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CDU-Landesliste: Muslima statt Katholikin und 5-fache Mutter gewählt

20. März 2013 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Kampfabstimmung in Nordrhein-Westfalen: Fünffache Mutter unterliegt - "Offenbar ist es nicht mehr erstrebenswert, sich noch für die Klientel einzusetzen, für die Frau Pantel als fünffache Mutter steht."


Münster (kath.net/idea) Bei der Kampfkandidatur um den aussichtsreichen Listenplatz 25 der nordrhein-westfälischen CDU für die Bundestagswahl hat sich eine Muslima gegen eine Katholikin durchgesetzt. Bei der Landesvertreterversammlung in Münster erhielt die türkischstämmige Hagener Direktkandidatin Cemile Giousouf (34) zwei Drittel der Stimmen, auf die fünffache Mutter Sylvia Pantel (Wahlkreis Düsseldorf Süd) entfiel ein Drittel. Damit hat erstmals eine muslimische CDU-Politikerin Aussichten auf den Einzug in den Bundestag.

Pantel begründete ihre Kandidatur auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea wie folgt: „Für Frau Giousouf ist ein zusätzlicher Listenplatz geschaffen worden, und das habe ich für nicht gerecht gehalten. Man muss die Frage stellen dürfen, wer hier in den vergangenen Jahren was geleistet hat. Ich vertrete die Meinung, dass sich Leistung lohnen muss.“ Nichts anderes dürfe ausschlaggebend sein. Pantel: „Vor dem Grundgesetz sind wir alle gleich, so dass weder Religion noch Herkunft über einen Listenplatz entscheiden dürfen.“


Nach Informationen der Rheinischen Post soll es vor allem bei Frauen in der nordrhein-westfälischen CDU Verärgerung darüber gegeben haben, dass die Deutsch-Türkin Giousouf an „gestandenen“ Parteimitgliedern vorbei in den Bundestag ziehen soll. Die Kauffrau Pantel gilt als engagierte Schul- und Sozialexpertin ihrer Fraktion im Rat der Stadt Düsseldorf. Die 52-Jährige ist Gründungsmitglied des Düsseldorfer Familientisches und der „Don Bosco Stiftung“. 2012 bekam sie das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Pantel: „Ich mache alle diese Tätigkeiten ehrenamtlich. Aber ich stelle mir die Frage, ob diese jahrelangen Erfahrungen überhaupt gewünscht sind.“

Keine Lobby für Mütter?

Die nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Odila Carbanje (Münster), kritisierte die Entscheidung: „Ich bedauere es, dass eine Frau, die viele Verdienste in der Partei hat, nicht gewählt wurde. Offenbar ist es nicht mehr erstrebenswert, sich noch für die Klientel einzusetzen, für die Frau Pantel als fünffache Mutter steht.“ Die CDU scheine eine moderne Gesellschaft und eine moderne Partei anders zu definieren. Der stellvertretende CDL-Bundesvorsitzende und Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe (Unna), wurde auf Platz 19 der Landesliste gewählt. Giousouf wird für die CDU im Wahlreis 138 (Hagen/Ennepe-Ruhr-Kreis I) antreten. Die Referentin im nordrhein-westfälischen Integrationsministerium hatte sich bei der Wahl des Direktkandidaten Anfang März in Hagen klar gegen den 62-jährigen Rechtsanwalt Werner Reinhardt durchgesetzt.


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