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Frankfurter Rundschau leugnet Judenrettung durch Papst Pius XII.

16. Dezember 2010 in Chronik, 24 Lesermeinungen
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Historische Wahrheit wird durch die Frankfurter Rundschau zur jungerfundenen „Retter-Legende“ umgefärbt – Die Fakten zu einer langumstrittenen Frage – Ein Kommentar vom Historiker Michael Hesemann


Rom (kath.net) Der Historiker Michael Hesemann kommentiert einen Artikel der Frankfurter Rundschau, in dem die historisch belegte Rolle von Papst Pius XII. bei der Rettung tausender römischer Juden bestritten wird. Die Frankfurter Rundschau wärmt im Artikel „Papst Pius XII.: Die Legende vom Retter der Juden” altgewordene Fehlurteile über den päpstlichen Gegenspieler Hitlers wieder auf. Da wird behauptet: „Pius handelte schweigend, zaudernd, mutlos“, und: Die Retter-Legende sei „vor wenigen Jahren zum ersten Mal von den jesuitischen Vatikanhistorikern Pater Blet SJ, Pater Sale SJ und Pater Gumpel SJ“ formuliert worden.

Kath.net bringt den Kommentar des Historikers Michael Hesemann in voller Länge:

Kühlweins Darstellung der Ereignisse vom 16. Oktober 1943 ist nicht weniger als eine bewusste Verfälschung der historischen Umstände mit dem Ziel, den ebenso mutigen wie umsichtigen Weltkriegs-Papst Pius XII. zu diskreditieren. Dass er dabei ausgerechnet den Vatikanhistorikern wie der jüdischen Pave-the-Way-Foundation „Geschichtsklitterung“ vorwirft, grenzt an Absurdität. Viel wichtiger scheint ihm zu sein, die Thesen seines schon bei seiner Veröffentlichung veralteten und in Fachkreisen höchst umstrittenen Buches um jeden Preis zu retten.

Tatsache ist, das entnehmen wir einem Fernschreiben des Außenamtes in Berlin an die deutsche Botschaft in Rom vom 9.10.1943, dass „aufgrund eines Führerbefehls die 8000 in Rom lebenden Juden“ deportiert werden sollten. Die Größe der jüdischen Gemeinde war zuvor festgestellt worden, als der SS-Kommandant von Rom, Herbert Kappler, die Karteien der römischen Synagoge beschlagnahmte. Darin waren, natürlich, Flüchtlinge aus anderen Regionen nicht enthalten. Dass am Ende gerade einmal 1007 Juden deportiert wurden, trotz dieses eindeutigen Befehls, muss einen Grund gehabt haben. Die SS war nun mal nicht für ihre Nachlässigkeit bekannt und zu behaupten, man habe einfach aufgegeben, als man nach wenigen Stunden nicht mehr als diese 12,5 % finden konnte, zeugt von nicht geringer Naivität.

Wie kam es also, dass die SS-Aktion an jenem 16. Oktober 1943 nach nur einem halben Tag, nämlich bereits um 14.00 Uhr – wie selbst Kühlwein zugibt – abgeblasen wurde? Auch hier sind wir nicht, wie Kühlwein, auf Mutmaßungen angewiesen, sondern haben glaubwürdige Zeugenaussagen vorliegen. Schon im November 2000 erklärte Leutnant Nikolaus Kunkel, der damals als junger Ordonnanzoffizier bei dem Stadtkommandanten von Rom, Generalmajor Rainer Stahel, diente, in einem Interview mit der KNA, dass der Kommandant sehr wohl reagierte, als er von Pater Pfeiffer den Brief überreicht bekam, den ihm der österreichische Bischof Alois Hudal im Auftrag des Papstes geschrieben hatte. Laut Kunkel versuchte Stahel zunächst, über den deutschen Vatikanbotschafter Ernst von Weizsäcker etwas zu erreichen, der gerade erst in den Vatikan zitiert worden war. Dort hatte ihm Kardinalstaatssekretär Maglione einen päpstlichen Protest angedroht, sollten die Verhaftungen nicht unverzüglich eingestellt werden. Weizsäcker erwiderte, ein Protest könne unabsehbare Folgen für den Vatikan haben. Er wusste, dass Hitler längst den Befehl erteilt hatte, im Fall eines solchen Protestes den Vatikan zu stürmen und den Papst nach Deutschland zu verschleppen, ein Befehl, über den auch Pius XII. im Bilde war.


Weizsäcker telegrafierte zwar den Hudal-Brief nach Berlin, teilte aber mit, dass er in dieser Angelegenheit nicht helfen könnte.
Als er Generalmajor Stahel davon berichtete, wurde Lt. Kunkel gerade noch Zeuge, wie der Stadtkommandant von seinem Vorzimmer eine Direktverbindung zu Heinrich Himmler verlangte. Der Inhalt des Gespräches blieb lange ein Geheimnis, sicher war nur, dass er Stahels Karriere schadete.

Nur zwei Wochen später wurde der Stadtkommandant trotz gesundheitlicher Probleme mit sofortiger Wirkung an die Ostfront versetzt. Bei der Verteidigung Warschaus geriet er in russische Gefangenschaft, wo er Anfang der 1950er Jahres in einem Kriegsgefangenenlager verstarb.

Erst im Rahmen des Seligsprechungsprozesses für Pius XII. gelang es dem Relator (Untersuchungsrichter) Pater P. Gumpel, SJ, einen weiteren Augenzeugen, Generalmajor Dietrich Beelitz, zu vernehmen. Beelitz, damals Oberst im Generalstab von Generalfeldmarschall Albert Kesselring, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht in Italien, war Zeuge, als sich Stahel nach Erhalt seines Versetzungsbefehls verabschiedete. Auf die Gründe dafür angesprochen, erklärte der Ex-Stadtkommandant von Rom ihm: „Das war eine Rachemaßnahme von Heinrich Himmler“. „In scharfen Worten“, so Stahel, habe er Himmler auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Deportation der Juden drohte: ein Protest des Papstes könne die Bevölkerung vollends gegen die deutschen Besatzer aufbringen, die Versorgung der Truppen an der Südfront gefährden. Als Himmler erfuhr, dass eine Intervention des Papstes der wahre Anlass für diese Intervention war, habe er Stahels Strafversetzung bewirkt.

Während der offizielle diplomatische Protest des Vatikans bei Botschafter von Weizsäcker also erfolglos geblieben war, hatte Pius XII. durch sein Gesuch an Generalmajor Stahel die „Judenaktion“ der SS erfolgreich stoppen können. 7000 der 8000 römischen Juden, deren Deportation angeordnet worden war, wurden dadurch verschont. Für sie ließ der Papst jetzt die römischen Klöster, Institute, Seminare und sogar den Vatikan öffnen, um sie auch zukünftig den Händen der SS-Schärgen zu entziehen. Immerhin hatte Generalmajor Stahel noch vor seiner Versetzung auf Bitten des Papstes an allen römischen Klöstern Plakate anbringen lassen, die diese zu extraterritorialem Staatsgebiet des Vatikans erklärten; deutschen Soldaten und SS-Männern war es damit offiziell untersagt, hier einzudringen.

Kühlweins Behauptung, es habe nach der Deportation der 1007 Unglücklichen in Rom „keine registrierten Juden mehr“ gegeben, ist ebenso widersinnig wie unwahr.

Selbst der Oberrabbiner von Rom, Israel Zolli, überlebte mit seiner Familie im Vatikan, und mit ihm Tausende seiner natürlich registrierten Gemeindemitglieder. Er selbst war so tief berührt von der aufopfernden Hilfe des Papstes, dass er zum katholischen Glauben konvertierte und sich auf den Namen „Eugenio“, den Taufnamen des Papstes, taufen ließ.

Tragisch war nur, dass der Abtransport der 1007 nicht verhindert werden konnte. Allerdings versicherten die Deutschen dem Vatikan, sie würden nur als Geiseln nach Mauthausen, ein Arbeitslager bei Linz, gebracht; noch im November bemühte sich der Papst, ihnen Hilfsgüter zukommen zu lassen. Doch für sie kam jede Hilfe zu spät. Aus Wut über den Abbruch der Aktion hatte Adolf Eichmann den Zug nach Auschwitz umgeleitet. Das kam beim Eichmann-Prozess in Jerusalem zur Sprache, als es in der Anklageschrift ausdrücklich hieß: „Als der Papst persönlich zugunsten der Juden Roms intervenierte ... und Eichmann gebeten wurde, sie in italienische Arbeitslager zu bringen, statt sie zu deportieren, wurde diese Bitte abgeschlagen – die Juden wurden nach Auschwitz geschickt.“

Doch auch dieses Dokument ist dem Theologen Kühlwein, wie so vieles, offenbar unbekannt.


Michael Hesemann: Der Papst, der Hitler trotzte


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Lesermeinungen

 peregrino 18. Dezember 2010 
 

@schlegl @bastet

@schlegl
was die Politik Israels gegenüber den Palästineser angeht bin ich ganz Ihrer Meinung. Auschwitz wird gelegentlich auch von Israel missbraucht, um ihre eigene Unterdrückungspolitik zu rechtfertigen.
Das hat aber überhaupt keinen Einfluss darauf, dass in Auschwitz das auserwählte Volk Gottes vernichtet werden sollte und es uns Katholiken zu spät aufgefallen ist. Diese Wunde können wir nur schließen, wenn wir kapieren, dass Gott uns nicht einzeln, jeden für sich rettet, sondern unseren Einsatz für einander will, um uns dann gemeinsam zu retten. Bei Paulus können Sie einiges dazu nachlesen wie wir alle in die Schuld eingeschlossen sind und welches Heil auf die Bekehrung Israel wartet. es ist doch die metaphysische Dimension von Auschwitz, dass der Satan Gottes Verheißung an Israel vernichten wollte.

richtig als Berater für Papst Pius taugen wir beide nicht. ich denke, dass aus meinen Beiträgen durchaus klar wurde, dass ich Papst Pius nicht am Zeug flicken will. Er stand in einer extrem dramatischen Situation. Aber, und das ist dazu mein zentraler Punkt, er hat Widerstand geleistet (deswegen hat sich der gerettet Oberrabiner bekehrt) und vielleicht hätte er auf Edith Stein hören und früher mehr tun sollen. das weiß ich nicht. nur fragen muss man das dürfen. Sicher ist aber, dass weder der Nationalsozialismus noch der Kommunismus am bloßen Schweigen und kluger Diplomatie zerbrochen ist, sondern am Widerstand nicht zuletzt laut rufender Katholiken. Am ersten Sieg hat Papst Pius seinen Anteil. Vielleicht hätte er einen größeren Anteil haben können. Am zweiten hatte Papst Johannes Paul II. einen massiven Anteil und zwar wegen seines lauten, aber doch auch klugen Widerstands. Was aber gar nicht gegen die Ostpolitik von Johannes XIII ausgepspielt werden soll, der verdanken wir wohl in der Vermittlung der Kubakrise die Vermeidung eines atomaren Weltkriegs. Ich bin gar nicht in jeder Situation für einen Kreuzzug. nur denke ich, dass am Beispiel Pius sehr wohl ein dramatisches, verantwortungsvolles Ringen studiert werden kann, dass wie jedes Ringen auch der größten Heiligen, nicht frei von Fehlern ist. und da bei bleibe ich: Autorität muss für andere entscheiden, sonst brauch ich keine Autorität
@bastet
ich denke Sie interpretieren das Schweigen falsch. wenn ich mich dem anschließen würde. müsste ich folgender Logik folgen: Der Nationalsozialismus ist durch unendliche Opfer gestoppt worden, verursacht durch den militärischen Widerstand. Wenn alle schön vorsichtig geschwiegen hätte, dann wären wesentlich weniger gestorben und Hitler hätte nur die umgebracht, die er wirklich hätte töten wollen z.B. alle Juden und später alle Christen, und alles wäre schön friedlich. die deutschen Städte würden noch stehen und alles wäre bestens. danke für diese Stilschweigen einer Friedhofsruhe. verzeihen Sie diese Karikatur Ihrer Aussage. mir ist klar, dass Sie das so nicht meinen. ich will damit nur aufzeigen, dass Opfer sehr wohl notwendig sind. Die Alternative zum militärischen Widerstand ist die des Martyriums, und da will ich Ihnen gern zustimmen, auch das Schweigen von Papst Pius war für ihn ein Martyrium. Vielleicht sogar, dass von unserem Herrn Jesus Christus ihm auferlegte. Das weiß ich nicht. aber danach muss man fragen. ein rein diplomatisches Schweigen um Schlimmeres zu verhüten hat Hitler gestärkt und nicht besiegt. Unser Herr Jesus Christus will eine Liebe die treu ist bis in den Tod. Auch wenn wir das nicht hinbekommen, sollten wir dieser Forderung doch wenigstens ins Auge schauen und sie nicht weg verniedlichen.


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 Bastet 18. Dezember 2010 

Msgr. Schlegl.@
....Ich kann Ihnen nur voll zustimmen.M.E. hat die angeblich \"Deffensive\" Haltung v. Pius XII noch größere Massenmorde und Blutvergiesen verhindert.
Unser Herr Jesus Christus verlangt keine Menschenopfer, sondern Liebe, Treue, Glauben!


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 SCHLEGL 18. Dezember 2010 
 

@Peregrino

Papst Pius XII hat uns BEIDE als Berater nicht nötig. Er kannte die Situation in Deutschland durch seine Tätigkeit als apostolischer Nuntius.Gewiss hatte er auch gute Berater und internationale Kontakte. Ich glaube nach wie vor, dass seine Entscheidungen richtig waren.Ich erinnere mich noch genau, dass es Bischöfe aus Osteuropa gewesen sind, die sowohl Papst Johannes XXIII, als auch Papst Paul VI, sowie das ganze zweite vatikanischen Konzil gebeten haben über\" die Kirche des Schweigens\" in Osteuropa zu SCHWEIGEN! Im anderen Fall wären viele Bischöfe und Priester ihres Lebens in diesen Ländern nicht mehr sicher gewesen! Namhafte Personen in Israel habe Pius XII nach dessen Tod gewürdigt! Warum sich das jetzt geändert hat, kann ich nur vermuten. Jedenfalls finde ich die Politik Israels gegenüber den christlichen Palästinensern (ich kenne den ehemaligen griechisch katholische Bischof von Galiläa, er ist jetzt Patriarch Gregorios von Antiochia und hat uns in Wien sehr viel über die prekäre Situation zum Beispiel in Bethlehem erzählt. Mir genügt die Konversion des Oberrabbiners von Rom zur katholischen Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg, um die Größe Pius XII. zu erkennen.Msgr. Franz Schlegl


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 peregrino 17. Dezember 2010 
 

Freiheit und Autorität

@schlegl
ich werde Sie wohl doch nicht überzeugen können.
dennoch ein letzter Versuch
das erwähnte Theaterstück basiert auf dem Martyrium der Karmelitinnen von Compiègne. eine volles Martyrium das zur Heiligsprechung führen kann ist immer nur ein freiwilliges . da haben Sie recht (ich möchte aber doch auf die Unschuldigen Kinder von Bethlehem noch einmal hinweisen). Und auch nicht bei jeder Flucht vor dem Martyrium kommt einem der Herr entgegen wie bei der Legende des Hl. Petrus, um sich selbst noch einmal kreuzigen zu lassen, weil der der jetzt dran ist, dieser Aufgabe ausweicht. Flucht und Schutz vor dem Tod ist durchaus legitim. Aber der Hl. Vater steht der streitenden Kirche Jesu Christi vor. er führt uns in die Schlacht. Das hat er in der franzöischen Revolution getan und nicht jedes Kind, das wegen des katholisch motivierten Widerstands seiner Eltern in den Vendee abgeschlachtet wurde hat schon zustimmen können wie die junge Nonne. War das verantwortungslos? Ich weiß nicht, ob Papst Pius den Brief nicht besser veröffentlich hätte. Ich bin nicht sein Richter. Ich weiß nur, dass mit seiner Entscheidung der Öffnung der Klöster in Rom, und das war ja der Ausgang der Debatte hier, er einen Schritt weiter in die offene Konfrontation gegangen ist, mit unabsehbaren Folgen. Da sind für die Juden Roms zumindest die Ordensleute Roms aufs Spiel gesetzt worden (und das war richtig und macht seine heroische Tugend aus). Auch Ordensleute, das war ja Ihr Beispiel mit den Karmelitinnen müssen alle einzeln zustimmen. Haben das alle in Rom getan? Hat der Hl .Vater darauf gewartet? Ich weiß es nicht, wage es aber zu bezweifel und halte es auch nicht für unerlässlich. Ich hänge sehr an meinem Leben und kann es keinem verübeln, der das auch so hält und vom Hl. Vater erwarte ich - mit Paulus - Rücksicht auf die schwachen in der Herde. Aber ich sing auch mit, wenn in der Kirche das \"Mir nach spricht Christus unser Held\" angestimmt wird. da heißt es auch \"ein böser Knecht, der still kann stehn, sieht er der Feldherrn vorwärtsgehn\". Als Stellvertreter Christi seh ich im Papst auch den stellvertr. Feldherrn, der die streitende Kirche führt. Um noch einmal auf Ihr Beispiel der Karmelitinen zurückzukommen: Die Mutter Oberin hat für das Martyrium geworben. Vielleicht wäre der verbrannte Brief eine solche Werbung gewesen. Ich weiß es nicht. Aber diese Fragen müssen nicht nur aus historischen Gründen gestellt werden, sondern damit wir wissen, was wir in der Zukunft tun sollen.
Ich wage einen schwierigen Vergleich:
Papst Benedikt hat sich gegen das Burkaverbot ausgesprochen. Wenn die Unterdrückung der Muslime in Europa durch die Gottlosen stärker werden sollte, schließen wir uns als Katholiken dann den Laizisten an, nachdem wir ja den Islam genauso gern verteufeln wie das Teile der Kirche vor Hitler mit den Juden gemacht haben? Oder sehen wir trotz aller Unterschiede iin den Muslimen unsere Brüder, die zuerst dran sind bevor sie uns abholen? Sie kennen sicher das Wort von Niemöller.
da ich Sie mit dem Hinweis auf unsere jüdischen Ursprünge nicht überzeugen konnte, werde ich Sie mit dem Hinweis auf die Muslime sicher auch nicht überzeugen können. aber vielleicht ist es doch eine Anregung. Salz der Erde darf nicht im Salztopf bleiben. Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Kirche!
und zum Schluß das grundsätzliche Problem noch einmal: Als Autorität muss ich auch für anderen entscheiden und kann nicht auf alle warten. Das ist die Tragik der Autorität. der kann ich mich nicht entziehen. kein Pfarrer und kein Familienvater


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 peregrino 17. Dezember 2010 
 

manche sind auch hinterher nicht klüger

@a.t.m
manche sind auch hinterher nicht klüger, andere dagegen schon vorher. gut dass Papst Pius Sie nicht als Verteidige nötig hat. Er hat nämlich Widerstand geleistet und nicht nur leise. \"Mit brennender Sorge\" wird Ihnen nicht sagen. Oder lesen Sie mal die Märtyrerakten. Es sind viele Katholiken gestorben, weil sie Widerstand geleistet haben (z. b. der selige Franz Jägerstätter). andere haben Widerstand geleistet und sind mit dem Leben davon gekommen (z. B. der selige Pater Ruper Mayer S.J). nur gut, dass vorher und hinterher nicht alle so unbelehrbar sind wie Sie. sorry, find ich echt traurig. verteidigen Sie mal lieber nur die Piusbrüder statt den gottseligen Papst Pius.


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 peregrino 17. Dezember 2010 
 

keine katholische Moraltheologie! Jesus Christus aus dem Stamme Juda!

@schlegl
schade. katholische Moraltheologie ist das aber nicht. Jede Autorität einer Gemeinschaft, familiär, politisch, kirchlich, muss Opfer verlangen können. Wenn Papst Benedikt heute gegen die Kommunisten in China Widerstand leistet, dann müssen die papsttreuen Katholiken Chinas das bezahlen. Frauen, Kindern, nicht nur Mönchen. Auch wenn es Ihnen hart erscheinen mag, das ist die Aufgabe einer Autorität. Das muss gut abgewogen werden und dann vor Gott gerechtfertig werden. Aber dieser Aufgabe, wann Widerstand und wann nicht, wann verlange ich Opfer und wann versuche ich sie zu ersparen, das ist die tragische Aufgabe jeder Autorität. Ein Blick in den Katechismus sollte sie überzeugen. Oder lesen Sie Reinhold Schneider.
zum zweiten Punkt. Sie sagen, uns gehen zuerst nur Katholiken etwas an. Das, mit verlaubt, ist die grundfalsche Haltung, die die katholische Schuld im Nationalsozialismus ausmacht. Wir sind das Salz der Erde. ein grundsätzlicher Rückzug auf die eigenen Mauern ist Verrat an unserer Mission, die der ganzen Welt gilt. Das grundsätzlich. Im besonderen Fall der Judenverfolgung der Nazis ging es um die Juden als Volk. Also auch Paulus und alle Apostel wären in die Gaskammern gewandert. Die Heilige Jungfrau Maria .... ergänzen Sie und ersparen Sie mir eine weitere aufzählen..... Machen Sie sich bitte dieses Grauen klar und dann bleiben Sie dabei, dass das uns zunächst mal nichts anging. Die Heilige Edith Stein, die sie anführen, ist so gestorben. Sie hat übrigens in einem frühen Schreiben den Papst zum Widerstand aufgefordert.
Richtig die meisten sind erst später klug. Manche aber schon früher, Z.b. Titus Brandsma, z.B. Edith Stein etc. Papst Pius hat gerungen und Widerstand geleistet, mit unabsehbaren Risken, gegen Ihre Moraltheologie. deswegen taugt er zum Seligen. Verzeihen Sie, dass ich etwas heftig geworden bin. Aber ich möchte Sie wirklich überzeugen.


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 mhesemann 17. Dezember 2010 
 

@Mykrokosh: Nazis exkommunizieren?

Aber genau das hat ein Großteil der deutschen Bischöfe mit offener Unterstützung durch den Vatikan (das Vatikanorgan L\'Osservatore Romano) doch getan: In der erfolgreichsten Phase der NSDAP wurde anktiven Parteimitgliedern die Sakramente verweigert, zudem war die Teilnahme an der hl. Messe und katholischen Beerdigungen in Parteiuniform untersagt. Erst zwei Monate nach der Machtergreifung, im März 1933, wurde diese de facto-Exkommunikation für Nazis von den deutschen Bischöfen aus Angst vor den neuen Machthabern aufgehoben. Das Ergebnis war aber offensichtlich: Hitler kam mit den Stimmen der Protestanten an die Macht - in den katholischen Gegenden Deutschlands schaffte seine Partei es fast durchgehend nicht auf über 30 %!


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 Hartmut8948 17. Dezember 2010 
 

Kommentare in der FR

Ich möchte garnicht wissen, aus welchen politischen Ecken darin gegen Pius XII. und die HKK mal wieder geschossen wird - entsetzlich!


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 frajo 17. Dezember 2010 

@Mykrokosh

Ganz kann ich mich Ihnen nicht anschließen: Daß die österr. Bischöfe für den Anschluß waren ist mir neu. Daß es angesichts der Faktenlage (das Land war von den Nazis besetzt und die Regierung hatte sich nicht gewaltsam dem Einmarsch widersetzt) von den Bischöfen keinen Aufruf zum Widerstand ausgegeben worden ist will ich nicht mit \"waren dafür\" werten. Zudem hatte nach dem ersten Weltkrieg kaum jemand ein Überleben von Deutsch-Österreich für realistisch gehalten, weshalb die Zustimmung im Land für einen Anschluß an das Deutsche Reich anfangs sehr groß gewesen war (mit abnehmender Tendenz). Ach wie viele im Land und umzu haben die Internationale gesungen (sogar heute noch) und hätten sich (vielleicht gerne sogar) dem Stalin angeschlossen, wenn es möglich gewesen wäre.

Und das mit dem \"zu spät erkannt zu haben\" der katholischen Kirche in die Schuhe zu schieben halte ich ebenfalls nicht für angebracht. Sie war da in bester Gesellschaft (siehe die Regierungen reihum, ob in England, Frankreich, den USA oder sonstwo). Die wirklich erste Artikulation eines Widerspruchs von \"hoher\" Stelle zum Hitlerregime kam tatsächlich von der kath. Kirche (PPius XII, mit brennender Sorge). Zu der Zeit hatten die Staaten Appeasment-Politik betrieben, obwohl sie über starke Armeen verfügt hatten (im Gegensatz zu PPius XII). Daß von kirchlichen Stellen nicht immer richtig eingeschätzt und reagiert worden ist werde ich nicht in Abrede stellen. Die Kirche ist nicht besser als Sie und ich. Aber auch nicht schlechter. Mit welchem Recht dürfte ich sie dann beschuldigen, ihr vorwerfen, was ich oder meine Gesinnungsgenossen auch nicht getan haben?


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 Mykrokosh 17. Dezember 2010 
 

Wehret den Anfängen

Die Toten können sich nicht wehren. Über ihre Schuld zu diskutieren ist daher sehr unfair.
Was man aber der Katholischen Kirche insgesamt vorwerfen kann, ist die Tatsache, das Unwesen des NS-Regimes zu spät erkannt zu haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass z. B. die österreichischen Bischöfe für den \"Anschluß\" waren, der slowakische Diktator von Hitlers Gnaden ein katholischer Priester war, die Katholische Kirche in Jugoslawien die Greuel des Ustascha-Regimes an der serbischen Bevölkerung zu deren \"Missionierung\" mißbrauchte und die Nazis in der unierten Westukraine nach allen Greueln des Stalin-Regimes anfangs als \"Befreier\" mit Blumen empfangen wurden, weil man von ihnen eine Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit erwartete.
Viele Katholiken Europas sahen im Hitlerregime ein \"kleineres Übel\" und die einzige Gegenkraft zum drohenden Kommunismus. Und das war der entscheidende Fehler, weil die NS-Ideologie noch menschenverachtender war als die kommunistische. Diwe Folgen waren also absehbar - spätestens nach der \"Kristallnacht\".
Hätte der Papst bzw. die deutschen Bischöfe Hitler (der offiziell katholisch war) und andere führende katholische Nazis schon früh öffentlich exkommuniziert, dann wären die Nazis vielleicht gar nicht an die Macht in Deutschland gekommen bzw. an der Macht geblieben und der Zweite Weltkrieg mit dem Holocaust hätten nicht stattgefunden.
Leider kennt die Geschichte keine \"wenn\".


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 a.t.m 16. Dezember 2010 

peregrino

Im nachhinein ist man immer klüger, Tatsache ist das Papst Pius XII, nach seinen öffentlichen Protest in Belgien und Holland, genau den Gegenteiligen Effekt erreichte. Daher hat er klug entschieden und ohne große und laute Worte unzählige Juden vor der Vernichtung gerettet.
Und was wäre geschehen wenn Papst Pius XII laut und öffentlich geworden wäre, und dadurch die Nazis noch aggressiver geworden wären, und noch mehr Juden getötet worden wären? Ja dann würde mann heutzutage schreiben, \"Hätte er doch nur seinen Mund gehalten, aber so war er Schuld daran das viele gestorben sind nur weil er ständig die Nazis aufgestachelt hat, nieder mit Papst XII, nieder mit der Kirche\".
Es scheint so das vielen Menschen alles Recht ist nur um der Kirche Schaden zuzufügen.


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 peregrino 16. Dezember 2010 
 

@Frajo und @Schlegl

@frajo
im Detail, auf die es in der Debatte mit Hesemann ankommt, gebe ich Ihnen voll und ganz recht. Ich bin kein grundsätzlicher Verteidiger von ihm und mir macht auch vieles Sorgen, was sich so in der katholischen Theologie Deutschlands (in Freiburg und anderswo) rumtreibt. Nur denke ich schon, dass hier um eine zentrale Frage gerungen wird und dieses Ringen ist schon der Grundimpuls bei Kühlwein, wenn sich, wie Hesemann sicher richtig ausführt, da auch noch anderes mit hineinmischt.
@Schlegl
Mit Ihrer Kritik kann ich das weiter ausführen. Sie haben einerseits Recht. Wenn mir die Sorge über andere anvertraut ist, dann kann ich nicht deren Martyrium leichtfertig in Kauf nehmen. Ich bin kein Mönch, sondern ein Familienvater und kann ihr dementsprechendes Beispiel gut nachvollziehen und natürlich für den Hl. Vater voll und ganz gelten lassen. Dieses tragische Ringen darum hat ihn ja zu einem potentiellen Seligen werden lassen.
Dennoch kann ich Ihnen nicht zustimmen, mir schwingt da zu viel Individualismus mit – jeder können nur für sich allein Opfer bringen. Bin ich als Familienvater ausschließlich meiner Familien gegenüber verpflichtet? Muss ich nicht Opfer einfordern? Und sei es nur ein Verzicht auf die Erfüllung jedes Weihnachtswunsches damit auch noch Geld für die Weihnachtskollekte übrig ist. Jetzt übertragen: Ist der Hl. Vater ausschließlich für Katholiken zuständig? Oder nur für die katholischen Juden? Oder für die Juden seiner heiligen Stadt Rom. Wer gehört zur Familie? Für wen kann ich Opfer fordern? Ist nicht jedes Handeln für eine Gemeinschaft damit verbunden, von ihr Opfer für andere zu verlangen? Papst Pius ist ja mit der Öffnung der Klöster für die verbliebene Gemeinde ein hohes Risiko der Konfrontation eingegangen. Das ist Teil seiner heroischen Tugend. Die Nazis hätten das ja zum Anlass nehmen können, die Klöster und den Vatikan zu stürmen.
Mit ihrem holländischen Beispiel werten Sie deren Widerstand und auch den des Papstes als unverantwortlich ab. Der selige Titus Brandsma, der maßgeblich auf die kompromisslose Linie der holländischen Katholiken gegenüber den Nazis hingewirkt hat, war Mönch und ist in Dachau ermordet worden. Aber sein Handeln und das Handeln der holländischen Bischöfe hat die von Ihnen beschriebene Verfolgung der katholischen Juden ausgelöst. Er hat sich nicht nur selbst aufgeopfert, sondern auf einen breiten Widerstand mit vielen potentiellen Opfer hingewirkt. War es deshalb falsch? Dem würde ich widersprechen. Die heilige Edith Stein hat dieses Opfer, das ihr, wenn Sie so wollen, aus diesem Wirken der holländischen Katholiken aufgebürdet wurde, als Martyrium auf sich genommen. Deswegen wurde sie zu Heiligen. Andere sind ermordet worden, ohne dass sie dieses Opfer als ihr eigenes annehmen konnten. Sie gleichen eher den „Unschuldigen Kindern“, derer die Kirche nach Weihnachten gedenkt. Das Heil der Welt trifft zu allen Zeiten auf das Böse. Dieser metaphysische Kampf muss mit der Klugheit der Schlangen und damit mit der Klugheit der Kinder dieser Welt gekämpft werden. Da bin ich ganz ihrer Meinung. Er geht aber darüber hinaus. Es geht nie ohne Opfer. Eigene und andere. Und hier gilt das Wort des Herrn, dass der Sklave nicht über dem Meister steht. Also der gekreuzigte Herr sehr wohl die Bereitschaft zum Martyrium von seinen Jüngern verlangen kann. Der Hl. Vater als Stellvertreter Christi hat deswegen sehr wohl die Aufgabe nicht nur klug für die Kirche zu sorgen, sondern auch Zeugnis abzulegen. Zeugnis ablegen, dass muss ich Ihnen nicht sagen, meint eben Martyrium. Das betrifft nicht nur den Einzelnen, sondern immer den ganzen mystischen Leib der Kirche. Die legitime Anfrage an Papst Pius liegt genau darin: Hätte er uns Katholiken angesichts des Mordes am auserwählten Volk der Juden an deren Seite ins Martyrium führen müssen oder zumindest dieses Risiko wagen dürfen. Mit seiner Enzyklika „Mit brennender Sorge“ und der Öffnung der Klöster für die römischen Juden ist er diesen Weg ein Stück gegangen. Vielleicht hätte er weiter gehen müssen. Ich hab da keine Antwort darauf. Aber die Frage halte ich für legitim. Gebe Gott, dass sie sich uns sobald nicht wieder stellt. Ich persönlich werde von meinem Hirten auch lieber geschützt, als dass er vorangehend mich zur Schlachtbank führt. Ich schließe aber nicht aus, dass es einmal seine Aufgabe sein könnte. Das dritte Geheimnis von Fatima ging in diese Richtung.


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 frajo 16. Dezember 2010 

@peregrino

Daß Sie Kühwein als ringenden Menschen darstellen ehrt Sie. Als einen, der auf der Suche nach der Wahrheit ist.

Ich möchte dem aber etwas entgegenstellen:
An ein Ringen zu denken bei der vorliegenden erdrückenden Quellenlage zu PIUS XII ist eigentlich gar nicht mehr möglich. Dieser Herr betreibt bewußte Geschichtsfälschung. Wenn einer für andere Leute schreibt (ich unterstelle das einfach), dann muß man sich vorher darüber Rechenschaft geben, was man mit sochen Schreiben bewirken kann. Es ist nicht schwer, sich über die Verhältnisse in totalitären Regimen zu informieren. Solche hat es im letzten Jahrhundert zuhauf gegeben. Es ist nicht schwer, zu erfahren, wie es Nichtregimetreuen (sehr oft Christen) in der CSSR, in der UdSSR, in China, im Nazideutschland, in Vietnam, in ... ergangen ist. Es ist nicht schwer, die vorhandenen Quellen aus den 40er und 50er Jahre, die näher am Ereignis waren zu sichten und auszuwerten. Es ist auch nicht schwer, die aus dem Vatikan zugänglichen Dokumente zu sichten und auszuwerten. Man muß nur immer (auch) die richtigen nehmen wollen.

Ein Ringender stellt nicht einfach nur Behauptungen auf sondern läßt zumindest einen Zweifel offen. Einen solchen kann ich bei diesem Herrn aber beim besten Willen nicht erkennen. Und das ist diesem Herrn vorzuwerfen; daß er sich gut bezahlt in Einrichtungen der Kirche einnistet, gegen besseres Wissen \"Theologie\" betreibt und nur seine ideologische Weisheit von sich gibt. Mir sagte einmal ein Verkaufstrainer, es sei der größte Wunsch des Menschen \"bedeutend\" zu sein. Warum wohl kommt mir solches in den Sinn, wenn ich solches Geschreibsel wie das des Hr. K. lese. Leute, die immer genau wissen, was der eine oder andere tun sollte oder hätte tun sollen. Den Splitter im Auge des anderen sehen sie, den Balken im eigenen aber nicht. Daß ein solcher Herr nun ausgerechnet in Freiburg sitzt, ist dies nicht auch irgendwie bezeichnend?


2
 
 Mithrandir 16. Dezember 2010 

Von der

Frankfurter Rundschau ist auch nichts anderes zu erwarten, als die üblichen Verleumdungen, wenn man gerade kein aktuelles Thema hat...


2
 
 Herbert Klupp 16. Dezember 2010 
 

Geschichtsfälschung genau andersherum

Die FR warnt vor einer \"Legendenbildung\", also einer Änderung der Geschichtsdarstellung.
Tatsächlich verlief die Umschreibung der Geschichte andersherum. Alle die Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges war man sich öffentlich der positiven Rolle PIUS XII bewußt. Erst Hochhut mit seinem vermaledeiten \"Stellvertreter\" hat die Geschichte umgeschrieben - und den Papst in übelster Weise verleumdet. Leider hat sich diese \"neue\" Sicht bei den Linken durchgesetzt. Eifersüchtig wachen sie darüber, daß die ursprüngliche Wahrheit nicht mehr gesagt werden kann.

Medientechnisch haben sie bei Goebbels gelernt, das ist richtig. Machtpolitisch aber auch bei Stalin und den Kommunisten !


3
 
 Noemi 16. Dezember 2010 
 

wen man aber

ohne Zögern als ind ihren Methoden goebbelsnah betrachten kann- sind die Propagandisten der FR. Sie wollen oder können nicht von ihren Quellen- der KGB-Desinformation lassen- wer weiß, vielleicht stand ja auch der eine oder andere Mitarbeiter dieses Blattes im Solde Interessierter? Ihr ganzes, so sorgsam gehütetes und doktringetreues Weltbild würde ja in sich zusammenfallen, da bleibt man lieber bei den liebgewonnenen Lügen.Und jede historische Quelle, die dem entgegensteht wird einfach nicht anerkannt. So einfach ist das in den Redaktionsräumen der FR. Denken unerwünscht- Propagandagläubigkeit umso erwünschter.


3
 
 Deutzia 16. Dezember 2010 
 

Angesichts der Arroganz und des Hochmutes so vieler Medienleute ist es wichtig, dass beim künftigen Besuch des jetzigen Papstes alle, alle auf der Hut sind und solche Medienleute mundtot machen, die hetzen, verleumden, verfälschen und erniedrigen wollen. Es gibt keine sachliche Berichterstattung, es kommt immer die innere Einstellung in Worten zum Ausdruck. Auch in Gesten und in der Auswahl.
Schon allein bei Sportsendungen kann man die negativen Einstellungen hören. Obwohl das jetzt ein anderer Bereich ist. Man hört dann, dass ein Sportler nicht den ersten Platz gemacht hat. Sozusagen: welche Schande, der ist ja der allerletzte, rausgeflogen, verloren. In anderen Ländern würde es heißen: er hat - bravo - sogar den dritten Platz belegt und wir sind alle stolz darauf, welche Meisterleistung, freuen wir uns mit ihm! Eine solche Haltung ist in deutschsprachigen Ländern unbekannt. Alles negativ machen, das ist seit Generationen so.


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 peregrino 16. Dezember 2010 
 

katholischer Theologe

ja, Kühlwein ist katholischer Theologe und arbeitet für das Bildungswerk des Erzbistumg Freiburg. In die Nähe von Goebbels würde ich ihn also wirklich nicht stellen. Da ringt schon ein Katholik mit der Frage, warum der Papst nicht die direkte Auseinandersetzung mit Hitler und damit auch das mögliche Martyrium gesucht hat. Der Protest eines seligen Bischofs von Galen gegen die Euthanasie hat auch nicht zur kollektiven Katholikenverfolgung geführt, sondern zum Ende des Mordes an Behinderten. Die Frage ist also schon legitim, ob der Papst nicht die direkte Auseinandersetzung hätte suchen sollen.
Wo Hesemann aber natürlich recht hat ist die Bewertung der spezifischen Frage der Deportation der jüdischen Gemeinde Roms. Da liegt Kühlwein schlicht daneben. die deportierten 1007 Juden waren nicht die ganze jüdische Gemeinde Roms und die anderen sind durch den Papst gerettet worden. Auch Kühlwein wertet die Öffnung der Klöster als Wende, ohne aber seine unrichtige Behauptung der Vernichtung der jüdischen Gemeinde Roms zurückzunehmen. Richtig bleibt aber auch, dass der Papst diese 1007 nicht schützen konnte und sein Handeln hier zu spät kam. Papst Pius stand hier in einem extrem tragischen Konflikt. Kühlwein ist der Meinung, dass er ihn nicht angemessen gelöst hat. Mit der Feststellung der heroischen Tugend im Seligsprechungsverfahren ist nicht gesagt, dass er immer alles richtig gemacht hat. Selige sind keine Genies, sondern auch ringende Menschen. Dass sie ringen, macht ihre Tugend aus. Das hat Kühlwein leider nicht verstanden.
unten ein link zu kühlwein

www.klaus-kuehlwein.de/pius.htm


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 resetlam02 16. Dezember 2010 
 

liest man sich die Stellungnahme ...

... kühlweins zum Film über Papst Pius XII auf der Homepage des Autors, so dämmert einem langsam, weshalb Kühlwein so schlecht zu sprechen ist auf alles, was seinen Ideen widerspricht: Er wurde bei der Produktion des Films offensichtlich nicht gefragt! DIe Produktionsfirma und die Regie haben nur ausgewiesene Fachleute zur inhaltlichen und historischen Ausgestaltung des Films hinzugezogen. Und Kühlwein war eben nicht dabei. Verträgt er das nicht?

www.klaus-kuehlwein.de/


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 resetlam02 16. Dezember 2010 
 

Der Theologe

Klaus Kühlwein hat eine eigene Homepage.

www.klaus-kuehlwein.de


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 SCHLEGL 16. Dezember 2010 
 

Papst Pius XII und die Juden

Sehr richtig wurde in dem Artikel darauf hingewiesen, dass der Oberrabbiner von Rom nach dem Ende des Krieges zur katholischen Kirche konvertierte und sich auf den Namen Eugenio taufen ließ. Beim Tode des Papstes Pius XII sagte die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir : \"Als alle Staatsoberhäupter zu den Verbrechen Hitlers geschwiegen haben, ihn teilweise sogar vor dem Krieg noch hofierten, (Churchill erklärte noch vor dem Krieg: \"So einen Mann wie Hitler, würde Großbritannien brauchen!\"), war es die einsame Stimme von Papst Pius XII, der in der Stunde der Not und der Verfolgung, für unser Volk die Stimme erhoben hat!\" So weit die Ministerpräsidentin Israels im Jahre 1958. Der ganze Unsinn begann mit einer Desinformation, die vom sowjetischen Geheimdienst KGB gesteuert wurde - Hochhut, der Autor des Stückes \"Der Stellvertreter\" stand im Sold der Sowjets. Es sind immer linke Gruppen gewesen, die mit diesem Stück Politik gegen den Papst und die katholische Kirche inszenierten, leider sind linke kulturschaffende Personen, ebenso Pädagogen, auf diesen Trick hineingefallen! Die meisten haben keine Ahnung davon, dass der KGB ein Meister der \"DESINFORMATION\" gewesen ist. Es wäre interessant, ob die Frankfurter Rundschau durch eine Klage der Nuntiatur zu einer Gegendarstellung gezwungen werden könnte? Das wäre einen Versuch wert! Msgr. Franz Schlegl


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 Dismas 16. Dezember 2010 

Ja, es ist schon wieder so weit!

Man glaubt gar nicht wieviele willfährige Schüler Dr. J.Goebbels unter den heutigen Jounralisten hat. - Im Kern die GLEICHE Methodik und das GLEICHE Ziel..... Es graut einen das erkennen zu müssen.
Ja, der Widersacher und seine Helfer gehen um, verführen und blenden die Menschen.....und finden sehr viele Opfer, besonders unter \"Meinungsmacher\", allein schon wegen derer Überheblichkeit und \"Superbia\"!


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 Maxim 16. Dezember 2010 
 

Kühlwein

Dem alseits anerkannten Historiker M. Hesemann, der ja schon viele Bücher ( ca 34 ) zur Klarstelung der hiatorischen wahrheit geschrieben hat, auch für diesen Kommentar ein herzliches Vergelt´s Gott.
Kann man etwas Genaueres über den \"Theologen\" Kühlwein erfahren? Ist er kath. Theologe?


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 Hörbuch 16. Dezember 2010 
 

Diesen Beitrag müßte die Frankfurter Rundschau als Gegendarstellung veröffentlichen.
Es ist schon so: der Widersacher, der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und suchet, wen er verschlinge. Seid also wachsam!


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