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,Schwäche des Christentums sorgt mich mehr als Stärke des Islams’

3. August 2007 in Schweiz, keine Lesermeinung
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Bischof Paul Hinder, Apostolischer Vikar für Arabien, sprach im Interview über Christen in Arabien und die Islamisierung des Westens.


Zürich (www.kath.net) Auf Heimaturlaub ist derzeit Paul Hinder, Apostolischer Vikar für Arabien. Er vermisst zwar die Schweizer Berge, aber nicht unbedingt die kirchliche Landschaft, verriet der Kapuzinerpater im Interview mit dem „Blick“.

„Die Golfstaaten sind meine neue Heimat. Wenn schon Bischof, dann lieber in Arabien als in der Schweiz.“ Warum? Hinder: „Bei uns sind die Kirchen voll und die Gläubigen enorm für ihre Kirche engagiert. In der Schweiz scheint mir das alles viel schwieriger.“

Kein Kirchturm

Seine Bischofskirche in Abu Dhabi (Arabische Emirate) fasse 1.200 Menschen und sei jeden Sonntag überfüllt, erzählt er. Einen Kirchturm habe kein Gotteshaus in den Golfstaaten.

„Das wäre gar nicht erlaubt. Eine Ausnahme ist die alte Kirche in Aden (Jemen). Sie wurde noch unter britischer Kolonialherrschaft gebaut und trägt einen kleinen Turm. Ein Unikum.“

Um Gotteshäuser zu bauen, sei man auf den Goodwill der entsprechenden Regierung angewiesen, und „der ist sehr unterschiedlich“. Der Bedarf wäre groß. „Aber für jede neue Kirche brauchts lange und komplizierte Verhandlungen. In gewissen Ländern ist es ganz unmöglich.“

Viel dringlichere Probleme

Über einen Turm auf seiner Bischofskirche würde sich Hinder freuen. „Aber wir haben viel dringlichere Probleme. Ich wäre schon froh, wenn die Christen bei uns ungestört ihren Glauben leben dürften. Vielleicht wäre es auch nicht sinnvoll, wenn in dieser islamisch geprägten Region eine christliche Kirche hervorstechen würde.“

Zur Minarettdebatte meinte Hinder: „Das Minarett hat für Muslime mindestens einen so grossen Stellenwert wie für uns der Kirchturm. Über die Bauvorschriften kann man ja dafür sorgen, dass solche Minarette in einem vernünftigen Rahmen bleiben.“

Minarett-Verbot ist „kontraproduktiv“

Eine Minarett-Verbotsinitiative hält der Bischof für „unnötig und absolut kontraproduktiv“, denn: „Wer Arbeitskräfte aus islamischen Ländern rekrutiert, muss ihnen auch das Recht auf Religionsausübung zugestehen.“

Die Verbotsinitiative vermittelt den Muslimen seiner Ansicht nur: „Der Westen macht schöne Worte. Aber wenn es ernst wird, setzt er uns Schranken.“ Die Konsequenzen müssten dann die Christen in den arabischen Ländern tragen, befürchtet der Apostolische Vikar.

„Auch uns würden neue Steine in den Weg gelegt. Gerade weil ich die Situation in den arabischen Staaten kenne, schätze ich den Wert der Religionsfreiheit. Die Schweiz sollte Sorge dazu tragen. Und sie auch anderswo einfordern und nicht aus Rücksicht auf Geschäftsinteressen beide Augen verschließen.“

Angebliche Stärke des Islam

Zu einer möglichen Islamisierung des christlichen Europas meinte Bischof Hinder: „Die Schwäche des Christentums in Europa sorgt mich mehr als die angebliche Stärke des Islam.“

Die fundamentalistischen Auswüchse im Islam bis hin zum Terrorismus sind seiner Ansicht nach „eher Zeichen einer Identitätskrise als von Stärke“, denn: „Je mehr einer um seine Identität fürchtet, desto mehr grenzt er sich ab. Europa sollte nicht den gleichen Weg gehen.“

Natürlich gebe es im Islam „eine Tendenz, die auf Weltherrschaft hinstrebt“, betonte Hinder. Er nannte als Beispiel Bosnien: „Warum hat Saudi-Arabien gleich nach dem Krieg dort so viele neue Moscheen gebaut, wo doch andere Hilfe viel nötiger gewesen wäre? Es geht um Präsenzmarkierung. Insofern habe ich sogar Verständnis für die Sorgen der Leute, die Minarette verbieten wollen. Aber ihr Weg ist falsch.“

Eigene Werte stärken

Seine Vision heißt: „Die eigenen Werte stärken: Demokratie, Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit. Aber auch eine Besinnung auf das eigene religiöse Fundament, das ein christliches ist – ich sage bewusst nicht: ein katholisches. Allein das Pochen auf aufklärerische Ideale verbunden mit dem heute üblichen praktischen Atheismus wird die Gefahr nicht bannen können.“



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