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| Erzbischof Lackner: Ein "Heiliger unserer Tage" weiß um Demut2. November 2020 in Österreich, 1 Lesermeinung Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz hinterfragt zu Allerheiligen Stolz auf Reichtum, Können und auch "bestes Gesundheitssystem auf der ganzen Welt" - Doch Sicherheiten seien brüchig geworden Salzburg (kath.net/KAP) Vor dem Hintergrund der dramatischen Corona-Krise hat der Salzburger Erzbischof - und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz - Franz Lackner zu Allerheiligen im Dom der Landeshauptstadt zu einer stärkeren Besinnung auf die verdeckte innere Armut und Hilfebedürftigkeit aufgerufen. "Wir sind reich, wissen und können viel - in diesen Tagen kann man es immer wieder hören, wir haben das beste Gesundheitssystem auf der ganzen Welt. Dennoch beginnt es überall zu bröckeln und der Glaube schwindet. Im sogenannten christlichen Abendland sind wir es gewohnt seit Jahrzehnten aus dem Vollen zu schöpfen. Auch in der Kirche ist es nicht anders", so Lackner. Doch die Sicherheiten seien brüchig geworden. Als Jesus wie Moses auf den Berg gestiegen sei, um seine neue frohe Botschaft zu verkünden, habe der erste Satz gelautet: "Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich." Dies stelle alle Christen vor die Frage: "'Sind wir arm vor Gott?" Franziskus von Assisi habe dies gespürt und vor dem Allerheiligsten ausgerufen: "Seht die Demut Gottes, wie er sich in der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt. Demütigt auch ihr euch." Doch mittlerweile sei das Wissen um die Furcht Gottes als der Anfang der Weisheit gänzlich verloren gegangen, dennoch wollten die meisten zur Gemeinschaft der Heiligen dazugehören, so der Erzbischof. Er regte deshalb an, sich zu fragen, was den "Heiligen unserer Tage" ausmachen würde. Seiner Ansicht nach werde dieser Heilige, "was immer er tut und ist, ob in gehobener Position oder im alltäglichen Leben beschäftigt, von diesem 'Arm sein vor Gott' beseelt sein". Aus dieser Grunderfahrung werde "der Heilige unserer Tage sanftmütig, barmherzig und reinen Herzens genannt werden. Und er wird ein betender Mensch sein, so wie Jesus gebetet hat mit Blick in den Himmel", so Lackner.
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