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Lebt nicht mit der Lüge! - Leseprobe 4

17. Juni 2023 in Buchtipp, 5 Lesermeinungen
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Leseprobe 4 aus dem neuen „New York Times-Bestseller“-Buch „Lebt nicht mit der Lüge!“ von Rod Dreher, dem bekannten US-Autor der „Benedikt-Option“.


Linz (kath.net) 

Kunderas Beobachtungen, die aus seiner eigenen Erfahrung mit dem Kommunismus herrühren, sind von bleibender Bedeutung. Seit etwas mehr als einem Jahrzehnt, seit der Erfindung des Smartphones, der sozialen Medien und der Bekennerkultur, die sie erzeugt haben, haben wir mehr darüber erfahren, wie Menschen – Jugendliche und junge Erwachsene zumeist – sich ein Leben erschaffen, das geeignet ist, auf Instagram gepostet zu werden. Das bedeutet, dass sie Dinge tun und von sich geben, inbegriffen die Mitteilung von höchst persönlichen Informationen, um das Image eines Lebens zu konstruieren, das ihre Altersgenossen als attraktiv und erstrebenswert beeindruckt – ganz gleich, ob sie diese persönlich kennen oder nicht. Sie leben, um die Zustimmung anderer zu gewinnen, die sich in Likes auf Facebook oder anderen Zeichen der Bestätigung ausdrückt.

Die Psychologin Jean Twenge hat bei Jugendlichen der ersten Generation, die mit Smartphones und den sozialen Medien aufgewachsen sind, einen beträchtlichen Anstieg an Depressionen und Selbstmorden festgestellt. Sie beschreibt diese Jugendlichen, die „am Rande der schlimmsten Krise der psychischen Gesundheit seit Jahrzehnten“ stehen, und sie ist der Meinung, dass „ein Großteil dieser Verschlechterung auf ihre Handys zurückgeführt werden kann“.[i]

Das Gefühl, tief unglücklich zu sein, geht auf die Isolation zurück, die sie empfinden, obwohl sie dank der internetfähigen Smartphones über die sozialen Netzwerke mit mehr Menschen in Kontakt stehen als jede Generation zuvor. Die Smartphone-Kultur hat die sozialen Ängste, die sie empfinden, tiefgreifend verstärkt, da die Informationen, die sie über ihre Handys erhalten, sensible Jugendliche – vor allem Mädchen – davon überzeugen, aus dem spannenderen Leben, das andere führen, ausgeschlossen zu sein.


Natürlich führen die meisten ihrer Altersgenossen kein interessanteres oder intensiveres Leben. Sie sind nur besser darin, wie sie ihre Bilder online stellen. Heute leben die jungen Leute in der Illusion – keine ist vermutlich größer als diese –, Teil eines realen sozialen Netzwerks zu sein. In Wirklichkeit wird durch diese Technologie und die daraus entstandene Kultur die Atomisierung und radikale Vereinsamung verstärkt, die totalitäre kommunistische Regierungen den von ihnen unterjochten Völkern auferlegten, um sie leichter kontrollieren zu können.

Und da sie sich daran gewöhnt haben, Unmengen von persönlichen Daten den Anbietern zur Verfügung zu stellen, indem sie sich online durch ihren Alltag bewegen, machen sich diese jungen Leute extrem anfällig für Manipulationen durch Unternehmen und Außenstehende. Unverblümt gesagt: Wir werden konditioniert, eine verwestlichte Version von Chinas Sozialkreditsystem zu akzeptieren, das die Grundsätze des politischen Kults der sozialen Gerechtigkeit durchsetzt. Wenn das bei uns Wurzeln schlägt, wird es keinen Ort mehr geben, an dem man sich verbergen kann. Christen und andere Menschen, die sich weigern, sich anzupassen, werden gezwungen sein, einen Weg zu finden, um trotz allem in der Wahrheit leben zu können.

Deshalb wird das Zeugnis der Menschen, die unter dem harten Totalitarismus ein Leben in der Wahrheit realisierten, so dringend benötigt.

Schutz vor dem aufziehenden Sturm

Im Westen leben wir heute unter dekadenten, prätotalitären Bedingungen. Soziale Atomisierung, weitverbreitete Vereinsamung, das Aufkommen von Ideologien, weitverbreiteter Vertrauensverlust in Institutionen und andere Faktoren haben die Gesellschaft für die Versuchung des Totalitarismus empfänglich gemacht, dem sowohl Russland als auch Deutschland im vergangenen Jahrhundert erlegen sind.

Außerdem stehen die intellektuellen, kulturellen, akademischen und unternehmerischen Eliten unter dem Einfluss eines linken politischen Kults, der auf der sozialen Gerechtigkeit basiert. Dies ist jedoch eine militant illiberale Ideologie, die alarmierende Gemeinsamkeiten mit dem Bolschewismus aufweist einschließlich der Einteilung der Menschheit in Gute und Böse. Diese Pseudoreligion scheint in einer nachchristlichen Gesellschaft auf ein Bedürfnis nach Sinn und moralischer Zielsetzung zu treffen und versucht eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, indem sie alle, die ihren strengen Dogmen widerstehen, dämonisiert, ausschließt und sogar verfolgt.

Schließlich bereitet die Übernahme und Förderung progressiver sozialer Werte durch das Großkapital (Big Business) und das Aufkommen des „Überwachungskapitalismus“ – die verkaufsgesteuerte Analyse individueller, von elektronischen Geräten gesammelten Daten – den Westen darauf vor, eine Version des chinesischen Sozialkreditsystems zu akzeptieren. Wir werden konditioniert, unsere Privatsphäre und unsere politischen Freiheiten zugunsten von Komfort, Bequemlichkeit und einer künstlich aufgezwungenen sozialen Harmonie aufzugeben.

Das ist die „schöne neue Welt“ des 21. Jahrhunderts. Christliche Dissidenten werden nicht fähig sein, einen wirksamen Widerstand zu organisieren, wenn sie ihre Augen nicht offen halten und sich nicht auf die Ausrichtung und die Methoden der Ideologie der sozialen Gerechtigkeit konzentrieren und die Art und Weise, wie Datenerfassung und -manipulation von „woken“ Kapitalisten und Ideologen der sozialen Gerechtigkeit mit institutioneller Autorität benutzt werden, um die Kontrolle durchzusetzen.

Es wird so kommen, und zwar schnell. Wie sollen wir Widerstand leisten? Das ist das Thema der zweiten Hälfte dieses Buches.

[i] Jean Twenge, »Have Smartphones Destroyed a Generation?«, in: The Atlantic, September 2017, theatlantic.com/magazine /archive/2017/09/has-the- martphone-destroyed-a-generation/534198/.

kath.net Buchtipp
Lebt nicht mit der Lüge!
Rod Dreher
272 Seiten
2023 Media Maria
ISBN: 978-3-947931-48-4
Preis Österreich: 22,70 Euro


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Lesermeinungen

 Joerg Dwigs 18. Juni 2023 
 

@lesa

Genau, links und rechts ist subjektiv, denn wo ich bin da ist immer die Mitte.


0
 
 raquel roper 18. Juni 2023 
 

@karl.k

Das sagen Sie dem Richtigen. @Chris2 scheint mir ein sehr sehr rechter Geselle zu sein, bei allen was so Recht ist.


1
 
 lesa 18. Juni 2023 

Dann ist da auch noch die Hoffnung des Samenkorns ...

Danke für die Leseprobe mit dieser frappierend treffenden Analyse! Die Dinge müssen bewusst gemacht werden, damit wenigstens einige nicht "mitlaufen" und eventuell eine Wende möglich ist.
@Karl k: Um einen "linken oder "rechten Rand" auszumachen, fehlt weitgehend der Maßstab.Außer den (oft subjektiv benannten") "Rändern" gibt es auch noch die Schubladen und die Zeigefinger. Da muss jeder selber aufpassen.
@chris 2: Was tun? "Dann ist da auch die Hoffnung des Samenkorns, dem der Herr ungeahnte Wirksamkeit geben kann: "Vom Gebet her kann der Hl. Geist jegliches Tun oder Leiden des Beters, wie unscheinbar und verborgen es auch sein mag, durchseelen. Er trägt es so hinüber und hinein in das Ganze des Gottesreiches, dorthin, wo es einmal nach Gottes ewigem Plan als ein unersetzlicher Edelstein im himmlischen Jerusalem offenbar werden wird." (H. Spaemann)
Wenn unsere kleine Kraft in die Kraft Gottes gelegt wird, fürchtet sie keine Hindernisse, da der Sieg Gottes gewiss ist. (Benedikt XVI.)


0
 
 karl.k 18. Juni 2023 
 

@Chris2

Ein Patentrezept gibt es sicher nicht, aber versuchen Sie es mal damit: Im Leben und insbesondere bei den Wahlen, den linken und den rechten Rand meiden wie die Pest.


3
 
 Chris2 17. Juni 2023 
 

Zutreffende Analyse

Perfekt zusammengefasst im Satz "Im Westen leben wir heute unter dekadenten, prätotalitären Bedingungen.".
Was können wir neben unserem Gebet tun, dass es zumindest nicht mehr als "prä" wird...?


0
 

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