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Was bedeutet 'Apostolische Sukzession'?

9. September 2012 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
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Andreas Theurer, bis vor kurzem evangelischer Pfarrer, schrieb das aufsehenerregende Buch: „Warum werden wir nicht katholisch?“ – Leseprobe 3


Stuttgart – Augsburg (kath.net) Andreas Theurer (Foto) war bisher evangelischer Pfarrer und bereitet sich aktuell mit seiner Frau darauf vor, in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufgenommen zu werden. In seinem Buch „Warum werden wir nicht katholisch?“ gibt er Rechenschaft über die theologischen Fragen seiner Entscheidung.

Nach heutigem katholischen und orthodoxen Verständnis wird jeder Priester von einem Bischof geweiht, der selbst von einem oder mehreren (normalerweise drei) Bischöfen geweiht wurde, die wiederum auch auf dieselbe Weise ihre Vollmacht empfangen haben usw. – bis zurück zu den Aposteln, die im Abendmahlssaal von Jesus persönlich eingesetzt wurden.

Das ist für Katholiken und Orthodoxe deshalb so wichtig, weil sie davon ausgehen, dass nur derjenige mit Vollmacht lehren, leiten und heiligen kann, der diese Vollmacht über die Vermittlung der Bischöfe und Apostel von Jesus Christus selbst empfangen hat.

Eine Abendmahlsfeier, die von einem evangelischen Pfarrer oder einer Pfarrerin geleitet wird, der bzw. die nicht in dieser ununterbrochenen Segens- bzw. Bevollmächtigungskette steht, wäre demnach allenfalls eine fromme Handlung, hätte aber keinerlei verwandelnde Kraft und Wirkung auf Brot und Wein, wäre also „ungültig“.

Die protestantische Kirchenverfassung dagegen beruht auf dem Prinzip vom „Allgemeinen Priestertum aller Gläubigen“. Nach Luther sind alle geistlichen Vollmachten bereits in der Taufe enthalten. Nach evangelischer Auffassung ist deshalb eine seit den Aposteln ununterbrochene Weitergabe des Amtes und seiner Vollmacht unnötig, da die Amtsträger Vollmacht und Segen direkt von Gott selbst bekommen. Außerdem sind protestantische Amtsträger nicht Träger einer besonderen Amtsgnade, sondern handeln im Auftrag der Gemeinde, indem sie predigen, Sakramente austeilen und gemeinsam mit dem Kirchengemeinderat oder Presbyterium die Gemeinde leiten. Folgerichtig wird hier nur die ordentliche Berufung und Einsetzung eines Amtsträgers verlangt, aber keine Weihe, die dem Träger besondere göttliche Vollmachten oder gar ein unverlierbares „Amts-Charisma“ verleiht.

Betrachten wir nun die theologischen Hintergründe und die jeweiligen Begründungen für diese unterschiedlichen Auffassungen und beginnen mit dem protestantischen „Priestertum aller Gläubigen“. (Fortsetzung folgt)



Zur Leseprobe 1: Warum werden wir nicht katholisch?

Zur Leseprobe 2: 'Sola scriptura' oder Apostolizität?

kath.net-Interview mit Andreas Theurer: “Ich trete mit voller Zustimmung in die katholische Kirche ein“

Hintergrund: Evangelischer Pfarrer will zur katholischen Kirche wechseln

kath.net-Lesetipp:
Andreas Theurer
Warum werden wir nicht katholisch?
Denkanstöße eines evangelisch-lutherischen Pfarrers
Augsburg 2012 (2. Aufl.)
96 Seiten, Paperback Dominus Verlag
EURO 6,50

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch nur Inlandportokosten.

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Foto Andreas Theurer: © Dominusverlag



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Lesermeinungen

 Bulle 10. September 2012 
 

Bravo!

Da sieht mans mal wieder: Wer erst einmal mit der klaren, vollständigen und richtigen Wahrheit konfrontiert wurde, kann sie nicht dauerhaft für sich persönlich weiterverleugnen!


1
 
 Stormarn 10. September 2012 
 

Das macht die Redaktion wirklich gut mit den Leseproben. Zwar ist Theuer in seiner ekklesiologischen Argumentation und begrifflich leider nicht stringent, aber das tut der Sache keinen Abbruch. Jeder sollte dies Büchlein bewußt im protestantischen Bereich streuen, aber auch in der eigenen Pfarrei wie z.B. im sog. Ökumenekreis.


1
 
  10. September 2012 
 

Zur körperlichen Sukzession durch Handauflegung

@louisms
Kardinal Marx war auch nicht im Abendmahlssaal und \"ordiniert durch Handauflegung\". Paulus stand erst nach Damaskus auf Jesu und der Apostel Seite. Wenn er Timotheus durch Handauflegung in die geisterfüllte Sukzession stellt, muss er selbst in diese gestellt worden sei. Das früheste Zeugnis für eine Handauflegung ist Apg 6.6, u.a. für Stephanus, an dessen Tod Saulus, der spätere Paulus, noch Anteil hatte. Nach seiner Bekehrung begab dieser sich nach Jerusalem zu Petrus, \"damit er nicht fehlgehe\". Das ist der plausibelste Zeitpunkt zu seiner Handauflegung durch Petrus.


2
 
  10. September 2012 
 

Handauflegung ist keine Magie

@Thomas-Karl
Ja eben, die Bitte an Gott bei der Epiklese, durch seinen Geist zu wirken, unterscheidet den Einsetzungsbericht von einem Zauberspruch.
Das Wort \"Wandlung\" ist auch irreführend. Die Worte sind ein Bericht, der dem Gedächtnis dient, und so das Heilsgeschehen gegewärtig werden lässt.
Die körperliche Kontaktkette zum Abendmahlssaal ist zwar ein fascinierender Gedanke, aber schwer belegbar.
Außerdem hat auch Paulus durch Handauflegung ordiniert, und der war nicht im Abendmahlssaal.
Umgekehrt gehört auch zur Firmung die Handauflegung.


0
 
  10. September 2012 
 

Wer wandelt?

Nicht der Priester ist es, der in der Eucharistiefeier wandelt. Vielmehr bittet er Gott um sein Eingreifen. Das drückt die sogenannte Wandlungsepiklese der Eucharistiegebete aus (in den Preces Eucharisticae II bis IV vor den Einsetzungsworten, im Canon Romanus danach [\"Supplices te rogamus....\"]).


1
 
  10. September 2012 
 

Der Staat sollte den Reli-Unterricht nicht vor die Wand fahren

Der Staat muß muß in die Pflicht genommen werden, ein Notprogramm für vom Glauben abgefallenen Lehrern zu machen. Aus einem ganz einfachem Grund: Beamte bleiben immer Beamte. Und die Kinder und Jugendlichen sollen daran wohl nicht leiden.


1
 
 Rolando 10. September 2012 
 

Matthieu

Wenn in einer Gesellschaft oder schwierigen Zeit keine Sukzession möglich ist, gibt es ein katholisches Notprogramm? Lieber Matthieu, die kath. Kirche hat in ihrer über 2000 jährigen Geschichte SCHWERSTE Zeiten durchgemacht und die ap.sukk.gibt es immer noch und wird es auch immer geben, denn der Hl. Geist führt sie.


2
 
  9. September 2012 
 

@Steuerfix

Schicken Sie Ihr Kind einfach in den evangelischen Religionsunterricht, dann kommen Ihre Kinder in den Genuss evangelischen Religionsunterrichtes.


1
 
 Tilda 9. September 2012 
 

Das ist keine Seltenheit. Mit ein Grund für mangelndes Religionswissen. Ich kann nur begeistern wenn ich selber überzeugt bin.
Wird Gott einmal Rechenschaft fordern für die Seelen, denen durch seichten Unterricht der Weg zum Glauben unmöglich wurde?
Welch große Verantwortung.


1
 
 inaasahan 9. September 2012 
 

@steuerfix

Leider kann man das auch nicht so allgemein sagen...ich möchte jetzt keine Beispiele anführen - aber die gibt es leider auch im evangelischen Bereich...


1
 
 kmh 9. September 2012 
 

kmh

werden denn evangelische Relilehrerinnen oder -lehrer nicht verbeamtet?


1
 
 matthieu 9. September 2012 
 

Apostolische Sukzession

ist sicherlich die richtige \"Vorgehensweise\", wenn auch keine Garantie für einen guten Priester (leider). Es gibt auf der anderen Seite ein paar gute protestantische Geistliche, muss man einfach zugeben.
Wer weiß was zum Thema: Wenn in einer Gesellschaft oder schwierigen Zeit keine Sukzession möglich ist, gibt es ein katholisches Notprogramm?
steuerfix: Das ist bedauerlich, und schwer zu verstehen, wer will denn seinen berufl. Alltag so verbringen? Gibt es wohl Chemiker, die nicht daran glauben, dass es Atome gibt?


1
 
  9. September 2012 
 

Warum werden evangelische Reli Lehrerinnen nicht katholische Reli-Lehrerinnen?

Meine große Schwester ist katholische Religionslehrerin und sie glaubt nicht an Gott.
Sie hatte das Fach Reli genommen, damit sie verbeamtet wird.

Für die Grundschüler wäre höchstwahrscheinlich eine evangelische Reli Lehrerin besser. Wer nämlich in der evangelischen Kirche ein Amt besetzt, der nimmt das auch ernst.


4
 

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