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Renate Künast/Grüne: „Dürfen nicht vergessen, dass ungeschlüpfte Küken Schmerzen fühlen können!“10. September 2020 in Prolife, 13 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
„Frau Künast, das ist ein wirklich wichtiger Satz für den Tierschutz. Doch ich hoffe darauf, von Ihnen auch bald zu hören: ‚Wir dürfen nicht vergessen, dass auch ungeborene Kinder Schmerzen fühlen können!‘“ - Kommentar von Petra Lorleberg
Berlin (kath.net/pl) „Ab dem siebten Tag empfindet auch das Embryo im Ei Schmerzen“. Darauf weist die grüne Bundestagsabgeordnete Renate Künast in einem Interview mit dem SWR hin. Es geht um Auswege aus der grauenhaften industriellen Praxis, millionenfach geschlüpfte männliche Küken nach der Geschlechtsfeststellung zu vergasen und zu schreddern, da sie wirtschaftlich unrentabel sind. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) kämpft um Möglichkeiten, das routinemäßige Töten von rund 44 Millionen männlicher Küken jährlich in Deutschland zu unterbinden. Diskutiert wird aktuell u.a., eine serielle „vorgeburtliche“ Geschlechtsfeststellung auf den Weg zu bringen. Künast setzt sich im Interview dafür, dass ab dem Moment der Möglichkeit zum Schmerzempfinden männliche Küken nicht mehr vernichtet werden sollten, das ist nach derzeitigem Wissensstand der 7. Tag nach Beginn der Bebrütung des Hühnereis. Gegen eine Vernichtung tierischen Lebens, bei dem noch keine Schmerzempfindlichkeit nachzuweisen ist, scheint sie keine Einwände zu haben – auch dann nicht, wenn es de facto um die sehr junge Form prinzipiell sehr hochentwickelter Wirbeltiere wie Vögeln geht. Notabene: „nachzuweisen“ ist ein Hilfsbegriff, denn niemand von uns kann wissen, was die jungen Wesen wirklich empfinden.
Die frühere grüne Bundeslandwirtschaftsministerin unterstützt gleichzeitig die umstrittene Abtreibungsärztin Kristina Hänel in ihrem Kampf um die Streichung des § 219a StGB, der Werbung für Abtreibung untersagt. Hänel möchte hingegen freies Informationsrecht für alle Ärzte, dass sie Abtreibungen durchzuführen bereit sind.
Was ist davon zu halten? Im Interview gebraucht Künast im Zusammenhang mit dem Kükentöten und der Möglichkeit, im Ausland weiterhin gegen den Tierschutz zu verstoßen, die Worte „Werte“ und „ethisch“. Ich begrüße das und es trifft sich mit meinen Lebensschutzanliegen. Denn ja, es geht genau um „Werte“ und um „Ethik“. Sind wir Menschen es uns nicht schuldig, dass wir Leben, das unter unserer Verantwortung entsteht und heranreift, mit Respekt behandeln? Dürfen wir dies nicht als einen „Wert“, eine „Ethik“ einstufen, der für alle Menschen Richtschnur sein sollte, egal, welche persönlichen Lebenseinstellung sie sonst auch vertreten?
- Das gilt für die männlichen Küken, die zu hunderttausenden produziert und dann als überflüssig vernichtet werden.
- Das gilt für ungeborene Kälber, deren Mütter zum Schlachthof geführt werden ohne Achtung vor dem jungen Leben, das sie in sich tragen und das nach dem Tod der Mutter qualvoll erstickt.
- Das gilt sogar für die – teilweise langen und unzumutbaren – Tiertransporte zu Schlachthöfen, statt das Fleisch regional geschlachteter Tiere nach möglichst kurzem Lebendtransportweg dann tiefgekühlt weiterzuleiten. Dabeiplädiere ich für die Hofschlachtung oder Dorfschlachtung.
Daraus möchte ich weiterleiten zu dem Gedanken: Das Hinschauen nicht auf Nützlichkeit, sondern auf „Ethik“, „Werte“ und (zumindest!) „Schmerzempfinden“ (alles Begriffe von Künast) gilt erst recht für Menschenkinder, die – durch welche Schicksalsläufe hindurch auch immer – von ihrer Mutter als Last empfunden werden. Man möge mir die Listung unter die obigen Themen verzeihen, aber ich argumentiere hier nunmal ausgehend vom Tierschutz, der inzwischen allgemein einen erfreulichen breiten gesellschaftlichen Konsens vorzuweisen hat und zu Recht auch in unseren Gesetzen verankert ist.
„Respekt vor der Natur“, das ist ein Stichwort, das auf Google innerhalb von Sekunden mehrere Millionen Ergebnisse liefert. Sollten wir unsere „Werte“ und unsere „Ethik“, Frau Künast, nicht dahingehend stärken, dass dieser „Respekt vor der Natur“ nicht nur junges Leben von Nutztieren mit einschließt, sondern auch junges Leben von Menschen?
„Wessen Augen uns noch nicht ansehen und wessen Stimme wir noch nicht hören, der ist noch kein Wesen, das unseren Schutz verdient“. Das ist das ungesagt bleibende Motto für die Tötung von Leben hochentwickelter Wirbeltiere in früheren Stadien ihrer Individualentwicklung. Sollten wir dieses Motto nicht stärker thematisieren und hinterfragen? Und sollten wir uns nicht deutlicher in Erinnerung rufen, dass der Vorgang, aussortierte embryonale männliche Küken vor den Schlüpfen zu töten, frappant an Abtreibung erinnert?
Ich bin Zeit meines Lebens naturverbundener Tierfreund (dazu muss man übrigens keineswegs Vegetarier sein). Der Gedanke an in großem Umfang geschredderte Küken – egal ob nach oder vor dem Schlüpfen – löst in mir tiefes Grauen aus; Bilder, wie Küken geschreddert werden, sind für mich völlig unerträglich. Wir Christen sollten uns dringend mehr für aktiven Tierschutz einsetzen (bitte aber mit gesundem Augenmaß, denn es gibt auch zahlreiche übertriebene Formen des Tierschutzes, die das eigentliche Anliegen ins Absurde pervertieren).
Doch ich möchte darüber hinaus betonen: Frau Künast, Ihr Hinweis auf die Schmerzempfindlichkeit ungeschlüpfter und zur Tötung vorgesehener Küken ist ein wirklich wichtiger Satz für den Tierschutz. Doch ich hoffe darauf, von Ihnen auch bald zu hören: „Wir dürfen nicht vergessen, dass auch ungeborene Kinder Schmerzen fühlen können!“ Oder haben Sie Sorge vor den Konsequenzen, die diesem Satz folgen?
Interview im SWR: "Renate Künast: Ausstieg aus dem Kükentöten macht Hoffnung"
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Lesermeinungen | Chris2 11. September 2020 | | | @lakota Ja, Erzbischof Dyba, der legendäre Bonifatius von Fulda. Selten hat sein allzu früher Tod so geschmerzt wie heute... | 3
| | | Diakon89362 10. September 2020 | | | Gefühle So lange man Gefühle von ungeschlüpften Küken über die ungeborener Kinder setzt, gibt es höchste Zweifel an der Aufrichtigkeit der Aussagen von Politikern, hier insbesondere von Frau Künast! | 3
| | | lakota 10. September 2020 | | | Diese Doppelmoral der Grünen hat vor vielen Jahren schon Erzbischof Dyba angeprangert.
"Die Grünen möchten am liebsten vor jedem Tümpel mit Froschlaich eine Mahnwache aufstellen und auf der anderen Seite den Mord an den ungeborenen Kindern noch ausweiten."
Es hat sich nichts geändert. | 6
| | | Adamo 10. September 2020 | | | Renate Künast/Grüne : Petra Lorleberg Hier kann jeder die Verschrobenheit der Grünen mit ihrer Repräsentantin (ehemalige Bundesministerin) Renate Künast erkennen:
Tiere sind den Grünen viel wichtiger als Menschen!
Petra Lorleberg hat ihr die passende Antwort dazu gegeben, dass auch ungeborene Kinder Schmerzen fühlen können.
Gratulation Petra Lorleberg ! | 5
| | | Chris2 10. September 2020 | | | Eisessen in Kalifornien für den Klimaschutz? Die "Grünen"? Waren das nicht die, die zum Eisessen nach Kalifornien fliegen, also ans andere Ende der USA (Katharina Schulte), oder zum Wandern in den Anden nach Südamerika?
Könnte es sein, dass Ihr selbst nicht glaubt, was ihr predigt, oder ist das Klima Euch einfach nur egal? Oder beides? Auf jeden Fall Wasser (und Steinzeit) predigen und Wein trinken... | 4
| | | Charlene 10. September 2020 | | | Grüner Tierschutz ist Machtkalkül Renate Künast sind die Tiere so egal wie die Menschen. Sie proklamiert Tierschutz, weil Sie mit dieser Phrase Wähler bedient. Sie sichert Macht, Einkommen und bewirkt billige Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Für den Schutz der Vögel einzutreten und gleichzeitig das Recht zu fordern, Menschen im Mutterleib zu zerreißen: das kann niemand gleichzeitig wollen. An der völligen Unvereinbarkeit beider Positionen kann kein menschlicher Verstand vorbeidenken. Man kann beides gleichzeitig nur wider besseres Wissen fordern.
Vereinbaren lässt sich das nur dann, wenn es eigentlich um etwas anderes geht. (Die Möglichkeit, die ich hier nicht weiter bedenken will: Man ist geisteskrank.) Die grüne Parteipolitikerin bedient sich des Anliegens aus taktischen Gründen, um völlig andere Ziele zu erreichen.
Politologen nennen das Problemparasitismus. Ein alter Hut, wenn man vor allem die Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachtet. | 10
| | | Winrod 10. September 2020 | | | Diese Doppelmoral ist doch zum Ko....! Und heute lese ich noch, dass Deutschland stolz ist auf seine Vorreiterrolle im Kampf gegen die millionenfache Tötung männlicher Eintagsküken.
Nichts dagegen!
Aber wo bleibt seine Vorreiterrolle im Kampf gegen die ebenso millionenfache Tötung ungeborener Kinder? | 10
| | | Chris2 10. September 2020 | | | @Lämmchen Aber ungeborene Kinder können nicht wählen. Vor allem nicht die, die niemals das Licht der Welt erblicken werden. Die Eltern, die von sich aus (oder auf Druck von außen) ihre Kinder buchstäblich auf Kosten der Allgemeinheit töten lassen, aber sehr wohl... | 4
| | | Chris2 10. September 2020 | | | Zjm Wesen von Idsologien gehört, dass sie sich die Realitât selektiv wahrnimmt und sie notfalls so lange hinbiegt, bis sie zum gewünschten Weltbild passt. | 7
| | | schlicht 10. September 2020 | | | Ist das nicht einfach unglaublich zynisch? Daran kann man doch die Verlogenheit unserer Gesellschaft genau erkennen. Proteste gegen das Töten ungeborener Tier würden überall erlaubt und ohne Polizeischutz möglich sein, aber auf Demonstrationen für ungeborene Kinder wird man aufs Übelste beschimpft und bedroht. | 12
| | | Eselchen 10. September 2020 | | | Ich könnte mich wirklich kaputtlachen wenn die ideologischen Märchenerzähler mal wieder in ihre eigenen Fallen tappen.
Das Faszinierende dabei ist: Die schütteln sich einmal, die Konsequenzen bleiben natürlich aus und die Karavane zieht weiter.
Wir dürfen nicht nachlassen, dieses himmelschreiende Unrecht der Ermordung unschuldiger Kinder weiter anzuprangern! | 8
| | | Diasporakatholik 10. September 2020 | | | "Dürfen nicht vergessen, dass ungeschlüpfte Küken Schmerzen fühlen können!“ Ach ja - und ungeborene Kinder??? | 11
| | | Lämmchen 10. September 2020 | | | Auch Menschen Und seien sie noch so klein, können dies ebenfalls. Sollten unsere Politiker bedenken. | 9
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