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Die Versuchung eines Christentums ohne Kreuz

29. Mai 2013 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: eine triumphalistische Kirche der weltlichen Erfolge und der schön eingerichteten Büros ist eine Kirche, die auf halbem Weg stehenbleibt und die göttliche Weise, Gnade zu schenken, ablehnt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Triumphalismus lässt die Kirche stillstehen. Er ist die Versuchung eines Christentums ohne Kreuz. Dagegen muss die Kirche demütig sein. Dies erklärte Papst Franziskus in seiner Predigt zur heiligen Messe am heutigen Mittwoch der achten Woche im Jahreskreis (CI) in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Gemeinsam mit dem Heiligen Vater konzelebrierten Valério Breda, Bischof von Penedo in Brasilien, sowie José Manuel Garcia Cordero, Bischof von Bragança-Miranda in Portugal. An der Messe nahmen unter anderem auch die Angestellten des Labordienstes und der Installationen des Governatorats teil, sowie Don Dario Edoardo Viganò, Direktor des Vatikanischen Fernsehzentrums und Msgr. Francesco Ceriotti, der jahrzehntelang im Bereich der Kommunikation für die Italienische Bischofskonferenz tätig war und heute sein 70-jähriges Priesterjubiläum feierte.

Das Evangelium vom Tag (Mk 10,32-45) berichtet von Jesus, der mit seinen Jüngern nach Jerusalem hinaufgeht und sein Leiden, sein Sterben und seine Auferstehung ankündigt. „Dies ist der Weg des Glaubens“, so der Papst. Die Jünger dagegen „haben ein anderes Vorhaben im Sinn, sie denken, nur den halben Weg zu machen, dass es besser ist, einzuhalten“. So „diskutierten sie untereinander, wie man die Kirche einrichten könnte, wie man das mit dem Heil richten könnte“. Daher bäten Johannes und Jakobus darum, in der Herrlichkeit Jesu zu dessen Rechten und Linken sitzen zu dürfen, wodurch sie eine ärgerliche Diskussion unter den anderen Jüngern provozierten, bei der es darum gegangen sei, wer der Wichtigste in der Kirche sei.


„Die Versuchung der Jünger“, betonte der Papst, „ist dieselbe, der Jesus in der Wüste ausgesetzt war, als der Teufel hingegangen war, um ihm einen anderen Weg vorzuschlagen: ‚Mach alles schnell, wirke ein Wunder, etwas, das alle sehen! Gehen wir zum Tempel, und sei dann ein Fallschirmspringer ohne Fallschirm, so werden alle das Wunder sehen und die Erlösung ist da“. Es handle sich um dieselbe Versuchung des Petrus, als er in einem ersten Moment das Leiden Jesu nicht akzeptiere: „Es ist dies die Versuchung eines Christentums ohne Kreuz, eines Christentums, das auf halbem Weg stehenbleibt.

Franziskus warnte dann vor einer weiteren Versuchung, die in einem Christentum mit dem Kreuz, aber ohne Jesus bestehe: „Doch darüber werde ich ein anderes Mal sprechen“.

Die Versuchung des Christentums ohne Kreuz, Christen zu sein, die auf halbem Weg stehenbleiben, eine Kirche auf halbem Weg – „die nicht dahin gelangen will, wohin dies der Vater will“ –, „ist die Versuchung des Triumphalismus. Wir wollen den Triumph jetzt, ohne ans Kreuz zu gehen, einen weltlichen Triumph, einen vernünftigen Triumph“.

„Der Triumphalismus in der Kirche lässt die Kirche zum Stillstand kommen“, so der Papst eindringlich: „Der Triumphalismus in den Christen lässt die Christen zum Stillstand kommen. Es ist dies eine triumphalistische Kirche, eine Kirche, die auf dem halben Weg stehenbleibt, eine Kirche, die damit glücklich ist, schön eingerichtet zu sein, – schön eingerichtet! – mit all ihren Büros, alles in Ordnung, alles schön so, nicht? Effizient. Aber eine Kirche, die die Märtyrer verleugnet, weil sie nicht weiß, dass die Märtyrer notwendig sind für die Kirche, für den Weg des Kreuzes. Eine Kirche, die allein an Triumphe, an den Erfolg denkt, die nicht jene Regel Jesu kennt: die Regel des Triumphes mittels der Niederlage, der menschlichen Niederlage, der Niederlage des Kreuzes. Und das ist eine Versuchung, der wir alle ausgesetzt sind“.

Franziskus rief einen besonderen Augenblick seines Lebens in Erinnerung: „Einmal befand ich mich in einem finsteren Moment meines geistlichen Lebens und bat den Herrn um eine Gnade. Dann ging ich, um den Schwestern die Exerzitien zu predigen, und am letzten Tag gingen sie zur Beichte. Da kam eine alte Schwester, über 80, doch mit klaren, ja leuchtenden Augen: sie war eine Frau Gottes. Zum Schluss habe ich sie so sehr als Frau Gottes gesehen, dass ich zu ihr sagte: ‚Schwester, als Buße beten Sie für mich, weil ich eine Gnade brauche, ja? Wenn Sie den Herrn darum bitten, wird er mir sie bestimmt gewähren’. Sie hielt einen Augenblick ein, als bete sie. Dann sagte sie zu mir: ‚Sicher gewährt Ihnen der Herr die Gnade, aber täuschen Sie sich nicht: er wird es auf seine göttliche Weise tun’. Das hat mir so gut getan. Zu hören, dass der Herr uns immer geben wird, worum wir bitten, aber auf seine göttliche Weise. Und die göttliche Weise ist das, bis zum Ende: die göttliche Weise schließt das Kreuz ein, nicht aus Masochismus: nein, nein! Aus Liebe. Aus Liebe bis zum Ende“.

Abschließend betete der Papst: „Bitten wir den Herrn um die Gnade, keine Kirche zu sein, die auf halbem Weg stehenbleibt, keine triumphalistische Kirche des großen Erfolgs. Bitten wir darum, eine demütige Kirche zu sein, die entschlossen vorangeht, wie Jesus. Vorwärts, vorwärts, vorwärts. Offenen Herzens für den Willen des Vaters, wie Jesus. Bitten wir um diese Gnade“.

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kath.net-Foto: Papst Franziskus während eines Hochgebetes - man beachte auch das Spiegelbild am Kelch



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