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Schauspieler Gerard Depardieu wurde durch Taufe orthodox

7. September 2020 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
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71-jähriger weltbekannter Mime wurde in Pariser Aleksandr-Newskij-Kathedrale e in orthodoxe Kirche aufgenommen - Offene Frage der Wiedertaufe


Paris  (kath.net/KAP) Der Schauspieler Gerard Depardieu ist in die russisch-orthodoxe Kirche aufgenommen worden. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur "Ria Nowosti" wurde der 71-jährige weltbekannte Mime am Sonntag in der Aleksandr-Newskij-Kathedrale in Paris als "orthodoxer Christ" getauft.

Depardieu hatte 2013 die russische Staatsbürgerschaft angenommen. Ein vom Portal "Orthodox Times" publiziertes Bild vom Sonntag zeigte den prominenten Schauspieler an einem Taufbecken mit dem orthodoxen Erzbischof Jean (Renneteau), dem Oberhaupt der "Erzeparchie der Pfarrgemeinden russischer Tradition in Westeuropa". Das Interesse Depardieus an einer vertieften Beziehung zum Christentum ist laut dem Pressedienst der Wiener Stiftung Pro Oriente seit längerem bekannt. So las der Schauspieler 2003 beim Festival "Art Carnuntum" in Österreich aus den Bekenntnissen des Heiligen Augustinus.


 

Offene Frage der Wiedertaufe

 

Aus den aktuellen Berichten geht nicht klar hervor, ob Depardieu als Kind katholisch getauft worden war und ob es sich in Paris um eine "Wiedertaufe" im engeren Sinn gehandelt hat oder ob der Schauspieler "bedingungsweise" neu getauft worden ist, weil etwa an der Gültigkeit der katholischen Taufe in Kindheitstagen Zweifel bestanden.

Die Frage der Wiedertaufe ist ein heikles, aber selten offen angesprochenes Problem im ökumenischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche. Die orthodoxe Haltung ist je nach Kirche und Region unterschiedlich. In der Schweiz haben die orthodoxen Kirchen im Land die ökumenische Vereinbarung über gegenseitige Anerkennung der Gültigkeit der Taufe zwischen den christlichen Kirchen unterzeichnet.

In vielen orthodoxen Kirchen ist es üblich, übertrittswillige Katholiken durch das Gebet des Credo (Glaubensbekenntnis) ohne den westkirchlichen Zusatz über den "Ausgang des Heiligen Geistes auch vom Sohn" (filioque) aufzunehmen. Diese Praxis wurde etwa auch im Russischen Reich im 19. Jahrhundert eingehalten, als es zu zahlreichen Konversionen von der katholischen zur orthodoxen Kirche kam. In der Gegenwart gibt es aber auch gegenläufige Entwicklungen. So wurde vor kurzem auf Zypern eine Gruppe von philippinischen Arbeitsmigrantinnen bei der Aufnahme in die orthodoxe Kirche noch einmal getauft.


Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 SCHLEGL 9. September 2020 
 

@ Irina

Dann hat diese russisch orthodoxe Diözese ein Problem mit der Lehren der Kirchenväter!
Die Frage nach der Gültigkeit der "Ketzertaufe" wurde im so genannten Ketzertaufstreit zwischen Papst Stephan und Cyprian von Karthago dahingehend entschieden, dass es immer CHRISTUS selbst ist, der tauft,der Priester ist nur das Werkzeug.Auch unsere orthodoxen Brüder werden theologisch noch einiges nachlernen müssen. Ich weiß, es gibt radikale Griechen,die sogar orthodoxe Christen nochmals taufen, wenn diese aus einer "nicht kanonisch anerkannten" orthodoxen Gruppe kommen. Das geschah mit Orthodoxen aus der Ukraine, die der autokephalen Kirche des Landes angehörten. Dann hat Patriarch Bartholomaios ausgerechnet diese Kirche legalisiert und damit seine Mitbrüder belehrt!Und jetzt macht Moskau Schwierigkeiten und ein Schisma!


2
 
 Irina 9. September 2020 
 

Nach meinem Wissen u,d zum besseren Verständis

Ich selbst Katholikin, lebe hier in Paris und kenne diese russisch-orthodoxe Kathedrale. Meines Wissens nach, ist Herr Depardieu getauft gewesen in der römisch-katholischen Kirche später aber zum Islam übergetreten bevor er jetzt die (nochmalige) Taufe erhalten hat in der russisch - orthodoxen Kirche. Ich bin in dieser Kathedrale selbst des öfteren gewesen und Weiss vom Fall "Depardieu" abgesehen, dass in dieser Gemeinde eine streng orthodoxe Tradition gelebt wird, ein Katholik keinesfalls zur Kommunion zugelassen wird. Selbst ein orthodoxer Gläubiger erst nach gültiger Beichte zur Kommunion zugelassen wird (dh vor jeder Kommunion ist zu beichten und zu fasten) Des Weiteren lehnt sich der orthodoxe Klerus dieser Gemeinde an das griechisch-orthodoxe Glaubensverständnis und deren Tradition und jeder Konvertit wird getauft nach orthodoxem Ritus, denn die katholische Taufe wird NICHT anerkannt.


2
 
 SCHLEGL 9. September 2020 
 

@ Zeitzeuge

Natürlich kann man davon ausgehen, dass jemand, der sich als Erwachsener taufen lässt, alles bereut, was er in der Zeit vor der Taufe falsch gemacht hat!
Denken Sie nur anders Wort des Erzbischofs Remigius von Reims an Chlodwig den Merowinger bei dessen Taufe: "Neige dein Haupt, stolzer Sigambrer, bete an,was du bisher verbrannt hast und verbrenne, was du bisher angebetet hast."
Natürlich hat es immer wieder Personen gegeben, die sich um politischer Vorteile willen, haben taufen lassen.
Da gab es ja Prominente in Osteuropa nach der Wende von 1989, deren Bekehrung durchaus fragwürdig sein könnte.


1
 
 Zeitzeuge 9. September 2020 
 

Hochwürden Msgr. Schlegl,

danke für Ihre Replik!

Nach über 40 Jahren Beschäftigung mit kath. Theologie ist mir natürlich auch die spannende Dogmengeschichte des Bußsakraments bekannt, ebenso Ihr sehr interessanter Aufsatz hierzu bei kath.net!

Ohne Reue und Vorsatz kann es m.E. keinen Sünden-
nachlass geben, das setzt sicher auch das Nizänum
voraus und zwar auch für die hl. Taufe, vgl.
Apg. 2,38, wo v o r der Taufe Metanoia gefordert
wird.

Der Empfang der Taufe im Bewußtsein unbereuter
Todsünden ist m.E. ein Sakrileg und auch läßliche
Sünden müssen vor der Taufe bereut werden.

Bzgl. der Todsünden für Getaufte gilt, daß das Gnadenleben
und die damit verbundene Gotteskindschaft nicht
mehr vorhanden ist, wie soll das Gnadenleben bei
der Taufe vermittelt werden ohne die richtige
Disposition, wozu auch die Reue über alle begangenen Tod- und läßliche Sünden gehört?


3
 
 SCHLEGL 8. September 2020 
 

@Zeitzeuge

Das Nizäno- konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis sagt:............ Ich bekenne die eine Taufe, zur Vergebung der Sünden,..................
Das ist wohl eindeutig. Natürlich wird im Rahmen der Vorbereitung auf die Taufe auch zu besprechen sein, was schwere Sünde ist.
In der frühen Kirche ließen sich deshalb nicht wenige (zum Beispiel Kaiser Konstantin im Jahre 337) erst auf dem Sterbebett taufen, um einer eventuellen weiteren Buße zu entgehen, weil bis ins 5/6. Jh. nur einmal im Leben Kirchenbuße mit Absolution möglich war. (Und zwar für Mord, Ehebruch, Glaubensabfall und ab Mitte 2.Jh.für Abtreibung). Unser heutiges System mit wiederholbarer Beichte wurde erst von den Iro-schottische Mönchen zwischen 5 u.7.Jh. eingeführt.Im Osten ab 4./5.Jh. durch das entstehende Mönchtum. Darüber habe ich vor Jahren einen Artikel in Kathnet geschrieben.


2
 
 Zeitzeuge 8. September 2020 
 

Die Taufe der Mündigen tilgt zwar alle Sünden, setzt aber eine entsprechende

Disposition des Empfängers voraus, nämlich

Glaube, Bußgesinnung, Reue über alle begangenen

Sünden.

Die Nachlassung aller Sündenstrafen hat ebenfalls

zur Voraussetzung, daß der sich der Empfänger der

Taufe von aller Sünde, auch der läßlichen,

innerlich lossagt, zitiert überwiegend aus

Ott, Grundriss der Dogmatik, Seite 425.

Meiner Meinung nach ist die Taufe eines Menschen,

der bewußt Todsünden nicht bereut, zwar gültig

aber ein Sakrileg, erkannte, unbereute Sünden

können doch nicht "nur" durch die Taufe nachge-

lassen werden, gerne lasse ich mich hier

belehren, danke!


1
 
 Stefan Fleischer 8. September 2020 

@ SCHLEGL

Leider weiss ich auch nicht mehr zum konkreten Fall. Konkrete Angaben und Erklärungen wurden, soweit ich mich erinnere, nicht gegeben. Ob solche der Gemeinde vielleicht vorher gegeben wurden, weiss ich nicht. Ich habe diese Gottesdienste nur sporadisch besucht.
Was der Fall aber zeigt ist, dass das Glaubenswissen heute vielerorts, selbst bei Theologen, mangelhaft bis ungenügend ist. Hier wäre z.B. die Gelegenheit zu einer eingehenden Katechese des Taufsakramentes gewesen. Vermutlich wollte man den Eindruck der Kasuistik vermeiden.
Im Übrigen denke ich, dass es in einem solchen Fall psychologisch richtiger wäre, das Bussakrament vorher bedingungsweise und diskret zu erteilen für den Fall, dass die frühere Taufe doch gültig gewesen und die neue deshalb ungültig sein würde. Damit liesse sich das „in remissionem peccatorum “ glaubwürdiger vermitteln.


0
 
 Stephaninus 8. September 2020 
 

@Stefan Flleischer @alle

Absolution nach Erwachsenentaufe: aber das braucht es doch nicht, da mit der Taufe die Sünden getilgt sind.

Wie war das, als Rod Dreher vom Katholizismus zur Orthodoxie konvertierte?


2
 
 SCHLEGL 8. September 2020 
 

@Stefan Fleischer

Leider haben Sie sich nicht klar ausgedrückt! Es wäre interessant zu wissen, welcher Konfession die betreffende Person vorher angehört hat. Bei AB. und HB. , ebenso bei Orthodoxen und Altorientalen kann die Gültigkeit der Taufe vorausgesetzt werden. Bei Protestanten wäre nur die 1. Beichte, Kommunion und die Firmung nachzuholen. Bei Orthodoxen und Altorientalen genügt einfach die Aufnahme in die katholische Kirche. Wenn aber eine Taufe erforderlich war, ist eine nachfolgende Absolution ein völliger Unsinn, weil die Taufe ALLE vor der Taufe begangenen Sünden tilgt!


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 laudeturJC 8. September 2020 

Eine bedingungsweise Taufe

bei Zweifeln ist gegenstandslos, null und nichtig, wenn die frühere Handlung eine korrekte Taufe war, vielleicht deshalb die Absolution? Oder war es direkt vor der (Erst?-)Kommunion?

Es ist sehr ungünstig seitens der Orthodoxen, dass genauere Informationen in diesem prominenten Fall fehlen. So entsteht unnötig der Eindruck, sie würden eine „kath.“ Taufe für ungültig halten - vielleicht ist ja auch alles korrekt...


1
 
 Stefan Fleischer 8. September 2020 

Ich gehe davon aus

dass alle Beteiligten nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben, also im Bewusstsein, dass sie ihre Entscheide und Handlungen schliesslich vor Gott zu verantworten haben.
Mich erinnerte dieser Bericht jedoch an die Taufe eines Konvertiten in einem Gottesdienst im ausserodentlichen Ritus schon vor einigen Jahren. Diese erfolgte klar bedingungsweise. Anschliessend erteilte der Taufspenden dem Konvertiten noch die Absolution. Mir ist heute noch nicht klar weshalb. Bekennen wir nicht im Credo die eine Raufe zur Vergebung der Sünden? Oder sehe ich da etwas falsch?


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