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| Ubi Petrus, ibi Ecclesia.24. November 2008 in Schweiz, keine Lesermeinung Bischof Huonder (Chur) vor Priesterrat: Es muss also um die Frage gehen, wie wir die Vorgaben der Kirche, das klare Wort des Nachfolgers Petri in der Frage des Sakramentes der Versöhnung, in einer guten Pastoral für das Heil der Seelen umsetzen und h Chur (kath.net) Am 12. Oktober dieses Jahres wurde Mutter Maria Bernarda Bütler heiliggesprochen. Sie wurde in den Kanon der Heiligen, ins Verzeichnis jener aufgenommen, welche die Kirche als Heilige anerkennt und zu deren Verehrung sie uns einlädt. Maria Bernarda ist eine Heilige aus unserer Mitte und spricht deshalb unser Herz ganz besonders an. Brauchen wir doch Menschen aus unserer Nähe, die uns Vorbild sind und uns auf unserem eigenen Glaubensweg weiterhelfen; Menschen, die Gott und uns nahe stehen. Maria Bernarda ist eine Heilige der Caritas, des diakonischen Auftrages der Kirche. Sie hat im Dienst an der Jugend und im Dienst an den Kranken Großartiges geleistet. Doch hat sie dies immer als Frau der Kirche getan, nicht gegen die Kirche, nicht an der Kirche vorbei, sondern mit der Kirche und in der Kirche. In meinem Eröffnungswort der neuen Amtsperiode des Priesterrates im vergangenen Juni habe ich als Grundlage für unser gemeinschaftliches Handeln als Priesterrat - heute nehmen wir den Rat der Laientheologinnen, Laientheologen und Diakone dazu - auf den Weg der Kirche hingewiesen. Nur auf dem Weg der Kirche erreichen wir eine gute und zielführende Seelsorge. Wichtig ist für uns das Beschreiten des Weges der Kirche auch bei der Thematik, die wir heute gemeinsam angehen. Auf diesen Weg wollen wir uns nun ganz konkret einlassen - und wir können es aus einer tiefen Liebe zur Kirche und aus einem Bewusstsein heraus, dass die Kirche das Werk Christi ist und sich als dieses Werk aus dem vom Herrn gelegten Fundament entwickelt und entfaltet hat. Wir stehen in einer wunderbaren Kontinuität drin, die letztlich aus dem Willen des Herrn selber hervorgegangen ist. Mutter Maria Bernarda hat, wie ich es angedeutet habe, aus einer tiefen Verbundenheit mit der Kirche heraus gewirkt. Sie kann uns auch diesbezüglich ein Vorbild sein und ihre Hilfe anbieten. Von ihr sind die Worte bekannt: "Bis zum letzten Atemzug teile ich mit dir, heilige Mutter Kirche, Freud und Leid; wirst du verfolgt, bin ich mit dir verfolgt; wirst du gelästert und beschimpft, so leide ich mit dir Schimpf und Lästerung; bist du in Trauer gehüllt, ist auch mein Herz betrübt; feierst du einen Sieg, so frohlockt darob meine Seele." Aus dieser tiefen Liebe zur Kirche ging ihr ganzes Wirken hervor, und diese Liebe zur Kirche ist Teil jenes Weges, der Maria Bernarda zur Heiligkeit führte und sie uns als Heilige, als Vorbild, als Beispiel vor Augen hält. Sie stehe uns jetzt bittend und helfend zur Seite, wenn wir miteinander die Erneuerung des Sakramentes der Versöhnung besprechen und anstreben. Wer ist die Kirche? Diese Frage wird mir etwa gestellt, wenn ich auf den Weg der Kirche verweise. Gerne fügt man alsdann hinzu: Wir sind die Kirche. Ich würde sagen, wir gehören zur Kirche, wir sind sie nicht einfach so. Wir gehören ihr durch Gottes Gnade an. Wir dürfen sie auch durch Gottes Gnade mitgestalten und aufbauen. Aber die Kirche ist mehr als das, was wir sind. Die Kirche ist jene geheimnisvolle Gemeinschaft, die Christus ins Leben gerufen hat, und die vom Herzen Christi ausgeht und von dort her durch die Jahrhunderte hindurch wächst und sich entfaltet. Sie ist daher auch jene hierarchisch gegliederte Gemeinschaft, die Christus mit den Aposteln und mit Petrus an deren Spitze beginnen lässt, durch die Nachfolger der Apostel leitet und führt, und die er unter dem ständigen Anhauch des Heiligen Geistes lenkt. Eben auf Grund der hierarchischen Verfasstheit gibt es Weisungen im Leben der Kirche, die - um der Einheit der Gemeinschaft und ihrer Verbundenheit mit Jesus, dem Haupte willen - vom Felsen Petri ausgehen und uns auf diesem Felsen Sicherheit und Gewissheit des Glaubens schenken. So gibt es kritische Momente in der Kirche, in denen wir, mit dem heiligen Ambrosius (+ 397) gesprochen, sagen müssen und sagen dürfen: Ubi Petrus, ibi Ecclesia. Es sind Momente, da wir, von den verschiedenen Meinungen und Praktiken hin und her gerissen, in nicht endende Auseinandersetzungen verwickelt, uns eigens um Petrus sammeln, um so dem Leben und der Lehre der Kirche treu sein zu können. Die Thematik, die wir angehen, fordert uns auch heraus, uns um Petrus zu sammeln, eben im Sinne des Wortes: Ubi Petrus, ibi Ecclesia. Petrus hat in der Frage der Bußdisziplin gesprochen und wieder gesprochen und uns das letzte Mal sein Wort im Schreiben "Misericordia Dei" (2002) mitgeteilt. Von daher haben wir eine klare Vorgabe für das, was wir nun bei unserer Arbeit überlegen und zusammentragen. Es muss also um die Frage gehen, wie wir die Vorgaben der Kirche, das klare Wort des Nachfolgers Petri in der Frage des Sakramentes der Versöhnung, in einer guten Pastoral für das Heil der Seelen umsetzen und handhaben. Buße tun, umkehren, sich versöhnen, gehört zur Grundhaltung des christlichen Lebens. Jesus selber leitet seine Tätigkeit mit dem Ruf nach Bekehrung ein. Das Umdenken öffnet den Menschen für Gott und seinen Anspruch. Deshalb muss unsere Verkündigung diesem wichtigen Thema der Predigt Jesu Raum geben, und dies wiederum im Sinne des Weges der Kirche. Der Buße des Menschen entspricht von Seiten Gottes die Vergebung. Der Mensch, der sich durch die Umkehr Gott öffnet, darf die Vergebung Gottes erfahren, eine Zuwendung Gottes, welche den Menschen ganz erneuert. Deshalb ist ein fehlendes Bewusstsein für Gottes Versöhnung auch eine fehlende Kenntnis des Sakraments der Sündenvergebung, ein großer Mangel im Glaubensleben eines Menschen, ein Schaden, den wir Seelsorger versuchen müssen zu heilen. Wir würden, wenn ich an das Evangelium vom vergangen dreiunddreissigsten Sonntag denke, ein Talent vergraben. Über diesen Befund hat seinerzeit auch jene Gruppe nachgedacht, welche den Pastoralplan für die Seelsorge im Kanton Zürich im Jahre 1999 verabschiedete. Unter anderem hat man schon damals die Frage nach der priesterlichen Lossprechung gestellt, ein Thema das uns in diesem Zusammenhang ganz besonders beschäftigen wird, nachdem die Schweizerische Bischofskonferenz im letzten Pressecommuniqué (September 2008) auf die Frage aufmerksam gemacht hat und damit auch schon für die kommenden Richtlinien vorspuren wollte. Im Bewusstsein, dass diesbezüglich jeder einzelne Bischof die Verantwortung trägt - eine Konferenz kann dem einzelnen Bischof die Verantwortung nie abnehmen - habe ich kurz nach Amtsantritt mit meinem Brief an die Priester im vergangenen Dezember (2007) die notwendige Klarheit geschaffen und die Voraussetzung für das heutige Gespräch gegeben. In diesem Geist und Sinn wollen wir uns nun mit der ganzen Thematik des Sakramentes der Versöhnung vertraut und uns Gedanken über dessen Erneuerung machen. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. 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