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Kairo: Toter nach Schüssen auf Kopten vor Markuskathedrale

8. April 2013 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Präsident Mohammed Mursi ordnet Untersuchung an - Mursi betont in Telefonat mit koptischem Papst-Patriarchen, jeder Angriff auf Markuskathedrale ist "wie Angriff auf mich selbst"


Kairo (kath.net/KAP) Bei einem erneuten Gewaltausbruch zwischen Kopten und Muslimen in Ägypten ist am Sonntagabend ein Christ getötet worden. 29 Personen wurden verletzt. Ort des Geschehens war eine Trauerfeier in der Kairoer Markuskathedrale für vier am Vortag getötete Kopten, nach deren Ende Unbekannte das Feuer auf die Teilnehmer eröffneten. Ein an die Kathedrale angrenzendes Gebäude ging in Flammen auf, und die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, wobei sich die Lage bis in den Morgenstunden wieder etwas beruhigte.

Ägyptens Präsident Mohammed Mursi ordnete eine Untersuchung der Vorfälle an und erklärte in einem Telefonat mit dem koptischen Papst-Patriarchen Tawadros II., jeder Angriff auf die Markuskathedrale "sei wie ein Angriff auf ihn selbst", berichtete das staatliche Fernsehen.

In der Kathedrale im Stadtteil Abbassiya wurde am Sonntag jener vier Kopten gedacht, die tags zuvor bei Ausschreitungen zusammen mit einem muslimischen Jugendlichen ums Leben gekommen waren. Auslöser jener Krawalle waren Graffiti, die auf ein muslimisches Zentrum in Al-Khossousse gesprayt worden waren. Wie die assyrische internationale Nachrichtenagentur AINA am Montag berichtet, seien sowohl Christen aller Bekenntnisse als auch Muslime zum Begräbnis erschienen.


Während der Trauerfeier seien die Priester, die die Feierlichkeiten leiteten, nicht mehr in der Lage gewesen, die Kopten zu beruhigen, hieß es weiter: Mehrmals sei in Folge der Gottesdienst unterbrochen worden durch Heulrufe der Mütter der Opfer, Proteste von verärgerten Kopten, die Vergeltung forderten, sowie von Sprechchören, die "Nein zur Verfolgung und Ermordung von Kopten" gerufen hätten. Politische Parolen und Transparente hätten sich auch gegen Präsident Mursi gerichtet.

Als nach Ende der Feier die Teilnehmer die Kathedrale verließen, eröffneten Unbekannte von Dächern umliegender Häuser das Feuer auf sie, worauf es zu Zusammenstößen gekommen wäre. Wie es hieß, hätten am Begräbnis teilnehmende muslimische Aktivisten vergeblich versucht, die koptischen Jugendlichen zur Rückkehr in die Kathedrale zu bewegen, um so eine Konfrontation mit den muslimischen Angreifern zu verhindern. 24 verletzte Kopten wurden in ein nahes Spital eingeliefert, einer von ihnen verstarb hier aufgrund einer Kopfwunde.

Nachdem ein Molotov-Cocktail in ein zur Kathedrale gehörendes Gebäude geworfen wurde, brach hier ein Brand aus, der von der Feuerwehr gelöscht wurde. Hunderte Teilnehmer der Trauerfeier hätten sich Berichten zufolge noch in der Kathedrale befunden, wobei viele per Handy Kontakt mit diversen NGOs aufnahmen und berichteten, sie seien in Erstickungsgefahr, heißt es in dem AINA-Bericht.

Augenzeugen zufolge war die Kathedrale nicht durch Sicherheitskräfte bewacht. Diese seien erst spät nach dem Ausbruch des Brandes eingetroffen und hätten mehrere Zufahrtsstraßen zur Kathedrale blockiert, hieß es. Nachdem einigen Demonstranten Steine auf die Einsatzkräfte warfen und ein Bus attackiert wurde, habe die Polizei vor dem Gotteshaus am Montagmorgen erneut Tränengas eingesetzt, berichtete die ägyptische Nachrichtenwebsite "youm7".

In einer Reaktion auf die jüngsten Vorfälle rief Kopten-Papst Tawadros II. auf zu "Ruhe und Einsatz der Vernunft, um die Sicherheit der Nation, der Menschenleben und der nationalen Einheit zu wahren". Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich in der Nacht zum Montag "sehr besorgt über die gewalttätigen Ereignisse" in der Kathedrale.

Die Muslimbruderschaft, als deren Kandidat Mohammed Mursi im vergangenen Jahr zum Präsidenten gewählt worden war, verurteilte die
Gewalt der vergangenen Tage. Die Vereinigung erklärte, die Unruhen seien "von Leuten geplant worden, die kontinuierlich daran arbeiten, die Gesellschaft zu spalten, damit das Land nicht zur Ruhe kommt."

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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