Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  6. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  9. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  12. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  13. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  14. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  15. Der Cheftrainer mit dem Rosenkranz

"Interreligöse Feiern sind das neue 'katholisch'"

14. September 2020 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Ein Bischof Bätzing, der so großzügig katholisch und evangelisch verpanschen kann, kann auch locker andere Religionen für sich vereinnahmen" - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Es war durchaus überraschend, dass der Sprecher der Bischofskonferenz in einem Essay, der außer in einer Wochenzeitung auch vom Sekretariat der Konferenz eigens veröffentlicht wurde, einen interreligiösen Feiertag postulierte. Die Reaktionen waren unterschiedlich. Verhalten zustimmend war das Maximum an positiver Resonanz. Die meisten Reaktionen waren höflich ablehnend. Danke, aber danke nein. Aus katholischen Kreisen kam so gut wie keine Reaktion. Man konnte den Eindruck gewinnen, die Mitbrüder schwiegen alle betreten. Als Grund deutet der Bischof die Coronakrise an, die irgendwie alles verändert hat. In der Kirche hat sich durch die Krise eine Menge verändert. Und irgendwie braucht das jetzt einen Feiertag?

 

Nun ist es in der Kirche nicht völlig unüblich, nach einer überstandenen Bedrohung, die man auf Grund einer Intervention Gottes, womöglich auf Fürsprache eines Heiligen, glücklich überstanden hat, ein neues Fest einzuführen. Man denke nur an das Rosenkranzfest. Man denke an viele regionale Gelöbnisse, die nach überstandener Pest oder überlebter Belagerung der Stadt noch bis heute jährliche Sakramentsprozessionen zur Folge haben. Eines ist all diesen Festen und diesen Krisen gemeinsam. Die Kirche hat diese Krisen mit den Gläubigen gemeinsam erlebt und vor allem durchlebt. Priester waren bei den Leidenden, den Sterbenden. Die Kirche war mit ihrer Seelsorge omnipräsent. In Kriegen zogen Priester mit aus, den Soldaten im Feld beizustehen.


 

Das war in dieser Krise deutlich anders. Die Kirche schloss sich ein, war abwesend und wurde nur noch per Video übertragen. Alte starben in Heimen, ohne mit den Tröstungen der Mutter Kirche versehen worden zu sein. Kranke warteten vergeblich auf den Priester, der ihnen die Kommunion spendete. Der Trost der Sakramente war gleich in ein anderes Universum gerückt. Von keinem Bischof hörte man ein Wort des Protestes gegen eingesperrte Senioren, die zum Teil gar nicht verstanden, warum ihre Kinder und Enkel sie nicht mehr besuchen. Demente starben, weil sie sich vergessen glaubten. Bis heute hat noch kein Bischof seine Stimme erhoben, weil Großeltern in Pflegeheimen bis heute ihre Enkel nicht umarmen dürfen. Die Kirche macht sich noch immer zum Kumpan der staatlich verordneten sozialen Kälte um der Hygiene willen.

 

Der Bischof von Limburg neigt zudem durchaus dazu, über einen angenommenen katholischen Tellerrand zu schauen. Einer gegenseitigen Einladung zu Kommunion und Abendmahl stehen nach Ansicht Bätzings keine theologischen Hindernisse entgegen. Dass sich katholisches und evangelisches Amtsverständnis redlicherweise kaum in Einklang bringen lassen, ist egal. Egal ist auch das unterschiedliche Verständnis von Realpräsenz und Erinnerungsmahl. Ein Bischof, der so großzügig katholisch und evangelisch verpanschen kann, kann auch locker andere Religionen für sich vereinnahmen. Corona ist der Panademie der großen Solidarität, des großen gesellschaftlichen Zusammenrückens des ganzen Volkes hinter der Regierung, führt der Bischof aus. Wie hoch muss ein bischöflicher Elfenbeinturm eigentlich sein, um die gesamtgesellschaftlichen Verwerfungen durch die Coronapolitik der Bundesregierung und der Landesregierungen nicht wahrzunehmen. Noch in diesem Herbst werden wir neue Rekorde der Arbeitslosigkeit erleben. Von den psychischen Kollateralschäden der sozialen Distanzierung und der erzwungenen Maskierung erst gar nicht zu reden.

 

Die Kirche bekommt die Quittung für ihre Coronapolitik. Sie verfällt in eine galoppierende Irrelevanz. Die Kirchensteuereinnahmen fallen ins Bodenlose und die Austritte erreichen auch in diesem Jahr neue Rekorde. Der Kirchenbesuch wird sich niemals wieder erholen und im niedrigen einstellen Prozentbereich einpendeln. Man ergeht sich darin – wir erraten es schon – eine Sonderkollekte durchzuführen. Die Frechheit, denen die unter der Krise ohnehin wirtschaftlich gelitten haben, auch noch in die Tasche greifen zu wollen, ist unsäglich. Man könnte stattdessen die milliardenschweren Vermögen der Bistümer mal um 1 Promille erleichtern und das Geld als Coronahilfe einsetzen.

 

In der Tat besteht gar kein Grund, ein neues kirchliches Fest einzuführen, es sei denn man führte einen allgemeinen Bußtag ein, um für das Versagen der Hirten Sühne zu leisten. Stattdessen versucht man es interreligös. Doch andere Religionen haben offensichtlich den Sensus noch nicht verloren, dass ein religiöses Fest auch immer etwas mit dem je eigenen Glauben zu tun hat, mit Gottesdienst und Gotteslob. Und da fängt das Problem an, wenn man seinen eigenen Glauben scheinbar vergessen hat. Katholiken, Protestanten, Muslime, Hindus, Juden, Buddhisten und viele andere glauben einfach nicht dasselbe. Nur wer gar nicht mehr gemäß dem Credo und der Heiligen Schrift glaubt, wer absolute Wahrheiten nicht mehr für möglich hält, kann auf eine derartige Idee kommen. Ein interreligiöser Feiertag ist nicht katholisch, das ist freidenkerisch. Dem Staat, der EU oder der WHO sei es unbenommen, einen Coronagedenktag einzuführen. Dieser wäre für Katholiken ebenso verpflichtend, wie der erste Mai oder der dritte Oktober, nämlich gar nicht.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  2. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. Und sie glauben doch
  5. Abtreibung – und was dann?
  6. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  7. Brötchentüten für die Demokratie
  8. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  9. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  10. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen






Top-15

meist-gelesen

  1. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  4. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  5. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  6. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  7. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  12. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  13. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  14. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem
  15. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz