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„Es ist eine glaubensferne Ideologie, wenn das ZdK in eine Pressure-Group umgeformt werden soll“

20. November 2020 in Interview, 17 Lesermeinungen
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Kardinal Müller im kath.net-Interview: „Ob ein Bischof seiner doktrinellen und disziplinären Verantwortung nicht gerecht geworden ist, hat übrigens nicht die kirchennahe oder kirchenfeindliche Presse festzustellen, sondern…“ Von Martin Lohmann


Vatikan (kath.net) Scharfe Kritik an aktuellen Tendenzen äußert der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Kardinal Müller, im kath.net-Interview mit Martin Lohmann. Aber auch zum Missbrauchsskandal in der Kirche in Deutschland und zur Causa McCarrick, zum Andenken Johannes Pauls II. und zu Kardinal Zen spricht der frühere Kurienkardinal Klartext.

Martin Lohmann: Herr Kardinal, in unserem Gespräch, das im September 2020 als Buch erschienen ist, weisen Sie darauf hin, dass das ZdK weder demokratisch noch kirchlich wirklich legitimiert sei. Eine eigene Reaktion auf unser Buch scheint es nicht zu geben, aber im Zusammenhang mit der Vollversammlung des ZdK an diesem Wochenende - so hört man - gibt es vom ZdK den Gedanken, man sei doch eigentlich stark demokratisch inspiriert. Was kritisieren Sie am ZdK, das Ihrer Ansicht nach aus der Zeit gefallen ist?

Kardinal Müller: An sich ist die Idee einer Repräsentanz der katholischen Laien im öffentlichen Leben Deutschlands sehr gut. Der historische Ursprung weist zurück in die Zeiten der gezielten Marginalisierung der Katholiken im preußisch-protestantisch bestimmten 19. Jahrhundert (Stichwort: Kulturkampf). Heute ist unser Platz in der auf den grundlegenden Menschenrechten aufgebauten Demokratie, indem wir im gesellschaftlichen Diskurs besonders die Prinzipien der katholischen Soziallehre für das Gemeinwohl geltend machen.

Es ist aber eine glaubensferne Ideologie, wenn das ZdK in eine Pressure-Group zur "Einführung der Demokratie" in eine angeblich "hierarchisch-autoritär regierte Kleriker-Kirche" umfunktioniert werden soll. Die Kirche ist ihrer Natur und Bestimmung nach kein Staat. Sie ist Gottes Stiftung, kein Menschenwerk. Darum kommt die Applikation einer Staatsform (Monarchie, Oligarchie, Demokratie) auf sie einer Verfälschung ihres göttlichen Ursprungs, ihres Wesen und ihrer Sendung gleich. Wer die Kirche lieber mit theologischen statt mit machtpolitischen Interessen verstehen will, kann all dies –leicht zugänglich – im dritten Kapitel der Kirchenkonstitution "Lumen gentium" des II. Vatikanischen Konzils nachlesen.

Lohmann: Sie sagen also – in Übereinstimmung mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil –, dass es hier um ein grundsätzliches Missverständnis des ZdK im Blick auf die Kirche geht?

Kardinal Müller: Im Grunde ist das so. Es geht in der Kirche eben nicht um die Kumulation oder die Verteilung von "politischer Macht in den drei Gewalten der Legislative, Judikative und Administrative", die von Menschen übertragen werden, sondern um die Autorität, die im Namen Gottes ausgeübt wird sowohl kraft der Teilhabe aller Getauften an der priesterlichen, königlichen und prophetischen Sendung Christi als auch kraft der sakramentalen Weihe von Bischof, Priester/Presbyter und Diakon. Diese lehren, leiten und heiligen mit der ihnen eigenen geistlichen (!) Vollmacht das Haus und Volk Gottes, das Leib Christi und Tempel des Heiligen Geistes ist (vgl. Lumen gentium 27-29). Wenn Laien überhaupt oder auch in Verbänden und Organisationen in Kirche und Welt im Geiste Christi tätig sind, dann hat dies seine Quelle im gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen und nicht in einer Wahl zu einer Volksvertretung in Analogie zu einem Parlament im Staat oder gar als Korrektiv gegenüber einer autoritären Staats-Führung. Das ZdK spricht nicht für die Laien bei der Kirchenregierung und kontrolliert Papst und Bischöfe oder ändert die Verfassung der Kirche göttlichen Rechtes oder hätte gar die Vollmacht ihre geoffenbarte Glaubenslehre – wie es euphemistisch heißt zu "reformieren", d.h. aber zu verfälschen. Wer immer sich diese Kompetenz anmaßt, trennt sich damit von der einen, heiligen ,katholischen und apostolischen Kirche des dreifaltigen Gottes (Lumen gentium 4; 8). Im übrigen sprechen die Mitglieder des ZdK oder des sogenannten "synodalen Weges" nur für sich und nicht im Namen aller Laien in Deutschland, selbst wenn sie von diesen gewählt wären. Auch die Mitglieder des Pfarrgemeinderates übernehmen eine Verantwortung für das Leben der Gemeinde, aber sie haben keine Regierungsgewalt in Namen derjenigen Laien, die sie für dieses Gremium ausgewählt haben, ohne ihnen je eine Regierungs- oder gar verfassungsgebende Vollmacht übertragen zu können.

Lohmann: Vom ZdK zur Kirche in Deutschland: Dort stehen einige Bischöfe unter Druck angesichts des Missbrauchsskandals und dem Umgang mit ihm post factum. Viele schießen sich nun auf den Kölner Kardinal ein, der aufklären will, wohl aber auch von manchem Mitbruder aus dem Norden Deutschlands Widerstand im Blick auf Veröffentlichungen bekommt, die etwa den Hamburger Erzbischof belasten könnten hinsichtlich dessen Vorgehen als damaliger Personalchef und Generalvikar in Köln. Können Sie uns beim Einordnen aller dieser – sagen wir mal – Verwirrungen helfen?

Kardinal Müller: Von dem konkreten Fall, den Sie ansprechen, weiß ich inhaltlich gar nichts. Aber jeder sexuelle Missbrauch ist ein Verbrechen und – unter dem Gesichtspunkt des Glaubens an Gott und des Heils in Christus ein Skandal – besonders wenn ein Diener Gottes darin verwickelt ist, der im Namen Christi Menschen den Weg zu ihrem ewigen Heil weisen und ihnen vorangehen soll. Jedes Opfer hat Anspruch auf eine Wiederherstellung der Gerechtigkeit mittels eines zivilen und eines kanonischen Prozesses- aber auch im Wissen, dass es eine letzte Gerechtigkeit und Heilung allein bei Gott geben kann. Mit den Vorwürfen von Vertuschung ist man zur Zeit schnell bei der Hand und sie werden manchmal konstruiert, um missliebige Bischöfe zu beseitigen oder die Kirche überhaupt an den Pranger zu stellen. Dass diese Feststellung zutrifft, wird durch die wütende Reaktion derer unterstrichen, die jede Differenzierung als Ablenkung von kirchlicher Schuld diffamieren. Wer andererseits ein Menschenrecht auf die vorgeburtliche Kinds-Tötung geltend macht, hat jede Glaubwürdigkeit für seine Empörung über das schreiende Unrecht an Heranwachsenden verspielt. Denn Abtreibung ist ja – wie ein amerikanischer Bischof neulich gesagt hat - der ultimative Kindesmissbrauch. Pauschalvorwürfe gegen "die" Priester, die man nur wegen ihrer Gruppenzugehörigkeit mit Pädophilie assoziiert oder gegen "die" Bischöfe wegen "Vertuschung", sind unmoralisch und unmenschlich. Jeder packt in das schwammige Wort "Vertuschung" hinein, was ihm passt.


Lohmann: Geht es um Tatsachen oder um pauschale Verdächtigungen?

Kardinal Müller: Das ist genau die Frage, die nicht nur ich mir stelle. Seiner Verantwortung wird ein Personalverantwortlicher (oder Richter) dann nicht gerecht, wenn er in Kenntnis von Tatsachen oder bei begründetem Verdacht nicht die erforderlichen Maßnahmen der Untersuchung, der Bestrafung des überführten Täters und der Vorsorge gegenüber einer Wiederholungsgefahr trifft.

Ob ein Bischof seiner doktrinellen und disziplinären Verantwortung nicht gerecht geworden ist, hat übrigens nicht die kirchennahe oder kirchenfeindliche Presse festzustellen, sondern nur der Papst selbst oder mittelbar durch dazu Beauftragte.

Lohmann: Sie kennen sich auch in Polen sehr gut aus. Dort bricht wohl ebenfalls manch moralischer Eiter auf. Bischöfe und Kardinäle scheinen vertuscht zu haben womöglich eigene Neigungen vor die Klarheit der kirchlichen Lehre gestellt zu haben. Was ist da los?

Kardinal Müller: Polen ist schon lange im Visier der finanziell und politisch Mächtigen in der Entchristlichungskampagne in Europa und Amerika. Wirkliche Verfehlungen von Geistlichen spielen ihnen in die Hände, obwohl man gerade das fördert, was man andern vorwirft wie Homosexualität, die als Ehe verfälscht und die mit der missbrauchenden Adoption von Kindern belohnt werden soll. Wie verlogen diese Kampagne ist, zeigt sich daran, dass völlig unschuldige und in der Pastoral eifrige Priester und Ordensleute an den Pranger der Entrüstung gestellt werden oder indem man Kirchen verwüstet und religiöse Symbole schändet. Wer in Berlin friedlich gegen seiner Meinung nach überzogene Maßnahmen in der Corona-Krise demonstriert, wird unsäglich beschimpft, wer aber in Warschau- unter Missachtung aller Sicherheitsmaßnahmen- für das Recht auf Abtreibung Massenversammlungen abhält, der wird als Zeuge gegen das "nationalkonservative Regime" einer demokratisch legitimierten Regierung zum Freiheitshelden erklärt- und das ganz selbstgerecht von den "Meistern aus Deutschland", an das in Polen die Erinnerung an sechs Millionen von Deutschen Ermordete und die Behandlung aller Polen als Untermenschen noch nicht verblasst ist. Ob wir Deutsche es noch jemals lernen, ohne ewige Besserwisserei mit unseren Nachbarn respektvoll umzugehen?

Lohmann: Da zeigt sich also ein deutsches Problem?

Kardinal Müller: Die Verbohrtheit deutscher Politiker und Medienschaffender mit ihrem selbst konstruierten Bild von einem "Polen auf undemokratischen Abwegen" tut jedem nur weh, der dort Land und Leute kennt und vor allem im Geschichtsunterricht nicht geschlafen hat. Von den Leiden und Kämpfen der Polen für Freiheit und Demokratie durch ganz undemokratische Deutsche von Friedrich II von Preußen über Bismarck bis zu Hitler und von ihrer Vorkämpferrolle für den Fall des Eiserenen Vorhangs in Europa bis 1989 will man nichts wissen, sie dafür aber mit den westlichen Werten beglücken (Abtreibung als Frauenrecht, Euthanasie von Kranken und Alten, Frühsexualisierung und Abstufung der Ehe auf eine beliebige Sexpartnerschaft).

Lohmann: Offenbar scheinen manche jetzt ein besonderes Interesse daran zu haben, vor allem einen dicken Schatten auf den Heiligen Papst Johannes Paul fallen zu lassen. Auch manche katholischen Journalisten geben sich als Experten jetzt sehr kritisch und distanziert gegenüber dem Papst, der so segensreich wirkte und mit seiner katholischen Lehre - das wollen wir nicht vergessen - auch damals aneckte und für viele sehr unbequem war. Auch Sie verehren Johannes Paul II. Sehr, sie kannten ihn gut und haben mit ihm zusammengearbeitet. Wie ist Ihre Sicht auf ihn heute, und vor allem: Wie ist Ihre Sicht auf die jetzige Debatte um und über ihn, die ja wohl auf länger angelegt zu sein scheint.

Kardinal Müller: Schon lange waren die üblichen Verdächtigen in den Startlöchern, um das Andenken an Johannes Pauls II. zu beschädigen und damit die von ihnen so gehasste katholische Kirche. Sogenannte kirchennahe Journalisten wollen auch mal mit der Meute heulen und das wohlige Gefühl genießen, wenigstens einmal auf der richtigen Seite zu stehen und als "kritisch Denkende" anerkannt zu werden. Wenn doch die Leute, die mit McCarrick jeden Tag zu tun hatten, nichts sahen, hörten, wussten und aber auch gar nichts eindeutig nach Rom berichteten – wie sollte dann der Papst in 10.000 km Entfernung bewusst einen Wolf im Schafspelz ausbremsen, der über Jahrzehnte so viele erwachsene junge Männer ins Verderben geführt hat. Der kanonische Prozess hat im Jahr 2018 zur Entlassung aus dem Klerikerstand geführt, nachdem ein lange zurückliegender Übergriff auf einen Minderjährigen jetzt erst an die Glaubenskongregation gemeldet wurde.

Lohmann: Der Fall des inzwischen laisierten Kardinals McCarrick wirbelt viel auf und hat wohl nachhaltige Wirkungen. Die Glaubwürdigkeit der Kirche leidet. Benedikt XVI. hatte diesen Mann entmachtet, Franziskus hatte ihn dann rasch wieder rehabilitiert. War das ein Fehler?

Kardinal Müller: Ich möchte keine Stellungnahmen abgeben, die als Schuldzuweisung gewertet werden könnten. Vor allem über Verstorbene richtet allein Gott. Entscheidend ist das, was wir für die Zukunft daraus lernen. Zum Bischof dürfen nur charakterlich feste Personen ernannt werden, die die intellektuellen Fähigkeiten haben, den katholischen Glauben zu vertreten, die der Kirche Christi dienen wollen und nicht von törichtem Ehrgeiz getrieben werden. Ungeeignet sind solche, die dem jeweiligen Papst und römischen Behördenleitern schmeicheln und nach dem Mund reden oder die über persönliche Freundschaftskanäle mit den Entscheidungsträgern verbunden sind und die nur deswegen befördert werden, weil man sich kennt oder Gefälligkeiten erweist. McCarrick ist Vergangenheit. Hoffentlich bastelt man heute nicht wieder an den Bomben, die in dreißig Jahren in den Händen anderer explodieren.

Lohmann: Können Sie uns sagen, warum Kardinal Zen bei Franziskus kein Gehör und keine Audienz bekommen hat? Könnte das mit seiner Sorge und Kritik an der von Kardinal Parolin vorangetriebenen und von Franziskus approbierten neuen Chinapolitik zusammenhängen, von der Experten sagen, die Kirche verrate sich und ihre mentale Unabhängigkeit durch Anbiederei an die kommunistische Führung. Warum wird eigentlich das Abkommen so geheim gehalten? Selbst kirchliche Würdenträger scheinen offenbar nichts von dessen Inhalten zu wissen. Ist das eine vertrauensbildende Maßnahme - gerade gegenüber denen, die in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Geist Christi Widerstand gegen einen kommunistische Infiltration leisteten und für ihre Treue zur Wahrheit viel leiden mussten und unterdrückt wurden.

Kardinal Müller: Im Unterschied zum Papst und Kardinal Parolin ist Kardinal Zen Chinese. Er spricht die Sprache und ist ein Sohn dieser Hoch-Kultur. Er kennt um vieles besser die Machenschaften der atheistischen Diktatur, die im Sinne des Kommunismus die Religion für Opium hält, dessen Verteiler und Opfer man ausrotten darf und soll. Deshalb vertraue ich ihm mehr als anderen Beteiligten. Mir geht darum jedes Verständnis ab für die unwürdige Behandlung, die ihm im Vatikan zuteil wird - weit entfernt von der so oft beschworenen Brüderlichkeit. Die Kirche muss leider auch mit undemokratischen Politikern Kontakt halten, aber mit dem einzigen Ziel, die Religionsfreiheit zu sichern und um laut aufzutreten als Anwalt der Menschenwürde jeder einzelnen Person gegenüber der Staatswillkür. Hier täte die Lektüre der Enzyklika "Mit brennender Sorge" (1937) not, in der Papst Pius XI. den Weg gewiesen hat, wie man mit Wahrheit und Klarheit den katholischen Glauben gegen ein Gott-loses und menschenfeindliches Regime vertritt.


Zitate aus: Wahrheit - Die DNA der Kirche, von Lohmann Martin; Müller Gerhard Kardinal (Bibliographische Angaben siehe unten)

S. 99:
Lohmann: Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken meinte, man könne in Zeiten von geforderter Partizipation nicht mehr von Hirten und Schafen sprechen. Ist das nicht eine billige Anpassung an die Welt und eine Art Unverständnis von dem, was Kirche Jesu Christi ist? Versteckt sich hier nicht ein eklatantes Missverständnis?

Kardinal Müller: Offensichtlich. Und es offenbart sich auch eine traurige Unkenntnis von dem, was der Herr selber sagt und wie er seine Kirche wollte, baut und gestaltet. Eine solche billige Anbiederung an den Zeitgeist hätte nichts mehr mit katholisch zu tun. Ein Präsident des ZdK sollte das eigentlich wissen. Und da Christus selbst viel von Hirten und Schafen spricht, kann es definitiv nichts Diskriminierendes sein. Für die Kirche bleibt richtig und wahr: Das geistliche Amt ergibt sich nicht aus den soziologischen Notwendigkeiten, sodass die Kirche, wie manche dann meinen, die Anfänge der Kirche und die wachsende Profilierung der drei Ämterstufen so interpretieren zu können, als ob die Kirche sich selbst je nach ihren Bedürfnissen ein Amt geschaffen hätte. Der Amtsträger wäre dann nur ein Exponent der Kirche, der Menschen in der Kirche, und nicht der Repräsentant Christi selber, der mit der Kirche als Haupt verbunden ist mit seinem Leib. Bischöfe und Priester/Presbyter sind „kraft des Weihesakramentes nach dem Bilde Christi, des höchsten und ewigen Priesters, zur Verkündigung der Frohbotschaft, zum Hirtendienst an den Gläubigen und zur Feier des Gottesdienstes geweiht und so wirkliche Priester des Neuen Bundes“ (II. Vatikanum, Lumen gentium 28).

S. 109:
Lohmann: Der sogenannte synodale Prozess oder synodale Weg wird von Bischofskonferenz und Zentralkomitee der deutschen Katholiken gemeinsam gestaltet. Die Tatsache, dass sich viele Katholiken nicht vom ZdK vertreten fühlen, scheint man dort immer wieder wegzuwischen. Ist dieses ZdK noch eine zukunftsfähige Institution? Ist es zu politisch und zu einseitig geworden?

Müller: Das ist eine Institution, die eigentlich nicht mehr der Zeit entspricht und auf keinen Fall den Anspruch erheben kann, alle Katholiken in Deutschland zu vertreten. Und tatsächlich äußern viele immer wieder den Eindruck, dass das ZdK – nach seiner Außenwirkung zu urteilen – eher eine politische als eine kirchliche Ausrichtung verfolgt, ohne einzelnen Personen zu nahe treten zu wollen. Ich beziehe mich auf den Gesamteindruck. Das ZdK ist eine Einrichtung, die so nicht mehr in unsere Zeit hineinpasst und dringend der Reform bedarf. Seltsam, dass es hier wohl keinen Reformbedarf zu geben scheint gemäß der Lehre des II. Vatikanums vom Laienapostolat. Wenigstens hört man so etwas nicht, schon gar nicht aus diesem Gremium selbst. Was einige dort gestellte Forderungen mit dem Glauben der Kirche zu tun haben, ist jedenfalls nicht immer ersichtlich. Der Vorsitzende verkündete zum Beispiel, dass keiner aus diesem Kreis beichten gehe und dass der Petrusdienst nur eine aus zufälligen geschichtlichen Machtkonstellationen gewordene Funktion sei, die man nach der Tauglichkeit für die eigene Agenda bewerten müsse.

S. 329-331
Lohmann: Im Jahr 2020 jährte sich der 100. Geburtstag von Karol Woityla. Was bedeutet dieser große Papst und Heilige für Sie, Herr Kardinal?

Kardinal Müller: Johannes Paul II. ist für mich tatsächlich einer der ganz großen Heiligen, der mich als Vorbild der Nachfolge Christi unmittelbar überzeugt. Er hat dem Papsttum das beste Profil für das 21. Jahrhundert gegeben. George Weigel hat ihm in seiner Biografie ein würdiges Denkmal gesetzt. Johannes Paul ist wirklich: ein Zeuge der Hoffnung.

Lohmann: Sie wurden von ihm 2002 zum Bischof von Regensburg ernannt, Sie sind ihm häufig begegnet. Woran erinnern Sie sich besonders?

Kardinal Müller: An viele beeindruckende Begegnungen und Gespräche. In meiner Zeit als Mitglied der Internationalen Theologenkommission und als Experte bei mehreren Bischofssynoden war ich immer wieder zur Teilnahme an seiner Morgenmesse eingeladen. Beim Mittagstisch haben wir dann häufig intensiv über die Fragen der Theologie angesichts der aktuellen Herausforderungen gesprochen. Aber wir sprachen auch über die Situation der Kirche in Deutschland, für die sich Johannes Paul II. stets besonders interessierte. Ich habe immer sehr stark spüren können, wie er in seinem Denken und ganzen Habitus von der Gegenwart Gottes und seiner Gnade durchdrungen war.

Lohmann: Fehlt Johannes Paul II. heute der Kirche?

Kardinal Müller: Irgendwie schon, obwohl er sicher vom Haus des Vaters viel für uns tut. Aber ich sage auch: Ein bisschen mehr Johannes Paul II. wäre für die Kirche von heute sehr segensreich.

Lohmann: Was meinen Sie konkret?

Kardinal Müller: Er war mutig, klar, unbeirrt, Christus treu und in einer marianischen Frömmigkeit verwurzelt. So gesehen ist er ein Vorbild für uns alle. Er war ein Fels und er stärkte seine Brüder (Lk 22,32). Man konnte sich auf ihn verlassen. Er war ein notwendiges Zeichen des Widerspruchs in einer gottvergessenen Welt, die auch in die Kirche hineinragt. Er hat nicht zuletzt viele Priester in ihrem so notwendigen und segensreichen Dienst gestärkt. Er machte deutlich: Diese dienen dem Heil der Menschen nur, wenn sie all ihr Tun und Leiden nach dem Beispiel des Hohenpriesters Jesus Christus ausrichten, dessen Diener sie ja durch und durch sind. Weil Johannes Paul II. auch so gesehen den Durchblick hatte, würde er heute alles tun, um zu verhindern, dass die Priester generell mit den Vorwürfen des Klerikalismus und der Rigidität eingeschüchtert werden. Das Versagen von Individuen in der Kirche, in den Staaten, den Religionsgemeinschaften oder großen Organisationen und Berufsgruppen darf nämlich keinesfalls kollektiv einer ganzen Menschengruppe angelastet werden. So etwas sind die Methoden in totalitären Regimes, die Prozesse machen gegen „die“ Kulaken, „die“ Offiziere, „die“ Ärzte, wie zum Beispiel in den Moskauer Schauprozessen. Es ist wichtig in dieser Zeit der Verweltlichung des Denkens und Lebens und der vielen Selbstzweifel in der Kirche, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wir sollen nicht zu viel Zeit und Kraft aufwenden, um an ständig neuen Schrauben herumzudrehen. „Marta, Marta, du sorgst dich um vieles, nur eines ist notwendig …“ (Lk 10,41).

Lohmann: Sie haben den Lebensschutz angesprochen.

Kardinal Müller: Johannes Paul II. war ein großer Prophet und ein Prophet Gottes ruft uns auf, dem Willen Gottes treu zu bleiben, weil uns das zum Heile gereicht. Im vierten Gebot heißt es, dass wir die Eltern ehren sollen, damit es uns gut geht und wir lange leben auf Erden. Dabei geht es nicht um die Garantie einer persönlichen langen Lebenszeit, die wir uns mit einem guten Verhältnis zu unseren Eltern als Anspruch erwerben könnten. Gemeint ist der Zusammenhang der Verantwortung für das Leben über viele Generationen hinweg. Dass die Tiere einen artgemäßen Lebensraum haben, darum kümmern sich viele mit großem Einsatz. Aber noch mehr brauchen die Menschen die natürlichen Bedingungen der Familie, um leiblich, geistig, religiös, sozial, kulturell heranwachsen und reifen zu können.

Lohmann: Eminenz, nachdem nun viele Aspekte beleuchtet wurden in unserem langen Gespräch, möchte ich abschließend fragen: Wie wird denn nun die Kirche Jesu Christi wieder frei?

Kardinal Müller: Der heilige Johannes Paul II. hat es bei seiner epochalen Rede am Brandenburger Tor 1996 deutlich gesagt: Die Freiheit hat einen Namen: Jesus Christus. Die Kirche wird frei allein durch Ihn, dem wir treu zu sein haben, dessen Botschaft unser Auftrag ist, der gestern ist, heute ist und morgen ist. Johannes Paul II. hat es immer wieder betont, besonders auch an uns Deutsche adressiert, die aus der historischen Schuld in der Vergangenheit die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen müssen: Der Mensch ist zur Freiheit berufen, die er aber nur auf dem Grund der Wahrheit erreicht. Wir müssen neu lernen, Gott selbst als den Mittelpunkt der Kirche, unseres Denkens und unserer Anbetung zu erkennen, Ihm den Eintritt zu gewähren in unser Leben. Je mehr wir uns bemühen, Ihm Raum zu geben, desto freier werden wir. Je mehr wir uns als Seine Kinder begreifen, wächst Freiheit und Friede. Je mehr wir uns trauen, Ihm zu dienen, desto stärker werden wir gegen jeden Irrtum und jede Verführung. Gott ist Liebe. Gott ist Wahrheit. Gott ist Leben. Alle, die „aus Gott geboren sind“ (Joh 1,13), tragen als seine Söhne und Töchter das Wort Gottes und den Geist der Liebe als Erbinformation in sich: Die Kirche ist der Leib Christi und geprägt von ihrem Haupt. Christus ist die Wahrheit in Person. Was ist das geistige Erbgut, die DNA der Kirche anderes als die „Gnade und Wahrheit Jesu Christi, des Wortes, das Fleisch geworden und unter uns gewohnt hat“ (vgl. Joh 1,14.17). Die DNA der Kirche ist die Wahrheit Gottes.

kath.net-Buchtipp:

Wahrheit - Die DNA der Kirche
Von Lohmann Martin; Müller Gerhard Kardinal
Hardcover, 344 Seiten;
2020 fe-medienverlag
ISBN 978-3-86357-277-8
Preis Österreich: 20.40 EUR

Foto (c) Lohmann Media

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Lesermeinungen

 Kant1 23. November 2020 
 

Sind DIE Bischöfe schuld? (2)

Und ich würde tatsächlich sagen: DIE Bischöfe (wobei es selbstverständlich auch Ausnahmen gibt!), weil sie damit einerseits von ihrer eigenen Schuld ablenken wollten (was in den USA übrigens nicht gelungen ist) und damit andererseits den Mißbrauch in der Kirche für ihre kirchenpolitischen Zwecke nutzen konnten (Stichwort „Mißbrauch mit dem Mißbrauch“).


1
 
 Kant1 23. November 2020 
 

Sind DIE Bischöfe schuld? (1)

So notwendig und ermutigend diese Klarstellungen von K. Müller sind, möchte ich ihm doch in einem Punkt widersprechen: DIE Bischöfe sind tatsächlich schuld am Mißbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Deutschland. Warum?
1. Sie haben die Priester nicht gut ausgewählt und die Übeltäter nicht konsequent entfernt.
2. Sie haben sich nicht vor ihre Priester gestellt und Kollektiv-Schuldzuweisungen zurückgewiesen (was K. Müller übrigens bestätigt).
3. Sie haben im Gegenteil die wahren Ursachen für den Mißbrauch in der Kirche verschleiert (z.B. durch die Mißbrauchs„studie“) ...
4. ... und stattdessen das Priesteramt, das Priesteramtsverständnis und das Priesterzölibat für den Mißbrauch in der Kirche verantwortlich gemacht.


1
 
 lesa 22. November 2020 

Christkönigsfest 2020

Lieber@Montfort: Danke für Ihre Rückmeldung! Das Wort Gottes ist lebendiger und wirksamer denn je. Es ist herrlich, wenn es Resonanz findet.
Ein gesegnetes, frohes Christkönigsfest!


1
 
 Montfort 21. November 2020 

Der Artikel erscheint sehr passend zum "Christkönigsfest"! - Teil 1

„Die Kirche ist der Leib Christi und geprägt von ihrem Haupt. Christus ist die Wahrheit in Person. Was ist das geistige Erbgut, die DNA der Kirche anderes als die „Gnade und Wahrheit Jesu Christi, des Wortes, das Fleisch geworden und unter uns gewohnt hat“ (vgl. Joh 1,14.17). Die DNA der Kirche ist die Wahrheit Gottes.“

Danke!

"Die katholische Kirche gewährt denjenigen Gläubigen vollkommenen Ablass, die das Jesu dulcissime, Redemptor gemeinsam (öffentlich) am Christkönigsfest beten; denjenigen, die dieses Weihegebet sonst andächtig verrichten, wird hierfür Teilablass gewährt:"

(V) O liebster Jesus, Erlöser des Menschengeschlechtes, blicke gnädig auf uns herab, die wir in Demut vor deinem Altare knien. Dein sind wir, dein wollen wir bleiben. Damit wir aber noch inniger mit dir verbunden werden, so weiht sich heute jeder von uns freudig deinem heiligsten Herzen. Viele haben dich leider niemals erkannt, viele haben deine Gebote verachtet und dich von sich gestoßen.

(Forts. s. Teil 2)


1
 
 Montfort 21. November 2020 

Der Artikel erscheint sehr passend zum "Christkönigsfest"! - Teil 2

(A) Erbarme dich ihrer, o gütiger Jesus, und ziehe alle an dein heiligstes Herz.
(V) Sei du, o Herr, König nicht nur der Gläubigen, die nie von dir gewichen sind, sondern auch der verlorenen Söhne, die dich verlassen haben.
(A) Gib, dass sie bald ins Vaterhaus zurückkehren, damit sie nicht vor Elend und Hunger zugrunde gehen.
(V) Sei du König auch über die, welche durch Irrtum getäuscht oder durch Spaltung von dir getrennt sind.
(A) Rufe sie zum sicheren Hort der Wahrheit und zur Einheit des Glaubens zurück, auf dass bald eine Herde und ein Hirt werde.
(V) Verleihe, o Herr, deiner Kirche Wohlfahrt, Sicherheit und Freiheit. Schenke allen Völkern Ruhe und Ordnung. Gib, daß von einem Ende der Erde bis zum andern der gleiche Ruf erschalle:
(A) Lob sei dem göttlichen Herzen, durch das uns Heil gekommen ist. Ihm sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit. Amen.

Quelle: www.heiligenlexikon.at

Gefunden hier:

christlichefamilie.at/christkonigsfest/


2
 
 Montfort 21. November 2020 

Ihr Hinweis, liebe @Lesa

auf das "Duo" der "zwei Zeugen" in Offb 11, 4-12 ist großartig!

Danke!


1
 
 Herbstlicht 21. November 2020 
 

Danke, Eminenz!

Ein hervorragendes Interview!
Klarsichtig, offen die Probleme benennend, unabhängig gegenüber dem gerade vorherrschenden Zeitgeist.
Gäbe es mehr Kardinäle bzw. Bischöfe solchen Formats hätte die Kirche nach aussen ein viel deutlicher erkennbares Profil und würde nach innen mehr Orientierung und Halt geben.

Danke auch an kath.net für das Interview!
Auf mich wirkt es aufbauend!


3
 
 lesa 21. November 2020 

Die Wahrheit ist die DNA der Kirche und ihr Lebenselixier

@salvian: So ist es: "die Aushöhlung der sakramentalen Verfassung der Kirche durch Theologen, Laienfunktionäre und Kirchenjournalisten" geht Hand in Hand mit politischem und sozialem Niedergang.
Wie viele Verwirrte, Kranke, Zerbrochene lässt der der Abfall vom Glauben und der Glaubenspraxis zurück!
Danke für dieses Interview! Es gibt Orientierung, Salz und Licht. Medizin für den verdunkelten und erkrankten Organismus von Kirche und Welt. Es ist nicht mehr Zeit für relativistisches, zersetzendes oder gar irreführendes Zerreden! Die Wahrheit ist die DNA der Kirche und ihr Lebenselixier!
@thiemo: Von einem „Duo“ spricht die heutige Tageslesung Offb 11, 4-12
Die „beiden Zeugen“ waren lästig, man brachte sie um, aber nach dreieinhalb Tagen kam wieder Lebensgeist in sie. In der Parallellesung 1 Makk 6, 1-13 sehen wir, wie die Juden die Greuel von den Altären entfernten, die der gottlose Antiochus hatte dort aufstellen lassen. Antiochius ging es am Ende miserabel. Veritas vincit!


2
 
 Rolando 21. November 2020 
 

Konrad Georg, ThomasR

Zusammenfassung, das Wichtige wird vernachlässigt, das Unnütze wird hervorgehoben. Müsste eine Folge der sog. Anthrosophosischen Wende sein, der Mensch steht im Mittelpunkt, was Gott will, wird ausgeblendet. Viele verstehen das nicht, glauben unbewusst den oft nutzlosen ZdK Aktivitäten. Das ZdK ist nicht die Leitschnur, sondern der kath. Katechismus.


3
 
 Konrad Georg 20. November 2020 
 

Spätestens auf dem Katholikentag 1968

war ersichtlich, das dieses Konstrukt ZdK antiempirisch und antikatholisch in Zukunft agieren würde.
@ Salvian, genau das will ich immer wieder darstellen, daß die 68er ohne die Neukatholischen nicht so erfolgreich in all ihren Aktivitäten geworden wären. Die Basis für all das Folgende, der Kampf gegen Humanae Vitae! Statt die Rötzer´schen Erkenntnisse den Eheleuten mitzugeben, hat man sie in eine geistige Verhütungs-Zwickmühle geführt. Statt lustvolles Eheleben Streit und Zerwürfnis.

Das ist ja nur ein winziger Ausschnitt der Verstörung.


3
 
 ThomasR 20. November 2020 
 

Gelder (von Kirchensteuereinnhamen ) die jährlich in die ZdK von der Amtskirche transferriert werd

sind dringendst gebraucht im Lebensschutz.
Über Einrichtung der Fraunhäuser für ungewollt schwanger gewordene sozial schwache und jugendliche Mütter kann das ungeborene Leben gerettet werden.
Entscheidung ZdK sowie unendliche und nichtsbringende Diskussionen (außer Zeit- und Geldverschwendung) statt Lebenschutz zu finanzieren ist in meinen Augen gottlos.


3
 
 Thieme 20. November 2020 
 

Das neue Duo vom Balkon ??


0
 
 Chris2 20. November 2020 
 

Ein großartiger und mutiger Hirte.

Das Buch wird allsogleich bestellt. Zum Thema der Herrschaftsformen: Ich stelle mir übrigens gerade den Satz "Mein Königreich ist nicht von dieser Welt" ins Heute in Deutschland übersetzt vor. Obwohl. Nein, ich lasse es lieber...


1
 
 Chris2 20. November 2020 
 

War denn das ZdK jemals keine Pressurgroup?

@Salvian: Touché. Ich unterschreibe Ihnen jedes Wort.


5
 
 SpatzInDerHand 20. November 2020 

In steigendem Maße lese ich Kardinal Müller gern!

Ich schätze seine Einschätzungen sehr! Danke für das Interview und die guten Fragen von Herrn Lohmann!!


6
 
 Salvian 20. November 2020 

Was wird aus der sakramentalen Kirche, was aus dem demokratischen Rechtsstaat?

Es ist bitter, als Christ in einer Zeit leben zu müssen, in der buchstäblich der Teufel los ist. Ein Trost ist es da, dass sich Kardinal Müller immer wieder als Leuchtturm bewährt, der wirklich Orientierung geben kann.

Was Deutschland betrifft, fällt mir auf, dass die Aushöhlung der sakramentalen Verfassung der Kirche durch Theologen, Laienfunktionäre und Kirchenjournalisten sich praktisch im Gleichschritt mit der Selbstaufgabe des demokratisch verfassten Rechtsstaats vollzieht. Letztere zeigt sich u. a. in der Delegierung von immer mehr Staatsverantwortung an anonyme Bürokraten in Brüssel, in der Umgehung des Parlaments bei wichtigen Regierungsentscheidungen, in der Erhebung von Meinungsumfragen zum obersten Orakel der Politik, in der Selbstgleichschaltung der großen Medien und ganz aktuell in der Zustimmung der gewählten Volksvertreter zu einem Ermächtigungsgesetz für einen Gesundheitsminister, der sich für seinen Posten als Lobbyist der Pharmaindustrie qualifiziert hat.


9
 
 garmiscj 20. November 2020 

Danke Kardinal Müller!

Jedes Wort des Kardinals spricht mir aus dem Herzen! Er kann es nur viel besser formulieren :)
Um nur auf einen Teilaspekt einzugehen: die mächtigen linken Hasspolitiker fallen gerade wieder über Polen und Ungarn her, indem sie die Auszahlung von EU - Geldern an das sogenannte Rechtsstaats - Prinzip knüpfen wollen. Alles, was nicht der allgemeinen Linksideologie entspricht, ist allerdings dann leider nicht rechtsstaatlich.


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