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Kurienkardinal Koch: Die „heutige Glaubenskrise ist zutiefst eine Krise des Christusglaubens“

28. September 2020 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
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Predigt von Kurienkardinal Kurt Koch in Messfeier beim Ratzinger-Schülerkreistreffen in voller Länge


Vatikan (kath.net) Mit einer Eucharistiefeier am Petrusgrab endete am Sonntagmorgen das Schükerkreistreffen Joseph Ratzinger / Papst Benedikt in Rom. Die heilige Messe wurde gefeiert von Kurienkardinal Kurt Koch, der auf Bitten des emeritierten Papstes als dessen Vertrauter die Schülerkreise leitet. Das römische Treffen, zu dem auch ein öffentliches Symposium gehört, stand unter dem Thema „Mein Herr und mein Gott“ (Joh 20,28) - Die Frage nach Gott in den gegenwärtigen Herausforderungen. Dabei ging es auch immer wieder um die Frage nach der Wahrheit, wie der katholische Publizist Martin Lohmann kath.net auf Anfrage mitteilte, der seit einigen Jahren als korrespondierendes Mitglied zum Neuen Schülerkreis gehört. Der „Schatz, den uns Papst Benedikt mit seiner großartigen und lichtvollen Theologie“ anbiete, sei "nicht nur uns, die wir ihm besonders dankbar verbunden sind, außerordentlich kostbar, sondern für die ganze Kirche und auch die weite Welt“. Wir dokumentieren hier mit freundlicher Genehmigung die Predigt von Kardinal Koch am Grab des Apostelfürsten Petrus:

Wir haben uns zur Feier der Heiligen Messe versammelt, mit der wir das Treffen der Schülerkreise Joseph Ratzinger - Papst Benedikt XVI. und das gestrige öffentliche Symposion, das der Frage nach Gott in den gegenwärtigen Herausforderungen gewidmet gewesen ist, beschliessen. Wenn wir jetzt zum Gottesdienst zusammenkommen, bringen wir unsere Glaubensüberzeugung zum Ausdruck, dass noch viel wichtiger als das Reden über Gott das Reden zu Gott, wichtiger als die Theologie die Doxologie, der Lobpreis Gottes ist. Wie menschliche Beziehungen und Freundschaften nur lebendig sind und am Leben bleiben, wenn Menschen nicht nur übereinander, sondern auch und primär miteinander reden, so wird auch das theologische Reden von Gott mündig – im Doppelsinn dieses Wortes – erst im Reden zu Gott, indem wir uns ihm zuwenden und ihn persönlich ansprechen. Und wenn wir zu Gott rufen und ihn bei seinem Namen – „Vater“ – nennen, dann sind wir überzeugt, dass Gott für uns erreichbar ist. Denn einen Namen zu haben bedeutet anrufbar sein, hören und antworten können. Dies ist schlechthin entscheidend für unseren Glauben. Denn ein Gott, der nicht handeln und in unserem Leben nicht wirken kann, verdient den Ehrennamen „Gott“ nicht. Im Johannes-Evangelium spricht Jesus sogar von einem arbeitenden Gott: „Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk“ (Joh 5, 17).

 

Not-wendige Konzentration auf die Frage nach Gott

 

Angesichts dieser schönen Botschaft von einem gegenwärtigen und wirkenden Gott wird uns freilich auch schmerzlich bewusst, wo heute die tiefsten Glaubensprobleme liegen. Der innerste Kern der heutigen Glaubenskrise besteht im weitgehenden Verblassen des biblischen Bildes Gottes als eines in der Geschichte gegenwärtigen und im Leben von uns Menschen handelnden Gottes. Die heutige Zeit zeichnet sich nicht durch eine intensive Gottsuche aus, sondern eher durch Gottvergessenheit und Taubheit gegenüber Gott. Dieser Feststellung scheint zwar die Tatsache zu widersprechen, dass in der heutigen Gesellschaft eine neue Zuwendung zu Religion und Mystik festzustellen ist. In dieser neuen Religiosität kann man sich aber einen Gott kaum mehr vorstellen, der in der Welt handelt und sich um den einzelnen Menschen kümmert. Damit ist nicht gesagt, dass die Menschen heute nicht mehr an Gott glauben würden; aber es scheint sich weithin um einen Gott zu handeln, der in der Geschichte von uns Menschen nicht mehr als gegenwärtig wahrgenommen werden kann.


 

Die eigentliche Glaubenskrise, die wir in der heutigen Zeit bis in die Kirche hinein erleben, kann man wohl am besten in der Kurzformel festmachen: „Religion ja – ein persönlicher Gott nein“. Damit kommt an den Tag, dass sich der seit der europäischen Aufklärung aufgekommene Deismus faktisch im allgemeinen Bewusstsein festgesetzt hat, wie ihn Joseph Ratzinger mit eindringlichen Worten beschrieben hat: „Gott mag den Urknall angestossen haben, wenn es ihn schon geben sollte, aber mehr bleibt ihm in der aufgeklärten Welt nicht. Es scheint fast lächerlich sich vorzustellen, dass ihn unsere Taten und Untaten interessieren, so klein sind wir angesichts der Grösse des Universums. Es erscheint mythologisch, ihm Aktionen in der Welt zuzuschreiben.“

 

Ein so deistisch verstandener Gott ist aber weder zum Fürchten noch zum Lieben. Es fehlt die Leidenschaft an Gott; und darin liegt die tiefste Glaubensnot in der heutigen Zeit. Sie bringt es an den Tag, was heute in der Kirche wirklich nottut, nämlich die entschiedene Konzentration allen theologischen und pastoralen Bemühens auf die Frage nach Gott. Denn der christliche Glaube ist, wie das Apostolische Credo zeigt, Glaube an Gott oder er ist nicht. Der christliche Glaube ist Bekenntnis zum lebendigen Gott und Leben in seiner Gegenwart; alles Andere folgt daraus. Die Kirche hat deshalb heute keine wichtigere Aufgabe als die, in den weithin säkularisierten Gesellschaften die Gegenwart des lebendigen Gottes zu bezeugen.

 

Eintreten für die Würde des Menschen von Gott her

 

Nur in solcher Konzentration auf die Frage nach Gott kann die Kirche auch Antwort geben auf die tiefsten Fragen, die auch der heutige Mensch stellt und die er letztlich selbst ist. Denn im Menschen lebt, wenn er ehrlich zu sich selbst ist, ein nicht anders stillbarer Durst nach dem Unendlichen und damit nach Gott, wie ihn der heilige Augustinus in seinen „Bekenntnissen“ unüberbietbar ausgesprochen hat: „Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“ Wenn wir wirklich glauben, dass Gott den Menschen auf sich hin geschaffen hat und der Mensch die Gemeinschaft mit Gott braucht wie im Alltag die Luft zum Atmen, dann können wir den Menschen theologisch verstehen und ihm in der Pastoral nahe sein nur, wenn wir ihn von Gott her betrachten, wie der katholische Theologe Romano Guardini sehr tief gesagt hat: „Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen.“ Wenn wir den Menschen heute Gott vorenthalten, dann geben wir ihnen nicht genug, selbst wenn wir ihnen sehr Vieles geben. Der Glaube an den lebendigen Gott muss deshalb ganz konkret werden im Eintreten für den Menschen und seine unantastbare Würde, die ihm von seiner Empfängnis bis zu seinem natürlichen Tod zukommt, und zwar von Gott, und die ihm deshalb niemand nehmen kann.

 

Die Kehrseite dieser tiefen Wahrheit besteht freilich darin, dass derjenige, der Gott nicht kennt, auch den Menschen nicht kennen kann. Der tiefen Krise des Gottesbewusstseins, die in unserer Gesellschaften anzutreffen ist, folgt deshalb eine ebenso gefährliche Krise des Menschenbildes, und zwar mit einer präzisen Logik. Wenn gemäss christlicher Überzeugung der Mensch das Ebenbild Gottes ist, das Gott hütet wie seinen Augapfel, dann nagt das Verdunsten des Gottesbewusstseins in einer gefährlichen Weise auch an der Würde des menschlichen Lebens: Wo Gott in der heutigen Gesellschaft auf die Ersatzbank gesetzt oder aus dem gesellschaftlichen Leben verabschiedet oder mit überstrapazierter so genannter „Toleranz“ hinauskomplimentiert wird, besteht höchste Gefahr, dass auch die Würde des Menschen mit Füssen getreten wird, worauf der katholische Theologe Johann B. Metz seinen warnenden Finger legt: „War es nicht dieses späte Europa, in dem erstmals in der Welt der öffentlich verkündet wurde? Und ist es nicht dieses Europa, in dem wir seit geraumer Zeit auf den , so wie wir ihn aus unserer bisherigen Geschichte kennen, vorbereitet werden?“

 

Gott in seinem treuen Sohn wahrnehmen

 

In unserer Zeit muss der christliche Glaube praktisch werden im Eintreten für den Menschen, den Gott als sein Ebenbild gewollt und geschaffen hat. Dies ist aber nur möglich, wenn die Kirche ihre Glaubensüberzeugung vertieft, dass Gott ein im Leben der Menschen gegenwärtiger und handelnder Gott ist. Im Gleichnis von den zwei Söhnen im heutigen Evangelium dürfte Jesus Gott, seinen Vater gewiss nicht im zweiten Sohn sehen. Denn Gott macht nicht Versprechungen und handelt dann doch nicht. Gott steht vielmehr zu seinem Wort und setzt sein gegebenes Wort in sein Handeln um. Dies hat er unüberbietbar in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt, der wie der erste Sohn im Gleichnis den Willen seines Vaters ausführt. Christus ist der treue Sohn, der so sehr mit seinem Vater verbunden ist, dass er sich dessen Willen ganz zu Eigen gemacht hat. In Jesus Christus ist Gott in unserer Welt ganz konkret geworden. Zum christlichen Zeugnis für den lebendigen Gott gehört deshalb zentral das Zeugnis für Jesus Christus, wahren Gott und wahren Menschen..

 

Damit öffnet sich freilich nochmals ein Blick in die Abgründe der heutigen Glaubenskrise, die zutiefst eine Krise des Christusglaubens ist. Denn viele Menschen und selbst Christen lassen sich auch heute zwar durchaus berühren von allen menschlichen und geschichtlichen Dimensionen an Jesus von Nazareth; ihnen bereitet aber das Bekenntnis, dass dieser Jesus der eingeborene Sohn Gottes ist, der als der Auferweckte unter uns lebt und gegenwärtig ist, und damit der kirchliche Christusglaube weithin Mühe. Selbst in der Kirche will es heute oft nicht mehr gelingen, im Menschen Jesus das Antlitz des Sohnes Gottes selbst wahrzunehmen und nicht einfach einen – wenn auch hervorragenden und besonders guten – Menschen zu sehen. Wäre Jesus aber nur ein Mensch gewesen, dann wäre er unwiderruflich in die Vergangenheit zurückgetreten, und nur unser eigenes und fernes Erinnern könnte ihn dann mehr oder weniger in unsere Gegenwart hinein bringen. Nur wenn unser Glaube wahr ist, dass Gott selbst in Jesus von Nazareth Mensch geworden ist und Jesus Christus wahrer Mensch und wahrer Gott ist und so Anteil hat an der Gegenwart Gottes, die alle Zeiten umgreift, kann Jesus Christus nicht bloss gestern, sondern auch heute unser wirklicher Zeitgenosse und das erhellende und aufklärende Licht unseres Lebens sein.

 

Eine Erneuerung des Christusglaubens muss von daher in einer heutigen Kirchenreform den Primat haben. Und auch sie kommt ganz dem Menschen zugute. Dies haben uns die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils ins Stammbuch geschrieben, indem sie in der Pastoralkonstitution „Gaudium et Spes“ uns in Christus die Offenbarung des Menschseins vor Augen geführt haben: „Tatsächlich klärt sich nur im Geheimnis des fleischgewordenen Wortes das Geheimnis des Menschen wahrhaft auf.“ Denn Christus ist der „neue Adam“, der „in der Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe“ dem Menschen „den Menschen selbst voll kund“ macht und ihm „seine höchste Berufung“ erschliesst . Und diese „höchste Berufung“ erblicken die Väter des Konzils in der Berufung zur Liebe, weil der Mensch „sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden kann“ .

 

Wie Jesus Christus gesinnt sein

 

Mit diesen tiefen Worten haben die Väter des Konzils in Erinnerung gerufen, was Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Philippi damals und damit auch uns Christen heute ans Herz legt. Mit geradezu zärtlichen Worten wiederholt Paulus in der heutigen zweiten Lesung immer wieder, dass wir „einmütig“, „einträchtig“ und „eines Sinnes“ sein sollen. Paulus will uns damit helfen, dass wir immer bessere Christen werden und immer glaubwürdiger Gott durch unser Leben in Gemeinschaft verkünden. Denn Paulus ist überzeugt, dass zum christlichen Leben das Miteinander-Sein im gemeinsamen Wir der Gläubigen gehört. Paulus ist aber ebenso überzeugt, dass wir nur miteinander in der gleichen Gesinnung leben können, wenn es einen Sinn gibt, der allen gemeinsam ist, wenn also Christus selbst dieser gemeinsame Sinn ist. Denn er ist der „Sinn, der jedem zugemessen ist. Der Gedanke, in dem jeder von uns gedacht ist. Und daher ist er der Grund unserer Einheit.“  Beim vierten Mal spitzt Paulus deshalb seine Zumutung zu und präzisiert sie: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2, 5).

 

Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, ist wie ein Sklave und uns Menschen gleich. Geworden. In dieser Weise hat er uns gezeigt, wer Gott ist und wie Gott ist. Paulus lädt uns ein, uns in dieses Gottesgeheimnis zu vertiefen, mit diesem Gott in Gemeinschaft zu leben, ihn mit unserem Leben zu bezeugen und seinen Willen zu tun, der das Leben des Menschen in seiner Fülle will, das irdische Leben jetzt und dann das ewige Leben. Nur wenn wir „so gesinnt“ sind, „wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“, werden auch wir uns als der erste Sohn im heutigen Evangelium erweisen, der den Willen seines Vaters erfüllt. Und diesen Willen zu erfüllen ist die beste Verkündigung des lebendigen Gottes in der heutigen Welt.

 

Deshalb noch ein letzter Gedanke: Wenn wir präzis wissen wollen, worin dieser Wille Gottes besteht, sind wir gut beraten, die heutige Lesung bis zum Ende zu betrachten, wo es heisst: „Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der grösser ist alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Phil 2, 9-11). Wir erfüllen dann den Willen Gottes, wenn wir Christus, seinen Sohn verehren, der seinerseits kein anderes Ziel hat als die Ehre Gottes seines Vaters. Wir können über Gott nicht besser reden als dadurch, dass wir ihn loben und anbeten, dass wir ihm in der Eucharistie zurückschenken, was er uns gegeben hat, dass wir ihn, mit einem Wort, eucharistieren. Bitten wir den Heiligen Geist, dass in seiner Kraft solche Anbetung des lebendigen Gottes in der Feier der Eucharistie geschehen möge.

 

Erste Lesung:    Ez 18, 25-28

Zweite Lesung: Phil 2, 1-11

Evangelium:      Mt 21, 28-32

 

Foto: Kardinal Koch während dieser Predigt (c) Martin Lohmann

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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 29. September 2020 

@ laudeturJC

Was mir an dem Text besonders gefällt ist zuerst einmal das Thema: "Mein Herr und mein Gott." Das sind doch wohl jene beiden von der modernen Theologie am meisten vernachlässigten Begriffe. Früher redete man noch oft und gerne vom Herrgott. Das war ein klares Bekenntnis zu Gott, unserem Herrn. Von Herrn und von herrschen in Bezug auf Gott zu sprechen ist heute schon fast ein Tabubruch. Das aber ist es, was wir dem Menschen von heute zuerst wieder beibringen müssen. Gott ist wahrhaft Gott, ganz konkret, allmächtig und allwissend, unser Schöpfer und Herr. Für ihn und auf ihn hin sind wir auf Erden. Zu ihm führt unser Weg in die Ewigkeit, sofern wir ihn nicht verlassen, bzw. ihn nicht wieder finden, wenn wir ihn verlassen haben. Das Gleiche bekennen wir auch vom Sohn und vom Heiligen Geist, wobei beim Sohn dazukommt, dass er nicht nur wahrer Gott, sondern auch wahrer Mensch ist, wie Kardinal Koch ebenfalls betont. Zeigen wir unseren Hirten, dass wir das hören wollen, und nichts anderes.


3
 
 SalvatoreMio 29. September 2020 
 

"Jesus, Kumpel und Freund"

@liebe exnonne: es ging mir auch nicht in erster Linie um "Mann oder Frau", sondern Frau Käßmann ergreift ähnliche Worte wie Sie und sagt: "wenn eine Frau "BROT UND WEIN AUSTEILT"... Dieser Aussage entnehme ich, dass es das Sakrament des Altares für sie nicht gibt, sondern man kommt zusammen, betet, man denkt an Jesus und teilt Brot und Wein...


2
 
 exnonne 29. September 2020 
 

@SalvatoreMio: "... wenn eine Frau Brot und Wein austeilt, ..."

Ich verstehe Ihren Kommentar nicht. Um die Frage Mann/Frau geht es hier doch gar nicht.


2
 
 SalvatoreMio 29. September 2020 
 

"Kumpel und Freund Jesus, der sein Brot mit uns teilt" ...

@exnonne: bei "Kirche und Leben" liest man Worte der ehemaligen Bischöfin Käßmann: „Was kann Schlimmes passieren, wenn eine Frau Brot und Wein austeilt, Ehen segnet, Kinder tauft? Es macht das Gesicht aller Kirchen menschlicher!“


2
 
 exnonne 29. September 2020 
 

Krise des Christusglaubens

Kein Wunder! Das kommt davon, wenn Jesus nur noch als "Kumpel" und "Freund, der sein Brot mit uns teilt" verkündet wird.


5
 
 lesa 29. September 2020 

Ich gebe euch Hirten nach meinem Herzen (Jer 3)

Dieser Text ist Licht, das die jetzige Situation deutlich erkennen lässt. Er ist, wie das ganze Symposium, gereift im Licht einer begnadeten Theologie, das stärker ist als die Schrecknisse und die Dekadenz, die Marxismus und Relativismus auch innerhalb der Kirche gezeitigt haben.
"Der Mensch hat sich selbst verloren und sucht nach sich ... Der Mensch kann sich nur finden, wenn er sich zuerst Dem gibt, dem zuerst Dem gibt, dem er mehr gehört als sich selbst."(Romano Guardini)
Im Kampf um die Familie geht es um den Menschen selbst. Und es wird sichtbar, daß dort, wo Gott geleugnet wird, auch die Würde des Menschen sich auflöst. Wer Gott verteidigt, verteidigt den Menschen. (Benedikt XVI.)
"Kehrt um, ihr abtrünnigen Söhne ..." (Jer 3)


4
 
 Winrod 28. September 2020 
 

Wenn man Gott von Christus trennt,

wird er von einer Person zu einer Idee und jeder zieht aus ihr das ihm Wünschenswerte und unmittelbar Einsichtige heraus. Jesus Christus aber bindet, ihm kann man nicht ausweichen, denn er sagt: Ich bin der Weg , die Wahrheit und das Leben.
Erst heute las ich über die Nazizeit, dass Reichsinnenminister Kerl tönte, der Glaube , dass Jesus Christus Gottes Sohn sei, sei "lächerlich und nebensächlich."
Eine Predigt von Kardinal Koch, die es auf den Punkt bringt, wo die Hauptgefahr des heutigen Gottesverständnisses liegt..


5
 
 Rita1937 28. September 2020 
 

Kard. Koch auch in früheren Artikeln war exzellent. Er zeigt wie tief er das Problem analysieren kann. Ich bin von seinen Reden begeistert immer schon gsii. Aber ich kenne mich bizzeli in seinem Bistum ehem. Bistum Basel. Der jetzige Bf. Gmür konnte Bistum bei grösster Anstrengung seit 8 J. nicht so weit entwickeln. Denn dort gibt es bald kaum Gemeinden mit dem Pfarrer als Leiter. Alles haben die Laien übernommen. Viele Priester sind aus der Diözese Basel entweder nach Chur gegangen oder kehrten in ihre Heimat, nicht zuletzt frustriert. Ich kann bei bestem Willen nicht diese Diskrepanz mir erklären. Die Reaktion von Bf. Gmür auf das Dokument von Kleruskongregation "defizitär und klerikal" war sicher auch das Thema beim hl. Vater. Für mich ist das Ganze sehr suspekt und entzieht sich jeglichem Verständnis. Leider so sehen es auch viele andere und wundert mich nicht, dass sie sich zurückziehen oder gar aussteigen. Bistum Basel ist schweiz. Vorreiter in Kirchenaustritten.


5
 
 Stefan Fleischer 28. September 2020 

Hoffentlich irre ich mich nicht

aber ich glaube feststellen zu können, dass immer mehr auch gewichtige Stimmern darauf hinweisen, dass die Mahnung des Propheten (Jes 31,6) «Kehrt um zu ihm, Israels Söhne, / zu ihm, von dem ihr euch so weit entfernt habt.» heute vielleicht sogar gültiger und wichtiger ist als damals, als sie niedergeschrieben wurde, dass wir umkehren müssen zu real existierenden, personalen, in der Geschichte handelnden Gott, dass wir in eine echte, persönliche Beziehung zu ihm, dem dreifaltig Einen treten müssen, dass wir ihn nicht auf jene – sicher auch richtigen und wichtigen – Eigenschafen reduzieren dürfen, welche uns gerade gefallen und nützlich erscheinen. Nur der ganze Gott ist der wahre Gott. Nur die Beziehung zum ganzen Gott ist wahre Gottesbeziehung. Ohne ihn sind all unsere noch so schönen Worte von Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung reine «Vertröstung auf das Diesseits».


3
 
 laudeturJC 28. September 2020 

Ein guter Text

insbesondere wegen der Ablehnung deistischer Tendenzen, aber ein eher differenzierender Gedanke dazu: Das grosse Thema des 2. Vaticanums und der Reformen war es, Gott und den Glauben den Menschen näher zu bringen. Dafür hat man fast alles „auf den Kopf“ gestellt, Latein weg, hl. Messe, Tradition, Ordensleben...man hat sich wirklich den Menschen und der Welt zugewandt. Ergebnis: 5 statt 50 % praktiz. Katholiken, Ordensleute minus 90 %, Liturgie als Spielwiese, Pachamama...es hat nicht funktioniert.
Vor lauter Zuwendung zu Mensch und Welt ist Gott und die Ewigkeit vergessen worden. Und HIER muss korrigiert werden: Einfache Frömmigkeit, klare Glaubenslehre, zurück zur Tradition, Rosenkranz, Sakramente inkl. Beichte usw. Und hiervon finde ich auch in dieser Predigt nichts. Immer noch geistert das Denken herum, man müsse einen Weg aus der Krise suchen. Aber den Weg gibts schon, man müsste ihn nur gehen...


6
 
 borromeo 28. September 2020 

Diese Worte

sind das mit Abstand Beste, was ich seit langem als Predigt hören oder lesen durfte. Kardinal Koch hat theologisch genau den Punkt getroffen:

"Der innerste Kern der heutigen Glaubenskrise besteht im weitgehenden Verblassen des biblischen Bildes Gottes als eines in der Geschichte gegenwärtigen und im Leben von uns Menschen handelnden Gottes."

Und er hat es geschafft, in einleuchtender Weise das Heilmittel daraus abzuleiten:

"Paulus lädt uns ein, uns in dieses Gottesgeheimnis zu vertiefen, mit diesem Gott in Gemeinschaft zu leben, ihn mit unserem Leben zu bezeugen und seinen Willen zu tun, der das Leben des Menschen in seiner Fülle will, das irdische Leben jetzt und dann das ewige Leben."

Das ist der richtige Ansatz, nicht irgendwelche Synodale Wege, die uns in unserem Glauben keinen Deut weiterbringen. Danke, Kardinal Koch!


11
 
 golden 28. September 2020 
 

Hinweiser auf Christum

Papst em. Benedikt lehrt uns klar sehen und glauben,dass nur Christus uns auf Gott ausrichtet.Solche stimmen der Wahrheit hören, auf sie konzentrieren.
Die Falschlehrer ignorieren. Meiner Meinung nach geht es nicht mehr um Diskussionen, sondern darum . seelen zu retten.


5
 
 Stefan Fleischer 28. September 2020 

In diesem Text

ist der wohl der Erfolg versprechenste Weg aus der Kirchenkrise von heute beschrieben. Er gehörte in die Hand aller, welche in der Kirche Verantwortung tragen. Er könnte tonnenweise andere Papiere und Forderungen etc. ersetzen.


7
 

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