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"Von Sankt Martin zum Singles Day"

11. November 2020 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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"Da platzt selbst dem Kult-Kolumnisten der Berliner Morgenpost der Kragen!" Ein kath.net-Kommentar von Peter Hahne


Berlin (kath.net)

Da platzt selbst dem Kult-Kolumnisten der Berliner Morgenpost der Kragen! Unter dem Pseudonym „Kasupke sagt wie es ist“  veröffentlicht er täglich in einem winzigen Kommentar auf der Titelseite in herrlichem Berliner Original-Dialekt seine Gedanken zu aktuellen Ereignissen, „getarnt“ als Taxifahrer. Herrlich! Das einzige Relikt der alten Springer-Zeitung, die längst zur eher linken Funke-Gruppe gehört.

Heute nimmt er die Werbung großer Drogerieketten und Medienmärkte aufs Korn und zeigt sich völlig geplättet. Zum 11.11. werben die doch tatsächlich mit Angeboten zu einem ominösen „Singles  Day“, der heute angeblich sein soll. Empörend, „weil ick den 11. Novemba nur als Martinstach kenne, an dem man ne jut jebratene Jans isst.“ Und in der Tat: nach der Lektüre spaziere ich durch meinen Berliner Kietz, sehe die durch Polit-Panik traurig geschlossenen Restaurants, zugeklebt mit Absperrband und großen Plakaten: „Martinsgans to go“. Nun bin ich zwar der Überzeugung, dass jene Traditionsgans nicht aus Togo stammt, aber heute weiß man ja nie. Prominente Klimaschützer konsumieren ja am liebsten von weit her Eingeflogenes oder fliegen selber gern Kurzstrecke. Nein, dieses naive, dümmliche Denglisch, die Sprache der Wichtigtuer, geht einem auf die Nerven. Auch ein Thema immer wieder bei „Kasupke“.


Dennoch: Die Lokale wissen wenigstens, was heute ist und was man da anzubieten hat. Wer weiß, wie lange noch. Auf allen Speisekarten steht heute jene Gans, die uns an den Heiligen Martin erinnert. Der wunderbaren Legende nach versteckte er sich in einem Gänsestall, weil er sich des Bischofsamtes, das man ihm antrug, nicht für würdig hielt (da müßten heute viele Bischöfe in den Stall statt ins Palais!). Doch die Gänse verrieten ihn durch ihr Geschnatter (obwohl es doch die „fruchtbaren Debatten“ des Synodalen Weges oder der aktuell tagenden EKD-Synode noch gar nicht gab).

Also: jener St.Martin, der seinen Mantel für einen Bettler teilte (und ihm nicht gleich, wie heute von Kanzeln naiv empfohlen, den ganzen gab!), soll heute geehrt werden. Auch mit dem traditionellen und von Kindern heiß ersehnten Sankt-Martins-Umzug. Die bunten Laternen sind Symbol für die strahlende Botschaft der Guten Nachricht, des Evangeliums von Jesus Christus, das auch von Martin ausging. Diesen Umzug wollte die Linkspartei Nordrhein-Westfalens ja schon einmal allen Ernstes für öffentliche Einrichtungen verbieten lassen, weil so etwas spezifisch Christliches ja wohl nicht mehr in einen modernen multikulturellen Kindergarten passe. Gregor Gysi sagte mir damals: „Kindergarten! Eigentlich müßten sich doch alle Linken nach St. Martin nennen, weil sie doch auch für das Teilen, für Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung eintreten.“ 


Und so geht alles seinen Gang in einem Land, dass die „Verantwortung vor Gott“ in der Präambel seines Grundgesetzes beschwört. Der kulturelle Verfall im Galopp. Nein, besser: inzwischen in Lichtgeschwindigkeit. Aus dem Sankt-Martins-Umzug wurde ein Lichter- oder Laternenumzug, aus den Weihnachtsmärkten Wintermärkte, aus dem Heiligen  Nikolaus der Coca-Cola-Weihnachtsmann, aus Ostereiern bloße Schoko-Eier, aus dem Reformationstag Halloween. Man könnte die Kette endlos fortsetzen. Alles, was an den christlichen Ursprung unseres Abendlandes erinnert, wird ausgelöscht. Gnadenlos. Und wehrlos! Oder kennen Sie irgendein Bischofswort oder eins der C(!)DU, das laut und klar vor dieser Entwicklung warnt?!

Heute wäre doch die Gelegenheit, Leben, Wirken und Botschaft von Sankt Martin hervorzuheben und dem kapitalistischen Allotria um den Singles Day eine klare Absage zu erteilen.  Doch selbst protestantische Bischöfe haben keinerlei Interesse, den Reformationstag zu „retten“, erst vor elf Tagen sang- und klanglos begangen. Dabei ist die Botschaft Martin(!) Luthers doch selbst im politischen Raum heute wichtiger denn je: Dem Volks aufs Maul schauen....  Dieser ganze Corona-Irrsinn zum Beispiel , wie ihn die heutige BILD-Zeitung exakt mit medizinischen Daten belegt, wäre nach Luthers Motto so nicht möglich. 

Das Witzige: diese Singles Day-„Tradition“ kommt aus dem China der 1990er Jahre! China! Die Online-Shops lassen grüßen. Auch der Nikolaus ist weithin verschwunden in unseren Breiten. Selbst das liebliche Christkind hat ausgedient. Die heutzutage bekannte Figur des Santa Claus gibt es seit 1931, zum Leben erweckt vom Künstler Haddon Sundblom. Er gab dem Weihnachtsmann seinen freundlichen Gesichtsausdruck, den weißen Bart, und kleidete ihn in Coca-Cola-Rot. Pure Werbung für die inzwischen  meist getrunkene Limonade des Globus. Was der Kommunismus nicht schaffte, besorgt der Kapitalismus: die totale Ausrottung und Kommerzialisierung ehemals christlicher Traditionen. Die Jahresendflügelfiguren von Margot und Erich brachten es nicht fertig, in die deutsche Sprache (und Kultur) einzudringen, geschweige denn nachhaltig zu wirken.  Dafür bedurfte es erst sogenannter Demokratien (Herrschaft des Volkes, und nicht: über das Volk), meist regiert von zwei Parteien mit dem „C“ im Namen, um Holloween, Singles Day oder Lichtermärkte in deutsche Hirne zu implantieren. Armes Deutschland.

 

Foto: (c) ZDF/Peter Hahne


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