Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Kein Platz für überzeugte AfD-Anhänger in der evangelischen Diakonie
  3. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  4. Papst an Pfarrer: "Die Kirche könnte ohne euer Engagement und euren Dienst nicht fortbestehen"
  5. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  6. Papst wirbt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
  7. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  8. ,Bild‘: Senatorin will Meinungsfreiheit einschränken
  9. Erzbischof Lackner zu Austrofaschismus: Kirchliches Versagen einbekennen
  10. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  11. BDKJ möchte, dass Sternsinger nicht mehr AfD-Politiker besuchen!
  12. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  13. Linzer Präsidentin der Jüdischen Kultusgemeinde warnt vor Antisemitismus bei 'Pax Christi'
  14. Nancy Pelosi: Wenn sie gewinnen, werden Demokraten Abtreibung landesweit legalisieren
  15. Deutschland: Rekord-Austritte bei der evangelischen Kirche

Peter Seewald: „Integrierte Gemeinde“ hatte Ratzinger „umgarnt“ und als „Aushängeschild“ benutzt

27. Oktober 2020 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Ratzinger-Kenner hatte bereits in seiner Biographie von Benedikt XVI. die Integrierte Gemeinde kritisch dargestellt.


München (kath.net/pl) „Die langjährige Verbindung zu dieser Gruppe gehört zu den merkwürdigsten Beziehungen in der Biografie des späteren Papstes. Dass er in ihr eine jener neuen Initiativen sah, die einer überinstitutionalisierten Volkskirche frische Impulse liefern könnten, war sicherlich einer der Gründe für seine Offenheit. Zum anderen musste es ihn geradezu elektrisieren, dass sich hier ein katholisches Projekt zeigte, das vor allem auch eine verbesserte Verbindung zum Judentum anstrebte.“ Das schreibt Peter Seewald in seinem profunden Werk: „Benedikt XVI – Biographie“. „Führungsfiguren“ der „Integrierten Gemeinde“ hätten den Münchner Erzbischof Joseph Ratzinger seinerzeit „umgarnt“.
 

„Die »Integrierte Gemeinde« hingegen strebte an, die »Glaubenskraft der frühen Gemeinde« wiederzuerlangen und »eine differenzierte Kommunität« zu leben, wie es in einer programmatischen Schrift vom Juni 1969 hieß“, führt Seewald. „Letztendlich sei »der Auftrag für die Welt nur dann von der Kirche zu erfüllen, wenn sie Kontrastgemeinschaft ist, Salz für die Welt, nicht der Welt gleichförmig«. Ein Satz dieser Programmatik musste Ratzinger besonders ansprechen: »Am Anfang war nicht die Theologie, sondern die Gemeinschaft mit ihrer Erfahrung von Gottes Handeln an ihr.«“ Die katholische „Kommune-Bewegung“ habe bald über 1000 Menschen angezogen, „die als Laien und Priester, Ledige und Familien gemeinsam wohnen, arbeiten, beten und Eucharistie feiern wollten, in modernen Formen, ästhetisch ausgefeilt und stilsicher choreografiert“. Verstärkt wurde sie „durch namhafte Theologie-Professoren wie Gerhard Lohfink und Rudolf Pesch“, orientierte sich die Gruppe an moderner Exegese, den jüdischen Wurzeln des Christentums und an der Philosophie französischer Existenzialisten.“ 1978 wurde die Integrierte Gemeinde von den Kardinälen Johannes Degenhardt und Joseph Ratzinger als „apostolische Gemeinschaft legitimiert“.


Zwar habe es „viele gute Seiten an der Integrierten Gemeinde“ gegeben, aber auch „genügend schlechte“, diagnostizierte Seewald. „Und so ernsthaft und ehrlich das Gros der Mitglieder ihrem Glauben anhing, so sehr lief die Führung Gefahr, ins Sektenhafte abzurutschen.“ „Was Ratzinger betraf, organisierte man Begegnungen mit jüdischen Gelehrten, feierte Gottesdienste in demonstrativer Schlichtheit und kümmerte sich rührend um Schwester Maria und Bruder Georg. Innerorganisatorisch aber griffen Mechanismen wie: strengster Gehorsam, autokratische Hierarchien, Tribunale gegen Mitglieder und Verteufelung von Abtrünnigen, die kritische Fragen stellten.“ Die „Integrierte Gemeinde“ habe Ratzinger in seiner Zeit als Erzbischof von München und später als Präfekt der Glaubenskongregation „als Aushänge- wie als Schutzschild“ benutzt. Noch 2006, zu einem Zeitpunkt, zu dem Ratzinger allerdings längst auf Distanz gegangen war“, gab man einen Gedenkband mit dem Titel „30 Jahre Wegbegleitung – Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. und die Katholische Integrierte Gemeinde“ heraus.

kath.net-Buchtipp:
Benedikt XVI.
Ein Leben
Von Peter Seewald
Hardcover, 1184 Seiten
2020 Droemer/Knaur
ISBN 978-3-426-27692-1
Preis Österreich: 39.10 Euro

 

 


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Fink 27. Oktober 2020 
 

Gibt es nicht auch Gutes zu berichten über die Katholische Integrierte

Gemeinde ? Ich meine theologisch- spirituell- lebenspraktisch.
Klar ist, jede abgeschlossene Gruppe ist in Gefahr, von charismatischen, autoritären, dominanten Führungspersönlichkeiten entstellt zu werden. Da gilt es wachsam zu sein. Aber das gilt immer und überall! (ja, auch bei charismatischen Menschen skeptisch bleiben!)


1
 
 Mmh 27. Oktober 2020 
 

Mein Jesus Barmherzigkeit

Wie LifeSite mit Bezug auf die Herder Korrespondenz berichtet gehören die Professoren Ludwig Weimer und Achim Buckenmaier zur IG.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Wort zum Sonntag/ARD: Evangelische Pastorin wirbt für „Entkriminalisierung“ von Kindstötungen
  3. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  4. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  5. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  6. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  7. ,Was für eine schöne Zeit, in der wir leben!‘
  8. Vier Dinge, die Katholiken vor der heiligen Messe tun sollen
  9. Deutschland: Rekord-Austritte bei der evangelischen Kirche
  10. ,Ich will nicht wie Yoda klingen…‘
  11. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  12. Kein Platz für überzeugte AfD-Anhänger in der evangelischen Diakonie
  13. „Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt, gehört nicht zu Deutschland!“
  14. Wenn der Heilige Vater bei Finanzthemen mitredet
  15. ,Bild‘: Senatorin will Meinungsfreiheit einschränken

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz