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Kardinal Becciu verteidigt sich: Habe kein Geld unterschlagen

25. September 2020 in Aktuelles, 14 Lesermeinungen
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Vom Papst seines Amtes entbundener Präfekt der Heiligsprechungskongregation bezieht in Pressekonferenz zu seinem Rücktritt Stellung


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der von Papst Franziskus seines Amtes entbundene Kardinal Giovanni Angelo Becciu hat sich gegen Unterschlagungsvorwürfe verteidigt. Bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag sagte der 72-Jährige, die ganze Angelegenheit sei "surreal". Bis zu dem Treffen am Donnerstagmorgen habe er sich für einen "Freund des Papstes" gehalten. "Dann sagte er, dass er mir nicht mehr vertraut." Der Grund seien finanzielle Unregelmäßigkeiten.

 

Becciu wies sämtliche Vorwürfe zurück: "Ich würde den Papst niemals betrügen und bin bereit, mein Leben für ihn zu geben." Er sei bei dem Gespräch mit dem Kirchenoberhaupt bleich im Gesicht geworden. "Sicher war das kein guter Moment", räumte der Italiener ein.


 

Franziskus hatte den Kardinal am Donnerstag vom Amt als Präfekt der Heiligsprechungskongregation entbunden. Zugleich nahm er den Verzicht Beccius auf alle Rechte seiner Kardinalswürde an. Das teilte der Vatikan ohne Angabe von Gründen mit; am Freitag war er zu keiner weiteren Stellungnahme bereit.

 

Becciu war vom Papst 2018 an die Spitze der Heiligsprechungskongregation berufen und zum Kardinal ernannt worden. Zuvor war er sieben Jahre Substitut des Staatssekretariats und somit für zentrale personelle und finanzielle Angelegenheiten in der Kirchenleitung zuständig. In seine Zeit als Substitut fällt eine unglücklich verlaufene Investition einer dreistelligen Millionensumme in eine Immobilie in London. Zudem erschienen zuletzt Medienberichte, wonach Becciu seine Position im Staatssekretariat genutzt habe, um eigene Familienangehörige bei fragwürdigen Sozialprojekten finanziell zu unterstützen.

 

Der Beschuldigte versicherte indes, nichts falsch gemacht zu haben. Das Immobilieninvestment habe er für eine "gute Gelegenheit" gehalten. Ebenso verteidigte er ein von ihm finanziertes Caritas-Projekt in seiner Heimat Sardinien, an dem auch sein Bruder beteiligt gewesen sein soll. "Das Geld ist noch da; ich weiß nicht, warum man mir Unterschlagung vorwirft", so der Kardinal. Die 100.000 Euro, die er der Caritas überwiesen habe, seien für ein Hilfsprojekt zugunsten Arbeitsloser bestimmt gewesen.

 

Der Bischof von Ozieri in Sardinien, Corrado Melis, bestätigte am Freitag weitgehend Beccius Darstellung. In einer Stellungnahme gab er an, dass "nie auch nur ein einziger Cent" der erhaltenen Mittel zweckentfremdet worden sei.


Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 f.zehender 27. September 2020 
 

@Isarau

Das Geld, das Ex-Kardinal Becciu bei seinen Fehlspekulationen verloren hat, ist nicht weg. Nur haben es jetzt nicht die Armen sondern eher die Reichen. Das ist übrigens der Sinn solcher Art Finanzgeschäfte.


5
 
 Isarau 27. September 2020 
 

Becciu hat auch 150 Millionen Euro aus dem Peterspfennig veruntreut

Becciu hat bei seinen Spekulation nicht bisher nicht nur fast eine halbe Milliarde Euro des Vatikans verspielt, sondern bei dieser Gelegenheit auch 150 Millionen Euro aus dem Peterspfennig veruntreut.
Der Peterspfennig ist doch für die Armen vorgesehen? oder?


6
 
 wedlerg 26. September 2020 
 

@f.zehender : zwei paar Stiefel

Ich denke nicht, dass Becciu etwas unterschlagen hat und diese Beschuldigungen durchaus - zumindest aus seiner Sicht berechtigterweise entrüstet - zurückweisen darf. Aber ich denke, dass er etliche Skandale verursacht hat und Teil des südamerikanischen Machtspiels im Vatikan wurde. Mehr wollte ich nicht sagen. Wenn das anders rüber kam, sorry.


4
 
 f.zehender 26. September 2020 
 

@Wedler, G.

Das was Sie gestern betreffs Kardinal Becciu gesagt haben klang aber noch vollkommen anders.
Möglicherweise sollte man doch erst einmal weitere Informationen abwarten, bevor man drauf los spekuliert.


4
 
 wedlerg 26. September 2020 
 

MARCO TOSATTI mit interessanten Infos zum HIntergrund

"Dr. Becciu, der seit mindestens 8 Jahren Skandale vorweisen kann, die vom Versäumnis bei [der KLinik] IDI bis zu den Immobilien in London reichen, ist bei diesem Verdacht kein Unbekannter.

Vor allem aber wird der Dr. Becciu als der in Erinneruung bleiben, der 2012 das von Benedikt XVI gewollte Antigeldwäschegesetz scheitern und zuerst den Präsidenten des IOR (Gotti Tedeschi) und dann den Präsidenten der AIF (Kard. Nicora) verjagen ließ."

mehr im link

beiboot-petri.blogspot.com/2020/09/auch-msgr-ics-hat-einige-fragen-zur.html#more


9
 
 Smaragdos 26. September 2020 
 

Surreal

"Bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag sagte der 72-Jährige, die ganze Angelegenheit sei "surreal"."

Mir kommt seit dem 11. Februar 2013 und mehr noch seit dem 13. März 2013 fast alles in der Kirche surreal vor. In vieler Hinsicht ein Alptraum. Ecclesia, quo vadis?


13
 
 Winrod 26. September 2020 
 

"Ohne Angabe von Gründen":

ist auch nicht gerade die feine Art.


4
 
 edith7 26. September 2020 
 

Undurchsichtige Geschichte

Marcantonio Colonna schreibt in seinem Buch "Der Diktator-Papst" (Bad Schmiedeberg 2018) über Kardinal Becciu:
"Seit einiger Zeit hat der Papst Parolins Substitut, Erzbischof Angelo Becciu, als willigen Handlanger benutzt... Becciu ist der Mann für die Drecksarbeit des Papstes und er weiß sie gründlich zu erledigen. Er war es, der PricewaterhouseCoopers [externe Wirtschaftsprüfungsbehörde] 2015 anrief, um sie zu informieren, dass die Finanzprüfung sich vom Staatssekretariat fernzuhalten habe; er war es, der den Malteserrittern in einer plumpen Übergabe des Ordens durch den Papst aufgezwungen wurde; und er war auch die Schlüsselfigur in der gewaltsamen Entlassung des Generalauditors [Libero Milone] im Juni 2017... “ (S. 211f.).
Gut möglich, dass Papst Franziskus Kardinal Becciu jetzt loswerden will.
Eine durch und durch „ungeistliche“ Angelegenheit.


9
 
 Labrador 26. September 2020 
 

Liebe Lilia - wäre das in Rom so aussergewöhnlich,

was Beccius gemacht hat?
Ich sage ja nicht, das es richtig war, das es unseren MaßStäben entspricht, wenngleich es Kulturen gibt, die unsere Maßstäbe für falsch halten, weil es ihnen an Familiensinn mangle.

Ich möchte aber darauf hinweisen, dass es in der Vergangenheit immer wieder mal ähnliche Vorwürfe gegen verschiedenste Personen der Kurie gab, die wesentlich “diskreter” erledigt wurden


3
 
 Lilia 26. September 2020 
 

Wer andern eine Grund gräbt....

Becciu war derjenige, der kräftig am Stuhl von Kardinal Pell gesägt und für seine "Entfernung" aus dem Vatikan gesorgt haben soll, weil der Finanzexperte Pell im Begriff war, ebendort einige finanzielle Unregelmäßigkeiten aufzudecken....

Becciu hat übrigens nicht nur seinen "Caritas-Bruder" Tonino mit 300.000 € aus der Vatikankasse bezuschusst, sondern auch die Firmen zweier weiteren Becciu-Brüder erheblich begünstigt, so dass der Vorwurf des Nepotismus nicht von ungefähr kommt.


9
 
 Diadochus 25. September 2020 
 

Freund

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. 100.000 EUR für die Caritas sind bei den Größenverhältnissen Peanuts. Das ist nur ein vorgeschobener Grund. Da wird sich manch einer überlegen, ob er noch ein Freund von Papst Franziskus sein möchte. Er verspielt sein Vertrauen.


7
 
 wedlerg 25. September 2020 
 

Glaube Becciu

dass er nichts veruntreut hat und sich als Freund von PF sah.

Er ist Opfer des Zornes von PF geworden, wie so manch anderer vor ihm. Allerdings ist er zuvor als Protegé von PF erst in sein Amt gekommen. Interessant wäre, was den Papst so erzürnt hat.PF ist so emotional, dass man am Ende vermutlich gar nicht wirklich erklären kann, was rational eigentlich vorlag.

Klar ist aber auch: Im Vatikan geht es zu wie in einer Südamerikanischen Militärjunta.


12
 
 mphc 25. September 2020 

Trotzdem staune ich,

dass er als Substitut des Staatssekretariates sich mit Finanzanlagen wie z.B. der Millionenimmobilie in London befasst hat und diese genehmigt hat. Wie konnte er das tun? Er hat ja dafür überhaupt keine Ausbildung und wie man weiß, ist das gründlich schief gegangen.
Normalerweise wäre dafür doch die APSA oder die Vatikanbank zuständig gewesen.


10
 
 laudeturJC 25. September 2020 

Eine seltsame Geschichte...

Zustände wie zur Zeit der sog. „Renaissance“-Päpste...
Jahrzehntelang Missbrauch verübende purpurne Kleriker werden über Jahre geschützt, andere grundlos der weltlichen Justiz zum Frass vorgeworfen, wieder andere einfach kaltgestellt und nun das...


11
 

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