dem besten Weg unsere Beziehung zur «Wurzel Jesse» (wie wir in einem alten Lied singen) zu Christus unserem Herrn und Erlöser, ja zum ganzen dreifaltig einen Gott, aufzugeben. Wir machen daraus etwas genauso einfach Vorhandenes wie unsere materielle Welt, um das wir uns kümmern, wenn wir es brauchen, aber sonst nicht. Ob das nicht weitaus schlimmer ist? Für unser irdischen Leben vielleicht nicht, aber sicher für unser ewiges Heil. Zu dieser Wurzel müssen wir zuerst zurückkehren, wenn wir das wahre Heil wollen, auch für unsere irdische Welt. Denn dann wird uns alles andere dazu gegeben. (vgl. Mt 6,33)


13
 
 galil?a! 7. September 2020 
 

Übermaß?

Ja wir leben wohl im Übermaß in unseren reichen Ländern. Fern von der Natur.

Wer schon einmal im eigenen Garten mit der Hand gearbeitet hat, der weiß wie hart die Arbeit sein kann um ZB Kartoffeln anzusetzen oder zu ernten.
Wir bekommen, dass alles im Supermarkt aber sehen nicht die Arbeit dahinter, werfen viele Lebensmittel weg obwohl viele Brüder in armen Ländern dahindarben.

Ich glaube auch, dass uns dieser Überfluss zu Kopf gestiegen ist. Die Frage ist dies dienlich für das Evangelium, wenn in Ländern so ein Überfluss herrscht.

Vielleicht sollen wir uns alle auf das richtige Maß besinnen und den Rest für die Armen verwenden.

Leider sehr schwierig, weil wir diesen Überfluss ständig gewohnt sind. Für die Menschen und die Welt wäre die Tugend der Mäßigung sicherlich eine gute Sache.

ein Naturrecht ist ja, dass wir alle denselben Magen haben. Die Nahrung soll uns aber zur Erhaltung unsere Lebenskraft dienen und nicht zur Völlerei so das unser Körper dadurch krank wird.


6
 
 Norbert Sch?necker 7. September 2020 

Lernen von Naturvölkern

Es trifft sicher zu, dass wir hochzivilisierten Menschen von indigenen Völkern und auch von alten Bauern (Danke Msgr. Schlegl!) eine ganze Menge lernen können, z.B. über die Notwendigkeit der Verwurzelung in der Natur, von der wir stammen.

Aber es wäre naiv zu glauben, dass alle Naturvölker stets in Harmonie mit der restlichen Welt gelebt hätten. Die meisten Naturvölker führten Kriege, bei vielen gab es Menschenopfer, und Steinzeitmenschen haben es sogar geschafft, manche Tierarten auszurotten (Moas und Elefantenvögel).

Nicht alles, was indigene Völker tun, ist gut. Nicht alle Errungenschaften der Zivilisation sind schlecht. Weder kultureller Hochmut noch Verklärung der Naturvölker sind angebracht. Wir können voneinander lernen.


14
 
 SCHLEGL 7. September 2020 
 

interessante Details

Zitat des Papstes: " Das gute Leben ist ein Leben in Harmonie mit der Schöpfung. Und wir haben diese Weisheit des guten Lebens verloren. Die ursprünglichen Völker bringen uns diese offene Tür. Und einige alte Menschen von den Ureinwohnern Westkanadas beklagen sich, dass ihre Enkel in die Stadt gehen und moderne Dinge annehmen und ihre Wurzeln vergessen." ENDE
Ganz ähnliche Dinge haben mir immer wieder sehr alte Bauern im Gebirge gesagt und ich glaube, dass sie Recht haben.
Das Gesetz Gottes liegt nicht nur in den 10 Geboten, sondern auch in der ganzen Schöpfung (Naturordnung, NATURRECHT). Wenn der Mensch sich gegen Gottes Schöpfung stellt, schlägt die Schöpfung zurück!


10
 
 laudeturJC 7. September 2020 

Das ist ja alles noch viel schlimmer

als ich befürchtet hatte...
„Bekehrung“ zur Ökologie? Sozialisten und Heiden als Inspiration?
Kyrie eleison.
Christe eleison.
Kyrie eleison.


13
 

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