Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  7. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  8. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  9. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  10. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  11. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  12. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  13. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  14. Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen
  15. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet

Jesuitenzeitschrift würdigt Andy Warhol zum 25. Todestag

13. Februar 2012 in Chronik, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pop-Art-Künstler geprägt von "tiefer, wiewohl stets verborgen gehaltener Frömmigkeit"


München (kath.net/KAP) Andy Warhol war eine "tiefe, wiewohl stets verborgen gehaltene Frömmigkeit" zu eigen, sein Schaffen war geprägt von seiner "Verwurzelung in der byzantinisch-katholischen Kirche". Darauf macht die deutsche Jesuitenzeitschrift "Stimmen der Zeit" in ihrer jüngsten Ausgabe anlässlich des 25. Todestages des berühmten Pop-Art-Künstlers am 22. Februar aufmerksam. Warhols Porträts berühmter Stars griffen die Ikonographie der Ostkirche auf, sein Stilmittel der Wiederholung erinnere an die orthodoxe Liturgie, heißt es im Artikel "Moderne Ikonen" der Kunsthistorikerin Ruth Langenberg.

Andy Warhol, geboren am 6. August 1928 im ruthenischen Viertel von Pittsburgh (USA) als Andrew Warhola, stammte aus einer strenggläubigen Einwandererfamilie. Die Warholas kamen aus dem Nordosten der heutigen Slowakei, erinnert Langenbach. Die Teilnahme am religiösen Leben der Gemeinde von St. John Chrysostom - zur lateinischen Kirche gehörig und zugleich dem byzantinisch-slawischen Ritus verpflichtet - sei in Andy Warhols Jugend selbstverständlich gewesen. Dieser Einfluss sei auch nach der Übersiedlung nach New York nicht abgerissen und lebte in einer Wohnung "voll mit religiösen Objekten".


Die Pop Art, der sich Warhol zuwandte und zu deren bekanntestem Vertreter er wurde, gilt als "die profane Kunst schlechthin", so Langenberg. In den frühen 1960er Jahren hatten in Großbritannien und den USA einige junge Künstler den banalen Alltag, die Warenwelt, die Formensprache von Werbung und Comics inhaltlich und formal zum Gegenstand ihrer Kunst gemacht.

Wenn Andy Warhol z. B. das Gesicht von Marilyn Monroe - übrigens in Serien kurz nach ihrem Tod entstanden - in vielfacher Wiederholung darstellt, macht er laut "Stimmen der Zeit" einerseits die mediale "Abnutzung" durch die Massenmedien bewusst, anderseits erscheint das Wiederholte auch als quasi "verehrungswürdiges" Objekt. "Das Prinzip der Wiederholung, das charakteristisch für die Pop Art Warhols ist, ist in mehrfacher Hinsicht wesentlich für die Ikonenmalerei", erklärt Langenberg in ihrem Beitrag. "Eine Ikone wiederholt stets ein Urbild mit möglichst geringer Abweichung."

Im Bild "Gold Marilyn Monroe" von 1962 würden gar die profane Bedeutung der "Ikone" mit der sakralen zusammenfallen. Das Porträt des Filmstars prange wie ein orthodoxes Heiligenbild im Rahmen einer Ikonostase in der Mitte einer großen, vergoldeten Tafel: "Marilyn erscheint quasi als Maria."

Immer wieder religiöse Themen

Ab den 1970er Jahren habe sich Warhol in vielfachen Variationen mit dem Totenkopf als dem traditionellen "memento mori"-Motiv christlicher Malerei auseinandergesetzt, so Langenberg. Seine letzten fünf Lebensjahre habe eine Werkphase bestimmt, in der sich Warhol explizit mit christlichen Themen beschäftigt - vor allem mit dem Kreuz, aber auch mit "Ikonen der Kunstgeschichte" wie Raffaels Sixtinischer Madonna oder Leonardo da Vincis Letztem Abendmahl.

Die großformatige Arbeit "The Last Supper (Christ 112 Times)" von 1986 gibt eine Ansicht des Leonardo-Frescos mit dem hervorgehobenen Kopf Christi 28-mal in vier Reihen wieder. Langenberg wertet Warhols Bearbeitung zunächst als "De-Sakralisierung" des berühmten Bildes, zugleich entstehe durch das extreme Querformat und die Farbgebung "eine durchaus würdevolle, nahezu sakrale Ausstrahlung, die mit der Pop-Attitüde anderer Arbeiten nichts gemein hat". Und das Prinzip der Wiederholung besitze durch die explizite Aufforderung Jesu, das Abendmahl zu wiederholen, eine "sakrale Konnotation".

Andy Warhol starb am 22. Februar 1987 an den Folgen einer Gallenblasenoperation und wurde in seiner Geburtsstadt Pittsburgh auf dem byzantinisch-katholischen Friedhof beigesetzt. Beim Trauergottesdienst warnte Priester John Richardson davor, den Künstler und dessen Bekenntnis zur Oberflächlichkeit zu wörtlich zu nehmen: Das Wissen um seine geheime Frömmigkeit änderte die Wahrnehmung eines Künstlers, "der die Welt an der Nase herumführte, bis sie glaubte, dass seine einzigen Obsessionen Geld, Ruhm und Glamour waren (...) Der gefühllose Beobachter war im Grunde ein aufzeichnender Engel."

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.

Foto: Andy Warhole im Selbstportät


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 padre14.9. 14. Februar 2012 

Andy Warhol in der byzantinisch-katholischen Kirche

vielen herzlichen Dank an Kath.net für diesen Beitrag.

Vielleicht war Andy Warhol ja auch ein Vorreiter der Wiedervereinigung der Katholischen und Orthodoxen Christen? !! Der Begriff \"aufzeichnender Engel\" ist bezeichnend.


0
 
 Waldi 13. Februar 2012 
 

Die Jesuiten wissen schon,

welche passenden und ihren Vorstellungen entsprechenden Ikonen sie auf den Sockel stellen müssen. Dem Papst Benedikt XVI. werden sie diese Ehre wohl niemals erweisen. Das meine ich, ohne dem verstorbenen Andy Warhol zu nahe zu treten oder ihm etwas zu unterstellen, er möge ruhen in Frieden. Der Focus richtet sich allein auf die Jesuiten und wie sie sich heute konträr zum Papst und zur katholischen Kirche zu erkennen geben.


3
 
 Tadeusz 13. Februar 2012 

Schon wieder die Weisheiten...

...der Jesuiten, die es offenbar nicht im geringsten stört, dass Warhol ein bekennender Homosexueller war.

Wikipedia (english): \"Andy Warhol is also notable as a gay man who lived openly as such before the gay liberation movement.\"

Interessant, dass die deutsche Version der Wikipedia etwas gegenteiliges behauptet: \"...Warhols, der seine eigene Homosexualität nie offen auslebte\".
However :) diejenigen, die der deutschen Version Glauben schenken möchten, sollten zuerst The Warhol Diaries lesen...

Wird die deutsche Version von Wikipedia von den Jesuiten gepflegt?...:))


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kunst

  1. Tück: „Werke des Schock-Künstlers Gottfried Helnwein gehören nicht in eine Kirche“
  2. Egino Weinert - Der demütige Meister
  3. Riskante Schau: Vatikan zeigt Raffaels Wandteppiche in Sixtina
  4. Einer, der seine Kunst in den Dienst Gottes stellt
  5. Stephansdom: Mögliche Wandzeichnung von Albrecht Dürer entdeckt
  6. Ist Alfred Hitchcock ein katholischer Künstler?
  7. ‘Der Sonntag’ erklärt ‘Geheimnis von Leonardos Abendmahl’
  8. Michael Jackson im Herz-Jesu-Look
  9. Wiener Votivkirche zeigt große Renaissancekünstler-Ausstellung
  10. Stephansdom bleibt höchste Kirche Österreichs







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  4. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  11. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  12. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  13. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  14. Sweden: Catholic diocese to take over “St. John” as fourth Catholic church in Stockholm in 2025
  15. O clavis David

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz