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Benedikt XVI. empfing eine junge Frau an ihrem wohl schwersten Tag

9. Februar 2023 in Spirituelles, 9 Lesermeinungen
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„Es sollte einer der schönsten Tage im Leben von Veronika Marton werden, aber es kommt anders. Wenige Monate vor ihrer Hochzeit stirbt ihr Verlobter bei einem Autounfall.“ – Beitrag von Ingrid Wagner/Bistum Regensburg


Regensburg (kath.net/Bistum Regensburg) Es sollte einer der schönsten Tage im Leben von Veronika Marton werden, aber es kommt anders. Wenige Monate vor ihrer Hochzeit stirbt ihr Verlobter bei einem Autounfall. Am Tag der geplanten Hochzeit, am 20. August 2016, erfährt Veronika Anteilnahme und Trost von ganz unerwarteter Stelle: Papst em. Benedikt XVI. empfängt sie im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten und feiert mit ihr die Hl. Messe. Benedikt XVI. hat tröstende Worte für Veronika. Ihre Freundin Ingrid Wagner, die um die Begegnung gebeten und sie dorthin begleitet hat, erzählt.

Es war ein schöner sonniger Morgen, als wir an einem Samstag mitten im August, am Festtag des heiligen Bernhard von Clairvaux, von den Schweizer Gardisten an der Porta St. Anna abgeholt und mit dem Auto zum Klösterchen in den Vatikanischen Gärten gefahren wurden zu einer besonderen Begegnung mit Papst Benedikt.

Eigentlich wäre es der Hochzeitstag von Veronika Marton gewesen. Sie wollte am 20.08. ihren Josef heiraten. Alles war bereits vorbereitet; das Hochzeitskleid gekauft, die Kirche und das Wirtshaus bestellt. Am Tag der Bekehrung des heiligen Paulus, am 25.01.2016, hatte Josef, ihr Verlobter, einen tödlichen Autounfall. Er konnte nichts dafür. Ein Auto hat ihn frontal erwischt, er starb noch am Unfallort. Josef war ein sehr gläubiger junger Mann, der Jesus und die Kirche geliebt hat. Sein Lieblingsheiliger war der heilige Paulus.


Vroni hat mich einige Wochen nach der Beerdigung gefragt, ob ich an ihrem „Hochzeitstag“ mit ihr nach Rom fahren würde. Sie möchte gerne diesen besonderen Tag dort verbringen. Ich habe zugesagt und mir insgeheim gedacht: „Was mache ich denn mit ihr an diesem Tag in Rom?“

Mir kam die Idee, ob ich vielleicht den emeritierten Papst Benedikt um eine Begegnung mit ihm bitte. Ein befreundeter Priester, dem ich den Gedanken erzählt habe, hat mich bestärkt, ihm einfach an die offizielle Adresse des Vatikans zu schreiben. Gesagt, getan. Ich habe mich kurz vorgestellt und ihm die Geschichte von Josef und Vroni geschrieben. Drei Seiten mit der Hand. Vroni wusste nichts davon. Durch meine Zeit in Regensburg bei der Jugend 2000 habe ich vor vielen Jahren Georg und Joseph Ratzinger kennengelernt. Immer wieder gab es kleine Begegnungen, die mich wohl auch zu diesem Schritt ermutigt haben.

Wenige Wochen nach meinem Brief kam ein Anruf aus dem Vatikan mit der Zusage, dass Papst Benedikt den Brief bekommen hat und er sich sehr freut, uns zu empfangen und mit uns die Heilige Messe zu feiern. Die Überraschung und Freude von Vroni und auch von mir waren übergroß. So sind wir also nach Rom geflogen. Fesche Dirndl und viele Köstlichkeiten aus Bayern hatten wir im Gepäck. So viel, dass Bischof Gänswein uns mit der Frage empfangen hat, ob wir bei ihnen einziehen wollen, als er unseren großen Rollkoffer sah.

Die Heilige Messe war sehr einfach und sehr schön. Zu Beginn hat Papst Benedikt Vroni direkt angeschaut und gesagt: „Veronika, heute ist ein sehr schwerer Tag für Sie. Es gibt Zeiten im Leben eines Menschen, da ist es sehr schwer, an die Liebe Gottes zu glauben.“ Dann hat er auf das große Kreuz hinter sich gezeigt und gesagt: „Dann ist es besonders wichtig auf das Kreuz zu schauen und vom Kreuz allen Trost, alle Kraft und alle Liebe zu empfangen.“

Nach der Heiligen Messe konnten wir noch mit ihm sprechen. Er hat zu Vroni gesagt, dass er sehr viel für sie gebetet hat. Er war sichtlich erfreut über unser „Dirndlgwand“ und über unsere Mitbringsel aus Bayern. Auch war er sehr interessiert an unserer Arbeit, die wir für die Kirche tun. Vroni hat zu der Zeit fürs Basical gearbeitet, ein christliches Orientierungsjahr für junge Menschen in Augsburg und ich für Neuevangelisierung und Berufungspastoral im Bistum Passau. Was für ein Trost und was für eine Freude, die uns der Heilige Vater geschenkt hat, an diesem für Vroni so schweren Tag.

Inzwischen ist Vroni bei den Bethlehemschwestern in St. Johann im Pongau in Österreich eingetreten. Ich bin sicher, dass das Gebet von Papst Benedikt ihr geholfen hat, im Leiden den Herrn noch tiefer zu finden. Und wenn es auch heute immer wieder Zeiten gibt, wo es schwer ist, hilft uns die Erinnerung an die Begegnung mit Papst Benedikt und seine Einladung, immer wieder aufs Kreuz zu schauen und vom Herrn her alle Kraft und allen Trost und alle Liebe zu empfangen.

Danke, verehrter und geliebter Papst Benedikt – dafür und für so vieles andere mehr.
Ingrid Wagner

Einkleidung von Sr. MariaVita: Veronika Marton ist mittlerweile in die monastische Familie der Bethlehemschwestern in Österreich eingetreten. Sie heißt jetzt Schwester MariaVita. Im Jahr 2012 war Veronika für mehrere Monate als Praktikantin in der Presse- und Medienabteilung des Bistums Regensburg tätig.

Ingrid Wagner gründete und leitete viele Jahre die Jugend 2000 im Bistum Regensburg. Heute leitet sie das Referat Neuevangelisierung im Bistum Passau sowie das neue Projekt HOME am Passauer Domplatz. HOME umfasst vier Bereiche: eine Jüngerschaftsschule, ein Gebetshaus, ein Café und HomeHilft.

Foto links: Papst em. Benedikt XVI. empfängt im August 2016 Veronika Marton (links) und Ingrid Wagner (rechts), Foto © privat – Foto rechts: Einkleidung von Sr. MariaVita/Veronika Marton © privat


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Lesermeinungen

 Chris2 10. Februar 2023 
 

Liebe(r) @Hope F.

Ich bin zwar leider kein großer Beter vor dem Herrn ("keine Zeit"), aber ich werde Sie ins Gebet einschließen. Ich bin z.B. in die mit weitem Abstand schwerste und dunkelste Krise meines Lebens geraten, weil ich in "Liebesdingen" von falschen Voraussetzungen ausgegangen war und die vermeintlich 100% sichere Faktenlage erst nach Jahrzehnten aktiv geklärt habe (auch aus falsch verstandener Rücksichtnahme). Doch jetzt kann es keine Auflösung des Missverständnisses mit "Happy End" wie im Film mehr geben. Immerhin hat mir Gott eine ganz wunderbare Frau geschenkt, die mir geduldig zuhört und es mir dadurch leichter macht, mit dieser Wunde umzugehen. Eine Rückkehr in mein damaliges Umfeld, das mir menschlich wie religiös DIE Heimat war, ist aber immer noch schwierig - obwohl ich heute weiß, dass mir alle nur helfen wollten.
Möge Gott Ihnen Hoffnung und echte Freunde schenken!


0
 
 Hope F. 10. Februar 2023 
 

Krise

Auch ich befinde mich gerade in einer schweren Krise. Langjährige Weggefährten haben mich bitter enttäuscht. Ich habe das Vertrauen zu Menschen gänzlich verloren. Einen Sinn kann ich darin nicht erkennen zumal ich nie das Glück hatte, den richtigen Partner zu finden. Ich brauche dringend Eure Unterstützung im Gebet, in der Hoffnung, daß sich alles noch zum Guten wendet. Aber meine Hoffnung schwindet mit jedem Tag. Dabei habe ich alles getan, wirklich alles, um meinen Weggefährten zu helfen. Ich bin verzweifelt.


0
 
 Maxim 9. Februar 2023 
 

Deo gratias

Wenn man dieses Schicksal liest, wird einem erst wieder klar, wie dankbar man für seine Ehe sein kann. Nicht umsonst haben wir, meine Frau und ich,
letztes Jahr zu unserer "goldnen Hochzeit" mit den Gästen einen Dankgottesdienst besucht.
Liebe Gottesmutter und Schutzengel wir danken Euch hoffentlich täglich!


3
 
 JP2B16 9. Februar 2023 
 

Laudetur Jesus Christus ...

...ein wundervolles Zeugnis, dass einem die Tränen in die Augen treibt! So tragisch auch die Umstände waren, die Wege Gottes bleiben unerforschlich, aber sind stets gut für unser (und anderer) Seelenheil.


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 Chris2 9. Februar 2023 
 

Ein Rat an alle in einer schweren Krise:

Buchstäblich niemand ist davor gefeit, quasi über Nacht und ohne für Außenstehende erkennbaren Grund in eine tiefe und schwere mentale Krise zu fallen. Wenn sich also scheinbar Euer komplettes Umfeld, das vorher immer normal und vernünftig dachte und handelte, sich plötzlich seltsam und widersprüchlich zu verhalten und nichts mehr zusammenzupassen scheint: Bitte sprecht mit jemandem und klärt vor allem mögliche Missverständnisse auf. Thema vielleicht heikel? Ein Priester darf aus der Beichte NICHTS weitergeben, Ihr könnte also zu JEDEM Thema Klartext reden! Nicht, dass Ihr Euch unnötig das Leben zur Hölle macht! Tipp an Außenstehende, wenn man beobachtet, dass jemand offenbar in einer mentalen Krise steckt: Kein Herumgedruchse und Andeutungen, sondern klare Fragen unter Freunden und 4 Augen ("Sag mal, was ist da los?", "Warum fragst Du sie nicht endlich?"). Und nicht von "Mir kann keiner helfen" abwimmeln lassen.


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 nazareth 9. Februar 2023 
 

Danke für diesen überaus berührenden Artikel!


4
 
 Chris2 9. Februar 2023 
 

Sehr trostreich

für alle, die schwere Krisen durchmachen oder blind in tiefster Dunkelheit herumirren. Mögen sie alle wieder ans Licht finden, sich alles zum Guten wenden und sie vielleicht sogar erkennen, wofür diese Zeit gut war. So wie die Kirche hoffentlich erkennen wird, was ihr der Heilige Geist mit dem aktuellen Pontifikat sagen möchte...


4
 
 winthir 9. Februar 2023 

Es sind manchmal die kleinen Geschichten,
die das Leben lebenswert machen.


5
 
 Feuersgluten 9. Februar 2023 
 

Danke

Ein sehr schöner Bericht. Danke an die Verfasserin und an kath.net für die Veröffentlichung.
Ja, alles liegt in Gottes Händen. Öffnen wir uns Gottes Willen.


6
 

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