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“Die Not der Leidenden und Armen liegt uns am Herzen”

4. Oktober 2020 in Schweiz, 2 Lesermeinungen
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Pater Johannes Kahn aus Kirgistan ist für Kirche in Not in Zürich. Ein Bericht von Stefan Treier.


Zürich (kath.net)

Eines der ärmsten Länder der Erde ist seine Wirkungsstätte. Durch glückliche Umstände konnte der Jesuitenpater Johannes Kahn als Aushilfspriester in die Schweiz reisen, wo er nebst einer pfarramtlichen Stellvertretung im Kanton Zürich für einige Wochen auf Einladung des Hilfswerks “Kirche in Not” Pfarreien besuchte und die Gläubigen über die aktuelle Lage des Lebens in Kirgistan, einem Bergland in Zentralasien, informierte. Johannes Kahn war Gast in der Stadtzürcher St. Josefspfarrei. Das Engagement der Kirche ist für die Christen in der früheren Sowjetrepublik von elementarer Bedeutung.

Da er sich zuletzt im EU-Staat Polen aufhielt, konnte der deutschstämmige Priester von den aktuell offenen Grenzen profitieren, in die Schweiz kommen und hier eine Aushilfe übernehmen. Im zentralasiatischen Bergland sind die Menschen zufolge der Corona-Probleme in ihrer Reisefähigkeit ebenfalls eingeschränkt. Die vom Wohlstand alles andere als verwöhnten Menschen leiden noch mehr unter den Pandemiefolgen als andernorts.

Kirgistan ist etwa fünfmal grösser als die Schweiz, 90 Prozent der Fläche ist Berggebiet mit Höhen von rund 7.000 Meter über Meer. Das bedeutet auch dauerndes Leben mit oft mächtigen Naturgewalten. Die Bevölkerung setzt sich aus rund 80 Prozent Muslimen und 20 Prozent Christen sowie anderen Religionen zusammen. Die meisten von ihnen gehören zur russisch-orthodoxen Kirche. Die Angehörigen der deutschsprachigen Minderheit sind Katholiken oder Lutheraner. Pater Johannes Kahn ist ein Sohn deutschsprachiger Russen, welche im zweiten Weltkrieg nach Sibirien verschleppt wurden. Das Theologiestudium absolvierte der in Kasachstan aufgewachsene Kämpfer für die Rechte der Armen und Schwachen in Riga (Lettland).


 

„Auf das Gewissen hören und darnach handeln“

Nach dieser Weisheit richtet der Jesuitenpater in Kirgistan seine seelsorgerische Tätigkeit im weitläufigen Binnenstaat aus. Die katholischen Gläubigen werden von sechs Priestern, einem Bruder und fünf Schulschwestern des heiligen Franziskus unterstützt. Die meisten von ihnen stammen aus anderen Staaten und sehen ihre Dienste an den Armen in Kirgistan als Berufung um Gottes Lohn. Drei charismatische Ordensfrauen aus Italien werden demnächst in Kirgistan als Unterstützung erwartet. Eine Entlöhnung für die von vielen persönlichen Entbehrungen geprägte, erbrachte Seelsorge- und Sozialarbeit gibt es nicht.

Dankbar erwähnt der zentral-asiatische Gast die wichtige Existenzhilfe, welche das Hilfswerk „Kirche in Not“ schon seit Jahren erbringt. Ohne diese Hilfe kann für die Gläubigen nichts ausgerichtet werden. Die Ordensleute teilen die zur Verfügung stehenden kargen Mittel mit den Gläubigen.

Derzeit ist die Kirche daran, ein zweites Haus für die Betreuung von Kranken und Behinderten zu erstellen. Aktuell werden über 1.000 Kinder betreut. Da die Tuberkulose im Bergland noch immer nicht ausgerottet ist, stellt die Bekämpfung dieser Krankheit und die medizinische Betreuung nebst Corona eine weitere Herausforderung an die engagierten christlichen Priester und Ordensleute dar.

 

Starke Armut prägt das Leben der Christen

Die Zeit der Unterdrückung durch den atheistischen Sowjetstaat hat seine Spuren hinterlassen, welche in den bald 30 Jahren Autonomie von Kirgistan noch gut sicht- und spürbar sind. Die Religion konnte nur im Geheimen gelebt werden. Da es unter kommunistischer Herrschaft keine Priester gab, waren oft die Grossmütter für die Weitergabe des Glaubensgutes an die Kinder zuständig.

Die wirtschaftliche Not, gezeichnet durch hohe Arbeitslosigkeit, ist allgegenwärtig. Vieles fehlt an der Infrastruktur, was in anderen Ländern zur Selbstverständlichkeit gehört, so u. a. Licht und Wärme. Ebenso verfügen die Menschen über keine Versicherungen oder einen Personalausweis.

Viele Eltern bekunden arge Mühe, für den Lebensunterhalt ihrer Kinder aufzukommen, da ihnen das erforderliche Einkommen fehlt. Oft geraten sie deswegen zur Verzweiflung oder verfallen in übermässigen Alkoholkonsum. Die Armut betrifft besonders die christliche Minderheit. Für viele Menschen ist die Kirche zum Überlebensgarant geworden. Die Gottesdienste werden vorwiegend in Privathäusern, also bei den Gläubigen, abgehalten.

 

Gemeinsamkeiten – Vertrauen auf himmlische Kräfte

Nach der Gründung des souveränen Staates Kirgistan 1991 haben sich Muslime und Christen gemeinsam um den Aufbau desselben bemüht. Bis 2001 war, so Pater Kahn, Kirgistan das weltweit friedlichste muslimische Land. Das hat sich erst geändert, als die kirgisische Regierung dem US-Militär einen Stützpunkt zur Verfügung stellte. Das hat radikale Muslime mobilisiert, welche dagegen opponierten. Dennoch, das Zusammenleben hängt vom Verhalten der einzelnen Menschen ab. Es gibt gute Beziehungen, insbesondere zu den anderen christlichen Gemeinschaften. Es gilt letztlich ja immer, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun. Wer sich auf Gott verlässt, empfängt innige himmlische Kräfte, die er auch für die Mitmenschen einsetzen kann. So können bestehende geistige und materielle Nöte überwunden werden.

 

 

Das weltweit tätige Hilfswerk „Kirche in Not“ Schweiz, Luzern, unterstützt seit Jahren die notleidende Kirche und ihre Gläubigen für die dringlichen Anliegen von Seelsorge und Caritas von Pater Johannes Kahn. “Kirche in Not” dankt für jegliche Spenden, welche für die viel-fältigen Bedürfnisse der leidenden Menschen in Kirgistan erbracht werden (Postkonto 60 – 17200 – 9, Vermerk soziale Aufgaben Kirche Kirgistan).

Foto: (C) Kirche in Not


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