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Katholische Kirche wird zum verlängerten Arm staatlicher Gesundheitspolitik!

18. November 2020 in Österreich, 51 Lesermeinungen
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Wiener Dogmatiker Tück übt nach Aussetzung der Gottesdienste in Österreich scharfe Kritik an Bischöfen: "Säkularisierungsschub, den schon der erste Lockdown gebracht hat, werde nun noch einmal durch die Bischöfe selbst befördert"


Wien (kath.net)

Der Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück hat in einem Gastkommentar in der "Presse" deutliche Kritik am Verhalten der österreichischen Bischöfe im Zusammenhang mit dem Lock-Down geübt und gemeint, dass  die katholische Kirche zum verlängerten Arm staatlicher Gesundheitspolitik werde. Tück meinte, dass Erzbischof Lackner am Samstag in einem Gespräch mit Kanzler Kurz umgestimmt worden sei und erinnert in dem Zusammenhang an französische Bischöfe, die sich gegen die Schließung der Gottesdienste gewehrt hatten. Das Vorgehen der österreichischen Bischöfe sei keineswegs alternativlos. "Statt über Maßnahmen nachzudenken, wie man Gottesdienste auch in diesen Zeiten feiern kann, wurden die staatlichen Direktiven übernommen. Die Kirche wird so zum verlängerten Arm staatlicher Gesundheitspolitik. Die kleine Herde der Gläubigen, denen der Messbesuch ein echtes Bedürfnis ist, fühlt sich von den eigenen Hirten im Stich gelassen.", schreibt der Dogmatiker.



Der Dogmatiker erinnerte daran, dass die Präventionsmaßnahmen in den Kirchen bestens gewirkt hatten. Es sei keine wissenschaftliche Expertise publik geworden, nach der die bisherigen Regeln nicht ausgereicht hätten. „Salus animarum suprema lex – das Heil der Seelen ist das oberste Gesetz“, erinnert Tück in dem Zusammenhang an das Kirchenrecht und übt deutliche Kritik an den Bischöfen. Man könnte laut dem Theologen jetzt fast meinen, die Bischöfe hätten es angesichts der Pandemie umgeschrieben: „Salus corporum suprema lex – die körperliche Gesundheit ist das oberste Gesetz“. Der Säkularisierungsschub, den schon der erste Lockdown gebracht hat, werde nun noch einmal durch die Bischöfe selbst befördert.  Abschließend schreibt Tück: "Das Konzil hat von der Eucharistie als „Quelle und Höhepunkt kirchlichen Lebens“ gesprochen. Jetzt droht in der katholischen Kirche erst einmal eine Phase der Versteppung und ein liturgischer Tiefpunkt, den es selbst in Zeiten des Krieges und der Pest so nicht gegeben hat."


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