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Alles außer der 'Pille danach'

19. Jänner 2013 in Interview, 20 Lesermeinungen
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„Eine Abtreibung und auch eine mögliche Abtreibung“ „ist eine Linie, die wir Menschen nicht überschreiten sollten, außer das Überleben der Mutter ist in Gefahr.“ Kölner Caritasdirektor zum Umgang mit Vergewaltigungsopfern. Von Joachim Heinz (KNA)


Köln (kath.net/KNA) Der Umgang von zwei katholischen Krankenhäusern mit einem Vergewaltigungsopfer in Köln sorgt derzeit für Schlagzeilen. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erläutert der Kölner Diözesancaritasdirektor Frank Johannes Hensel (Foto), selbst Mediziner, warum er die «Pille danach» nicht verschreiben würde. Und warum er trotzdem die Empörung über den Vorgang verstehen kann.

KNA: Herr Dr. Hensel, wie hätten Sie sich persönlich als Arzt verhalten?

Hensel: Vorausgesetzt ich wäre hier fachlich zu Hause, hätte ich die ganze Behandlung übernommen, so wie es der Dienstpflicht des Arztes entspricht.

KNA: Das heißt, Sie hätten im Zweifel dem Vergewaltigungsopfer die «Pille danach» verschrieben?

Hensel: Nein. Denn mein ärztliches Handeln ist an drei Faktoren gebunden. Nämlich erstens die Frage, ob die Behandlung fachlich geboten ist. Zweitens, ob ich sie leisten kann, und drittens, ob ich sie mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Und da kann und darf es Schritte geben, wie zum Beispiel die Verschreibung der «Pille danach», die ich nicht mitgehen muss.


KNA: Ist eine solche Entscheidung angesichts der Notlage, in der sich die Frau befand, nicht arg spitzfindig? Anders gefragt: Kann man einem Vergewaltigungsopfer überhaupt zumuten, ein bei der Tat gezeugtes Kind auszutragen?

Hensel: Das ist fraglos eine drängende Anfrage. Aber auch bei anderen Beratungsangeboten im Bereich Schwangerschaft und Geburt machen wir als katholische Kirche klar, dass wir eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Eine Abtreibung und auch eine mögliche Abtreibung, und darunter fällt auch die «Pille danach», ist eine Linie, die wir Menschen nicht überschreiten sollten, außer das Überleben der Mutter ist in Gefahr. Das ist sicher nicht unbedingt mehrheitsfähig und diese Selbsteinschränkung teilen viele eben nicht.

KNA: Erweckt das nicht den Anschein, als würde sich die Kirche vor der schwierigen Frage wegducken, welches Leben in dieser Situation wichtiger ist: das der Frau oder das des ungeborenen Kindes?

Hensel: Meines Erachtens ist hier nicht Leben gegen Leben aufzurechnen. Hier steht das sicher schwierige Leben der Mutter nach dem Trauma einer Vergewaltigung dem Absprechen des Lebensrechtes für ein eventuell schon gezeugtes Kind gegenüber, das für die schreckliche Tat nicht deshalb wieder aus der Welt geschafft werden kann.

KNA: Für die Kritik an dem Verhalten der Kölner Klinikärzte haben Sie also kein Verständnis?

Hensel: Dafür habe ich großes Verständnis. Weil hier nämlich eine medizinische Versorgung anscheinend komplett abgelehnt wurde. Und das geben diese ethischen Richtlinien überhaupt nicht her. Dort steht schwarz auf weiß, dass außer der «Pille danach» alle notwendigen Maßnahmen zu leisten sind.

KNA: Wenn nun gleich zwei Häuser eine Behandlung abgelehnt haben, müssten diese Richtlinien dann nicht dringend nachgebessert werden, anstatt jetzt den Ärzten die Schuld zuzuschreiben?

Hensel: Offenbar gab es da eine große persönliche und schreckliche Verunsicherung bei den Ärzten, einhergehend mit einem massiven Kommunikationsdefizit im Hause. Das hat der Träger eingeräumt. Insofern muss man die Richtlinien vielleicht besser im ärztlichen Alltag verankern.

Siehe auch: „Abtreibungsgrund Vergewaltigung? Eine Betroffene erzählt“

Lied: ´Unwanted´ (Ungewollt) - Der Sänger Ryan Bomberger ist in einer einer Vergewaltigung entstanden, seine Mutter trug ihn aus und gab ihn zur Adoption frei. In Musik und Fotos erzählt er seine Lebensgeschichte


(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Frank Johannes Hensel: www.caritas.erzbistum-koeln.de


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Lesermeinungen

 Kathole 21. Jänner 2013 
 

@Veritatis Splendor

Solange es den einschlägigen Interessengruppen noch nicht gelungen ist, den medizinischen Begriff \"Schwangerschaft\" umzudefinieren, sollten wir diesen aber auch nicht vorschnell aus der Hand geben.

Die ökonomisch und/oder ideologisch motivierten Propagandisten und Verharmloser der \"Pille danach\", wie z.B. das \"Frauengesundheitszentrum\" in Graz, legen ja gerade besonderen Wert auf die Behauptung, daß diese -im Unterschied zur \"Abtreibungspille\"- \"keinen Schwangerschaftsabbruch bewirkt\", was allenfalls in einem -lediglich durch positives Recht willkürlich gesetzten- strafrechtlichen Sinne zutreffen könnte, je nach nationaler Gesetzgebung.

Der in der Materie unvorbereitete Leser schließt allerdings aus einer solchen irreführenden Aussage in aller Regel, daß durch die \"Pille danach\" deshalb auch keine im medizinischen Sinne bereits bestehende Schwangerschaft beendet würde, was jedoch grundfalsch ist.


2
 
 JP2B16 20. Jänner 2013 
 

Die Einfalt der \"Pille danach\"-Befürworter

Die Befürworter der \"Pille danach\" bzw. eines Eingriffs nach einer Vergewaltigung sind gefangen in ihrem Bild, dass die Mutter ihr Kind wohlmöglich nicht wirklich lieben kann, dass ihr Kind sie stets an das Trauma der Vergewaltigung erinnert – insgesamt aber ein recht einfältiges Bild. Sie sollten nämlich auch das Bild des herangewachsenen Kindes, das irgendwann \"mitten\" im Leben stehen wird, zulassen (siehe Artikel \"Abtreibungsgrund Vergewaltigung? Eine Betroffene erzählt\"). Hätte bei diesem Bild das erste Bild noch Überzeugungskraft ? Entscheidet sich die Mutter für das Kind ist zumindest die Möglichkeit real, dass sie früher oder später nach einer Phase, in der die Emotionen sicherlich Achterbahn fahren, das Kind beginnt gerade besonders zu lieben. Denn Zeit kann Wunden tatsächlich heilen und die sich dann einstellende Freude über das eigene Kind, das Staunen über die Liebe, die man trotz des Erlebten dem Kind im Stande ist entgegenzubringen, kann das erfahrene Leid


2
 
 Veritatis Splendor 20. Jänner 2013 

Vgl. Joh 8, 44: Der Teufel \"war ein Mörder von Anfang an.... er ist der Vater der Lüge\"

interessante Argumentation, @Kathole
-
ich möchte nur bedenken, dass es in unserer heutigen Situation (PID, künstliche Befruchtung etc.) der Klarheit halber mir zielsicherer erscheint, auf das beginnnende und damit bedingungslos zu schützende junge Leben, den Hauptaugenmerk zu richten = Befruchtung, sei es im Mutterleib, oder wo auch immer. (\"Schwangerschaft\" ist eben mehr von der Mutter und nicht vom Kind aus betrachtet :-)
-
Diesem Fakt trug auch - mehr oder minder gelungen - das Embryonenschutzgesetz Rechnung, welches genauerhin, die Kernverschmelzung, ca. 24 Stunden nach der Verbindung Samen-Eizelle definierte und überschüssige \"Embryonen\" vor diesem Zeitpunkt - soweit ich weiß - eingefroren werden sollten. Dies wurde allerdings nun durch PID ebenfalls fatal ausgehebelt, sodass \"überschüssige entwicklungsfähige Eizellen\" = Kinder(!) massenweise nun getötet werden können! (=das eigentliche Dilemma an PID!)


1
 
 Kathole 20. Jänner 2013 
 

@Calimero @Veritatis Splendor

Selbst das üblicherweise sehr zeitgeistkonform artikulierende Wikipedia definiert die Schwangerschaft explizit ab Empfängnis und nicht etwa ab Einnistung:

\"Die Schwangerschaft (medizinisch Gestation oder Gravidität, lateinisch graviditas) bezeichnet den Zeitraum, in dem eine befruchtete Eizelle im Körper einer werdenden Mutter zu einem Kind heranreift. (...) Das Alter der Schwangerschaft vom Tag der Empfängnis wird mit post conceptionem, p.c. bezeichnet. Da der Empfängnistermin (Syn. Konzeptionstermin) selten genau festgelegt werden kann, wird in der Medizin vom ersten Tag der letzten Menstruation an, post menstruationem (p.m.), gerechnet.\"

Eine Definition der Schwangerschaft ab der Einnistung ist also rein interessengeleitet.

de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaft


2
 
 Kathole 20. Jänner 2013 
 

@Calimero

Sie sind da leider der Lügenpropaganda der politisch-ideologischen und pharamazeutischen Lobby aufgesessen, welche gerne mit einem Gemisch aus Halbwahrheiten und Unwahrheit arbeitet. Diese Leute definieren für ihre propagandistischen Zwecke wahrheitswidrig den Beginn der Schwangerschaft erst nach erfolgter Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Tatsächlich beginnt die Schwangerschaft aber bereits mit der Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium.
Genau in diese Zeitspanne zwischen Empfängnis und Einnistung fällt aber die überwiegende 2. Wirkungsweise des Wirkstoffs Levonorgestrel (50%), wenn man berücksichtigt, daß er in 20% der Fälle überhaupt nicht wirkt.
Bei Einnahme nach einer Vergewaltigung dürfte der 2. Wirkmechanismus sogar einen noch weit höheren Anteil einnehmen, da das Opfer, im Unterschied zum \"klassischen\" Einsatzgebiet des spontanen \"One-Night-Stand\", diese Pille höchstwahrscheinlich nicht \"vorsichtshalber\" in der Handtasche mitführ

www.imabe.org/index.php?id=1029


2
 
 Veritatis Splendor 20. Jänner 2013 

bewusst (?) täuschende Bezeichnungen!

\" (1) Die Einnahme der „Pille danach“ bis zu 3 Tage vor dem zu erwartenden Ovulationstermin interferiert mit der Follikelreifung und dem Eisprung und verhindert so eine Befruchtung. Diese Wirkungsweise erklärt bis zu 30% der Wirksamkeit der „Pille danach“. (2) In mindestens 50 Prozent dieser Fälle verhindert sie die Einnistung einer befruchteten Eizelle in das Endometrium, vorwiegend deshalb, weil die Lutealphase zu früh abgebrochen wird. (3) In den verbleibenden Fällen, besonders bei später Anwendung, wirkt die Notfallpille nicht.\" Was ist daran nicht klar? [http://www.imabe.org/index.php?id=1029]
-
Egal ob bei Abtreibungspille (100%) oder Pille-danach (>50%) wird oft Leben getötet und nicht \"nur\" verhindert. Der Aspekt \"Schangerschaft\" ist vom physiologischen Blickwinkel der Frau aus betrachtet - Befruchtung hingegen vom Kind aus. Daher ist der Begriff \"Mord\" durchaus angemessen.

Der Boom der Tötungsindustrie erklärt sich von der spirituellen Dime


2
 
 Calimero 19. Jänner 2013 
 

@ Kathole

Man muss zwischen Abtreibungspille und \"Pille danach\" unterscheiden.
Die \"Pille danach\" ist eine Verhütungsmittel. Sie beendet keine Schwangerschaft sondern sie verhindert eine Schwangerschaft.

Die Verhinderung einer Schwangerschaft als Mord zu bezeichnen geht entschieden zu weit.


1
 
 Kathole 19. Jänner 2013 
 

@veruschka: Reden Sie Klartext: Es handelt sich um Mord in den ersten Lebenstagen

Bei der 2. Wirkungsweise der \"Pille danach\", die bei Einnahme weniger als 3 Tage vor dem zu erwartenden Ovulationstermin maßgeblich ist, und ca. 50 % der Fälle abdeckt, \"verhindert sie die Einnistung einer befruchteten Eizelle in das Endometrium, vorwiegend deshalb, weil die Lutealphase zu früh abgebrochen wird.\"

Damit wird nicht, wie sie sagen, \"einem Kind die Lebensmöglichkeit verweigert\", sondern einem Kind in den ersten Lebenstagen das Leben genommen, indem die natürlichen Bedingungen für sein Weiterleben beseitigt werden. Somit handelt es sich moralisch um Mord, auch wenn das Strafrecht in Deutschland hier -politisch opportun- von einer willkürlichen Definition des Lebensbeginns bei Einnistung ausgeht und dies deshalb nicht so bewertet. Daß Sie hier als Katholikin die willentliche Tötung (Ermordung) des bereits gezeugten/empfangenen Kindes im Falle einer Vergewaltigung befürworten, solange dies nur vor seiner Einnistung geschieht, finde ich ungeheuerlich.

www.imabe.org/index.php?id=1029


4
 
 veruschka 19. Jänner 2013 
 

@veritatis splendor
Danke, dass Sie den Artikel verlinkt haben. In diesem Artikel steht, dass bei 50 Prozent der Fälle, wo gerade, als die Pille danach genommen wurde, ein Eisprung stattfand und das Ei befruchtet wurde, die Einnistung des Eis verhindert wurde. DARAUF beziehen sich die 50 Prozent.
Die Pille danach einfach zu verabreichen, weil eine Frau sagt, sie sei vielleicht schwanger, kann durchaus für eine Frau später zu Problemen führen, wenn sie (höchstwahrscheinlich völlig unnötig) befürchtet, einem Kind die Lebensmöglichkeit verweigert zu haben. Aber bei Vergewaltigungen sehe ich das anders, gerade WEIL ich glaube, dass ein Abbruch einer Schwangerschaft nach Vergewaltigung keine Lösung ist.


1
 
 Theodor69 19. Jänner 2013 
 

@Veritatis Splendor

Die Pille DANACH ist zu 100% abtreibend. Sie verwechseln dies mit der Antibabypille


0
 
 Veritatis Splendor 19. Jänner 2013 

Pillen-danach-Lüge: sehrwohl über 50% abtreibende Wirkung!

\"Aufgrund der neuesten Literatur1 kann davon ausgegangen werden, dass die Wirkung dieser Substanz zumindest auf drei unterschiedlichen Mechanismen beruht, die, je nachdem, ob das Präparat vor oder knapp um den Eisprung eingenommen wurde, im besten Fall verhütend, in vielen Fällen jedoch sehr wohl abtreibend wirkt. Im Detail: Wenn die Pilleneinnahme hinreichende Zeit vor dem zu erwartenden Eisprung erfolgt (Fall 1), so wird dieser durch das Präparat mit großer Wahrscheinlichkeit unterbunden, sodass keine reife Eizelle vorhanden ist, die befruchtet werden könnte (Mechanismus I).... [http://www.imabe.org/index.php?id=1334]


1
 
 Veritatis Splendor 19. Jänner 2013 

Part II

Wird die Pille hingegen knapp vor oder knapp nach dem Eisprung eingenommen, dann kann Mechanismus I nicht mehr zur Wirkung kommen. Jetzt führt die hohe Dosis des Hormonpräparats durch Verkürzung der Lutealphase zu einem Wachstumstop der Gebärmutterschleimhaut und in der Folge zur vorzeitigen Abbruchblutung (Mechanismus II). Außerdem kommt es zur Lähmung des tubalen Flimmerepithels und der Tubenmotilität, sodass der Transport einer eventuell befruchteten Eizelle (Blastozyste) verzögert wird (Mechanismus III). Beide Effekte (Mechanismus II und III) führen im Fall 2 dazu, dass sich die Blastozyste nicht mehr rechtzeitig in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann, denn der mit Verzögerung in der Gebärmutterhöhle eintreffende Keimling findet ein Eibett vor, das bereits im Begriff ist, vorzeitig abgestoßen zu werden. Demnach wirkt die Pille im 2. Fall als Frühabortivum.


1
 
 bernhard_k 19. Jänner 2013 
 

@nolimits - PAS

\"...weiß man ja noch gar nicht, ob die Frau wirklich schwanger ist oder nicht\" (Zitat nolimits).

Auch dann ist PAS ein Thema, denn die Frau wird von Gewissensbissen geplagt: \"Was ist, wenn ich doch (schon) schwanger war?\"


3
 
 nolimitis 19. Jänner 2013 

@ bernhard_k

Bei der Pille danach, die maximal 78 Stunden nach dem Akt verabreicht werden kann, weiß man ja noch gar nicht, ob die Frau wirklich schwanger ist oder nicht. Sie wird also prophylaktisch verabreicht und deshalb ist das PAS hier wohl kaum ein Thema.


3
 
 bernhard_k 19. Jänner 2013 
 

@ASchell

Es geht hier überhaupt nicht um das Nicht-Schmerzempfinden des Kindes bei der Abtreibung. Wenn etwa jemand erschossen wird, spürt er auch nichts und dennoch ist es Mord.

Wenn eine Frau abtreibt, bleibt das Trauma der Vergewaltigung bestehen. D.h. mit oder ohne Abtreibung wird der Vergewaltiger nicht aus ihrer Erinnerung verschwinden. Es wird für sie also keinesfalls leichter, wenn sie noch ein zweites Leid (nämlich die Abtreibung ihres eigenen Kindes) \"dazu\" nimmt (Stichwort \"Post Abortion Syndrom\").

Auf lange Sicht stellen wir uns nur die folgende Situation vor: Die Mutter, die damals nach ihrer Vergewaltigung nicht(!) abgetrieben hat, erzählt ihrer Tochter etwa zum 18. Geburtstag, dass ihr Vater leider ein \"Schweinehund\" und \"Vergewaltiger\" gewesen sei, die Mama sich aber dennoch entschieden hat, das kleine Töchterchen anzunehmen. Was wird wohl die Tochter machen? Höchstwahrscheinlich wird sie ihrer Mutter um den Hals fallen. Immerhin hat ihr die


4
 
 ASchell 19. Jänner 2013 
 

@bernhard_k

\"es würde doch nur weiteres Leid dazukommen (PAS).\"

Das ist nicht wahr. Es gibt keinen belegten Zusammenhang zwischen einer Abtreibung und daraus resultierendem Leid, das, und jetzt kommt es, größer ist als das Leid, das die Frau erfahren würde, hätte sie die Abtreibung nicht durchgeführt. Sie stellen es aber so dar, als gäbe es diesen Zusammenhang. Auch das von Ihnen erwähnte PAS ist kein medizinisch anerkanntes Phänomen.
Aber Sie argumentieren für mich überraschenderweise utilitaristisch. Daher möchte ich Sie bloß darauf aufmerksam machen, dass eine solche Argumentation noch stärker für eine Abtreibung spricht: Der Embryo ist in dem Stadium, in dem es in diesem konkreten Fall geht, nicht in der Lage, Leid zu erfahren. Die Frau aber schon. Das heißt, man muss bloß das Leid der Frau in beiden Fällen vergleichen, ohne den Embryo überhaupt in Betracht zu ziehen. Sind Sie sicher, dass Sie bei Ihrer utilitaristischen Haltung bleiben wollen?


2
 
 nolimitis 19. Jänner 2013 

@ SpatzInDerHand

Lesen Sie doch die Links, die ich beigefügt habe, da wird es doch recht gut beschrieben.
Zumal es sehr fraglich ist, ob es in den ersten 48 Stunden ein Sperma überhaut schon zur Eizelle geschafft hat.
Aber wie dem auch sei, ich bin sehr froh darüber, dass es die Möglichkeit der \"Pille danach\" genau für solche Fälle einer Vergewaltigung (aber auch im Fall eines gerissenen Kondoms und dergl.) gibt.
Selbstverständlich sollte diese Pille keine Art der Verhütung sein!


3
 
 bernhard_k 19. Jänner 2013 
 

Abtreibung

Die Kirche hat auch hier den weiteren Blick. Erstens kann (auch) das durch Vergewaltigung gezeugte Kind nichts \"dafür\" und zweitens würde sich das Leid der Frau durch Abtreibung nicht verringern - im Gegenteil: es würde doch nur weiteres Leid dazukommen (PAS). Langfristig wird die Frau durch das Kind viel Freue und Segen erfahren.


5
 
 SpatzInDerHand 19. Jänner 2013 

Nolimits, möchten Sie mir genauer erklären,

warum es für Sie keine Abtreibung ist, wenn man ein befruchtetes Ei, genauer, eine sich bereits entwickelnde Zelsammlung, nicht \"abtreibt\", wenn man ihre Entwicklung künstlich bremst. Dies dann aber eine Viertelstunde später, wenn es sich in die Gebärmutter eingenistet hat, eine Abtreibung ist. Entscheidet der Ort, an dem sich ein Mensch befindet, über seinen Menschlichkeitsstatus?


5
 
 nolimitis 19. Jänner 2013 

Man sollte doch besser unterscheiden:

Die Pille danach: http://de.wikipedia.org/wiki/Pille_danach
Die Abtreibungspille: http://de.wikipedia.org/wiki/Abtreibungspille
Aber da ja aus katholischer Sicht sogar Verhütung verboten ist, wird bei den beiden grundverschieden Pillen eben kein Unterschied gemacht.


2
 

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