Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  3. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  4. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  12. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  13. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  14. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

Die Freude des Christen: pilgernde Tugend und Geschenk

10. Mai 2013 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus-Perle des Tages: Christliche Freude ist kein in Flaschen abgefüllter Besitz. Ein Christ darf nicht das Gesicht eines mit Essig angemachten Chilis haben. Die Freude:Tugend der Großen, die über den Kleinlichkeiten stehen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Christ ist ein Mensch der Freude. Dies erklärte Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der sechsten Osterwoche. Die Freude des Christen sei keine Heiterkeit, die aus Motiven des Moments entstehe. Sie sei ein Geschenk des Herrn, das von Innen her erfülle.

Bei der Eucharistiefeier konzelebrierten der Erzbischof von Mérida, Baltazar Enrique Porras Cardozo, sowie der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf OSB. Weitere Teilnehmer waren Mitarbeiter von „Radio Vaticana“ in Begleitung des Generaldirektors, P. Federico Lombardi SJ.

Der Christ müsse ein Zeuge wahrer Freude sein: der Freude Jesu. Der Papst setzte den Akzent seiner Betrachtungen auf die freudige Haltung der Jünger in der Zeit zwischen der Himmelfahrt Christi und Pfingsten. Jesus und die Kirche lehrten in dieser besonderen Zeit, dass der Christ ein Mann und eine Frau der Freude sei.

„Was ist diese Freude?“, fragte sich Franziskus. Sie sei etwas, das sich nicht aus den Umständen des Moments ergebe, sondern etwas Tieferes: „Sie ist ein Geschenk. Wenn wir die Heiterkeit in allen Augenblicken leben wollen, so verwandelt sie sich am Schluss in Leichtigkeit und Oberflächlichkeit, und sie führt uns auch in jenen Zustand des Mangels an christlicher Weisheit, sie macht uns ein wenig dämlich, naiv, nicht? Alles ist Heiterkeit... Nein! Die Freude ist etwas anderes. Sie ist ein Geschenk des Herrn, sie erfüllt von Innen her. Sie ist gleichsam eine Salbung des Geistes. Und diese Freude besteht in der Gewissheit, dass Jesus bei uns und beim Vater ist“. Der freudige Mensch sei ein sicherer Mensch. Ein Mensch, der sicher ist, „dass Jesus bei uns ist, dass Jesus mit dem Vater ist“.


„Können wir diese Freude ein wenig ‚in Flaschen abfüllen’, um sie immer bei uns zu haben?“, fragte sich der Papst weiter: „Nein, denn wenn wir diese Freude nur für uns haben wollen, wird sie am Ende krank und unser Herz verknautscht ein wenig, und unser Gesicht vermittelt nicht mehr jene große Freude, sondern eine Nostalgie, jene Melancholie, die nicht gesund ist“.

„Manchmal haben diese melancholischen Christen eher das Gesicht eines mit Essig angemachten Chilis als das freudiger Menschen, die ein schönes Leben haben. Die Freude darf nicht stehenbleiben: sie muss gehen. Die Freude ist eine pilgernde Tugend. Sie ist ein Geschenk, das unterwegs ist, das auf der Straße des Lebens geht, das mit Jesus geht: Jesus verkündigen, seine Botschaft bringen, die Freude: dies verlängert und verbreitert die Straße. Sie ist eine Tugend der Großen. Jener Großen, die über den Kleinlichkeiten stehen, die über diesen menschlichen Kleinheiten stehen. Die sich nicht in diese kleinen inneren Dinge der Gemeinschaft, der Kirche, verwickeln lassen: sie blicken immer hin zum Horizont“.

Der Christ singe voller Freude, er „geht hin und überbringt diese Freude“. So sei die „pilgernde Freude“ eine Tugend des Wegs, mehr noch: ein Geschenk. Die Freude „ist die Tugend, die zur Großherzigkeit führt. Der Christ ist großherzig, er kann nicht kleinmütig sein. Und gerade die Großherzigkeit ist die Tugend des Atmens, sie ist die Tugend dessen, der immer vorwärts geht, dies jedoch mit jenem Sinn, der voll des Heiligen Geistes ist. Die Freude – sie ist eine Gnade, um die wir den Herrn bitten müssen. In diesen Tagen in besonderer Weise, da die Kirche uns einlädt, um die Freude und auch um die Sehnsucht zu bitten: was das Leben des Christen voranbringt, ist die Sehnsucht. Je größer deine Sehnsucht ist, desto größer wird die Freude sein. Der Christ ist ein Mann, eine Frau der Sehnsucht, der und die auf dem Weg des Lebens immer mehr ersehnt. Bitten wir den Herrn um diese Gnade, um diese Gabe des Geistes: um die christliche Freude. Fern von uns sei die Traurigkeit, fern die einfache Heiterkeit... das ist etwas anderes. Um diese Gnade müssen wir bitten“.

Abschließend erinnerte Franziskus an den heutigen Besuch im Vatikan des orthodoxen koptischen Patriarchen von Alexandrien, Tawadros II. Dies sei Anlass zu Freude, „da es ein Bruder ist, der die Kirche von Rom besucht, um miteinander zu reden, um gemeinsam einen Teil des Weges zurückzulegen“.


Dem Autor auf Twitter folgen!

Englisches Kurzvideo der Predigt




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  5. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  6. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  9. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  12. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz